Home » Tests » HiFi/Stereo » Magnat Sounddeck 100 – Kraftprotz für die WM-Stimmung
1. Juni 2014
von Martin Sowa
RedakteurBei der Fußball-WM sitzt man oft mit Freunden und Familie vor dem Fernseher. Da ist ein leistungsstarkes Soundsystem gefragt, um alle Anwesenden zufrieden zu stellen. Magnat liefert mit dem Sounddeck 100 die perfekte Lösung für diese – und andere – Gelegenheiten.

Das kompakte Sounddeck eignet sich in nahezu jedem Wohnraum als perfekter Standfuß für Fernseher bis 40 Zoll.
Nachdem wir bereits mit der Soundbar WSB 25 von Magnat gute Erfahrungen gemacht haben, sehen wir uns nun das Sounddeck 100 genauer an. Der Unterschied ist klar, das Sounddeck lässt sich im Gegensatz zur Soundbar nämlich wunderbar unter dem TV platzieren. Das spart Raum und macht sich besonders in kleineren Wohnräumen ganz ausgezeichnet. Selbst in einem TV-Schrank findet sich dafür Platz. Bei einer Breite von 55,8 Zentimetern sollte man es allerdings nicht mit riesigen TV-Geräten übertreiben, schließlich darf der Standfuß nicht breiter beziehungsweise tiefer sein als das Sounddeck. Grob gesagt dürften die Ausmaße für Fernseher bis zu 40 Zoll Bilddiagonale im Normalfall ausreichen. Die platzsparenden Abmessungen des Sounddecks bieten dennoch genug Raum für einen integrierten dreikanaligen Hochleistungs-Digitalverstärker mit digitalem Signalprozessor (DSP). So darf man ruhigen Gewissens auf einen zusätzlichen Verstärker verzichten. Das macht sich dann auch optisch bemerkbar, da die Einrichtung des Wohnraums nicht durch diverse Geräte gestört wird. Stattdessen genügt das unauffällige Sounddeck als Standfuß unter dem Fernseher voll und ganz.
Das Gehäuse aus stabilem MDF ist in schwarz gehalten und erinnert optisch an gebürstetes Aluminium. Auf der Front ist eine Stoffbespannung befestigt, die mit Pins in die Schallwand gesteckt wird und dementsprechend einfach abzunehmen ist. In der Mitte der Front befindet sich eine LED, die je nach Betriebszustand in unterschiedlichen Farben leuchtet. Bei aufgesetzter Gewebeabdeckung schimmert sie dezent, aber dennoch gut erkennbar durch den Stoff hindurch. Mit nur 4,7 Kilogramm Gewicht ist das Sounddeck zudem angenehm leicht.

Das Sounddeck ist in Schwarz gehalten, die Oberfläche erscheint in gebürsteter Optik.
Dezent versteckt – das Sounddeck 100 passt überall
Die dezente Optik zeigt sich auch bei der Platzierung der Anschlüsse, die sich allesamt auf der Rückseite befinden. So werden sämtliche Kabel versteckt hinter dem Lowboard oder TV-Tisch entlang geführt. Eingangsseitig stehen kabelgebundene Anschlüsse für zwei analoge und eine digitale Quelle zur Verfügung. Erstere werden per 3,5-mm-Klinke oder Cinch-Stecker angeschlossen, die Digitale über einen optische Eingang. Vorbildlich: Das Cinch-Kabel ist wie das optische Digitalkabel bereits im Lieferumfang enthalten. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, weitere Quellen wie Smartphones oder Tablet-PCs über das Bluetooth-Modul anzubinden. Das funktioniert wie von Magnat gewohnt völlig unproblematisch und die gesamte Installation des Sounddecks ist in wenigen Minuten erledigt.
Im Inneren des Sounddecks warten zwei 60-Millimeter-Breitbänder sowie ein 13-Zentimeter-Downfire-Subwoofertreiber nebst Passivradiator identischen Durchmessers auf ihren Einsatz. Zudem erinnere man sich noch an den integrierten Digitalverstärker – das ganze Paket gibt es für eine unverbindliche Preisempfehlung von nur 299 Euro. Das ist aller Ehren wert und es dürfte kaum eine so gute und günstige Möglichkeit geben, den TV-Sound auf ein deutlich höheres Niveau zu steigern. Und das Testen wir dann gleich auch mal in der Praxis.
Das Bluetooth-Modul lädt natürlich dazu ein, die auf dem Smartphone gespeicherten Lieblingssongs über unseren Magnat-Alleskönner wiederzugeben und so beginnen wir den Hörtest auch in der Audioabteilung. Mit dem Titel „Tunnel Of Love“ der Dire Straits starten wir den Hörcheck und tauchen gleich in den Rock der Achtziger ein. Das Sounddeck tut genau das, was es tun soll. Detailliert und schön auf der virtuellen Bühne platziert, gibt es den Hit wieder. Obwohl der Lautsprecher, wie bereits erwähnt, äußerst kompakt konstruiert ist, ergibt sich dennoch eine recht imposante und breite Klangwand, die für kleine bis mittelgroße Räume absolut ausreicht und auch locker die WM-Party vor oder nach dem Spiel beschallen kann. Mit „Romeo And Juliet“ lassen wir gleich den nächsten Hit des Albums „Making Movies“ folgen und erneut beweist das Sounddeck sein Potenzial. Besonders der Subwoofer dominiert dabei das Geschehen und sorgt für ein solides Fundament.

