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Kleine Regallautsprecher sind schon lange eine beliebte Möglichkeit, Musik zu genießen. Der Platzanspruch ist gering, die Klangqualität mit den richtigen Produkten dafür riesig. Fehlt nur noch ein guter Preis und schon hat man die perfekte Lösung gefunden. So wie die Q Acoustics 2010i.

Die abgerundeten Kanten der 2010i sorgen für einen homogenen Anblick, der sich unauffällig integrieren lässt und trotzdem bei Bedarf auch für echte Hingucker sorgen kann.

Die abgerundeten Kanten der 2010i sorgen für einen homogenen Anblick, der sich unauffällig integrieren lässt und trotzdem bei Bedarf auch für echte Hingucker sorgen kann.

 

 

Der Hersteller Q Acoustics selbst erklärt, dass der 2010i „neue Maßstäbe auf dem Gebiet der Klangleistung“ setzt. Das ist klar, wer würde das nicht von den eigenen Produkten behaupten. Nachdem wir die hübschen Kompaktlinge auf Herz und Nieren durchgecheckt haben, müssen wir allerdings zugeben, dass die Engländer hier tatsächlich nicht übertrieben haben. Aber fangen wir ganz von vorne an…
Bei den 2010i handelt es sich um 2-Wege-Lautsprecher mit Bassreflex-Port. Der Tieftöner misst 100 Millimeter, der Hochtöner 25 Millimeter. Mit einem Gewicht von 3,5 Kilogramm bringen sie ein erstaunliches „Pfund“ auf die Waage, was eigentlich nur Gutes bedeuten kann. Dennoch sind sie mit einer Höhe von nicht einmal 24 Zentimetern und einer Tiefe von 20,3 Zentimetern noch sehr kompakt. Wie erwähnt, sind die 2010i der Kategorie der Regallautsprecher zuzuordnen. Sie sind damit natürlich nicht automatisch an die Aufstellung im Regal gebunden, passen aber wegen ihrer kompakten Ausmaße gut dorthin und heißen deshalb auch so. Die beiden Boxen sind dank Zubehör recht vielseitig und müssen nicht zwangsläufig auf einem Möbelstück platziert werden. Mit dem optional erhältlichen 2000ST-Ständern finden sie überall im Zimmer Platz oder mit der (ebenfalls separat erhältlichen) 2000WB-Halterung auch direkt an der Wand. Somit wird sich für jede Räumlichkeit und jeden Einsatzzweck die richtige Lösung finden. Wer mag, darf die Regallautsprecher auch gerne als Viererpack in Kombination mit dem Center 2000Ci und dem Subwoofer 2070Si als 5.1-System im Heimkino einsetzen. Wir begnügen uns aber erst einmal mit dem Stereo-Paar zur reinen Musikwiedergabe. Das hat auch den Vorteil, dass man nicht so viele Kartons herumschleppen muss …

 

Apropos: Beim Blick in den Karton fällt auch gleich auf, dass wir es hier mit einem englischen Hersteller zu tun haben. Die Bedienungsanleitung liegt in gedruckter Form nur in Englisch und Französisch bei. Für weitere Sprachen, darunter Deutsch, ist eine CD mit der digitalen Fassung im Lieferumfang enthalten. Dazu gibt es ein Paar weicher, weißer Handschuhe. Da weiß man, was einen erwartet: Lautsprecher in Hochglanzlackierung. So ist es dann auch, denn in der schützenden Kartonage finden sich ausserdem zwei Exemplare in glänzendem Weiß. Alternativ stehen auch schwarze Boxen sowie die Farbvarianten Graphit und Walnuss zur Auswahl. Allesamt verfügen sie über eine feine schwarze Abdeckung mit Stoffbespannung, die mit Pins in die Front gesteckt wird und sich selbstverständlich auch abnehmen lässt. Im unteren Bereich der Front prangt das Logo von Q Acoustics. Die Kanten sind mit einem großzügigen Radius abgerundet, sodass die 2010i fast keine „echten Ecken“ aufweisen. Selbst die Winkel der Frontabdeckung sind entsprechend der Form des Gehäuses angepasst. Das ergibt einen wunderbar homogenen Anblick, der eine unauffällige Integration zulässt, die Box wahlweise bei Bedarf auch zum echten Hingucker werden lässt.

