Home » Heimkinopaket » Audiovector OnWall Avantgarde Arreté – Die fast unsichtbare Highend-Lösung
18. März 2016von Roman Maier
Inhaber/GeschäftsführerOnWall-Boxen sind praktisch und platzsparend, gelten unter HiFi-Freunden aber als klanglich wenig anspruchsvolle Audiolösung. Ein nicht immer zutreffendes Vorurteil, denn es gibt Ausnahmen. Z.B. die Avantgarde Arreté, ein OnWall-Modell der dänischen Audio-Schmiede Audiovector. Ein echter Hingucker, der sich erstaunlich flexibel zeigt und obendrein noch den Kauf eines hochwertigen HiFi-Verstärkers überflüssig macht.
HiFi oder besser gesagt das Musikhören unterliegt dem Wandel der Zeit, wie wohl kaum ein anderes Hobby. Während klobige Lautsprecher und große HiFi-Türme früher das Bild prägten und das Wohnzimmer schnell in ein Techniklager verwandelten, ist heutzutage zumeist technischer Minimalismus gefragt. Zumindest aus optischer Sicht, denn nach wie vor ist der Bedarf nach gutem Klang enorm. Nur sollte die Technik idealerweise völlig unsichtbar sein oder zumindest visuell in den Hintergrund treten. Neben dem guten Klang gelten die Gehäusegrösse, Funktionalität, das Design und die Wandlungsfähigkeit somit aktuell als wichtigste Kriterien, sobald es um die Auswahl neuer Lautsprecher geht. Schließlich soll sich das Audiosystem perfekt in den Wohnraum eingliedern, ohne ihn zu dominieren. Noch besser, wenn es obendrein noch den neuen LED-Flatscreen optisch wie technisch ergänzt und und in beiderlei Hinsicht aufwertet. All das verspricht die dänische Lautsprecherschmiede Audiovector mit ihrer cleveren OnWall-Lösung, die den treffenden Namen „OnWall Avantgarde Arreté“ trägt. Clever nicht nur aufgrund ihres praktischen und platzsparenden Lösungsansatz, sondern auch, weil man sich obendrein noch die Kosten und den Platz für einen großen HiFi-Verstärker einspart.
Audiovector – Just listen
Die Marke Audiovector wurde bereits im Jahre 1979 gegründet – natürlich in Dänemark, dem Land, das für seine hochwertigen Lautsprecher berühmt ist. Kopf hinter Audiovector ist der Däne Ole Klifoth, der die Marke vor nunmehr 37 Jahren aus der Taufe hob und bis heute als Chefentwickler und Geschäftsführer alle wichtigen Fäden zieht. Inzwischen ist Audiovector weit über die Grenzen Dänemarks hinaus bekannt und genießt europaweit einen exzellenten Ruf, wenn es um hochwertige Lautsprecher geht. Ein Ruf, der u.a. auch auf der exzellenten Verarbeitung sämtlicher hauseigener Produkte fußt, deren Entwicklung, Gestaltung und klangliche Feinabstimmung bis heute in Kopenhagen erfolgt. Apropos Entwicklung: bei Audiovector geht man noch zwei Schritte weiter, als bei den meisten Mitbewerbern. Neben der Entwicklung einiger Chassis bieten die Dänen nämlich gleich noch diverse Upgrade-Möglichkeiten der eigener Lautsprechermodelle an. Bedeutet: Alle Audiovector-Schallwandler werden in drei Qualitätsebenen – nach dem Prinzip „good, better, best“ – angeboten und können jeweils auf die höchste Stufe upgegradet werden. Alle – mit Ausnahme des Standlautsprecher-Flaggschiffs R 11 Arreté, das, um dem Ruf eines zu 100 Prozent Flaggschiffs gerecht zu werden, natürlich bereits mit allem ausgestattet ist, was Audiovector zu bieten hat.
