lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

von

Inhaber/Geschäftsführer
English
Zur Übersetzung unserer Seiten nutzen wir Google Translate. Dazu wird eine Verbindung zu Google-Servern hergestellt und Daten werden übertragen (weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung). Wenn Sie damit einverstanden sind, können Sie über folgende Buttons Google Translate aktivieren.

An Universalgeräten haftet zumeist das Vorurteil, dass sie zwar viel können, dafür aber nichts wirklich richtig erledigen. Zumeist ist diese Meinung auch korrekt. Die Betonung liegt auf dem Wörtchen „zumeist“, denn es gibt ja auch die berühmte Ausnahme der Regel. Und die haben wir gefunden …

Britisches Understatement. Auf den ersten Blick wirkt der UDP411 wie ein

Britisches Understatement. Auf den ersten Blick wirkt der UDP411 wie ein „ganz normaler“ Arcam-Blu-ray-Player.

Universalgeräte erfreuen sich grosser Beliebtheit. Sie kombinieren die Ausstattung zumeist gleich mehrerer Bausteine, sparen Raum und oftmals auch jede Menge Geld. Bei aller Praktikabilität haben Produkte dieser Art unter hartgesottenen HiFi- und Heimkinofreunden aber nicht immer den besten Ruf, denn die komfortablen Allrounder sind den sogenannten Spezialisten klanglich und bildtechnisch in dem meisten Fällen deutlich unterlegen. Dass das aber nicht immer so sein muss, wollte die britische Audioschmiede Arcam beweisen und entwickelte einen Universalplayer, der den Aufgabenbereich gleich mehrerer Zuspieler übernimmt und obendrein durch besten Klang und eine exorbitant gute Bildqualität überzeugen will. Wir haben den UDP411 betitelten „Alles-Player“ einmal auf unseren Testparcours geschickt und Erstaunliches festgestellt:

Ein AV-Receiver, den UDP411 und ein entsprechendes Lautsprechersetup - mehr braucht tatsächlich es nicht, um eine enorme Quellvielfalt und beste Klangqualität zu geniessen.

Ein AV-Receiver, den UDP411 und ein entsprechendes Lautsprechersetup – mehr braucht tatsächlich es nicht, um eine enorme Quellvielfalt und beste Klangqualität zu geniessen.

Arcam UDP411: Der Ausstattungsgigant

Auf den ersten Blick gleicht unser Testproband dem kürzlich von uns getesteten BDP300 fast aufs Haar. 10 Zentimeter hoch, fast-schwarze Alu-Front, grün-illuminiertes Display, darunter die Schublade. Doch obwohl der UDP411 seinem Geschwister optisch sehr stark ähnelt, könnte der Unterschied zwischen beiden kaum grösser sein. Denn statt eines reinen Blu-ray-Players, der zugegebenermassen auch DVDs und CDs wiederzugeben vermag, handelt es sich in unserem aktuellen Testgerät, wie das „U“ in der Artikelbezeichnung bereits vermuten lässt, um einen anspruchsvollen Universalplayer. Neben der Wiedergabe genannter Medien ist dieser damit auch in der Lage SACDs und Inhalte von einem USB-Massenspeicher bis zu einer Abtastrate von 192 Kilohertz (kHz) auszugeben. Damit nicht genug, denn da der optisch traditionell auf Understatement getrimmte Brite sich auch ins Netzwerk einbinden lässt, und UPnP- und CIFS-Kompatibilität bietet, können über ihn auch Inhalte von im Netzwerk befindlichen Audioquellen angespielt werden. D.h. Sollte sich beispielsweise eine NAS-Platte in Ihrem Netzwerk befinden, lassen sich die darauf gespeicherten Musik-, Bild- und Videodateien kabellos an den Arcam streamen und über das mit ihm verbundene Stereo- bzw. Surroundsystem wiedergeben. Zugegeben, alles Funktionsinhalte, die ein Universalplayer heutzutage beherrschen sollte. Stimmt, doch der UDP411 gibt nicht einfach nur wieder, sondern bereitet sämtliche eingehenden Signale über seine hochwertigen Wandlerbausteine perfekt auf. Um jede Art von Störeinflüssen auf ein absolutes Minimum zu reduzieren, setzt der Hersteller in diesem Gerät zudem auf eine strikt voneinander getrennte Netzstromversorgung für die Audio-Sektion, den integrierten Digital-Analog-Wandler (DAC) sowie das Laufwerk. Und um das Gerät ebenso vor äusseren Einflüssen zu schützen, hüllte Arcam die gesamte Technik in ein speziell gedämmtes Metallgehäuse. Ein Blick auf die Geräterückseite offenbart dann eine ganze Armada an Anschlussbuchsen. Dabei wird der hohe Anspruch der Entwickler an ihren jüngsten Spross bereits an den beiden links befindlichen symmetrischen Ausgängen deutlich, über die der 411er Signale via XLR auszugeben vermag. Rechts daneben die RS232-Schnittstelle zur Einbindung an eine Haussteuerung. Daneben wiederum eine Remote-In-Buchse und ein Trigger-Eingang, über die sich der Player beispielsweise automatisch aus dem Standby wecken lässt, sobald mit ihm verbundene Gerätschaften eingeschaltet werden. Mittig platziert, finden sich dann zwei Cinchbuchsen, die die Beschriftung „Zone 1 Audio“ tragen und über die der Arcam seine Signale analog auszugeben versteht. Im rechten Gehäuseabteil thront dann die Digitalsektion. Neben der obligatorischen HDMI-Schnittstelle und jeweils einem koaxialen und optischen Digitalausgang findet sich hier auch der bereits kurz angesprochene USB-Port, über den Audiofiles über einen Stick oder auch eine Festplatte empfangen werden. Die für Netzwerkfunktionen dringend benötigte Ethernet-Buchse sowie der Antennenanschluss für die WLAN-Einbindung sind hier ebenfalls zu finden. Ja, richtig gelesen, der UDP411 lässt sich, wie es sich für ein Universalgenie gehört, sowohl kabelgebunden als auch kabellos in das vorhandene Heimnetzwerk integrieren.

