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28. März 2014von Martin Sowa
RedakteurEine Soundbar ist in den meisten Fällen ein Kompromiss zwischen dem Wunsch nach großem Kinoklang und geringem Platzangebot. Wer hätte da nicht gerne einen möglichst kompakten Lautsprecher mit riesigem Sound. Geht nicht? Aber klar, zum Beispiel mit der WSB 25 von Magnat.
Dank zuschaltbarer 3D-Surroundsound-Funktion und integriertem Dolby-Digital-Dekoder gibt es großen Klang bei kleinem Raumbedarf. Aber werfen wir erst einmal einen Blick auf das gute Stück. Die schlanke Soundbar ist komplett schwarz und dürfte damit in fast jedes Wohnraumkino integriert werden können. Das Design weist einen durchaus futuristischen Touch auf, denn die abgerundeten Ecken verlaufen in spitzem Winkel von vorne nach hinten. An der Front schützt ein feines Metallgitter das Innenleben vor mechanischer Beschädigung und in der Mitte darf natürlich das Herstellerlogo nicht fehlen. Ebenfalls zentriert sitzen am unteren Rand die Bedienelemente. Links befindet sich hier der Einschaltknopf. Dieser verfügt auch über eine LED, die den Betriebszustand signalisiert. Daneben befinden sich zwei Knöpfe, um die Lautstärke zu regeln sowie ein Bedienelement zur Quellenwahl. Die Beschriftung H/A/D steht für die Eingänge HDMI, Analog und Digital. Leuchtet das „H“ orange auf, ist der erste HDMI-Eingang aktiv, bei einem blauen „H“ ist der zweite gewählt. Ebenfalls blau leuchten das „A“ und das „D“, sobald die jeweilige Quelle aktiv ist.
Neben der Quellenwahl lässt sich auf Knopfdruck der 3D-Sound aktivieren. Auch hier signalisiert eine blaue LED-Leuchte die aktivierte Funktion. Ganz rechts in der Bedienleiste befindet sich der Sensor für die Fernbedienung. Diese verfügt natürlich ebenfalls über die erwähnten Funktionen. Darüber hinaus lässt sich die Soundbar via Fernbedienung auch stummschalten und die Lautstärke des optionalen Subwoofers Monitor Supreme Sub 202 A regeln. Darauf haben wir in diesem Test allerdings verzichtet, schließlich ist Magnats WSB 25 auch so schon sehr gut ausgestattet.
Dreifacher Doppelpack
Gleich sechs Lautsprecher sind in der Soundbar untergebracht, jeweils zwei Hoch-, Mittel- und Tieftöner. Zudem ist ein Dolby-Digital-Dekoder an Bord, der – so viel sei vorab verraten – für hohe Klangqualität sorgt. Mit einer Breite von 89,5 Zentimetern bietet die WSB 25 für diese umfangreiche Bestückung auch ausreichend Platz. Dennoch wirkt sie nicht überdimensioniert und harmoniert optisch auch mit kleineren TV-Geräten sehr gut.
Da das Gehäuse nur 9,6 Zentimeter hoch und neun Zentimeter tief ist, eignet sich die WSB 25 auch sehr gut zur Wandmontage direkt unter dem TV-Gerät. Dafür liegen übrigens zwei Halterungen im Paket – und sogar Schrauben und Dübel gehören hier zum Lieferumfang. Ein kleiner Tipp: Zwar sind die knapp vier Kilogramm der Soundbar kein großes Problem, aber prüfen Sie vor der Montage lieber, wie es um die Qualität Ihrer Wand bestellt ist. So manches Mauerwerk bröselt gerne mal ein wenig und dann sind etwas größere Dübel und längere Schrauben immer eine gute Idee.