Musik liegt in der Luft
Nun aber zurück zu meinen Testprobanden, den Audiovector OnWall Avantgarde Arreté. Wie der Name bereits vermuten lässt, eignen sich diese der direkten Wandmontage. Damit erfüllen die Dänen eingangs beschrieben Bedarf nach einer designorientierten Lautsprecherlösung. Doch die Avantgarde Arreté ist viel mehr als ein reines Designstück, denn schließlich handelt es sich bei Audiovector um eine Marke mit Anspruch. Eine Marke mit höchstem Anspruch, von der selbst verwöhnteste HiFi-Freunde stets den allerbesten Klang erwarten. Und genau das ist es, was dieses Modell verspricht: eine Klangperformance, die man einer wohnraumorientierten Lösung niemals zutrauen würde. Das macht neugierig. Bevor ich mich aber an den Soundcheck mache, gilt es zunächst einmal herauszufinden, wie die Dänen dieses Versprechen einzuhalten gedenken und befasse mich etwas eingehender mit dem technischen Aufbau meiner gerade einmal elf Zentimeter tiefen An-der-Wand-Boxen: In seiner Gestaltung eher unauffällig gehalten, schließlich soll die Technik den Raum ja nicht dominieren, fällt zunächst das zur Rückseite leicht verjüngte Gehäuse der OnWall-Box auf. Nicht ohne Grund, denn für einen vergleichsweise kompakten Lautsprecher erfreut sich dieser eines zeitlos-schicken Designs, einer durchgängig sauberen Verarbeitung und einer erstklassigen Mehrschichtlackierung, auf der man Einschlüsse, Unebenheiten oder Wellen auch bei genauerer Prüfung vergeblich sucht. Ein aufgesetzter, scheinbar schwebender Rahmen – selbstverständlich in Korpusfarbe – dient als optisch dezenter Akzent, der die Audiovectors noch eine Spur filigraner erscheinen lässt. Nahezu bündig in besagten Rahmen eingelassen, sitzt die magnetisch gehaltene, feinmaschige Gewebeabdeckung, die die hier eingesetzte Chassis-Technik fast unsichtbar in den Hintergrund treten lässt. Entfernt man diese, wird der Blick auf besagte Schwingsysteme dann frei.
Dass die Dänen bei ihrem vollmundigen Klangversprechen auf bessere Technik setzen, war klar. Bei genauerem Hinsehen wird dann aber schnell deutlich, dass den Ingenieuren aus Kopenhagen für die Realisierung ihrer Planung das Beste gerade gut genug war. Auffälligstes Beispiel dafür ist der im oberen Gehäuseabteil eingesetzte AMT-Hochtöner. Dabei handelt es sich dabei um einen sogenannten Air-Motion-Transformer (AMT). Eine ganz spezielle Art des Bändchens, bei der eine hauchdünne, wie eine Ziehharmonika gefaltete Folie, die von einem elektrischen Leiter durchzogen ist und sich in einem Magnetfeld befindet, als Membran dient. Liefert der Verstärker nun elektrische Signale an, fließt Strom durch den Leiter in der Folie. Im Zusammenspiel mit besagtem Magnetfeld bewegt sich nun die gefaltete Membran. Vereinfacht erklärt, wird sie wie der Balg eines Akkordeons auseinandergezogen und zusammengepresst. Die dadurch angesaugte und herausgedrückte Luft ist das Schallsignal. Der große Vorteil dieser Konstruktion ist ihr hoher Wirkungsgrad. Eine minimale Bewegung der Membran sorgt für eine starke und schnelle Bewegung der Luft, was sich klanglich in einem sehr gutem Impulsverhalten und enormen dynamischen Fähigkeiten darstellt. Eine aufwändige wie kostenintensive Konstruktion, die enormes Wissen und akribische Filigranarbeit erfordert. Im unteren Abteil thront dann das Gegenstück zum Hochtöner, das Tiefton-Aggregat. Dieses misst satte 12 Zentimeter im Durchmesser und verspricht eine gewaltige Bass- und Tieftondarstellung der Avantgarde Arreté. Damit aber nicht genug, denn um den spezifischen Gegebenheiten einer OnWall-Box Rechnung zu tragen und ungewollte und klangschädigende Wandreflexionen auf ein absolutes Minimum zu reduzieren, platzierte Ole Klifoth kurzerhand zwei „Diffraction Cancellation System“ (DCS) genannte Chassis zwischen Hoch- und Tieftöner. Was diese beiden Chassis genau tun, bzw. welche Frequenzbereiche sie im Detail „bearbeiten“, gilt offensichtlich als Betriebsgeheimnis.