Anschlussfreudig: Neben den obligatorischen analogen und digitalen Ausgängen nimmt der Arcam auch Signalen USB (rechts) entgegen. Für einen Blu-ray-Player dieser Preisklasse aussergewöhnlich sind die symmetrische Ausgänge (links). Anspruchsvolle Audiophile wird`s freuen ...

Anschlussfreudig: Neben den obligatorischen analogen und digitalen Ausgängen nimmt der Arcam auch Signalen USB (rechts) entgegen. Für einen Blu-ray-Player dieser Preisklasse aussergewöhnlich sind die symmetrische Ausgänge (links). Anspruchsvolle Audiophile wird`s freuen …

Quick & easy: Netzwerkeinbindung und -wiedergabe

Ein Punkt, vor dem man absolut keine Bange zu haben braucht. Im Gegenteil, denn soll der Arcam in ein passwortgeschütztes DCHP-Netz eingebunden werden, ist dieser einmalige Vorgang in weniger als fünf Minuten erledigt. Gehen Sie diesbezüglich am besten wie folgt vor:

  1. UDP411 mit Strom einschalten. (Menü erscheint automatisch am Bildschirm).
  2. Menüpunkt „Settings“ auswählen.
  3. Menüpunkt „Netzwerk“ anwählen
  4. Anschlussart „Drahtlos“ bestätigen (Verfügbare Netzwerke werden angezeigt).
  5. Eigenes Netzwerk suchen.
  6. ggfls. Passwort eingeben und bestätigen. Fertig!

Sie sehen, die Verbindung des Arcam in das heimische WLAN ist auch von Technikeinsteigern schnell durchgeführt. Soll der Player hingegen via Kabel eingebunden werden, ist die Einrichtung bereits nach Punkt 4 vollständig beendet. Ist dann die Wiedergabe von Musik, Fotos oder gar Videos (ja, auch das funktioniert) von einer freigegebenen NAS-Platte oder Ihrem Festrechner gewünscht, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Menüpunkt „My Media“ anwählen.
  2. Aus den nun angezeigten Quellen die gewünschte NAS-Platte etc. auswählen.
  3. Beliebigen Ordner bzw. Einzeldateien anklicken. Wiedergabe startet automatisch!

Auswahl satt: Nach einem Klick auf den Menüpunkt

Auswahl satt: Nach einem Klick auf den Menüpunkt „My Folder“ werden alle verfügbaren Quellen angezeigt.

