Home » Tests » HiFi/Stereo » sonoro sonoroSTEREO – Design-Wohnraumlösung mit HiFi-Anspruch
25. November 2015von Martin Mertens
RedakteurQualität ist immer „in“. Während Mode, Geschmack und Statussymbole einem steten Wandel unterliegen, ist und bleibt Qualität zeitlos. Genau das hat sich die Firma sonoro auf ihre Fahnen geschrieben. Der schlicht sonoroSTEREO genannte Bluetooth-/CD-Receiver punktet durch Qualität in Sachen Klang und Design. Ein zeitloses Gerät für jedes Wohnzimmer und nahezu jeden Einrichtungsstil, das ich mir mal genauer angesehen habe.

Schick gestylt, erstklassig verarbeitet: So präsentiert sich das sonoroSTEREO in unserem Test.
Es gab Zeiten, da war die HiFi-Anlage als Statussymbol wichtiger Bestandteil der Wohnzimmereinrichtung. Nicht selten musste sich die Aufstellung der Möbel dem Stereo-Diktat beugen: Der Platz für die Lautsprecher, die mit dem bevorzugten Hörplatz ein Stereodreieck bilden, war gesetzt. Genauso, wie der Platz für die Anlage selbst – nämlich dort, wo Strom und ggf. noch ein Antennenanschluss zur Verfügung stand und das edle Stück Technik gut zur Geltung kam. Die Anlagen selber waren zunächst die großen HiFi-Pulte der 1970er-Jahre, die in den 1980ern zu HiFi-Türmen wuchsen. Also nicht gerade wohnraumtauglich. Inzwischen sind wir aber mitten in den 2010er-Jahren. Unterhaltungselektronik ist höchstens noch in Form des aktuellsten Apple- oder Samsung-Smartphone zum Statussymbol und zeichnet sich ansonsten vornehmlich dadurch aus, dass sie immer kleiner wird. Kaum jemand ist noch bereit, sein Wohnzimmer nach Belangen der HiFi-Stereofonie einzurichten. Guten Klang schätzt man aber mindestens genauso wie früher. Und da die Klangqualität dank fortschreitender Technik immer besser geworden ist, sind die Anforderungen hier sogar noch gestiegen.

Auf der IFA in Berlin fiel uns das bildhübsche sonoroSTEREO erstmals ins Auge.
Made for New Media
Und genau hier kommt das sonoroSTEREO ins Spiel. Mit 450 x 153 x 235 Millimetern ist das Gerät kompakt – besonders wenn man berücksichtigt, dass hier lautsprecherseitig ein vollwertiges 2.1-System integriert ist, Das heisst, für den linken und rechten Kanal gibt es jeweils separate Lautsprecher, die von einem zusätzlichen Subwoofer im Tieftonbereich unterstützt werden. Dass hier auch wirklich solide Technik eingesetzt wurde, wird spätestens deutlich, sobald man das Gerät mal kurz anhebt, denn mein Testproband bringt ein Lebendgewicht von knapp 6 Kilo auf die Waage.
Ein weiterer Hinweis darauf, dass der kleine Beau ganz eindeutig auf die hochwertige Wiedergabe digitaler Musikquellen ausgerichtet ist: Der eingebaute Rundfunkempfänger empfängt Sender im Digital Audio Broadcast Standard (DAB/DAB+). Dazu gleich mehr. Für alle Fälle bietet sich darüber hinaus aber natürlich auch die Möglichkeit konventionelle UKW-Sender zu empfangen. Wer seine Musik hingegen vornehmlich auf dem Smartphone oder Tablet sammelt oder sein mobiles Gerät als Streaming-Client nutzt, kann seine Songs kabellos per Bluetooth an den sonoroSTEREO weiterreichen, der sie dann raumfüllend wiedergibt. Damit das Ganze auch in CD-Qualität funktioniert, setzt sonoro bei der Bluetooth-Verbindung auf das klangfördernde aptX-Protokoll. Über die auf der Rückseite angebrachte USB-Buchse empfängt der hübsche Klangmeister digital gespeicherte Musik, etwa in Form von MP3s, auch direkt von einem entsprechendem Stick oder einer Festplatte. Und falls der Akku vom Handy oder Tablet mal schlapp macht, kann man ihn hier mit Hilfe eines USB-Ladekabels flux wieder aufladen. Eventuelle Firmware-Updates lassen sich ggf. über die USB-Buchse übrigens ebenfalls einspielen. Damit nicht genug, denn vorne befindet sich unter dem Display und den links und rechts davon angeordneten Bedienelementen ein CD-Slot. Hier lassen sich Audio-CDs bzw. CD-Rs und -RWs zuführen, die auch MP3-Files enthalten dürfen. Rückseitig bietet mein Testgast darüber hinaus auch noch zwei analoge Eingänge. Und wer so modern ist, dass er wieder auf analoge Langspielplatten setzt, benötigt neben seinem neuen Plattenspieler ggfls. noch einen Phono-Entzerrer/Vorverstärker – sofern dieser nicht bereits im Plattenspieler eingebaut ist – und schon lässt sich auch die Vinyl-Sammlung über den sonoro wiedergeben.