Verstärker an Bord
Nun, eben ging es um das Thema „Platz sparen“. Da wäre es doch kontraproduktiv die flachen OnWall-Schallwandler mit einem klobigen HiFi-Verstärker zu paaren. Oder? Dieser Meinung ist man jedenfalls bei Audiovector, denn ein separater HiFi-Verstärker wird im Einsatz mit diesen OnWall-Speakern gar nicht erst benötigt. Stattdessen implantierten die Dänen jeder Avantgarde Arreté kurzerhand eine perfekt auf die eben beschriebene Chassis-Armada abgestimmte Endstufeneinheit. Damit wären wir auch bei der nächsten Besonderheit, denn statt die beiden Aktivlinge via Cinchkabel mit Signalen zu versorgen, geschieht dies hier via klassischer Lautsprecher-Leitung. Eine praktische Lösung, die vor allem Eigenheimbesitzer erfreuen wird, die Ihre klassischen Lautsprecherkabel bereits beim Bau des Hauses in die Wände haben verlegen lassen. Praktisch ja, dennoch stellt sich mir die Frage nach dem technischen Aufbau. Die Antwort ist schnell in der hier vorgenommenen Auftrennung von Vor- und Endverstärker gegeben. Während letzterer, wie eben beschrieben, direkt in der Box unterkommt, ergänzt Audiovector sein Lautsprecherpärchen um einen Vorverstärker, den sogenannten Hub. Ein gerade einmal taschenbuchgroßes Kästchen, das direkt bei der Quelle (CD-, Blu-ray-Player, Settop-Box etc.) platziert werden kann oder einfach hinter dem Rack bzw. TV-Schrank verschwindet. Sichtkontakt benötigt die Schaltzentrale dieses modernen HiFi-Systems nämlich nicht, denn bei diesem Vorverstärker lassen sich auf Wunsch auch alle Eingänge – davon bietet der Hub einen analogen, drei digitale und einen Bluetooth-Kanal – gleichzeitig öffnen. Haben Sie sich für diesen Modus entschieden, genügt es völlig die gewünschte Quelle einzuschalten, die Wiedergabe zu starten und schon spielt die Musik. Wollen Sie also den Fernsehton wiedergeben, genügt es den Flatscreen einzuschalten. Soll anschließend Musik von Ihrem Handy gespielt werden, schalten Sie einfach das TV-Gerät wieder aus und starten die Wiedergabe am Smartphone und schon wird die gewählte Playlist über die beiden Audiovectors wiedergegeben. Das umständliche Umschalten, das man noch von klassischen Verstärkern kennt, entfällt hier also. Praktischer geht es kaum.
Möchte man alle Eingänge aber nicht durchgängig geöffnet haben, lässt sich der Hub alternativ aber natürlich auch wie ein klassischer Stereo-Verstärker bedienen. Zu diesem Zweck liefern die Dänen eine kleine, mit den wichtigsten Funktionen ausgestattete Fernbedienung mit, über die die Quellenwahl, die Lautstärkejustage und das Ein- und Ausschalten dieses modernen wie cleveren Audio-Systems möglich ist.
