Die eigene Musiksammlung auf dem Smartphone zu haben, ist bequem. Man hat sie jederzeit dabei und stets uneingeschränkten Zugriff auf seine Lieblingssongs. Das ist zwar praktisch, hat mit anspruchsvoller Klangqualität zumeist aber wenig zu tun, woran auch der beste Kopfhörer nur wenig ändert. Die Lösung liegt im Einsatz eines mobilen Kopfhörerverstärkers. Und die müssen weder teuer, klobig oder unbedienbar sein. Das jedenfalls will Avinity mit seinem brandneuen „USB DAC Mobile“ beweisen, auf den wir besonders gespannt waren.
Der Kopfhörerverstärker wird einfach zwischen die Quelle und den Kopfhörerverstärker gesteckt. Jetzt noch einschalten und schon geht’s los …
Wie an der HiFi-Anlage, so auch mobil
Kopfhörerverstärker, wofür brauche ich sowas denn? Eine berechtigte Frage, denn die Grundfunktionalität der mobilen Audiowiedergabe ist ja auch ohne ein solches Gerät gegeben. Wer allerdings ein wenig Wert auf guten Klang legt, stellt schnell fest, dass die Reproduktion der eigenen Playlists über ein Handy oder Tablet qualitativ weit von dem entfernt ist, was man vom heimischen HiFi-System gewohnt ist. Der Kauf eines neuen, teuren Kopfhörers scheint also unausweichlich, wenn die digital gelagerten Lieblingssongs in adäquater Güte wiedergegeben werden sollen. Falsch, denn der Schwachpunkt liegt nicht hauptsächlich am Endgerät, also dem Kopfhörer, sondern in der Tatsache, dass die in unseren Smart-Devices eingesetzte Audiosektion häufig von deutlich unterdurchschnittlicher Qualität ist und die vorliegenden Audiosignale zumeist unverstärkt wiedergegeben werden. Dieses Problem gilt es durch den Einsatz eines Kopfhörerverstärkers zu beheben, denn genau wie bei jedem stationären HiFi-System bedarf guter Sound zwingend einer adäquaten Verstärkereinheit.
Mit einer Länge von 9,6 Zentimetern und einer Tiefe von gerade einmal 15 Millimetern ist der Avinity USB DAC Mobile kompakter als nahezu jedes Smartphone.
Der USB DAC Mobile
Die Verwendung eines mobilen Kopfhörerverstärkers ist für anspruchsvolle Musikfreunde, die auch unterwegs nicht auf beste Audioqualität verzichten wollen, also Pflicht. Doch bevor wir den klanglichen Eigenschaften unseres Testgerätes auf den Grund gehen, gilt es zunächst herauszufinden, was dieses noch so alles zu bieten hat: Zu allererst fällt dabei die perfekt gefertigte Alubehausung des gerade einmal 96 Millimeter hohen Avinity-Amps auf, die schon auf den ersten Blick Eindruck macht. Wie wertig diese tatsächlich ist, wird überdeutlich sobald man den „USB DAC Mobile“ dann tatsächlich in Händen hält. Die gebürstete, sehr griffige Alu-Oberfläche, gerundete Kanten, satt eingelassene Knöpfe und sein schlichtes Design machen unseren gerade einmal 102 Gramm leichten Testprobanden zu einem echten Handschmeichler. Doch die kritische Beäugung fördert noch weitere Einzelheiten zutage. Dabei fällt beispielsweise auf, dass dieses Gerät über gleich zwei Kopfhörerausgänge verfügt, was wiederum bedeutet, dass sich zwei Headphones parallel betreiben lassen. Auf den Sinn dahinter kommen wir später zu sprechen, denn zunächst wecken die vier silbrig schimmernden, in der linken Seitenwand eingelassenen Knöpfe unser Interesse. Von oben nach unten gesehen, schreiben diese (laut Beschriftung) für die Lautstärkejustage, den Menü-Aufruf und das Ein- und Ausschalten des Gerätes verantwortlich. Ergänzt wird die enorme Ausstattungsvielfalt durch eine Feststelltaste (HOLD), die ein unbeabsichtigtes Betätigen der Knöpfe verhindert, und einen Bypass-Umschalter, die ihren Platz in der rechten Seitenwange des Kopfhörerverstärkers finden. Ein Blick auf die Unterseite liefert dann weitere Erkenntnisse, denn neben dem benötigten Aux-In, über den Audiosignale von der Quelle (Handy, Tablet etc.) in den Avinity gelangen, finden sich hier noch eine Mini-USB-Buchse sowie ein Multifunktions-Dock. Während letzterer die direkte Verbindung unseres Testmodells an Desktop-Verstärker und Dock-Adapter der Marke FiiO erlauben, lässt sich der integrierte Akku unseres Mini-Amps über die erwähnte Mini-USB-Schnittstelle schnell und einfach aufladen.