Die feine schwarze Abdeckung mit Stoffbespannung wird mit Pins in die Front gesteckt und lässt sich selbstverständlich auch abnehmen.

Die feine schwarze Abdeckung mit Stoffbespannung wird mit Pins in die Front gesteckt und lässt sich selbstverständlich auch abnehmen.

 

 

Versteckte Klemmen für unsichtbare Kabel

Auf der Rückseite der Boxen befindet sich erstaunlicherweise kein Anschlussfeld, sondern lediglich eine kleine Bassreflex-Öffnung. Diese ist passend zur Abdeckung an der Front schwarz eingefasst und auch hier sind die Kanten abgerundet. Für den Anschluss geht es noch weiter nach unten. Sehr unauffällig, wenn nicht sogar unsichtbar werden die Kabel an der Gehäuseunterseite angeschlossen. Dazu befinden sich die massiven Schraubklemmen in einer Aussparung am Boden der Regallautsprecher, die nur an der Rückseite offen ist. Wenn man unbedingt meckern möchte: Die Anordnung der Schraubklemmen macht es ein wenig unhandlich, die Kabelenden in die entsprechenden Öffnungen einzufädeln. Das ist allerdings auch nur einmalig durchzuführen und ganz sicher keine unlösbare Aufgabe. Wer schon einmal mit Nadelöhr und Faden zu kämpfen hatte, wird mit den Kabeln und Klemmen der 2010i somit ganz locker klarkommen. Das war es aber auch schon in Sachen „Kritik“, schliesslich macht die quasi unsichtbare Kabelführung den kleinen Umstand schnell wieder wett. Denn was hilft das schönste Lautsprecherdesign, wenn sich die rein zweckgebunden eingesetzten Kabel unschön in den Vordergrund drängen? Das Problem gibt es mit den beiden Regalboxen nicht, hier dominiert tatsächlich das, was wichtig ist.

Die Kabel werden versteckt knapp über der unteren Kante der 2010i angeschlossen. Die Kabelklemmen befinden sich seitlich im Gehäuse, was ein wenig Fingerspitzengefühl erfordert.

Die Kabel werden versteckt knapp über der unteren Kante der 2010i angeschlossen. Die Kabelklemmen befinden sich seitlich im Gehäuse, was ein wenig Fingerspitzengefühl erfordert.

 

 

Klangoptimierung

Sind die Kabel wie vorgesehen angeschlossen, gilt es die richtige Positionierung zu finden. Denn nur perfekt ausgerichtet klingt auch alles so, wie es klingen soll. Das Stichwort lautet hier „Stereobühne“. Aber wie sieht so eine Stereobühne eigentlich aus? Das Ganze ist natürlich nur virtuell zu verstehen, sie suggeriert quasi die Aufstellung der Musiker auf einer Bühne im Miniaturformat zwischen den beiden Lautsprechern. Zentraler Fixpunkt ist dabei immer der Sänger beziehungsweise die Sängerin. Sie stehen idealerweise mittig zwischen den Boxen. Die restlichen Musiker erhalten fest zugewiesene Plätze um den/die Sänger/in herum, so dass sie jederzeit gut zu orten sind und die einzelnen Instrumente detailliert vernommen werden. Um die optimale Aufstellung für seine Boxen zu finden, probiert man häufig einige Konstellationen in Sachen Ausrichtung aus. Zu nah an den Wänden platziert, können unschöne Reflexionen auftreten, zu eng beieinander ergibt sich in der Regel jedoch kein raumfüllender Klang. Bei teureren und großen Lautsprechern offerieren einige Händler diesbezüglich eine  kostenpflichtige Vor-Ort-Aufstellung. Das ginge dann bei den beiden kleinen Regalboxen von Q Acoustics dann aber doch zu weit. Wir bleiben bei der klassischen Variante, stellen sie in einem Abstand von etwa drei Metern auf und drehen sie Grad für Grad. Doch bevor es in Sachen Ausrichtung ins Detail geht, bleiben die weissen Schönheiten erstmal dort stehen, wo wir sie nach dem Anschließen mit ein wenig Augenmaß hingestellt haben, denn ohne Musik können wir ja auch nichts ausprobieren. Also legen wir für den Anfang mal wieder Chuck Ragans aktuelles Album „Till Midnight“ ein.

