Home » Tests » Surround/Heimkino » Projektoren/Beamer » BenQ W1070+W – Multitalent mit kabelloser Bildzuspielung
5. November 2014von Michael B. Rehders
RedakteurBenQ setzt weiter auf das Erfolgsmodell W1070, das jetzt zusätzlich mit kabellosen Datenübertragungstechnologien wie Wireless-Full-HD (WFHD) ausgestattet wurde. Damit macht BenQ Schluss mit langen und störanfälligen HDMI-Kabelverbindungen, die unschön unter der Zimmerdecke hängen. Was sich sonst noch alles hinter dem Plus-Zeichen verbirgt, zeigen wir Ihnen in diesem umfangreichen Test.
Die Ausstattung ist „State Of The Art“
Der W1070+W besitzt eine Auflösung von 1920 x 1080 Pixel. Die Maximalhelligkeit gibt BenQ mit 2200 ANSI Lumen an. Die Signalübertragung von Bild und Ton geschieht kabellos. Das dafür erforderliche Wireless-Full-HD-Kit gehört zum Lieferumfang. Dieses Kit besteht aus einem Transmitter (Sender) sowie einem Receiver (Empfänger). Die Reichweite soll bis zu 20 Metern betragen. Damit dürfte eine fehlerfreie Signalübertragung auch in den größten Heimkinos gewährleistet sein. Die Latenzzeit von unter einer Millisekunde ist gering. Sie ermöglicht Filmfreunden und Gaming-Fans vorzügliche Voraussetzungen, um Filme und Videospiele ohne sichtbare Verzögerungen zu erleben. Bild und Ton bleiben auf diese Weise synchron, und die Steuerung über einen Gaming-Controller erfolgt in Echtzeit.
Die Ausrichtung des Bildes auf die Leinwand ist bequem, weil Zoom und Lens-Shift die notwendige Flexibilität erlauben. Dank der Triple-Flash-Technologie werden 3D-Filme mit 144 Hz projiziert, wodurch sie auf der Bildwand vollkommen flimmerfrei erscheinen. Wer Inhalte über das Smartphone oder Tablet zuspielen will, dem bietet der Projektor zusätzliche Möglichkeiten. MHL- und Miracast-fähige Geräte werden unterstützt. BenQ bietet den W1070+W auch ohne Wireless-Full-HD-Kit an, falls jemand auf eine kabellose Signalübertragung keinen Wert legt. Ebenso kann das Wireless-Full-HD-Kit als Zubehör erworben werden, um damit anderen Full-HD-Projektoren die Bildsignale zuzuspielen
So wird der Projektor fit für Wireless-HD
An dieser Stelle möchten wir Ihnen zeigen, wie einfach das Wireless-HD-Kit mit dem BenQ W1070+W verbunden wird. Innerhalb von wenigen Minuten ist das Set einsatzbereit. Selbst wenn sie über wenig handwerkliches Geschick verfügen, sind der Anschluss und die Inbetriebnahme ein Kinderspiel.
Notizen aus dem Messlabor
BenQ gibt die Maximalhelligkeit mit 2200 ANSI Lumen an. Unsere Mittenmessung übertrifft diesen Wert sogar um 100 Lumen. Ausgeliefert wird der BenQ W1070+W im Bildmodus „Standard“. Wie von BenQ bereits seit Langem gewohnt, trifft dieser Bildmodus die „HDTV“-Norm (REC 709) fast auf den Punkt. Die Farbtemperatur von 6500 Kelvin wird annähernd erreicht. Der Graustufenverlauf ist ausgesprochen linear und der Farbraum weist nur bei Grün eine leichte Abweichung auf. Damit kann der Projektor in der Werkseinstellung vorbehaltlos empfohlen werden. Eine Korrektur ist nicht erforderlich.
Darüber hinaus haben engagierte Laien aber die Möglichkeit, die bereits vorzügliche Werkseinstellung weiter zu perfektionieren.