Handschmeichler: Das gebürstete Alu-Gehäuse schaut gut aus, fühlt sich gut an und ist obendrein robust.
Einsatzbereich
Nach dem Check des Ausstattungsumfanges wird schnell klar, dass dieses Gerät viel mehr als ein einfacher Kopfhörerverstärker ist. Erstes Indiz dafür sind die beiden Kopfhörerbuchsen, die eine parallele Audioausgabe an zwei angebundene Headphones erlauben. Das ergibt vor allem dann Sinn, wenn man sich beispielsweise auf Reisen im Flugzeug oder im Zug befindet und zu zweit einen auf dem Laptop oder Tablet abgelegten Film ansehen möchte. Und es geht noch weiter, denn wie die Modellbezeichnung bereits vermuten lässt, lässt sich unser Testgerät auch als externer Digital-Audio-Konverter, kurz DAC an stationären HiFi-Bausteinen betreiben. Via USB von einer digitalen Quelle gespeist, ist der im Avinity thronende DAC in der Lage, digitale in analoge Signale zu wandeln und diese über die bereits erwähnten Kopfhörerausgänge auszugeben. Ausstattungsmerkmale, die in dieser Preisklasse nicht zu erwarten waren und die dieses Gerät in Verbindung mit den eingangs erwähnten Features schon jetzt zu einem echten Geheimtipp machen.
Zwei Kopfhörerausgänge bedeuten einen deutlich erweiterten Einsatzbereich. Jetzt können die Kinder auch auf Reisen gemeinsam ihre Lieblingsfilme auf dem Tablet anschauen.
In der Praxis
Die Ausstattungsvielfalt ist also enorm, die Materialgüte exzellent und die Verarbeitung hervorragend. Zeit also, in den Praxistest zu wechseln. Nachdem der „USB DAC Mobile“ dann vollständig via USB-Verbindung am PC geladen ist, geht es zunächst an den Verbindungsaufbau. Dazu müssen lediglich Quelle (im Test ein iPhone 5s) mittels mitgeliefertem Miniklinkenkabel und ein Kopfhörer mit dem Avinity verknüpft werden und schon ist der „Hardware-Teil“ abgeschlossen. Nachdem der gewünschte Song ausgewählt ist, gilt es den Kopfhörerverstärker mit nur einem Tastendruck einzuschalten und schon erklingen die ersten Töne. Als extrem praktisch erweist sich in diesem Zusammenhang das sehr gut ablesbare Display auf der Front des schicken Allrounders, das sofort Auskunft über den Ladestand und die gewählten Klangparameter gibt. Ein Druck auf die Taste „Menü“ macht selbiges sofort sichtbar. Die beiden Lautstärketasten dienen hier der schnellen und unkomplizierten Navigation durch die verschiedenen Menüpunkte. Neben der bereits erwähnten Klangregelung (Treble, Bass) l´assen sich hier beispielsweise noch eine Balance-Regelung nutzen, ein Sleep-Timer aktivieren oder die Maximallautstärke einstellen, um nur einige Möglichkeiten des enormen Funktionsumfanges zu nennen.
Testteam: Der Avinity-Amp ist in wenigen Sekunden mit seiner Quelle und dem Kopfhörer verbunden.