Das Anschlussfeld befindet sich sinnvollerweise auf der Gehäuserückseite und bietet nahezu jedem modernen Zuspieler Anschluss.
Über DAB+
DAB+ ist die aktuell modernste Weiterentwicklung des inzwischen anerkannten digitalen Audioübertragungsstandards DAB (Digital Audio Broadcasting). Kurz erklärt, handelt es sich dabei um einen Standard, der hauptsächlich in der Radioübertragung zu finden ist. Neben einer großen Auswahl verfügbarer Sender bietet die auch „Digital Radio“ genannte Übertragungsart den Vorteil, dass sämtliche Sender vollständig störungs- und unterbrechungsfrei empfangen und wiedergegeben werden können. Nerviges Rauschen gehört somit endgültig der Vergangenheit an. Zudem bietet diese Empfangsvariante weitere Zusatzangebote, wie programmbegleitende Texte (z.B. Nennung der Titel und Interpreten) oder Bilder (z.B. Album-Cover). Um DAB+ genießen zu können, wird übrigens kein weiteres Zubehör benötigt und kann mit dem sonoroSTEREO innerhalb weniger Augenblicke empfangen werden.

Unser Testgast empfängt auch digitale Radioprogramme und gibt diese rauschfrei wieder.
Music & More
Auch wenn das sonoroSTEREO für den Einsatz im Wohnzimmer konzipiert ist – fürs Schlafzimmer gibt es zum Beispiel das noch kompaktere sonoroRADIO oder das bereits von uns getestete sonoroCD – verfügt es über eine Timer-Funktion und kann damit auch als Wecker eingesetzt werden. Klar können Menschen, die gerne bei ihrer Lieblingsmusik einschlafen, auch einen Sleep-Timer nutzen. Ein Feature, über das man vielleicht zunächst lächeln möchte, sind die sechs „Naturklänge“, die das Gerät obendrein auf Lager hat. Auf Knopfdruck erklingen Meeresrauschen, Kaminknistern oder Vogelgezwitscher. Wer mag, kann sich von einer der besagten Geräuschkulisse von nun an sanft wecken lassen. Auch wenn man einfach mal ein paar entspannende Geräusche für die Hintergrundberieselung braucht, ist dieses Feature ganz angenehm – im Gegensatz zu dem, was mancher Radio-Moderator so absondert, können Walgesang oder das knisternde Kaminfeuer wirklich wohltuend sein. Einziges kleines Manko sind die kurzen Pausen die entstehen, sobald ein Sample wieder von vorne beginnt. Das ist allerdings kein Grund zur Kritik, denn dieses Zusatzfeature ist schließlich ein tolles Add-On und in der Hauptsache geht es hier ja um Praktikabilität und das musikalische Können des sonoroSTEREO. In Bezug auf letzteren Punkt bieten sich dann diverse Möglichkeiten den Klang anzupassen. So verfügt das Gerät ebenso über eine Bass- und eine Höhenregelung wie verschiedene Equalizer-Einstellungen – etwa für eine maximale Stereowirkung, höchste Sprachverständlichkeit oder bassbetonten Partybetrieb. Vorbildlich, und für ein Gerät dieser Kompaktheit beileibe nicht zu erwarten.

