Home » Tests » Mobile Devices » Wiko Rainbow Up: Das machen wir doch mit links!
30. August 2015
von Martin Sowa
RedakteurIm Alltag sehen sich Linkshänder oft mit dem Problem konfrontiert, dass die Dinge nicht für ihre Bedürfnisse angepasst sind. Anders beim Rainbow Up von Wiko – hier sind die Tasten an der rechten Seite des leichten Smartphones angebracht und lassen sich perfekt erreichen. Was aber nicht heißen soll, dass das Rainbow Up ausschließlich für Linkshänder gemacht ist – es ist der Konkurrenz einfach nur auch in dem Punkt schon voraus.

Mit dem Rainbow Up sendet Wiko eine sehr ernstzunehmende Kampfansage an die Konkurrenz.
Minimalistisches Design mit cleveren Details
Die drei physischen Tasten (An/Aus und die beiden Lautstärkeregler) sind zur besseren Handhabung sogar noch ein wenig mehr in die vertikale Mitte gerückt sind und erleichtern damit die einhändige Bedienung des Rainbow Up. Abgesehen von ihrer Platzierung an der aus Nutzersicht rechten Seite des Gehäuses wird das klare, glatte Design des Rainbow Up kaum gestört. Die Front wird vom großen 5-Zoll-Display beherrscht, im schmalen Rahmen sind keinerlei Tasten zu finden. Die üblichen Shortcuts für „Zurück“, „Homescreen“ oder die App-Übersicht sind stattdessen als Symbole im Display selbst integriert – und dementsprechend nur zu sehen, wenn das Display aktiv ist.
Unüblich ist bei Wikos Smartphones und dementsprechend auch beim Rainbow Up die Platzierung des silbrig-glänzenden Herstellerlogos oben links in der Front. Während andere Hersteller darauf ganz verzichten oder ihr Logo zentriert platzieren, sorgt Wiko mit der unkonventionellen Anordnung hier schon für einen kleinen Hingucker.

Das Cover auf der Rückseite lässt sich sogar abnehmen und ist neben Schwarz auch in Weiß, Korallenrot und Türkis zu haben.
Im Zentrum sitzen stattdessen die Benachrichtigungs-LED, der kreisrunde Hörer-Lautsprecher und die 5-Megapixel-Frontkamera. Am oberen Rand im sich nach hinten verjüngenden Gehäuse findet sich der Anschluss für ein Headset, am unteren findet sich hingegen der Anschluss für das Daten- und Ladekabel. Obwohl der Stecker dort aufgrund der abgeschrägten Kante nicht vollständig in der Buchse verschwindet, sitzt das Kabel außerordentlich fest und sicher.

Die Verarbeitung des Rainbow Up ist hervorragend, das Spaltmaß zwischen Gehäuse und Cover kaum zu erkennen.
Abnehmbares Cover ohne Spaltmaß
Die Rückseite des Gehäuses besteht aus einem dank Gummischichtung sehr griffigen Kunststoff-Cover, das sich auch relativ problemlos auswechseln lässt. Farblich stehen hier neben der „klassischen“ schwarzen Variante auch Ausführungen in Weiß, Koralle (Rot) und Türkis zur Verfügung. Unser Testgerät ist mit dem schwarzen Cover ausgestattet, hier zeigte sich als kleiner Kritikpunkt eigentlich nur die Anfälligkeit für Fingerabdrücke und Staubkörnchen. Wie die anderen Ausführungen ist das Cover mit einem weiteren Wiko-Logo ausgestattet, das ziemlich genau in der Mitte der oberen Hälfte sitzt. Oben links ist die Linse der Hauptkamera eingesetzt, die sogar ein wenig über die abgeschrägte Kante hinausragt. Dank der runden Fassung bleibt man damit aber dennoch nirgendwo hängen und kann das Rainbow Up problemlos und stets griffbereit in der Hosen- oder Jackentasche mit sich tragen. Das Gehäuse ist übrigens ohnehin nur 8,5 Millimeter dick, wirkt dank der abschrägten Kanten aber deutlich flacher. Dazu kommt das ziemlich geringe Gewicht von gerade einmal 125 Gramm.