Montage der Avantgarde Arreté
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei meinen Testprobanden um hochwertige OnWall-Lautsprecher, die ihren Platz idealerweise an der Wand finden. Diese hier zu platzieren, zeigt sich als denkbar einfach. So genügen gerade einmal zwei Schrauben, um die Avantgarde Arreté, mittels ihrer rückseitig platzierten Schlüsselloch-Öffnungen aufzuhängen. Damit diese fest und „rappelfrei“ montiert werden können, spendierte Audiovector seinen flachen Schönlingen gleich noch clevere Kabelführungen, die eine absolut ebene Wandmontage des Lautsprechers ermöglichen. Unterdessen wird der Hub einfach in der Nähe Ihrer Zuspieler (CD-Player, TV-Gerät etc.) platziert und über die mitgelieferten Kabel mit den beiden OnWalls verbunden. Wie bereits erwähnt, lassen sich alternativ auch bereits verlegte Lautsprecherkabel nutzen. Zu guter letzt gilt es dann nur noch über die kleinen Kippschalter im Anschlussmodul der Boxen festzulegen, welcher Schallwandler als rechter und welcher als linker Kanal dient. Das war es auch schon!
Wichtig: die Boxen müssen ausschließlich vom Hub gespeist werden und dürfen keinesfalls an einem „normalen“ HiFi-Vollverstärker betrieben werden! Stellen Sie zudem sicher, dass die genutzten Schrauben das Gewicht von immerhin sieben Kilo pro Lautsprecher sicher tragen.
Von Zwischentönen und Bühnenpräsenz
Ausstattungsumfang und Verarbeitungsqualität sind also vielversprechend. Lautsprecher und Hub zudem schnell und einfach montiert und angeschlossen. Im letzten Schritt gilt es nun den Vorverstärker mit den vorhandenen Quellen zu verbinden, was ebenfalls fix von der Hand geht. Für meinen Test erwähle ich hier einen TV-Flatscreen, die Auralic Streaming-Bridge Aries LE sowie das iPhone 6s. Erstere beiden via optischem Digitalkabel, sowie das Smartphone per Bluetooth mit dem Hub verbinden ist dann tatsächlich innerhalb weniger Sekunden erledigt. Zunächst soll sich das Audiovector-Set dann im Praxis-Check als Unterstützung im TV-Betrieb bewähren. Was liegt da näher, als den Test mit einer Nachrichtensendung zu beginnen, die auch gleich die ersten interessanten Erkenntnisse liefert: Statt nämlich näselnd und undeutlich zu klingen, steht die Stimme des TV-Moderators vom ersten Augenblick an standfest und mit einer Fülle zuvor nichtmal zu erahnender Details im Raum. Eine Darbietung, die erfreulich kräftig rüberkommt, selbst die kleinsten Zwischentöne und Nebengeräusche wie das Knistern der umgeblätterten Nachrichtenzettel deutlich hörbar macht und einfach sauberer und präziser erscheint. Kurz gesagt: es klingt jetzt einfach nur richtig! Um wieviel besser die Nachrichten über das dänische OnWall-Duo aber tatsächlich klingen wird dann erst so richtig deutlich, als ich die Sendung wieder direkt über die integrierten TV-Lautsprecher wiedergebe. Statt der zuvor noch fest positionierten Dialog- und Detaildarstellung bricht das Klangbild nun regelrecht in sich zusammen, während kleine Einzelgeräusche der inzwischen eingespielten Sportberichterstattung kaum zu erahnen sind. Nach dem Programmwechsel auf eine der vielen Daily Soaps aktiviere ich die Audiovectors dann schnell wieder, die im Nu erneut eine um ein Vielfaches verbesserte Dialogwiedergabe liefern und in Verbindung mit der ganz nebenbei aufgebauten Räumlichkeit ein völlig neuartiges TV-Gefühl aufkommen lassen. Im TV-Modus zeigen die Audiovectors also schonmal Bestleistungen und räumen alle erreichbaren Punkte ab. Zeit also, in den Musikbetrieb zu wechseln. Zunächst via