Home » Tests » Goods & Gadgets » Klarstein MCH-1 – Luftkühler und Ventilator in Personalunion
7. Juni 2015von Martin Sowa
RedakteurWas tun, wenn der Hochsommer das Büro aufheizt und der Jahresurlaub schon verplant ist? „Krankenschein!“ rufen die einen, „Luftkühler!“ die anderen. Letztere sind unter anderem die Leute von Klarstein, die gleich eine ganze Palette diverser Luftkühler und Ventilatoren in petto haben. Mit dem MCH-1 haben wir schon mal einen dieser Luftkühler unter die Lupe genommen.
Schlichte Optik und unauffällige Abmessungen
Vom Design her ist der MCH-1 relativ schlicht gehalten. Die Farbkombination mit schwarzer Front und Oberseite und den weißen Seitenteilen erinnert leicht an so manche der von uns getesteten Lautsprecher wie z.B. die Opus L von ASW oder die AIR 120 von Advance Acoustic. Wer die Tests gelesen hat, weiß: Das finde ich gut. Sehr gut sogar und beim Luftkühler macht die kombinationsfreudige Farbkombination auch richtig Sinn, schließlich soll er sich ja möglichst gut in viele verschiedene Einrichtungen einfügen lassen. Das klappt hier auf jeden Fall. Zumal der MCH-1 mit einer Höhe von rund 70 Zentimetern und einer Grundfläche von 28 x 31 Zentimetern auch gut neben die Couch oder den Schreibtisch passt. Und da die vier Rollen am Boden des MCH-1 und das relativ geringe Gewicht eine sehr flexible Aufstellung ermöglichen, findet sich mit Sicherheit überall ein schönes Plätzchen für den fahrbaren Luftkühler.
Sehr praktisch sind auch die beiden Griffe an der Seite, mit denen sich der Luftkühler zur Not auch mal eine Treppe hinauf oder hinab tragen lässt. Wichtig in dem Fall: Am besten vorher das Wasser aus dem Behälter leeren oder gaaanz vorsichtig sein und das Gerät gerade halten. Im Inneren des MCH-1 hat Wasser nämlich – abgesehen vom dafür vorgesehenen Container – nichts zu suchen und kann Schäden verursachen.
Bitte auf regelmäßige Reinigung achten
Im Inneren steckt nämlich nicht nur ein klassischer Ventilator, sondern auch ein Verdunster. Der verwandelt Wasser und Kühlakkus in kühle Luft, die dann vom Ventilator im Raum verteilt wird. Diese Zusatzfunktion erfordert allerdings auch mehr Arbeit als ein Ventilator. Zur Bedienung im Alltag später mehr, denn für viele nicht unerheblich wird die Tatsache sein, dass der MCH-1 regelmäßig gereinigt werden muss, um eine möglichst lange Lebensdauer zu gewährleisten. Im Normalfall reicht ein Rhythmus von 14 Tagen dafür aus, bei stärkerer Verschmutzung oder belasteten Umgebungen mit viel Staub etc. ist eine Reinigung häufiger nötig. Wichtig dabei und beim Nachfüllen von Wasser oder dem Einlegen der Kühlakkus: Schalten Sie den Luftkühler vorher ab und ziehen Sie im Idealfall auch noch den Stecker aus der Steckdose. Während des Betriebs dürfen Sie auch auf keinen Fall durch das Frontgitter greifen – hier gelten dieselben Verhaltensregeln wie bei Ventilatoren. Bei kleinen Kindern im Haushalt sollten Sie den Klarstein-Kühler auch nicht unbeaufsichtigt arbeiten lassen. Ansonsten wirbelt er brav vor sich hin und benötigt keine große Aufmerksamkeit. Aber setzen wir das gute Stück doch erstmal in Gang.
Auspacken und Wind machen
Zur Inbetriebnahme ist nicht viel nötig. Auspacken sollte man den MCH-1 natürlich, aber das war’s dann eigentlich schon. Eine Steckdose reicht, schon lässt sich das Gerät als Ventilator einsetzen. Dazu wird ganz einfach einer der drei Knöpfe „Low“, „Med“ oder „High“ eingedrückt. „Low“ steht dabei natürlich für die niedrigste Ventilatorgeschwindigkeit, die allerdings auch schon über eine Distanz von zwei Metern ordentlich Wind macht. Möchte man die Geschwindigkeit wechseln, drückt man einfach die gewünschte Taste – die vorher aktivierte springt dann wieder heraus. Wie beim schon von uns getesteten Klarstein-Ventilator Touchstream ist die Stufe „Low“ angenehm leise, erst bei „High“ macht sich das Betriebsgeräusch deutlich bemerkbar. Damit sich die vom Ventilator produzierte Böe gleichmäßig im Raum verteilt, gibt es eine automatische Schwenkfunktion, die sich ebenfalls per Knopfdruck einschalten lässt. Die Taste dafür ist mit „Vane“ beschriftet und sitzt links neben dem einzigen Drehregler. Dazu später mehr.