Bei Wiko normal, ansonsten ungewöhnlich: Die Platzierung des Herstellerlogos auf der Front.
Unter der Hauptkamera sitzt eine große und leistungsstarke LED, die sowohl als Blitzlicht fungiert als auch als Taschenlampe eingesetzt werden kann. Am unteren Rand der Gehäuserückseite ist der Lautsprecher platziert, der bei niedrigem Pegel erstaunlich gut klingt und erst bei mittleren Lautstärken zum für Smartphones leider typischen „Scheppern“ tendiert.
Die Rückseite wird mit diversen Clips im Rahmen fixiert und wirkt dadurch gar nicht so, als sei das Cover abnehmbar. Das Spaltmaß ist beeindruckend gering ausgefallen und eigentlich nur zu erkennen, wenn man weiß, dass es existiert. Mit diesem Detail haben weitaus teurere Geräte schon deutlich größere Probleme gehabt, in Sachen Verarbeitung sammelt Wiko also zweifellos Pluspunkte.

Die Tasten an der rechten Gehäuseseite sind besonders für Linkshänder perfekt platziert.
Starker Akku und viele Kartenslots
Unter der rückseitigen Abdeckung sitzt besonders prominent der leistungsstarke 2.800-mAh-Akku, darüber sind gleich zwei Micro-SIM-Fächer und ein Slot für eine externe microSD-Speicherkarte zu finden. Letztere kann den mit 8 GB ohnehin schon relativ großen internen Speicher um zusätzliche 64 GB erweitern. Auch hier schlägt Wiko leicht und locker einen Großteil der Mitbewerber. Ein wenig getrübt wird der wirklich gute Eindruck des Innenlebens nur durch den etwas knappen 1-GB-Arbeitsspeicher, der in Kombination mit dem 1,3-GHz-Quadcore-Prozessor aber für sämtliche Alltagsaufgaben sehr effektiv arbeitet. Nur sehr selten gab es kleine Ruckler oder einen einfrierenden Bildschirm – solche Probleme hatten sich aber schon nach wenigen Sekunden wieder von allein erledigt und abgestürzt ist das auf Android 5.0 basierende Smartphone auch unter Extrembelastung überhaupt nicht.

Am oberen Rand ist auch der Anschluss für ein Headset zu finden.
Ein Grund dafür dürfte auch die sparsame Vorbelegung mit Apps etc. sein. Hier sind zwar die üblichen Google-Kandidaten zu finden, darüber hinaus gibt es aber eher wenige der sonst vielen überflüssigen Programme. Allerdings schlägt sich die Genügsamkeit auch auf Dinge wie die vorinstallierten Klingeltöne und Bildschirmhintergründe nieder, hier ist recht wenig Auswahl gegeben. Wer Spaß am Individualisieren hat, wird sich darum aber wahrscheinlich ohnehin nicht kümmern.

Der Lautsprecher auf der Rückseite klingt bei niedrigen Pegeln erstaunlich gut.
Weitaus schwerer wiegt da die fehlende LTE-Funktion, die sonst eine deutlich schnellere Datenverbindung möglich macht. Für den Empfang von Mails (hier gab es allerdings auch je nach Mail-Anbieter Probleme beim Versand bzw. schon beim Einrichten des Mailkontos – für Nutzer von GoogleMail gibt es aber keine Einschränkungen) und die Nutzung von Messenger-Apps à la WhatsApp und Co ist das weniger relevant – Streaming und Videotelefonie hingegen könnten durchaus besser funktionieren. Allerdings muss man an der Stelle eben sagen, dass das Rainbow Up vorwiegend auf Ausdauer und nicht auf Leistungsspitzen ausgelegt ist.