Das sonoroSTEREO ist wahlweise auch in anderen Farbvarianten – z.B. in edlem rot – verfügbar.
How to do
Bei den zahlreichen Features, die das sonoroSTEREO bietet, mutet es fast verwunderlich an, dass das Gerät mit einem vergleichsweise kleinen Display (welches sich in seiner Helligkeit natürlich regeln lässt) und wenigen Bedienelementen auskommt. Das ist bei genauerer Betrachtung allerdings weniger verwunderlich, denn sonoro ist es hier schlichtweg gelungen, ein einfaches und intuitives Bedienkonzept zu realisieren. Die zum Lieferumfang gehörige Bedienungsanleitung benötigt es deshalb eigentlich nicht, denn mit ein wenig Experimentieren am Gerät hat man die wichtigsten Funktionen ohnehin schnell entdeckt. Auch dann, wenn man sich mit technischen Geräten kaum auskennt. Erfahrungen im Umgang mit aktuellen Autoradios, an die das von den Bedienelementen in die Mitte genommene Display durchaus erinnert, sind dabei hilfreich. Zum Lieferumfang gehört zudem eine schmucke, handliche Fernbedienung, über sich das Gerät ebenfalls vollumfänglich bedienen lässt. Sehr praktisch das Ganze!

Dank kompakter Abmessungen findet das sonoroSTEREO nahezu überall ein geeignetes Plätzchen.
Der Stylefaktor
Wohltuend schlicht ist auch das Design des sonoroSTEREO. Im Vergleich zu anderen Herstellern, die ähnlich-zielgerichteten Produkten ein Design angedeihen lassen, das eher an ein gestrandetes Raumschiff als an ein Audiogerät erinnert, gibt sich das sonoro eher anmutig und zugleich zurückhaltend. Das handgeschliffene Holzgehäuse, dass es regulär mit Lackoberflächen in Schwarz, Weiß und Rot – jeweils hochglänzend – gibt, wirkt schlicht und zugleich auserlesen. Aufgrund des großen Erfolges bietet der Hersteller den kleinen HiFi-Künstler zudem aktuell noch in den Sonderfarben Silber, Mattweiß, Mattschwarz, Taupe und einem edel wirkenden Grau-Metallic-Ton. Unser Testgerät kam übrigens in letztgenannter Sonderfarbe. Den Lack bezieht man, soviel lässt sonoro durchblicken, von einem Zulieferer der Autoindustrie. Ob man das sonoroSTEREO demnächst im gleichen Lack wie sein Auto bestellen kann? Vermutlich nicht. Wir lassen besser auch mal dahingestellt, wer das braucht. Viele Autolacke sind aber einfach völlig unabhängig vom Auto sehr schön – das gilt im Besonderen für das besagte Grau unseres Testgeräts, dessen Metallic-Effekt auf Fotos leider nur unzureichend rüberkommt.
Das rechteckige Gehäuse zeigt sich zudem angenehm proportioniert und verzichtet auf überflüssigen Zierrat. Genau so geht zeitloses Design! Gute Proportionen und hochwertige Materialien, die nichts sein wollen, was sie nicht sind. Ansonsten gilt „form follows function“. Sehr gut. Und wenn es am Gehäuse des sonoroSTEREO etwas zu kritisieren gibt, dann höchstens die Tatsache, dass der auf der Gehäuseunterseite montierte Subwoofer sowie die zugehörige Bassreflexöffnung nicht durch Gitter oder ähnliches geschützt sind. Klar, wenn das Gerät einmal steht, kommt da eigentlich nichts dran. Eigentlich, denn die Phantasie von Kindern, den Aktionismus gutgelaunter Partygäste oder das Engagement mancher Mitmenschen beim Putzen sollte man besser nicht unterschätzen …