Im Rahmen der Kalibrierung verliert der BenQ W1070+W im Bildmodus Standard keinerlei Helligkeit. Im Gegenteil: Nach der normgerechten Einstellung nehmen Maximalhelligkeit und Kontrast leicht zu. Auch der Schwarzwert verbessert sich geringfügig gegenüber der Werkseinstellung. Leider zeigen die RGB-Gain/Offset-Regler im Farbmanagement keinerlei Wirkung, wenn die Farbtemperatur mit einem Weißbild eingestellt werden soll. Trotzdem wirken sie sich auf farbige Bildinhalte sichtbar aus. Hier sollte BenQ in einem der Firmware-Updates nachbessern. Wirklich problematisch ist dieser Umstand aber nicht, weil das Farbtemperatur-Einstellung „Native Lampe“ 6500 Kelvin auf den Punkt genau trifft. Satte 2052 Lumen (D65) kommen nach der Kalibrierung heraus. Der Kontrast (On/Off) erreicht 1914:1, was für einen Projektor in diesem Preissegment ein herausragender Wert ist.
Expertentipp:
Mit den nachfolgend aufgeführten Änderungen der Werkseinstellung verbessern sich der Schärfeeindruck und die Maximalhelligkeit.
Bildeindrücke und Wireless-HD im Praxis-Test
Nachdem der BenQ W1070+W unser Messlabor verlassen hat, geht es ans Filmeschauen. Zugegeben ist das der schönste Part eines Projektor-Tests. Ich lehne mich entspannt im bequemen Kinositz zurück, starte den Player und öffne den Vorhang. Über das Wireless-HD-Kit werden sämtliche Bildsignale störungsfrei übertragen. Innerhalb von wenigen Sekunden wird das gesendete Eingangssignal vom Receiver erkannt – und zuverlässig auf der Leinwand abgebildet. Selbst nachdem wir den Sender in den Nachbarraum stellten, die Tür schliessen und somit den „Sichtkontakt“ zwischen Sender und Empfänger unterbrechen, bleibt das Bild stabil auf der Leinwand. Vollkommen unbeeindruckt von diesem „Handicap“ knallt der BenQ W1070+W unsere Fotos und Filme mit beeindruckender Plastizität, natürlichen und leuchtenden Farben auf die große Leinwand. Die Maximalhelligkeit des Projektors ist so hoch, dass Bildbreiten bis 4,60 Meter strahlend hell ausgeleuchtet werden. Dabei werden Feindetails in Pixelgröße perfekt abgebildet.
In „Casino Royale“ sind sämtliche Nadelstreifen auf dem Anzug von James Bond zu sehen, während der Geheimagent im Zug nach Montenegro sitzt. Die Aufnahmen auf den Bahamas leuchten so hell, dass die Tageslichtszenen ausgesprochen realistisch erscheinen. Die grünen Palmenblätter sehen saftig aus, das türkisfarbene Meer lädt zum Schwimmen ein, und der strahlend blaue Himmel wirkt vollkommen unverfärbt.
Die Wiedergabe von 3D-Kontent besteht der BenQ W1070+W mit Bravour. Vollkommen flimmerfrei erstrahlt „Edge Of Tomorrow“ auf der Leinwand. Dabei baut sich eine vorzügliche Tiefenstaffelung auf. Popout-Effekte beim Flugzeugabsturz fliegen einem förmlich ins Gesicht. Dabei bleibt das Bild frei von störenden Geisterbildern (Crosstalk-Effekte). Besser geht 3D aktuell nicht.
Fazit
Der BenQ W1070+W befreit den Nutzer von Verkabelungs-Problemen. Dank des mitgelieferten Wireless-Full-HD-Kits ist es möglich, Full-HD-Inhalte kabellos vom Blu-ray-Player, Smartphone und Tablet zu streamen. Selbst aus dem Nebenraum gelingt die Bildübertragung störungsfrei. Die Ausrichtung des Bildes auf die Leinwand ist bequem, weil Zoom und Lens-Shift die notwendige Flexibilität erlauben. Die vorbildliche Werkseinstellung bietet Filmfreunden und Gaming-Fans ideale Voraussetzungen, um ein knackscharfes Bild mit natürlichen Farben zu projizieren. Die hohe Lichtausbeute ermöglicht zudem eine strahlendhelle Projektion, die sowohl auf großen Bildbreiten bis 4,60 Meter als auch bei kontrolliertem Restlicht gefällt. Für einen spontanen Filmabend im Heimkino, rasante Games im Wohnzimmer und „Public Viewing“ abends im Garten ist der BenQ W1070+W ein ausgezeichneter Spielpartner.
Test, Text und Fotos: Michael B. Rehders