Auf der Rückseite des Sounddecks stehen zwei analoge sowie ein digitaler Anschluss zur Verfügung. Dazu gibt es die Möglichkeit, Geräte via Bluetooth anzukoppeln.
Hörtest mit Testspiel
Allerdings wollen wir ja auch die Pressemeldung Magnats zum Erscheinen des Sounddecks beim Wort nehmen und testen daher den Sound bei der Übertragung eines Fußballspiels. Und da passt ein Testspiel im wahrsten Sinne des Wortes ja sehr gut. Mit der Partie des aktuellen Weltmeisters Spanien, gegen das leider nicht für das Turnier qualifizierte Team aus Bolivien, stimmen wir uns schon einmal auf die kommende WM ein. Die Atmosphäre aus dem Stadion „Ramon Sanchez Pizjuan“ in Sevilla wird vom Sounddeck wunderbar zum Zuschauer auf der Couch übertragen und zumindest akustisch fühlt man sich gleich so, als säße man neben dem Kommentator auf der Tribüne. Dessen akustische Begleitung des Geschehens auf dem Spielfeld ist wunderbar deutlich und klar zu verstehen, obwohl beide Fangruppen im Hintergrund mit Tröten und Trommeln für eine nicht gerade ruhige Geräuschkulisse sorgen. Sogar hier lässt sich erkennen, ob gerade die Spanier oder die Bolivianer ihre Instrumente betätigen und auch das Raunen und Pfeifen der Fans ist gut zu vernehmen. Vor allem in der zweiten Halbzeit zeigt das Sounddeck dann, was in ihm steckt. Nachdem Fernando Torres zunächst per Foulelfmeter die Führung erzielt und die Fans in Jubelstürme ausbrechen vergibt der spanische Stürmer wenig später eine große Chance, was sich in mindestens genauso lauten negativen Emotionen der Fans entlädt. Bei der WM dürfte es dann spätestens in der Finalrunde ähnlich zugehen. Das Fazit beim Schlusspfiff ist klar: Mit dem Sounddeck 100 ist man auf jeden Fall sehr gut für die WM gerüstet.

Die Stoffabdeckung lässt sich abnehmen. Dahinter leuchtet eine LED und signalisiert den Status des Sounddecks.
Da das Turnier allerdings auch im Juli schon wieder vorbei ist, prüfen wir auch noch das Potenzial in Sachen Filmton. Und so greifen wir uns die Blu-ray der Comic-Verfilmung „Watchmen“ aus dem Regal. Der ständige Regen prasselt realistisch vom Himmel und auch das häufig splitternde Glas fällt deutlich hörbar in Scherben zu Boden. Besonders hat es uns natürlich die Szene angetan, in der Rohrschach gegen das Spezialeinsatzkommando der Polizei kämpft, um aus der Wohnung von Jacobi zu entkommen. Der improvisierte Flammenwerfer, den Rohrschach dabei gegen seine Angreifer einsetzt, wird auch akustisch schwungvoll untermalt, ebenso die Geräusche der Nahkampfszenen und Maschinengewehre. Die dynamische Hintergrundmusik hält sich auch tatsächlich zurück, verleiht der Szene jedoch trotzdem einen gewissen Antrieb. So beweist das Sounddeck 100 eindrucksvoll, dass es nicht nur für Sportereignisse, sondern auch die effektgeladenen Hollywood-Blockbuster geeignet ist.

Im Boden des Sounddecks sorgt ein 13-cm-Downfire-Subwoofertreiber mit 13-cm-Passivradiator für das richtige Tieftonfundament.
Fazit
Wer kurz vor der WM noch einmal den Sound des TV-Geräts aufpolieren möchte oder ganz allgemein ein kompaktes Soundsystem sucht, ist mit Magnats Sounddeck 100 sehr gut beraten. Die Anschlüsse reichen für das durchschnittlich-grosse Wohnzimmer absolut aus und das Preis-Leistungs-Verhältnis lässt keine Wünsche offen. Der Sound kann auch mit teureren Geräten locker mithalten und auch optisch braucht sich das Sounddeck keinesfalls verstecken.
Test und Text: Martin Sowa
Fotos: Herstellerbild, Martin Sowa