Hoher Designfaktor: Schöner und zugleich zeitloser geht es kaum.
sonoroSTEREO: Die Soundmaschine
Trotz seines gefälligen Designs und kompakter Abmessungen beweist sich mein Testgast in der Praxis als echter Tausendsassa. Er empfängt Audiosignale von analogen und digitalen Zuspielern, vom Computer, Smartphone oder – ganz klassisch – von CD oder aus dem Äther. Die Quellvielfalt ist also enorm. Doch wer glaubt, dass ein solcher Allrounder allenfalls durchschnittlich gut klingt, der liegt schwer daneben. Wie gesagt: Guten Klang versprechen zwei integrierte Breitband-Stereolautsprecher, denen jeweils 20 Watt Verstärkerleistung im Rücken stehen und der ebenfalls integrierte Subwoofer, der seinerseits mit 40 Watt befeuert wird. Dass das sonoroSTEREO kein Kind von Traurigkeit ist, dürfte somit also klar sein. Und tatsächlich legt das schmucke Gerät in meinem HiFi-Test dann auch gleich mächtig los. Der Klang, den ich nun geboten bekomme ist dann schlichtweg imponierend und erstaunlich in seiner Auflösung. Dabei bietet mir das sonoroSTEREO einen punchigen, schnellen und druckvollen Grundton-Kick, der sich eindrucksvoll von sämtlichen hochfrequenten Audioanteilen abhebt. Einfach satt, dynamisch und voller Agilität. Ein Sound, der auf einem vergleichsweise mächtigen aber niemals aufdringlichen Tieftonfundament fußt und das bildhübsche Audiowerk aus Neuss letztlich sogar zum idealen Alleinunterhalter für die nächsten Wohnzimmerparty oder die große Grillrunde auf der Terrasse macht. An dieser Stelle deshalb gleich die Empfehlung, das Gerät auf ein halbwegs solides Möbel zu stellen. Ein billiges IKEA-Tischchen entwickelt nämlich schon mal ein interessantes akustisches Eigenleben, wenn es dem Schalldruck des Subwoofers ausgesetzt wird. Ist das der Fall, kann es aber auch durchaus angebracht sein, die Klangregelung zu nutzen, um das Gerät um Bass etwas zu zügeln. Auf einem soliden Möbel aufgestellt, ist das dann allerdings nicht nötig. Doch zurück zu besagter Agilität, die meinem Testgerät offensichtlich speziell in der Mittel- und Hochtonwiedergabe zu Gute kommt. Genau genommen macht sich diese in der sehr schönen Auflösung bemerkbar, die ganz nebenbei noch jede Menge Details liefert. So klingt das sonoroSTEREO angenehm voll, ohne dass es Stimmen aufdickt oder sich andere klangliche Unsauberkeiten leistet. Im Hochton übt es eine leichte Zurückhaltung aus, was der Langzeithörtauglichkeit zu Gute kommt. Insgesamt ein ideales Klangbild für alle Lebenslagen. Lediglich kurz vor der Maximallautstärke schieben sich die Mitten dann etwas unwirsch in den Vordergrund – aber da bitten die Ohren sowieso schon, die Lautstärke doch wieder in gehörschonende Lautstärken zurück zu drehen.

Die beiden frontseitig platzierten Breitband-Lautsprecher wird im Bassbereich durch einen dedizierten Subwoofer unterstützt. Dieser befindet sich in der Gehäuseunterseite.
Fazit
Das sonoroSTEREO ist sowohl klanglich als auch optisch eine Bereicherung fürs Wohnzimmer. Es bedient fast alle alten wie neuen Tonquellen, bietet einen großen Funktionsumfang und vor allem einen ausgewogenen, alltagstauglichen Klang. Darüber hinaus punktet es mit guter Verarbeitung, zeitlosem Design und intuitiver Bedienung.
Test & Text: Martin Mertens
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut
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Technische Daten
Modell: | sonoro sonoroSTEREO |
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Produktkategorie: | Bluetooth-Kompaktsystem |
Preis: | 699,00 Euro |
Ausführungen: | - apfelgrün - silber - dunkelrot - schwarz - weiß |
Vertrieb: | sororo, Neuss 02131 88 34 141 www.sonoro.com |
Abmessungen (HBT): | 153 x 450 x 235 mm |
Gewicht: | 5,9 kg |
Anschlüsse: | Eingänge: - Bluetooth (aptX) - USB für Ladefunktion 5V/1A, Musikwiedergabe und Firmware-Updates - 2 x RCA Line-In - 75 Ohm FM/DAB/DAB+ Antennenanschluss Ausgänge: - Kopfhöreranschluss |
Quellen: | - Bluetooth (aptX) - CD - DAB+/DAB-Tuner - FM-Tuner - analoge Eingänge |
Lieferumfang: | - sonoroSTEREO - Fernbedienung - Bedienungsanleitung - Kabelantenne, Teleskopantenne - Handschuhe |
Besonderheiten: | - Handgeschliffenes Holzgehäuse - DAB/DAB+ Empfänger - FM-Radioempfang - Equalizer - zeitlos gestyltes Gehäuse - vollumfängliche Bedienung am Gerät - Weckfunktionen - Naturklänge - MP3-Wiedergabe |
Benotung: | |
Klang (60%): | 1,1 |
Praxis (20%): | 1,0 |
Ausstattung (20%): | 1,0 |
Gesamtnote: | 1,1 |
Klasse: | Oberklasse |
Preis-/Leistung | sehr gut |