Home » Tests » Surround/Heimkino » Subwoofer » Sunfire HRS-8 – Stürmische Soundkulisse fest verankert
7. Februar 2016von Martin Sowa
RedakteurIm Heimkino dient der Subwoofer quasi als Fundament für raumfüllenden Sound, der einen Film erst so richtig zum Erlebnis werden lässt. Der Tiefton ist sozusagen der Anker für die Atmosphäre und Sunfire hat mit dem HRS-8 nicht weniger als die perfekte Umsetzung dieser Metapher entwickelt.
Der Kollege Jonas Bednarz hat mit dem XTEQ 8 bereits ein Modell aus dem Hause Sunfire, 2004 in den USA gegründet, testen dürfen. Er stellte dabei klar, dass mittlerweile auch kleine Subwoofer eine ernstzunehmende und imposante Leistung zutage fördern können. Moderne Technik macht es möglich und das zeigt sich auch – trotz vieler Unterschiede zum XTEQ 8 – beim HRS-8. Der ist nämlich zunächst einmal eine Preisklasse tiefer angesiedelt als der XTEQ 8. Das liegt vorwiegend daran, dass er keine automatische Einmessung mitbringt und noch manuell angepasst werden muss, was aber nicht von Haus aus negativ sein muss. Außerdem verfügt er über ein statt zwei Chassis, das zudem im klassischen Frontfire- und nicht im Sidefire-Prinzip arbeitet. Angesichts des primären Einsatzortes im Wohnraumkino ist das aber absolut ausreichend – und im Notfall stehen mit dem HRS-10 und dem HRS-12 ja auch noch zwei große Brüder zur Verfügung.
Messerscharf und kantig
Aber wir bleiben beim kleinsten der drei HRS-Tieftöner. Der ist tatsächlich sehr kompakt konstruiert. Das geschlossene Gehäuse verfügt gerade einmal über eine Kantenlänge von 25,4 Zentimetern. Das nennen wir mal kompakt! Dabei handelt es sich hier nicht einfach nur um einen schlichten Würfel, denn hier sind die oberen Kanten geschrägt. Das macht optisch gleich mal einen deutlich besseren und interessanteren Eindruck als die bloße geometrische Würfelform. Die Flächen erstrahlen förmlich in ihrem schwarzen Hochglanzkleid. Wem das zuviel ist: die Front lässt sich auch hinter einer schwarzen Stoffbespannung verstecken.
Deren Verarbeitung ist ebenfalls makellos, trotz der ebenfalls abgeschrägten Flächen sind hier keine Falten etc. zu sehen. Oben zentral sitzt das Herstellerlogo. Die Befestigung erfolgt ganz simpel über vier Pins, die in die entsprechenden Gegenstücke in der Front gedrückt werden. Das kennt man von den allermeisten Lautsprechern. Ohne Front sind diese Löcher dann natürlich ebenso wie die Schrauben, die die Membran halten, sichtbar, das wäre dann aber wohl der einzige kleine Kritikpunkt am ansonsten hervorragenden verarbeiteten Äußeren. Und wenn wir ehrlich sind, achtet auf die Befestigungen wahrscheinlich sowieso niemand mehr, sobald die Achtzoll-Membran mit ihrer auffälligen Sickenkonstruktion zu sehen ist.
Hier findet jeder Anschluss
Auf der Rückseite geht es – wie bei den allermeisten Bassmeistern – optisch weniger spektakulär zur Sache, trotzdem ist hier jede Menge los. Anschlussseitig bieten sich hier zwei Hochpegeleingänge, dank derer sich der HRS-8 über Lautsprecherkabel anschließen lässt. Daneben stehen zwei Line-Level-Eingänge für Cinch-Kabel zur Verfügung, natürlich kann hier nur einer der linken Eingänge genutzt und mit dem Mono-Subwoofer-Ausgang am Verstärker verbunden werden (so haben wir es im Test übrigens auch gemacht). Schöner Service für Laien: Die verschiedenen Anschlussmöglichkeiten werden in der beiliegenden Anleitung anschaulich erklärt. Auch Hochpassausgänge sind vorhanden, über die eingehende Signale untersteckt an einen verketteten Sub weitergereicht werden können. Diese werden vermutlich aber im Normalfall nicht benutzt – daher kommen wir direkt zu den drei Drehreglern daneben, die für die Einstellung von Crossover-Frequenz, Phase und Lautstärke zuständig sind. Mit der Übernahmefrequenz kann zwischen 30 und 100 Hz justiert werden, je nachdem welche Lautsprecher gerade mitspielen. Falls man den HRS-8 an ein System mit eigener Crossover-Frequenzsteuerung (z.B. jeder moderne AV-Receiver) anschließt, kann man den Regler am Subwoofer auch auf „Bypass“ (ganz rechts) stellen.
Einstellungen bitte manuell vornehmen
Über den Phasen-Regler kann der vom HRS-8 abgegebene Bassanteil ideal auf die anderen Lautsprecher abgestimmt werden. Idealerweise sollte man sich hier in kleinen Schritten (und unter wiederholter Kontrolle vom Hörplatz aus) an das Optimum herantasten und erst anschließend Übergangsfrequenz und Lautstärke regeln. Damit wären wir dann auch schon beim dritten Drehregler, der lediglich für den Ausgangspegel verantwortlich ist. Und auch hier ist die Abstimmung zu den übrigen Lautsprechern natürlich relevant. Also: nicht übertreiben. Mehr Bass klingt nicht immer besser. Im Idealfall fügt sich der Bass in das Klangbild ein und dominiert es nicht.
