lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

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HiFi-Geräte zu testen macht immer Spaß. Besonders groß ist die Vorfreude bei mir aber vor allem dann, wenn das Testgerät aus Dänemark kommt. So wie beim R110 von Scansonic.

Der kompakte Internet-Receiver Scansonic R110 ist in weißer und schwarzer Ausführung erhältlich.

Der kompakte Internet-Receiver Scansonic R110 ist in weißer und schwarzer Ausführung erhältlich.

 

 

Design & Funktion: Die Dänen können`s einfach

Seit dem Surround-Set „S 626“ von Jamo halte ich persönlich große Stücke auf dänische Produkte und der R110 von Scansonic bestätigt die guten Eindrücke der Vergangenheit. Bei diesem schmucken Stück handelt es sich um einen Internet-Receiver, der eine ganze Menge auf bzw. in dem Kasten hat. Neben den drei Radiooptionen (UKW, DAB+, Internet) lassen sich auch externe Geräte wie Sat-Receiver oder Mediaplayer anschließen. Darüber hinaus bietet sich auch die Möglichkeit, Musik ganz ohne Kabel – also per WLAN – an den R110 zu streamen. Natürlich drängt sich anhand der Bezeichnung Internet Receiver der Vergleich zum erst kürzlich von uns getesteten Block CVR-50 auf. In den Grundfunktionen sind sich beide Geräte nämlich sehr ähnlich und beide benötigen zusätzliche Lautsprecher. Der größte Unterschied liegt im CD-Player des CVR-50 – einen solchen hat der R110 nämlich nicht an Bord. Das ist nur konsequent, denn ein Internetreceiver ist ja vor allem für das Streaming konzipiert und überzeugte Digital-Musik-Fans wissen mit diesen runden Silberscheiben alias „CD“ ja sowieso nicht mehr viel anzufangen. Abgesehen davon benötigt der R110 auch deutlich weniger Platz als der erwähnte Konkurrent. Mit Abmessungen von 70 x 180 x 240 mm (H/B/T) ist der Internet-Receiver ein echtes Raumwunder und sollte wohl in jedem Fall problemlos untergebracht werden können.

 

Das Design ist wie die Abmessungen auf das Nötigste beschränkt und so erstrahlt der R110 in wohltuend schlichtem, zurückhaltendem Glanz. Das bis ins Detail sehr sauber verarbeitete Aluminium-Gehäuse wird von abgerundeten Ecken und Kanten geschmückt, die Front bestimmt der in Relation riesige Lautstärkeregler, den ein diskret blau-illuminierter Ring betont. Daneben fällt das kontraststarke Display auf, das gut lesbar Informationen über die ausgewählte Quelle, aktive Sender oder Titel und natürlich alle anderen Einstellungen gibt. Auf der Rückseite sind sämtliche Anschlüsse untergebracht. Dort finden wir natürlich vor allem die Schraubklemmen für die Lautsprecherkabel. Wer über wenig Fingerspitzengefühl verfügt, wird beim Anschluss abisolierter Kabelenden wahrscheinlich ein wenig unglücklich über die kleinen und sehr eng sitzenden Klemmen sein. Da hätten größere Exemplare und vor allem ein größerer Abstand vielleicht ganz gut getan – allerdings kann man das auch verschmerzen, da die Kabel ja in der Regel nur einmal angeschlossen werden und die kleinen Unannehmlichkeiten keine Auswirkungen auf den alltäglichen Gebrauch des R110 haben.

Das schlichte Design des R110 ist sehr funktional und die kleinen Bedienfelder an der Gerätefront werden dank App und Fernbedienung eigentlich kaum benötigt.

Das schlichte Design des R110 ist sehr funktional und die kleinen Bedienfelder an der Gerätefront werden dank App und Fernbedienung eigentlich kaum benötigt.

 

 

Scansonic R110: Grenzenlose Anschlussvielfalt

Positiv hingegen fallen die zahlreichen Anschlussmöglichkeiten auf. Neben besagten Schraubklemmen gibt es nämlich auch noch die Option, einen aktiven Subwoofer an den R110 zu „hängen“, so dass sich der kleine Kasten auch ganz hervorragend als Zentrale eines 2.1-Sets für den Fernseher macht. Den Ton aus dem Fernseher kann man zu diesem Zweck per optischem Digitalkabel an den R110 übertragen, direkt daneben steht auch ein Koaxial-Eingang bereit. Weiter unten finden sich die Anschlüsse für ein Ethernet-Kabel oder – was wahrscheinlich öfter zum Einsatz kommt – für die WLAN-Antenne. Der größere der beiden Antennenanschlüsse ist der mitgelieferten Radio-Antenne vorbehalten, hier kann aber auch ein Kabel von der Antennensteckdose in der Wand angeschraubt werden. Cinch-Stecker (zur Einbindung analoger Audioquellen) erfahren ebenfalls Berücksichtigung und damit dürften eigentlich alle Wünsche der Kunden erfüllt sein.

