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Dritte Person – Mit viel Fantasie gesegnet

Paris, Rom, New York – auch in den beliebtesten Metropolen der Welt leben Menschen mit ganz alltäglichen Problemen.

Der Schriftsteller Michael (Liam Neeson) hat in Paris trotz seiner Muse Anna (Olivia Wilde) mit einer Schreibblockade zu kämpfen. (© Sony Pictures)

Der Schriftsteller Michael (Liam Neeson) hat in Paris trotz seiner Muse Anna (Olivia Wilde) mit einer Schreibblockade zu kämpfen. (© Sony Pictures)

Ohne lange Vorgeschichte wirft Dritte Person gleich eine ganze Reihe Figuren samt ihrer Probleme ins Geschehen. In Paris kämpft Autor Michael (Liam Neeson) mit einer Schreibblockade und kurz darauf mit seiner On/Off-Geliebten Anna (Olivia Wilde) – letzteres allerdings wesentlich leidenschaftlicher. In New York hat Julia (Mila Kunis) wesentlich größere Schwierigkeiten als eine Schreibblockade. Ihr wurde das Sorgerecht entzogen und ihr Mann Rick (James Franco) versucht alles, um ihr das gemeinsame Kind vorzuenthalten, sie ist so gut wie pleite und sattelt gerade von einer Soap-Darstellerin zum Zimmermädchen um. In Rom befindet sich der amerikanische Geschäftsmann Scott (Adrien Brody) gerade auf dem Weg zum Hotel, als er die „Bar Americano“ entdeckt und einen Abstecher macht. Nachdem er zunächst enttäuscht darüber ist, dass es dort weder Hamburger noch Budweiser gibt, betritt plötzlich die schöne, aber unnahbare Monika die Bar und Scott verliebt sich auf der Stelle in sie.

Scott (Adrien Brody) hat derweil in Rom ganz andere Probleme, als er auf Monika (Moran Atias) trifft. (© Sony Pictures)

Scott (Adrien Brody) hat derweil in Rom ganz andere Probleme, als er auf Monika (Moran Atias) trifft. (© Sony Pictures)

Damit ist der Weg bereitet für jede Menge verworrener Handlungen, die sich immer wieder in schnellen und größtenteils aneinander anschließenden Schnitten abwechseln und damit zwischen Drama, Romanze und Thriller pendeln. Abrupte Sprünge zwischen den einzelnen Kapiteln der Geschichte sowie den drei Metropolen bilden das zentrale Stilelement des Films, bis sich die einzelnen Fäden doch noch zu einem gemeinsamen Handlungsstrang verbinden, der sich allerdings von dem wohl gemeinhin erwarteten Ende ziemlich stark unterscheidet.
Obwohl die Figuren der Story von einem durchaus namhaften Cast verkörpert werden, bleibt durch die Fülle an Charakteren sehr wenig Zeit und Raum für deren mitunter dann sehr hektische Entwicklung. Allen voran James Franco geht mit seiner sehr rar gehaltenen Rolle trotz einer wirklich starken Szene ziemlich unter, während Adrien Brody und die Israelin Moran Atias – die sich mit enormem Einsatz auf ihre Rolle vorbereitete – ihren Handlungsstrang gemeinsam dominieren. Liam Neeson besticht dieses Mal im Gegensatz zum bekannten Einzelkämpfer als eher introvertierter Schriftsteller und darf sich im hochkarätigen Cast in den Vordergrund spielen. An seiner Seite kann Olivia Wilde als seine Muse/Geliebte überzeugen, wenngleich der Originalton ihrer Rolle deutlich besser steht als die deutsche Fassung.
Insgesamt lebt Dritte Person davon, dass man sich den ganzen Film über fragt, wohin die Story wohl führt und wie die einzelnen Schicksale miteinander verknüpft sind. Hinweise darauf tauchen übrigens im Laufe des Films immer wieder auf – mal mehr, mal weniger dezent. Auch der Titel des Films verrät schon einiges…

Die frühere Schauspielerin Julia (Mila Kunis) schlägt sich derweil  als Zimmermädchen in New York durch... (© Sony Pictures)

Die frühere Schauspielerin Julia (Mila Kunis) schlägt sich derweil als Zimmermädchen in New York durch… (© Sony Pictures)

 

Der Klang ist extrem detailorientiert und beeindruckt vor allem in den ruhigen Szenen mit höchster Qualität. Die sehr oft auftretende Hintergrundmusik hält sich tatsächlich nur dort, fällt kaum auf und sorgt trotzdem unbewusst für eine sehr starke Atmosphäre. Insbesondere die Platzierung der Umgebungsgeräusche im Surround-System ist sehr präzise und erweckt in jeder Szene einen sehr realen Eindruck.
Bild und Kameraführung sind gleichermaßen von Details und Präzision geprägt, nur selten ist die Bildqualität etwas überfordert. Großflächiges Schwarz verschluckt mitunter Feinheiten, doch Feinheiten wie zum Beispiel im dunklen Haar von Olivia Wilde oder Adrien Brody bleiben stets klar und deutlich.
Das Bonusmaterial fällt im Vergleich zum sehr langen Film selbst relativ kurz aus, bietet aber mit einer 33-minütigen Fragerunde mit Autor und Regisseur Paul Haggis und dem knapp zehnminütigen Making-Of wertvolle Einblicke, um die komplizierte Story des Films verstehen zu können.

... und streitet mit ihrem Mann Rick (James Franco) um den gemeinsamen Sohn. (© Sony Pictures)

… und streitet mit ihrem Mann Rick (James Franco) um den gemeinsamen Sohn. (© Sony Pictures)

Fazit

Mit einer extrem langen Spieldauer von fast zweieinhalb Stunden ist Dritte Person wahrlich keine leichte Kost. Konzentrationsmängel werden schnell bestraft, denn die verstrickte Handlung lässt sich nur mit der Kenntnis (fast) aller Details nachvollziehen. Wer Filme mit Fokus auf ihrer Geschichte bevorzugt und weniger Wert auf durchgehend actionreiches Spektakel legt, wird damit aber einen langen Filmabend genießen können.

„Dritte Person“ ist als DVD und Blu-ray im Vertrieb von Sony Pictures erhältlich.

Genre
Drama

Laufzeit
ca. 137 Minuten

Altersfreigabe
ab 12 Jahren

Regie
Paul Haggis

Cast
Liam Neeson, Olivia Wilde, James Franco, Mila Kunis, Kim Basinger, Maria Bello, Adrien Brody, Moran Atias

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