Der dezente Bassreflexport auf der Rückseite der Boxen sorgt trotz kompakter Ausmaße für enorm druckvollen Klang und ein stabiles Tieftonfundament.

 

 

Wo kommt denn die Musik her?

Nun war es bei uns so, dass sich der CD-Player beim Hörtest schön mittig zwischen den beiden Boxen befand. Ich drücke also auf den „Play“-Button und frage mich sofort, wieso denn die Musik daher kommt, wo sie herkommt. Da steht doch gar kein Lautsprecher … Des Rätsels Lösung ist schnell gefunden: Es liegt an der hervorragenden Stereo-Bühne, die die beiden kleinen 2010i bereits ohne großes Zutun aufgebaut haben. Der Effekt ist in etwa so, als würde man während eines Konzerts auf die Bühne springen und sich genau vor das Mikro des Sängers stellen. Ein schöner Vorteil der Lautsprecher von Q Acoustics, denn wer das tatsächlich bei einem Livekonzert versucht, wird den schönen Klang wegen der Security-Leute nicht lange genießen können. Zuhause wird man jedoch nicht einfach so von der Couch gerissen – sofern man nicht Halter eines Bernhardiners ist, der ganz gerne mal wieder in den Stadtpark möchte. Somit lässt es sich diese spektakuläre Wiedergabe unseres Test-Duos ganz in Ruhe genießen.
Das einfache Aufstellen der beiden Regallautsprecher hat somit schon einen so umwerfenden Effekt, dass die penible Ausrichtung schon fast in die Luxus-Kategorie „Kann man mal machen, wenn man Zeit hat“ fällt. Aber natürlich sollte man sich die paar Minuten dann doch mal nehmen. Trotz der bereits verblüffenden Anfangsperformance empfiehlt sich dies dennoch. Denn tut man dies, wird man mit einem unglaublichen Klang belohnt. Und weil wir Testkandidaten aus England da haben, wollen wir nun auch musikalisch eher in diese Gegend wechseln. Das tun wir zunächst mit Mark Knopfler (ja, auch wenn dieser im schottischen Glasgow geboren ist) und dem Song „Postcards from Paraguay“ vom 2004 erschienenen Album „Shangi-La“. Die einzelnen Instrumente sind auch hier so eindeutig zuzuordnen, wie es Lautsprechern in dieser Preisklasse eher selten gelingt. Jede einzelne Gitarre lässt sich deutlich heraushören und ist exakt platziert. Ein Effekt, der auch in „Corned Beef City“ vom Album „Privateering“ zu beobachten, beziehungsweise zu hören ist.

Die beiden kleinen 2010i bauen auch ohne großes Zutun bereits eine hervorragende Stereo-Bühne auf.

Die beiden kleinen 2010i bauen auch ohne großes Zutun bereits eine hervorragende Stereo-Bühne auf.