Die Ein- und Ausgänge der Soundbar befinden sich allesamt auf der Rückseite des Gehäuses. In Sachen Anschluss hat sich Magnat großzügig für gleich drei Optionen entschieden. Da wäre zunächst der HDMI-Eingang mit ARC-Funktion. Die Abkürzung steht für „Audio Return Channel“ oder auf Deutsch „Audio-Rückkanal“. Damit können Sie dann beispielsweise auch mit Ihrer TV-Fernbedienung die Lautstärke der Soundbar regeln, ohne diese einlernen zu müssen. Um diese Möglichkeit nutzen zu können muss ARC allerdings auch am Fernseher vorhanden sein. Ist dies der Fall, werden Eingangs- und Ausgangsinformationen einfach über ein entsprechendes HDMI-Kabel geleitet, das hier aber nicht mitgeliefert wird. Das macht aber nichts, denn Magnat hat an Alternativen gedacht. Das optische Digitalkabel für die zweite Anschlussoption ist auch gleich im Lieferumfang dabei. Natürlich benötigen Sie auch dafür einen entsprechenden Ausgang am TV-Gerät, das sollte bei heutigen Modellen aber kein Problem mehr sein. Einfach das Kabel einstecken, fertig. Sollte wider Erwarten keine Möglichkeit bestehen, diesen Weg zu wählen, bleibt immer noch der analoge Anschluss. Hier legt Magnat seinem WSB 25 sogar gleich zwei Kabel bei. Zum einen wäre da das Stereo-Cinch-Kabel, das Sie direkt an den Audioausgang anstöpseln können. Gibt es auch diesen nicht an Ihrem TV-Gerät, stecken Sie den ebenfalls mitgelieferten Adapter von Cinch auf 3,5-mm-Klinke an das Cinch-Kabel und den Kopfhörerausgang Ihres Fernsehers.
Nutzen Sie allerdings den HDMI- oder optischen Digital-Eingang, bleibt der Cinch-Eingang für die Einbindung einer weitere Audio-Quelle (z.B. CD) zur Verfügung. Das ist recht praktisch, da die WSB 25 keine Bluetooth-Funktion besitzt. Das wäre allerdings auch etwas zu viel verlangt, bei einer unverbindlichen Preisempfehlung von nur 399 Euro. Abgesehen davon wollen wir mit der Soundbar ja auch den Fernsehton verbessern und daher widmen wir uns nun ganz diesem Tätigkeitsfeld.
Action statt Dialog
Für den Klangtest lassen wir die ganze Riege der Actionstars aufmarschieren. Mit „The Expendables“ wird schnell klar, dass auch die WSB 25 Spaß an wilden Schießereien hat. Besonders beim Flugangriff von Stallone und Statham auf den Bootssteg zeigt die Soundbar, was in ihr steckt. Schon während der rasanten Flucht des Duos ins Wasserflugzeug differenziert die WSB 25 erstaunlich deutlich zwischen den unterschiedlichen Waffen, die auf die beiden Helden feuern, und den Geräuschen von Wasser, Motoren und Wind. Zwar werden die knappen Dialoge in diesem Soundgewitter ein wenig zurückgestellt, bleiben aber dennoch gut verständlich. Richtig interessant wird es dann wenige Augenblicke später: Nach einer Kehrtwende folgt nun der Gegenangriff. Während sich das Duo im Tiefflug der Stadt nähert, schafft die Soundbar eine perfekte Soundkulisse, aus spannungtreibender Hintergrundmusik und dem realistisch dröhnenden Motor des Flugzeugs.
Für den anspruchsvollen Heimkinoeinsteiger dürften die integrierten Tieftöner absolut ausreichen, denn im schmalen Gehäuse dieser Soundbar steckt schon ein ordentliches Tieftonpotenzial. Und ehrlich gesagt verschwenden wir auch nicht lange Gedanken daran, wie der externe Subwoofer wohl klingen mag, denn kurz darauf betätigt Statham das Maschinengewehr im Bug des Vogels und durchsiebt alles, was sich ihm in den Weg stellt. Während des Überflugs über den Bootssteg lässt dann noch Stallone einen Sprühregen aus Kerosin ab, der mittels äußerst realistisch klingendem Tröpfeln auf die Widersacher der beiden Protagonisten niedergeht. Anschließend folgt der dem Action-Klischee folgende Pistolenschuss, der den kompletten Steg in einen riesigen Feuerball aufgehen lässt. Begleitet von lautem Krachen und den unvermeidlichen Schreien der bösen Buben beeindruckt die WSB 25 uns aber vor allem durch die detailreiche akustische Darstellung der Zerstörung und vergisst auch nicht das Geräusch des sich langsam entfernenden Flugzeugs, das geradezu sanft über den Lärm hinweg schwebt.
Fazit
Auch mit großer Action kommt die WSB 25 hervorragend klar, dynamisch und detailliert verfrachtet sie das Heimkino-Auditorium mitten ins Geschehen. Dass derart starker Sound aus einer so schmalen und flachen Kiste kommt, überrascht uns dann doch. Und in Kombination mit der gelungenen Optik und dem absolut fairen Preis-Leistungs-Verhältnis gibt es hier absolut nichts auszusetzen.
Test, Text und Fotos: Martin Sowa