Weiter unten befinden sich dann noch der Anschluss fürs Stromkabel sowie der Hauptschalter des HRS-8. Ist er eingeschaltet, erkennt der Subwoofer selbständig, ob er gerade gebraucht wird. Empfängt er nämlich für ca. 15 Minuten kein Signal, versetzt er sich selbständig in den Standby-Modus. Wird dann zum Beispiel der mit ihm verbundene AV-Receiver aktiviert, kehrt auch der HRS-8 automatisch aus dem Standby-Schlaf zurück. Wir haben uns allerdings trotzdem die „Mühe“ gemacht und den Kippschalter nach dem Einsatz wieder auf „Off“ gestellt. Einerseits empfiehlt Sunfire das ohnehin bei längerer Nichtnutzung und andererseits soll es auch schon häufiger vorgekommen sein, dass die automatische Abschaltung nicht funktioniert hat. Das konnten wir zwar nicht beobachten, allerdings arbeitet Sunfire auch an diesem Punkt.
Mit einem Satz in den Basskeller
Uns interessiert aber sowieso vor allem der Aktivzustand des HRS-8, schließlich brauchen wir den Subwoofer ja nicht zum selbständigen Abschalten: Wir wollen und brauchen Bass! Und den liefert das kleine Tieftonmonster kompromisslos und mit ordentlich Schwung. Zum Test legen wir die Blu-ray des Actionthrillers „Sicario“ ein und begleiten die Sondereinheit der CIA zum Ausflug nach Juárez über die die Grenze zwischen Mexiko und den USA. Die sehr ausgiebig inszenierte Szene beginnt nämlich erst einmal mit stimmungsvoller Filmmusik und einem langsam heranschwebenden Helikopter. Und hier zeigt der HRS-8 bereits im Ansatz, was er zu leisten imstande ist. Der Heli ist nämlich erstmal gar nicht zu sehen sondern kündigt sich nur akustisch an. Bereits das setzt der HRS-8 so gut um, dass man sich nach einigen Sekunden fragt, ob sich vielleicht gerade ein echter Helikopter nähert. So schön voluminös und satt geht der Subwoofer hier beim unheilvollen Grollen zu Werke, obwohl er auch den zielgerichteten Punch mit höchster Agilität und staubtrockenen Details beherrscht. Das darf er denn auch gleich im kurz darauf folgenden Schusswechsel beweisen, als sich Agenten und Kartellmitglieder am Grenzübergang in die Quere kommen. Hier gibt es keine wilde Schießerei, denn die militärische Vorgehensweise der CIA-Mitarbeiter ist auf höchste Effektivität und Effizienz ausgelegt – wie der HRS-8 eben auch, der mit dieser Situation spielend leicht und jederzeit kontrolliert fertig wird, was man von den sehr schnell unschädlich gemachten Drogengangstern nicht behaupten kann.
Atmosphäre und Präzision kann der Sunfire-Subwoofer also, aber wie sieht es dann mal mit einer ordentlichen Portion Zerstörung aus? Auch dafür gibt „Sicario“ das nötige Futter her: Direkt zu Beginn tappt ein Team der Geiselrettung in einer kargen Kleinstadt Arizonas in eine leicht überdimensionierte Sprengfalle. Genau die Situation also, in der man davon ausgeht, dass der 8-Zoll-Tieftöner mit seinem geringen Volumen kaum mit kühlschrankgroßen Basskisten mithalten kann. Kann im Heimkino sogar sein, aber nicht im Wohnraum. Hier lässt die durch den HRS-8 beeindruckend dargestellte Explosion ordentlich die Wände wackeln und wirbelt passend zum Bild akustisch eine Menge Staub auf. Glücklicherweise lässt er einen das nicht so deutlich spüren, denn wer will schon bei jedem Actionfilm wie deren Hauptfiguren hustend auf dem Boden liegen? Eben, dann sind wir uns ja einig.
Fazit
Klein und kompakt ist der HRS-8 von Sunfire, das hält ihn aber nicht davon ab, mal richtig Schwung ins Wohnraumkino zu bringen. Der robuste, aber trotzdem ansehnlich gestaltete Basswürfel breitet ein Tieftonfundament aus, das so schnell nichts ins Wanken bringt. Und das freut dann vor allem diejenigen, die aus einem begrenzten Platzangebot das Maximum herausholen müssen. Mit dem HRS-8 ist das kein Problem und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt angesichts dessen auch.
Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut
92 of 100
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Technische Daten
Modell: | Sunfire HRS-8 |
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Preis: | 949,00 Euro |
Garantie: | 2 Jahre |
Ausführungen: | - Hochglanz-Schwarz - Hochglanz-Weiß |
Vertrieb: | IAD, Korschenbroich Tel.: 02161 / 617830 www.iad-audio.de |
Abmessungen (HBT): | 254 x 254 x 254 mm |
Gewicht: | 12,7 Kg |
Tieftöner: | 1 x 8 Zoll (aktiv) |
Leistung: | 1000 Watt |
Bauart/Prinzip: | Frontfire |
Frequenzbereich: | 22 Hz – 100 Hz (Herstellerangabe) |
Trennfrequenz: | 30 - 100 Hz |
Phase: | Regler (0-180°) |
Besonderes: | - kompakte Abmessungen - hochwertige Verarbeitung - abnehmbare Frontabdeckung |
Benotung: | |
Klang (60%): | 1,1 |
Praxis (20%): | 1,2 |
Ausstattung (20%): | 1,2 |
Gesamtnote: | 1,1 |
Klasse: | Oberklasse |
Preis-/Leistung | sehr gut |