Bluetooth, weshalb es im ersten Schritt ans Paaren der beiden Komponenten geht. Ein (einmaliger) Vorgang, der in weniger als 60 Sekunden erledigt ist, denn nachdem die Quelle „Bluetooth“ am Hub (grüne LED leuchtet) gewählt und Bluetooth am iPhone aktiviert wurde, zeigt sich mein Testset in der Liste aller verfügbaren Bluetooth-Empfänger auch schon als „Audiovector xxx“. Nun genügt ein Klick um den Verbindungsaufbau abzuschließen. Von nun an kabellos mit Musikdateien versorgt, überzeugt das dänische Trio dann erneut und offeriert eine satte und druckvolle Grund- und Tieftonwiedergabe, die mich fast schon vermuten lässt, dass hier ein Subwoofer eingebunden ist. Das wäre rein technisch gesehen zwar möglich, dennoch haben die schicken OnWalls einen solchen hier definitiv nicht nötig. Eine Tatsache, die sich spätestens dann beweist, als ich den Foo-Fighters-Titel „Times Like These“ oder James Blakes` „Unluck“ anwähle. Zwei von Haus aus eher agil abgemischte Titel, die nun mit einer solchen Grundtondynamik unterlegt werden, wie man sie normalerweise nur von Standlautsprechern kennt. Druckvoll und punchig, zugleich aber dennoch schlank und straff und mit voller Übersicht! So macht Musikhören einfach Spaß! Bei dieser Gelegenheit noch ein Hinweis: Ist ihr Smartphone/Tablet einmal mit den Audiovectors gekoppelt, verbinden sich beide bei der nächsten Aktivierung vollautomatisch. Ein abermaliges Koppeln ist also nicht mehr nötig.
Im dritten Testabschnitt gönne ich dem Hub dann deutlich hochwertigeres „Futter“. Nicht ohne Grund, immerhin thront in dem ultrakompakten Tausendsassa auch ein Digital-Analog-Konverter (DAC), der in der Lage ist, sogar digitale Eingangssignale bis zu einer Abtastrate von 192 Kilohertz zu verarbeiten. Den Start legt dann Eddy Louiss mit „Blues For Klook“ hin. Ein perkussives Synthie-Stück, das schon so manchen Lautsprecher vor schwere Herausforderungen gestellt hat. Von Schwierigkeiten ist hier aber weit und breit nichts zu hören, denn nach einem eher gelassenem Intro gehen die Avantgarde Arreté sofort in die Vollen, als es drauf ankommt. Besonders auffällig ist dabei das erstklassige Impulsverhalten der dänischen Schallwandler im Mitten- und Grundtonbereich. Kurze knackige Oberbässe – die genauso schnell wieder weg sind, wie sie kamen – gehen sprichwörtlich direkt ins Blut und fordern mich geradewegs dazu auf die Lautstärke deutlich zu erhöhen. Gedacht, getan. Wer nun aber denkt, dass kompakte Lautsprecher nicht in der Lage sind auch höhere Pegel sauber und mit minimalsten Verzerrungen zu generieren, der irrt. Und zwar im doppelten Sinne, denn erstens sind die hier getesteten OnWalls keineswegs so klein, wie sie sich optisch geben und zweitens geht die gesteigerte Lautstärke nun auch mit einer gesteigerten Dynamik einher. Dabei wirken die nun regelrecht attackierenden Ober- wie Tiefbassanteile weder beschnitten oder gedrosselt, sondern einfach nur durchzugsstark und offensichtlich frei von jeglicher Limitierung. Eine Performance, die u.a. auch dem Verzicht auf den Abstieg in allertiefsten Bassgefilde zu verdanken ist. Das ist auch gut so, denn statt das letzte Quäntchen an Tiefbass herauszukitzeln, setzt Chefentwickler Ole Klifoth offensichtlich eher auf Entspanntheit, Sauberkeit, Verzerrungsarmut und ein anspringendes Impulsverhalten. Aber keine Angst, „basslos“ ist die hier gelieferte Darstellung dadurch keineswegs, denn die Avantgarde Arreté bieten mir auch jetzt ein durchaus ansprechendes Bassfundament, agieren dabei zugleich aber auch drahtig