Der Anschluss selbst ist kinderleicht, die Kabel und Antennen sitzen allesamt sicher und ruckelfest an den entsprechenden Anschlüssen, so dass wir den Internet-Receiver in Betrieb nehmen können. Das bereits erwähnte Display betrachten wir bei der Inbetriebnahme auch gleich mal genauer, denn hier führt ein Einrichtungsassistent den Nutzer durch den Prozess. Die Einbindung ins heimische WLAN ist natürlich wichtig für den vollen Funktionsumfang und sollte dementsprechend am besten sofort erledigt werden – zumal es unglaublich schnell abläuft. Am einfachsten geht es über die WPS-Funktion – auswählen, Taste am Router drücken, fertig. Wer nicht weiß, wo sich die WPS-Taste am Router befindet (je nach Modell gibt es da natürlich Unterschiede) oder wenn dieser nicht gut erreichbar ist, lässt sich auch ganz schlicht das WLAN-Passwort in den R110 eingeben – die Fernbedienung erweist hier praktische Dienste. Auch Datum und Uhrzeit können festgelegt werden. Wer das nicht braucht, überspringt diesen Schritt einfach. Für die Nutzung der Alarm-Funktion ist die korrekte Uhrzeit aber Voraussetzung, also lieber gleich mit erledigen. Zusätzlich zum Alarm gibt es übrigens auch umgekehrt einen Sleep-Timer, der ja auch ganz praktisch sein kann.
Innerhalb weniger Minuten ist Scansonics Zauberkiste startklar und wir hören mal, was im Radio so läuft. Die Sender im Internetradio sind sofort abrufbar und zum Beispiel nach Genre oder Land wählbar. Für DAB+ und FM-Radio sind zunächst Suchläufe nötig. Bei DAB+ startet er beim ersten Aufrufen der Funktion automatisch, beim FM-Radio muss er manuell durchgeführt werden.

Die vielen Anschlussmöglichkeiten fallen positiv auf und sollten eigentlich alle Wünsche erfüllen.

Die vielen Anschlussmöglichkeiten fallen positiv auf und sollten eigentlich alle Wünsche erfüllen.

 

 

Kontrolle per Fernbedienung und App: Wie es Ihnen beliebt …

Die anderen Quellen sollten relativ selbsterklärend sein: Kabel einstecken und auswählen, schon spielt der R110 munter drauflos. Interessant dürfte für viele Anwender neben der Radiofunktion aber vor allem der Musicplayer sein, denn über diese Funktion lässt sich auch Musik abspielen, die auf anderen im WLAN registrierten Geräten gespeichert ist. Wer also eine NAS-Platte besitzt oder seine Musiksammlung in digitaler Form auf dem PC oder Laptop gespeichert hat, kann sie von dort an den R110 streamen. Das funktioniert fast unmittelbar nach Bestätigung der Auswahl und ist damit schneller als so manch anderes Allround-Gerät. Die verfügbaren Quellen werden beim Aufrufen der Funktion kurz gescannt und innerhalb von vier Sekunden steht die Auswahlliste bereit. Anschließend lässt es sich ganz einfach durch die Ordnerstrukturen navigieren oder die komplette Playlist abspielen. Funktionen wie Wiederholung oder Zufallswiedergabe sind ebenfalls verfügbar und wer zwischendurch mal einen Titel überspringen möchte, tut dies einfach per App oder über die Skip-Taste der Fernbedienung.

Apropos App: Das kostenlose Programm namens „Scansonic Remote“ steht im AppStore für iOS-Geräte und bei Google Play für Android bereit. Das Navigieren durch die eigene Musikbibliothek oder die Internetradiosender ist damit ganz bequem von der Couch aus möglich. Per Fernbedienung müsste man ja trotzdem das Display im Auge haben und da ist die App wesentlich komfortabler. Einen kleinen Schönheitsfehler gibt es aber auch, denn beim Aufruf der Quellenwahl stürzt die App gelegentlich ab. Je nachdem, wann Sie diesen Test lesen, hat vielleicht ein Update schon Abhilfe geschaffen, ansonsten machen Sie’s einfach wie wir und erledigen die Quellenwahl per Fernbedienung, bevor Sie per App die weitere Auswahl tätigen. Denn da auf dem Signalgeber jede mögliche Quelle einen eigenen Knopf hat, ist auch dieser „Umweg“ gut zu verkraften. Zur Kopplung zwischen Smartphone und Internet-Receiver genügt das Aktivieren der Bluetooth-Funktion, dann stellt die App automatisch eine Verbindung her.

Dank kostenloser App (hier auf einem Motorola Razr) lässt sich der R110 auch ganz bequem vom Sofa aus bedienen.

Dank kostenloser App (hier auf einem Motorola Razr) lässt sich der R110 auch ganz bequem vom Sofa aus bedienen.