„Vane“ ist ein englischer Begriff und bedeutet je nach Zusammenhang zum Beispiel Windfahne, Luftleitblech oder Schaufel, letzteres bezogen auf Turbinen und dergleichen. Insofern macht dies auch beim MCH-1 am ehesten Sinn. Wie erwähnt sorgt dieser Knopf dafür, dass der Ventilator sanft hin und her schwenkt, so dass die frische Brise nicht nur stur geradeaus bläst. Wer übrigens keinen direkten Wind mag (und wovon auch immer wieder abgeraten wird), kann über die beiden Hebel vorn rechts in der Front die Richtung zusätzlich steuern, indem man die Lamellen nach oben und unten justiert. So strömt die kühle Luft entweder Richtung Boden oder Decke.
Damit aber nicht genug, der MCH-1 ist ja mehr als nur ein Ventilator. Er kühlt die Luft auch noch. Allerdings nicht wie eine Klimaanlage, die ja üblicherweise eine Verbindung zur Außenluft und geschlossene Räume benötigt. Der MCH-1 kühlt einfach die vorhandene Luft im Raum, indem das Wasser und ggf. Eis aus dem Wassertank verdunstet und somit gekühlte Luft ins Zimmer abgibt. Prinzipiell wird dazu also erst einmal Wasser benötigt, das ganz einfach in den ausziehbaren Container auf der Rückseite gegossen wird. Maximal acht Liter passen hinein, mindestens zwei müssen es sein. Keine Sorge, falls Sie gerade nichts zum Abmessen zur Hand haben: Der Wassercontainer verfügt über entsprechende Markierungen. Auch in der Front ist ein kleines Sichtfenster mit Markierung eingelassen, das ist allerdings aufgrund der niedrigen Position nicht so ganz bequem abzulesen. Zusätzlich zum Wasser selbst können noch zwei Kühlakkus in den Container gelegt werden. Diese sind im Lieferumfang enthalten und benötigen etwa zwei Stunden im Tiefkühlfach, um einsatzbereit zu sein. Alternativ können auch Eiswürfel etc. in das dafür vorgesehene Gitter gelegt werden. Wir haben uns im Test auf die Kühlakkus beschränkt.
Schluss mit stickig-drückender Büroluft
Allerdings probieren wir zuerst den Betrieb nur mit Wasser aus. Zum Aktivieren der Kühlfunktion ist ein Druck auf die Taste „Cool“ nötig, was übrigens nur in Verbindung mit dem Ventilator funktioniert. Ein Absinken der Temperatur im Raum können wir dabei aber nicht wirklich feststellen, auch der aus dem Ventilator strömende Luftzug fühlt sich nicht wirklich kühler an als der des reinen Ventilationsbetriebs. Also legen wir die Kühlakkus nach und tatsächlich wird es schon nach ein paar Minuten spürbar frischer. Mit dem erwähnten Drehregler lässt sich sogar ein Timer aktivieren, der die Kühlung nach der eingestellten Zeit (maximal 120 Minuten) wieder abschaltet (in jedem Fall sollte anschließend noch mindestens fünf Minuten lang der Ventilator laufen, damit der Verdunster trocknet). Allerdings hört man so lange auch ein leises Ticken, ähnlich einer Eieruhr. Und erwarten Sie aber bitte keine Wunder von der Luftkühlung, der Temperaturunterschied bewegt sich auch nach längerer Zeit noch im relativ überschaubaren Bereich – was wiederrum den Vorteil hat, nicht wie in klimatisierten Räumen plötzlich zu frieren. In Räumen bis zu 20 Quadratmeter und mit normaler Deckenhöhe (sprich: Altbau ausgenommen) dürfte es zudem deutlich besser funktionieren als in größeren Zimmern. Mit einem Luftdurchsatz von 400m³ hat der MCH-1 zwar schon einiges zu bieten, aber irgendwann stößt er halt an seine Grenzen. Was auf jeden Fall funktioniert: Das stickige und drückende Gefühl aufgeheizter Zimmer verfliegt und das ist ja schon mal viel wert.
Fazit
Der MCH-1 ist mit seiner Verdunsterfunktion eine sehr gute Alternative zum klassischen Ventilator, als der er natürlich auch eingesetzt werden kann. Gerade im Hochsommer dürfte die Kombination aus Gebläse und gekühlter Luft für eine Erfrischung in den oft aufgeheizten und stickigen Büros sorgen. Mit einer klassischen Klimaanlage ist der Luftkühler allerdings nicht ganz zu vergleichen, ist mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von ca. 77 Euro aber auch deutlich günstiger und flexibler einzusetzen.
Test & Text: Martin Sowa Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: gut
86 of 100
84 of 100
95 of 100
Technische Daten
Modell: | Klarstein MCH-1 |
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Produktkategorie: | Luftkühler |
Preis: | 76,80 Euro (UVP) |
Ausführung: | Schwarz/Weiß |
Vertrieb: | Chal-Tec GmbH, Berlin Tel.: 030 / 4 08 17 38 10 www.klarstein.com |
Gewicht: | 6,7 kg |
Abmessungen (HBT): | 70 x 28 x 31,2 cm |
Rotorgeschwindigkeit: | 3 Stufen |
Timer: | bis zu 120 Minuten |
Kapazität Wassertank: | 8 Liter |
Besonderes: | - integriertes Wasserfilterungs-System - seitlich eingelassene Transport- und Zuggriffe - rückwärtig integrierter Staubfilter |
Lieferumfang: | Luftkühler, 2 Kühlakkus, Bedienungsanleitung |
Benotung: | |
Praxis: | 1,2 |
Verarbeitung: | 1,2 |
Ausstattung: | 1,0 |
Gesamtnote: | 1,2 |