Klangtest
Jetzt geht es aber endlich in den Hörtest, der den Unterschied zum „ohne-Kopfhörerverstärker-Betrieb“ sofort überdeutlich werden lässt: Ist der Avinity-Mini eingebunden, gewinnt der Mittenbereich deutlich an Präsenz und wird einfach griffiger und straffer dargestellt, während Höhen feiner aufgelöst erscheinen und das gesamte Klangbild an Räumlichkeit und Wärme gewinnt. Dabei ist es völlig egal, um welche Art von Musik es sich handelt. Egal ob klassische Klänge, rockige Songs, Blues oder Jazz, jeder Song wirkt aufgeräumter, satter und irgendwie auch farbiger, während im Hochton plötzlich Nuancen zu hören sind, die zuvor maximal zu erahnen waren. Das ist absolut beeindruckend und wird selbst ungeübten Hörern innerhalb weniger Augenblicke die Vorteile eines Kopfhörerverstärkers vor Augen bzw. Ohren führen. Doch es wird noch besser. Viel besser, denn die Performance, die der „USB DAC Mobile“ im Tieftonbereich hinlegt, lässt fast vermuten unser Testmaterial (in diesem Fall „Killing In The Name“ von Rage Against The Machine) in einer völlig anderen Abtastrate zu hören. Neben einer drastischen Steigerung im Oberbassbereich, welche offenkundig durchzugsstärker, handfester und mit deutlich mehr Biss und einem deftigen Punch dargestellt wird, profitiert auch der Tiefbassbereich vom Einsatz des ultrakompakten Power-Amps. Da, wo tiefste Basspassagen zuvor eher schwammig und in höheren Lautstärken unkontrolliert und farblos dargestellt wurden, wird dieser Bereich nun tiefreichender, geordneter, irgendwie „entstaubter“ und in Summe deutlich souveräner reproduziert. Und zwar ohne auch nur im Geringsten aufgedickt oder übertrieben zu wirken.
Kompakt, leicht, hervorragend ausgestattet und klangstark: In unserem Test erweist sich der Avinity USB DAC Mobile als idealer Begleiter.
Fazit – wer braucht einen Kopfhörerverstärker?
Der Einsatz eines Kopfhörerverstärkers ist generell jedem Smart-Device-Nutzer zu empfehlen, der regelmäßig Musik über sein Handy bzw. Tablet hört. Wer jedoch nicht nur einen „etwas besseren“ Sound haben, sondern einen deutlichen Anstieg der Klangqualität erreichen will, sollte sich Avinitys „USB DAC Mobile“ unbedingt einmal beim Fachhändler seines Vertrauens vorführen lassen.
Test & Text: Roman Maier
Fotos: Roman Maier
| Modell: | Avinity USB DAC Mobile |
|---|---|
| Produktkategorie: | Kopfhörerverstärker |
| Preis: | 149,00 Euro |
| Garantie: | 2 Jahre (Gewährleistung) |
| Ausführungen: | schwarz |
| Vertrieb: | Hama, Monheim Tel.: 09091 / 5020 www.avinity-cable.com |
| Abmessungen (HBT): | 96 x 55 x 15 mm |
| Gewicht: | 102 Gramm |
| Made for: | - Smartphones - Tablets - Laptops - etc. |
| Ladefunktion: | via USB (Kabel im Lieferumfang) |
| Ein-/Ausgänge: | - 2 Kopfhörerausgänge - Mini-USB - Fiio-Dock - Aux In |
| Impedanz: | 16 - 300 Ohm |
| Besonderes: | - gebürstetes Aluminium-Gehäuse - hervorragende Verarbeitung - USB DAC (extern nutzbar) - Display - Klangregelung - Bypass-Funktion - Sleep-Timer - 3 Gain-Level - EQ Bass Boost |
| Benotung: | |
| Klang (60%): | 1,1 |
| Praxis (20%): | 1,0 |
| Ausstattung (20%): | 1,0 |
| Gesamtnote: | 1,1 |
| Klasse: | Oberklasse |
| Preis-/Leistung | hervorragend |
 |