Universalgenie für Anspruchsvolle

Meine ausgiebige Untersuchung der Ausstattung ist inzwischen beendet, was bedeutet, dass es nun endlich in den Teil des Checks geht, der am meisten Spaß bereitet: in den Praxistest. Diesen beginne ich in der „normalen“ Filmwiedergabe via Blu-ray, wozu zunächst der erste Teil über meinen Lieblingssuperhelden „Iron Man“ in den Player wandert. Gleich hier fällt dann auf, dass der 411 überraschend schnell einliest – zumindest, wenn ich ihn mit älteren Arcam-Playern vergleiche. Nachdem dann Tonspur und Szene gewählt sind, erlebe ich sogleich wie Iron Man seine Rüstung angelegt bekommt. „Erleben“ trifft es hier am besten, denn neben der brutal-guten Bildauflösung – Wahnsinn, wie intensiv der glänzende Lack dargestellt wird – verwöhnt mich der Arcam hier gleich durch eine Tiefenschärfe, die gerade auf grösseren Bildflächen (in diesem Fall eine 2,70 Meter breite Leinwand) einen absoluten Wow-Effekt liefert. Eine deutliche Steigerung zu meinem etwa drei Jahren alten Oppo, bzw. dem immer wieder zu Vergleichszwecken genutzten Arcam BDP100. Wohlgemerkt beides Geräte, die noch immer zu den besseren ihrer Zunft gehören und jede Menge Heimkino-Spaß verbreiten. Doch damit nicht genug, denn auch in den Disziplinen Bildruhe und Dynamik zeigt sich der UPD411 als echte Spitzenmaschine, die ordentlich gemasterte Blu-rays ohne den geringsten Anflug von Artefakten wiederzugeben versteht. In Sachen Bildgüte spielt mein Testproband also in der obersten Liga. Ähnliches gilt dann über die Audioqualität zu berichten, denn diese ist essentieller Teil meines Erlebnisberichtes. Wir sind immer noch bei „Iron Man“ und noch immer in besagter Szene, in der Tony Stark ein Rüstungsteil nach dem anderen angelegt bekommt. Auch wenn jetzt noch keine Action im eigentlichen Sinne im Verzug ist, weiss mich die hier sorgfältig aufgebaute Geräuschkulisse dennoch schnell zu fesseln. So wird unser Hörraum sogleich in Starks Labor verwandelt, in dem der Roboter die metallene Superheldenrüstung nach und nach vervollständigt, was akustisch bis ins kleinste Detail glaubhaft dargestellt wird. Eine imponierende Effektkulisse, die so richtig Lust aufs Filmerlebnis zuhause macht, die aber nochmals getoppt wird, als sich der Milliardär schliesslich zu seinem ersten Testflug aufmacht. Es ist einfach beeindruckend, mit welch Nachdruck der kraftvolle Antrieb des rot-goldenen Metallmannes nun seine akustische Reproduktion findet. Eine Darstellung, in der trotz durchzugsstarker Dynamik und jeder Menge Kraft, selbst kleinere Details, wie umherfliegende Papiere weiterhin deutlich herauszuhören sind. Eine lückenlose Effektkulisse, die mich schnell umgibt und in den Film eintauchen lässt. Und zwar so tief, dass sich meine Anspannung erst legt, als der Superheld seinen Testflug einige Minuten später nach einer unsanften Landung schliesslich beendet. In der Blu-ray-Wiedergabe macht dem UDP411 also (fast) keiner was vor. Also weiter im Test: Diesmal mit Schillers „Leben“ in Mehrkanal-Version via SACD. Ohne groß drumherum zu reden: Auch hier zeigt sich der Arcam erneut von seiner Schokoladenseite. Neben der beeindruckenden Raumkulisse, die bereits zu Beginn des ersten Tracks fest aufgezogen wird, weiss hier aber in erster Linie das ganz offenbar aus feinsten Nuancen bestehende Gesamtbild zu begeistern. Dabei agiert der Arcam sauber bis den Basskeller hinein, bleibt selbst hier aber jederzeit variabel und farbig. Was mir trotz aller Richtigkeit und Kontrolle aber am meisten imponiert ist die Impulskraft, mit der der optisch eher zurückhaltende Brite in der Grundtonwiedergabe nach vorn prescht. Dabei geht der Arcam – dort wo es erforderlich erscheint – geradezu hemdsärmelig voran und packt energisch zu. Allerdings ohne dabei auch nur im entferntesten grobschlächtig zu wirken oder gar die Kontrolle zu verlieren.

Ist man Besitzer eines UDP411, sind die Zeiten platzraubender HiFi- oder Heimkinotürme endgültig vorbei.

Ist man Besitzer eines UDP411, sind die Zeiten platzraubender HiFi- oder Heimkinotürme endgültig vorbei.