Trotz der abgeschrägten Kante hält die Anschlussbuchse das Ladekabel sicher fest.
Der Akku beeindruckt dementsprechend auch mit durchaus langen Laufzeiten, bis zu zwei Tage sind bei normaler Nutzung überhaupt kein Problem. Wichtig dafür: Man sollte die Helligkeit des Displays deutlich herunterregeln, um die Akkukapazität zu erhöhen. Einstellungen von 40 bis 50 Prozent reichen nämlich dank des sehr guten und farbenfrohen IPS-Displays mit HD-Auflösung (720 x 1280 Pixel) auch ganz locker aus.
Die Kamera zaubert ein Lächeln ins Gesicht
Einen weiteren Pluspunkt sammelt Wiko für die Kamera-Ausstattung. Neben der üblichen 8-MP-Hauptkamera gibt es zudem eine 5-MP-Frontkamera für Selfies und Videotelefonie. Das ist durchaus erwähnenswert, die meisten Geräte in dieser Preisklasse müssen nämlich mit der sehr knapp bemessenen 2-MP-Variante auskommen. Zwar ist die Frontkamera für Videos auch nicht immer leistungsstark genug (schnelle Bewegungen gehen verloren), die Hauptkamera verfügt aber auch dank eines Sony-Sensors über deutlich schnellere Reaktionszeiten.

Die Linse der Hauptkamera steht leicht über die abgeschrägte Kante hinaus.
Fotos gelingen mit dem Rainbow Up eigentlich immer sehr gut, bei schwacher Beleuchtung hilft zudem der starke LED-Blitz. Und falls eine Aufnahme mal nicht so geworden ist wie gewünscht, kann immer noch der Bildeditor mit diversen Funktionen wie Weißabgleich, Face Beauty, HDR, der Panoramafunktion und diversen Farbeffekten helfen. Darüber hinaus sind Videoaufnahmen auch in Full HD (1920 x 1088 Pixel) möglich.
Stabilität auch beim Telefonieren
Die wie erwähnt gute Verarbeitung des Rainbow Up setzt sich auch bei der Konnektivität fort. WLAN und mobile Datenverbindung sind äußerst stark, selbst in „Problembereichen“ holt das Wiko-Smartphone noch das Maximum aus seiner Umgebung heraus. Die Sprachqualität ist dabei auch stets hervorragend und für beide Gesprächspartner gleichermaßen gut verständlich. Auch die Verbindung mit Freisprecheinrichtungen im Auto via Bluetooth ändert daran nichts.

Der Hörer-Lautsprecher in der Front des Rainbow Up macht den Gesprächspartner gut verständlich.
Fazit
Falls Wiko mit dem Rainbow Up einen Angriff auf die Konkurrenz plant, sollte sich diese sehr warm anziehen. Ein Smartphone mit dieser Verarbeitung und Ausstattung zu diesem Preis ist eine echte Empfehlung wert. Wie erwähnt dürften sich vor allem Linkshänder über das für sie besonders gut ausgelegte Design freuen, Rechtshänder werden allerdings auch ihre Freude an der sehr guten Verarbeitung haben.
Test, Text und Fotos: Martin Sowa
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: sehr gut
90 of 100
91 of 100
96 of 100

Technische Daten
Modell: | Wiko Rainbow Up |
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Produktkategorie: | Smartphones |
Preis: | 159,00 Euro (UVP) |
Ausführungen: | - Schwarz - Weiß - Koralle - Türkis |
Vertrieb: | Wiko Germany, Hamburg Tel.: 040 8000 49 444 www.wikomobile.com |
Garantie: | 2 Jahre |
Abmessungen (HBT): | 143 x 71 x 8,5 mm |
Gewicht: | 125 g |
Speicher: | 8 GB intern, erweiterbar per microSD-Karte (max. 64 GB) |
Software: | Android 5.0 (Lollipop) |
Display: | 5 Zoll (12,7 cm) HD-IPS-Multitouch-Display (1280 x 720) |
Akkukapazität (Herstellerangaben): | - 2800mAh - Standby-Zeit bis zu 380 Stunden - Gesprächszeit bis zu 16,3 Stunden |
Kamera: | - 8-MP-Hauptkamera mit Video, LED-Blitz und Autofokus - 5-MP-Frontkamera |
Kabellose Übertragung: | - WLAN - Bluetooth 4.0 - H+ - 3G+ - EDGE - GPRS |
SIM-Kartentyp: | microSIM |
Besonderes: | - DualSIM-Funktion - ausdauernder und wechselbarer Akku |
Lieferumfang: | Headset, Kurzanleitung, Micro-USB-Kabel, Netzteil, SIM-Karten-Adapter |