 

 

Für ein wenig Abwechslung gehen wir weiter zum nächsten Briten, der lange Zeit Teil einer Band war und sich dann ein wenig mehr um eigene Songs kümmerte: Noel Gallager mit seiner Kombo „Noel Gallagher’s High Flying Birds“. Der Song „AKA… What A Life!“ war bereits im Erscheinungsjahr 2011 auf Anhieb mein Favorit des nach der Band benannten Albums. Und so höre ich mir diesen Titel natürlich auch einmal mit dem Pärchen 2010i an. Dabei bricht meine Begeisterung nicht ab, denn auch hier treten Details zu Tage, die man so nicht unbedingt mit jedem Lautsprecher heraushört. Piano, verzerrte und unverzerrte Gitarre, Bass und Schlagzeug sind ganz eindeutig platziert, jede Note erreicht das Ohr und macht die Platte gleich nochmal so gut. Kurz gesagt: Ich bin begeistert!
Weil aber auch immer wieder elektronisch reproduzierte Passagen in vielen Songs auftauchen, probiere ich natürlich auch noch aus, was die hübschen Kompaktboxen abseits des klassischen Rockband-Lineups so können. Meine Wahl fällt auf „Underdog“ der britischen Band „Kasabian“. Schnell wird dann auch hier deutlich, wie impulsiv und druckvoll die kompakten Boxen aufspielen können und den Sound förmlich in unseren Hörraum drücken. Die enorm dominant abgemischte Bassline kommt aufgrund der perfekten Abstimmung des Tieftöners und Bassreflexports hervorragend zur Geltung, ohne aber die anderen Instrumente oder gar die Vocals zu beeinträchtigen. Stattdessen schafft die 2010i im Tieftonbereich ein sauberes Fundament, das die Energie des Songs mitreißend transportiert. Und während ich noch überlege, was ich als nächstes hören könnte, springt die Playlist automatisch zu Kate Nash mit „Foundations“. Das passt, sie ist auch Engländerin und der Song mit einem ebenfalls kraftvoll-dominanten Tieftonfundament ausgestattet. Auch hier gibt es wie bei Kasabian absolut keinen Grund zur Klage. So vielseitig sich die 2010i bei ihrer Platzierung erweisen, so vielseitig sind sie auch bei der Wahl des Musik-Genres.

Die Bedienungsanleitung liegt auf Englisch und Französisch bei, die deutsche Version ist auf der CD enthalten. Feine Handschuhe schützen die Hochglanzlackierung der 2010i vor Fingerabdrücken oder Schmutz.

Die Bedienungsanleitung liegt auf Englisch und Französisch bei, die deutsche Version ist auf der CD enthalten. Feine Handschuhe schützen die Hochglanzlackierung der 2010i vor Fingerabdrücken oder Schmutz.

 

 

Fazit

Die Selbsteinschätzung vieler Hersteller liegt leider oftmals tatsächlich ganz weit oben am Rande des Vertretbaren. Q Acoustics hingegen hält sich mit seiner vollmundigen Beschreibung dagegen sogar noch zurück. Neue Maßstäbe setzen die 2010i auf jeden Fall – eigentlich eröffnen sie sogar eine ganz neue Welt. Einen derart grandiosen Klang bei zugleich ultrakompakten Abmessungen und einer solch hervorragenden Verarbeitung findet man selten. Nimmt man zudem den erstaunlich günstigen Preis (das Paar kostet lediglich 198 Euro) bedauere ich schon jetzt, dass die Testgeräte leider demnächst schon wieder auf die Rückreise gehen müssen. Mein Tipp: Wer die Chance dazu hat, sollte sie auf jeden Fall behalten!

 

Test, Text und Fotos: Martin Sowa

 

 

Modell:Q Acoustics
2010i
Produktkategorie:Regallautsprecher
Preis:198,00 Euro / Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Schwarz Hochglanz
- Weiß Hochglanz
- Graphit
- Walnuss
Vertrieb:IDC Klaassen, Lünen
Tel.: 0231 / 9 86 02 85
www.idc-klaassen.com
Abmessungen (HBT):234,5 x 150 x 203 mm
Gewicht:3,5 Kg
Prinzip:2-Wege-Reflexgehäuse
Hochtöner:25 mm
Tieftöner:100 mm
Frequenzbereich:68 Hz - 22 kHz
Übergangsfrequenz:2,8 kHz
Empfindlichkeit:86 dB
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistunghervorragend

 

 

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