Dass der UDP Audiodateien bis zu einer Abtastrate von 192 Kilohertz verarbeiten soll, habe ich ja bereits erwähnt. Den Beweis, dass dem tatsächlich so ist, liefert mir mein Testgast dann, als ich ihn mit sogenannten Highres-Dateien via USB-Stick füttere. Hier findet sich dann aber zunächst der einzige kleine Kritikpunkt, denn da sich der benötigte Port auf der Geräterückseite befindet, erweist sich das Zuführen von USB-Wechselspeichern gerade im Rack als recht mühselig. Eine im Fachhandel für kleines Geld erhältliche USB-Verlängerung, die sich unauffällig im Rack verstecken lässt, sollte hier aber schnell Abhilfe schaffen. Ist der Stick dann einmal eingesteckt, gelangt man über den Menüpunkt „My Folder“ direkt auf die entsprechenden Inhalte. Neugierig, ob der Arcam sein Versprechen denn hält, wähle ich den in 192 Kilohertz vorliegenden Eagles-Klassiker „Hotel California“. Ohne zu murren, eben so als sei es das Normalste der Welt, macht sich der schicke Brite dann auch gleich an die Wiedergabe. Einer Wiedergabe, die dem angekündigten Anspruch dann auch gleich alle Ehre macht und innerhalb weniger Augenblicke durch jede Menge Rauminformationen und eine enorme Breitbandigkeit zu beeindrucken weiss. Gepaart mit einem offenbar perfekten Timing wirkt jedes einzelne Instrument auf der jetzt breit aufgespannten und tief gestaffelten Bühne absolut frei und authentisch und lässt die Emotion in Don Henleys Stimme direkt auf mich überspringen. In diesem Klangbild gefangen, gebe ich mir dann noch einige weitere Titel dieses grossartigen Albums, bevor ich mit dem Wechsel auf Linkin Parks „The Hunting Party“ dann einen wohl kaum verzeihlichen Stilbruch begehe. Kaum verzeihlich vor allem, weil es sich nun um eine Datei im MP3-Format handelt. Diese Tatsache scheint den UDP411 dann aber weniger zu stören als gedacht, denn auch dieses Futter weiss er in höchst ordentlichen Hörschall zu wandeln. Zwar fehlt es hier – im Vergleich zu vorher an Auflösung und Rauminformation. Ein formatbedingter Effekt, der auf die deutlich geringere Abtastrate der nun gewählten Datei zurückzuführen ist und für den der Arcam rein gar nichts kann. Dafür bietet ihm dieses Album aber nun aber die Gelegenheit, sich nun mächtig im Grundtonbereich auszutoben. Eine Vorlage, die mein Testgerät dann auch sogleich nutzt und unseren Hörraum kurzerhand mit knackigen Drums und mächtig Dampf im Oberbass füllt.

Der Beweis: Der UDP411 nimmt via USB auch Quellenmaterial im FLAC-Container bis zu einer Abtastrate von 192 kHz entgegen.

Highres-Auflösung: Der UDP411 nimmt via USB auch Quellenmaterial im FLAC-Container und bis zu einer Abtastrate von 192 kHz entgegen.

Fazit

Mit seinem UDP411 präsentiert Arcam ein sinnvoll ausgestattetes Universalgenie, das anspruchsvolle Filmfreunde, wie Freunde der hochwertigen Musikwiedergabe gleichermaßen begeistern wird. Wer also auf der Suche nach einem hervorragenden CD-/SACD-Player ist und gelegentlich auch einmal einen Blockbuster über sein Abhörsystem geniessen will, der wird hier begeistert sein. Ebenso wie der Film-Enthusiast, dem neben der exzellenten Bild- und Tonqualität auch die zwei- und mehrkanalige Musikreproduktion in seinem Heimkino am Herzen liegt. Mein Kurzfazit: richtiger als mit dem UDP411 habe ich die Filmton- und SACD-Wiedergabe in meinem Testkino bislang noch nicht erlebt.

Test & Text: Roman Maier Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,1 Klasse: Mittelklasse Preis-/Leistung: sehr gut

100 of 100

95 of 100

100 of 100

150215.Arcam-Testsiegel2

Technische Daten

Modell:Arcam
UDP411
Gerätekategorie:Blu-ray-/Universalplayer
Preis:1.499,00 Euro
Garantie:5 Jahre (bei Registrierung, ausser Laufwerk)
Ausführungen:anthrazit
Vertrieb:GP Acoustics, Essen
Tel.: 0201 / 170390
www.arcam.de
Abmessungen (HBT):100 x 433 x 400 mm
Gewicht:6,2 Kg
Eingänge:- 1 USB
- 1 x Ethernet
- WLAN
Ausgänge:- 1 x HDMI
- 1 x koaxial Digital
- 1 x optisch Digital
- 1 x XLR
Quellen:- Blu-ray
- DVD
- CD
- BD Live
- SACD
- USB
- Netzwerk
CODEC-Unterstützung:- Dolby TrueHD
- Dolby Digital Plus
- MP3
- WMA
- JPEG
- AVI
- WMV
Lieferumfang:- UDP411
- Fernbedienung
- Bedienungsanleitung
- Netzkabel
- Wi-Fi-Antenne
Benotung:
Klang/Bild (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut
lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN Über uns | Impressum | Datenschutz | Kontakt