 

 

Kraftvoll & detailliert

In der Praxis gestaltet sich das Ganze noch einfacher als gedacht. Wir starten unseren Hörtest zunächst wie erwähnt mit dem Internetradio und schalten auf 1Live – schließlich ist das in der Liste der mehreren tausend verfügbaren Sender ziemlich weit vorn. Hier beweist der R110 schon viel Feingefühl, als er nämlich das gerade ausklingende „Unsere Fans“ von „Kraftklub“ noch sehr schön spielt, während das Moderatorenduo sich schon über die letzten Takte hinweg unterhält. Da vermischt sich nichts, Musik und Dialog bleiben klar voneinander getrennt und das alles ohne Anzeichen von Rauschen oder sonstiger Störungen. Das gefällt uns natürlich sehr gut und selbst als anschließend mit Taylor Swifts „Shake It Off“ ein Titel aus einem uns nicht ganz so zusagenden Genre folgt, hören wir weiter gerne zu.
Aber natürlich brauchen wir nach diesem Ausflug in den bunten „Hauptsache fröhlich“-Pop auch wieder ein wenig handgemachte Musik und da kommen uns die Beatsteaks gerade recht. Mit „Summer“ testen wir gleich mal, wie gut die Balance beim R110 ab Werk funktioniert, denn das Lied beginnt bekanntlich mit der einseitig erklingenden Rhythmusgitarre. Die Wiedergabe gelingt dem R110 auch hier sehr gut und sollte man aufgrund ungünstiger räumlicher Gegebenheiten mit dem Sound nicht zufrieden sein, lässt sich dieser per Equalizer ganz einfach an den eigenen Hörgeschmack anpassen. Mit der Fernbedienung ist das sogar mit eigenen Tasten für Balance, Bass und Treble ohne Umwege möglich. Aber wir sind schon sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie der Scansonic-Receiver ohne Unterbrechungen streamt. Auch der im Vergleich zu den Beatsteaks deutlich tiefere Gesang des amerikanischen Singer/Songwriters Chuck Ragan kommt in den Titeln seines aktuellen Albums „Till Midnight“ plastisch und extrem gut rüber. Kraftvoll aber gleichzeitig detailliert liefert der R110 einen wunderbaren Klang ins Zimmer. Selbst die Hintergrundmelodien in „You And I Alone“ gehen nicht unter, sondern fließen angenehm ruhig an der Seite der Rhythmusfraktion und den dynamischen Gitarrenakkorden mit und sorgen für ein hervorragend fülliges Klangbild, ohne dass es auch nur ansatzweise überladen wirkt. Die Live-Version von „Bedroll Lullaby“ bringt dann sogar die typische Konzert-Atmosphäre in die eigenen vier Wände und räumt auch noch die letzte Unsicherheit aus dem Weg. Selbst bei niedriger Lautstärkeregelung reicht der Pegel für das heimische Wohnzimmer dank 2 x 55 Watt voll und ganz und sogar in größeren Räumlichkeiten und der vielfältigen Geräuschkulisse bei Partys haben wir vollstes Vertrauen in den R110.

Wer sich mit Apps nicht anfreunden kann, darf auch guten Gewissens die praktische und sehr gut gelungene Fernbedienung benutzen.

Wer sich mit Apps nicht anfreunden kann, darf auch guten Gewissens die praktische und sehr gut gelungene Fernbedienung benutzen.

 

 

Fazit

Kompakt und kraftvoll kommt der Scansonic R110 daher und bietet sich als Streaming-Experte vor allem für HiFi-Freunde an, die ihre alte Stereoanlage zwecks Umstellung auf digital gespeicherte Musik ablösen wollen, ohne dabei auf Radioempfang zu verzichten. Mit einem hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis sticht er einen Großteil der Mitbewerber ganz locker aus und liefert dabei selbst für Laien unkomplizierten und hochwertigen Musikgenuss.

 

 

Test und Text: Martin Sowa

Fotos: Herstellerbild, Martin Sowa

 

 

Modell:Scansonic R110
Produktkategorie:Internet-Receiver
Preis:679,00 Euro (UVP)
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
Vertrieb: Schnepel GmbH & Co. KG, Hüllhorst
Tel.: 05741 / 34610
www.schnepel.com
Abmessungen (HBT):70 x 180 x 240 mm
Gewicht:2,2 kg
Leistung:2x 55 Watt RMS
Anschlüsse:Eingänge:
- 1x optisch-digital
- 1x koaxial
- 1x AUX

Ausgänge:
- Sub-Out
Lieferumfang:- Fernbedienung
- Batterien
- Antennen
- Bedienungsanleitung
Besonderheiten:- WLAN/LAN
- Steuerung per kostenloser App
- Triple-Tuner
- UPnP-Mediaplayer
- hervorragende Verarbeitung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,2
Gesamtnote:1,1
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend
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