und impulsiv. Das alles einhergehend mit einer räumlichen Darstellung, wie man sie sonst nur von besseren Standboxen kennt. Ganz nebenbei spannen die Audiovectors dabei eine Klangbühne auf, die sogar ein wenig über die physischen Grenzen der beiden OnWalls hinausreicht und obendrein eine erstaunliche Tiefe suggeriert. Das ist das eigentlich Überraschende, denn eine solch realistische Räumlichkeit habe ich bislang von noch keinem On- oder InWall geliefert bekommen. Da alles übrigens ohne auch nur im Ansatz überdimensioniert zu wirken oder es an Staffelung vermissen zu lassen. Eine Darstellung, die sich nach dem Wechsel auf „Blue Monday“ von Nouvelle Vague – einem Remake der New-Order-Hymne – dann nochmals bestätigt. Erneut gewähren meine Testgäste nun einen großartigen Einblick in die Raumtiefe und -breite und imponieren durch eine fein säuberliche Staffelung von Gitarren, Rasseln, Bongos, Trommeln und Gesang. Genauer gesagt, eine klar strukturierte und zu jederzeit präsente Instrumentalisierung, über die Mèlanie Pains Stimme zwar regiert, zugleich aber niemals aus dem musikalischen Ganzen herausragt, sondern sich absolut gleichberechtigt eingliedert. Alles übrigens satt und punchig, dabei aber absolut sauber und durchhörbar. Das darüber hinaus auch selbst die kleinsten Details wie selbstverständlich aus den komplexesten Passagen herausgeschält und zu Gehör geliefert werden, versteht sich quasi von selbst.
Fazit
„OnWall-Lautsprecher, die kinderleicht zu installieren sind und wie erstklassige Standboxen klingen“. So könnte man Audiovectors Avantgarde Arreté Active kurz beschreiben. Wer also keinen Platz für ausgewachsene Standboxen hat und für den OnWall-Lautsprecher aus Angst vor Einbußen in der Klangqualität oder einer aufwändigen Installation bislang nicht in Frage kamen, der sollte sich diese Modelle unbedingt mal näher ansehen. Dass man sich mit dem Erwerb dieser ausgezeichnet verarbeiteten OnWalls zugleich jede Menge Arbeit bei der Installation und obendrein noch den Kauf eines teuren Verstärkers spart, sind weitere Argumente, sich diese Boxen mal näher anzusehen bzw. anzuhören.
Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut
95 of 100
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Technische Daten
Modell: | Audiovector Onwall Avantgarde Arreté Active |
---|---|
Preis: | 6400,00 Euro / Set |
Ausführung: | - weiß |
Vertrieb: | IDC Klaassen, Lünen Tel.: 0231 / 9 86 02 85 www.idc-klaassen.com |
Abmessungen (HBT): | - 430 x 230 x 89 mm (Lautsprecher) - 30 x 180 x 144 mm (Hub inkl. Anschlüsse) |
Gewicht: | - 7,1 kg (Lautsprecher/Stück) - 0,2 kg (Hub) |
Anschlüsse (Hub): | - 2 optische Digitaleingänge - 1 koaxialer Digitaleingang - 1 Analogeingang (3,5mm) - Bluetooth - Subwoofer-Out - RS232 |
Prinzip: | - Drei-Wege-Bassreflex |
Bestückung (Lautsprecher): | - AMT-Hochtöner - 120 mm Tieftöner - 2 x 30mm Chassis (Diffraction Cancellation System) |
Verstärkerleistung: | 2 x 100 Watt |
Frequenzbereich: | 50 Hz - 52 kHz |
Lieferumfang: | - 2 OnWall Avantgarde Arreté Active - 1 Hub - Fernbedienung - Netzkabel - LS-Kabel - Bedienungsanleitung |
Besonderes: | - integrierte Verstärkereinheit - einfache Installation - vollumfänglicher Vorverstärker (Hub) - kinderleichte Bedienung - alle Quellen aufschaltbar - Bluetooth - RS232-Schnittstelle |
Benotung: | |
Klang (60%): | 1,0 |
Praxis (20%): | 1,0 |
Ausstattung (20%): | 1,0 |
Gesamtnote: | 1,0 |
Klasse: | Referenzklasse |
Preis-/Leistung | sehr gut |
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