Home » Heimkinopaket » Canton musicbox S – zeitlos gestylt, mobil, kabellos, soundstark, flexibel
27. Mai 2016von Stefan Meininghaus
RedakteurImmer kleiner, immer flexibler und immer einfacher in der Handhabung – das sind einige der aktuellen Trends, wenn es um transportable Bluetooth-Lautsprecher geht. Klar; flexibel einsetzbar und unkompliziert zu bedienen ist in jedem Fall von Vorteil, aber muss es immer das kleinste technisch mögliche Format sein? Mittlerweile mehren sich die Stimmen, die es gern wieder ein bisschen größer und massiver haben, weil sie sich dafür auch in Sachen Power, Dynamik und Robustheit einen Vorteil gegenüber den Mini-Mini-Varianten versprechen. Nicht ganz unverständlich, denn das eine oder andere Gerät, das in letzter Zeit aufgetaucht ist, ist nicht nur in der Größe begrenzt, sondern auch in seiner Akustik. Sind auch Sie dieser Meinung? Dann dürfte Sie unser Test der Canton musicbox S interessieren!
Es scheint, als bewege sich Canton mit dem großen Bruder der bereits von uns unter die Lupe genommenen musicbox XS auf einem schmalen Grat zwischen optimaler Größe und optimalen Soundeigenschaften. Da die Hessen jedoch in der Vergangenheit stets wussten, was sie tun, sind wir zuversichtlich, dass diese Gratwanderung durchaus gelingen wird. Wir werden die schicke Bluetooth-Box in verschiedenen Situationen in erster Linie auf ihren Sound hin testen, aber auch ganz höchstes Augenmerk auf ihre Alltagstauglichkeit und die idealen Verwendungszwecke werfen. Wir sind gespannt, was uns mit der musicbox S im etwas größeren Kompaktformat erwartet!
Tradition aus Deutschland: Canton bedient anspruchsvolle HiFi-Fans!
Wenn sich ein Unternehmen seit nunmehr 44 Jahren erfolgreich in Deutschland und Europa hält und dabei stets innovativ auf dem umkämpften HiFi-Markt agiert, dann muss Qualität dahinter stecken. Gegründet 1972 von den vier leidenschaftlichen Sound-Fanatikern Hubert Milbers, Otfried Sandig, Günther Seitz und Wolfgang Seikritt, entwickelte sich in den Folgejahren eine breit gefächerte Produktpalette, die von den Canton-Ingenieuren permanent auf den neuesten Stand der Technik und der Kundenansprüche gebracht wurde und wird. Immer wieder waren echte Meilensteine dabei – wie zum Beispiel das erste Subwoofer-Satelliten-Set 1979 oder die Entwicklung der Canton Movie-Systeme in den Jahren 2000/2001. Neben stilsicherem Design, hochwertigen Materialien, einer sorgfältiger Verarbeitung und erstklassischen, technischen Komponenten gehört für das hessische Unternehmen noch eine weitere Maxime fest zur Firmenphilosophie: Die Produkte richten sich klar und deutlich an bestimmte Zielgruppen, Trends und Kundenbedürfnisse. So eroberte 1983 das Pullman Set 300 das Segment der Autolautsprecher (als bestes seiner Klasse). 1999 bediente man dann mit den bunten Popsmart-Lautsprechern den Geschmack einer wachsenden jugendlichen Zielgruppe, und in den letzten Jahren ist es eben der Trend Bluetooth, dem Canton nachgeht. Wie gesagt, die musicbox XS haben wir bereits im Februar unter die Lupe genommen – heute ist also ihr „großer Bruder“ dran.
Zu groß für die Hosentasche – wohin mit der musicbox S?
Die meisten der bisher von uns getesteten Bluetooth-Lautsprecher waren extrem klein – und eigenen sich somit ideal für den mobilen Einsatz am Strand, im Freibad oder sogar während der Radtour. Das wird mit der musicbox S etwas schwieriger. Aber für den Ultramobileinsatz haben die Entwickler bei Canton sie auch gar nicht entwickelt. Vielmehr findet sie ihren Platz beispielsweise als klangstarker Ersatz für das klassische Küchenradio, als lautstarke Beschallung für die Grillparty im Garten oder als musikalische Begleitung in der Ferienwohnung oder im Büro. Das etwas größere Format verspricht dabei deutlich mehr „Bums“ als die vielen Miniaturlautsprecher, die wir in vielen vorherigen Tests bereits kennengelernt haben. Ein hoher Anspruch, denn schließlich machen selbst kleinste Bluetooth-Lautsprecher oftmals schon richtig viel Dampf. Optisch ist sie ihren Mitbewerbern schonmal Einiges voraus. Jetzt wollen wir wissen, ob sich die musicbox S auch klanglich und ausstattungstechnisch von der Konkurrenz abheben kann.
Optik, Funktionen und Bedienung: wir lernen die musicbox S kennen
Auf den ersten Blick erhält man zwei wichtige Informationen über den schicken Bluetooth-Lautsprecher: Zum einen ist er mit seinen Abmessungen von 24,5 x 14 x 5,5 Zentimetern und einem Gewicht von knapp über zwei Kilogramm nicht unhandlich, dennoch aber deutlich massiver als die teilweise wesentlich kleineren Testobjekte, die wir uns in der Vergangenheit bereits angesehen haben. Auf der anderen Seite wirkt er optisch und auch haptisch extrem stabil und hochwertig. Kein Wunder, wir haben es hier ja auch mit einem sorgfältig gegossenen Aluminium-Gehäuse zu tun, das aus dem Vollen gefräst wurde. Also kein gestanztes und gebogenes Gehäuse, sondern ein vollmassiver Korpus. Einer, bei dem die polierten und geschrägten Schnittkanten, Canton nennt sie Diamont-Cut, für ein besonders elegantes Gesamtbild sorgen. Auch farblich wird diese Eleganz durch die reduzierte und zeitlose Optik mit ihren mattschwarzen Elementen unterstrichen. Äußerlich punktet Canton also mit gediegener Eleganz, doch wie sieht es mit der Funktionalität aus? Sagen wir mal so: Mit der extrem einfachen Bedienung der folgenden Funktionen ist auch dieser Bereich elegant gelöst:
Bluetooth: Die musicbox S verfügt über eine „Easy-Pairing-Funktion“, die eine schnelle Verbindung mit dem Smartphone, Tablet oder dem PC erlaubt. Bei entsprechendem Tastendruck am Bedienfeld wird per Sprachansage darüber informiert, dass das Bluetooth-Pairing starten kann. Jetzt einfach am Quellgerät Bluetooth aktivieren und schon steht die Verbindung. Übrigens: in der musicbox S offeriert der Bluetooth-Standard 4.0/apt-X eine Musikwiedergabe in CD-Qualität.
Verbindung über Kabel: Selbstverständlich kann man die kompakte Canton-Box auch per Kabel zum Klingen bringen. Dazu steht rückseitig ein entsprechender AUX-In-Eingang zur Verfügung.
Near Field Communication (NFC): Ist Ihr Smartphone NFC-fähig, wird’s mit der Bluetooth-Verbindung noch einfacher. Sie müssen lediglich die Funktion Bluetooth aktivieren und das Handy auf die musicbox legen (der NFC-Sensor befindet sich auf der Oberseite in der Mitte des Bedienfeldes). Die Verbindung wird nun automatisch hergestellt!
True Wireless Modus: Diese Funktion ist ein besonderes Schmankerl. Sie ermöglicht es, eine zweite Canton musicbox S (oder auch XS) in die vorhandene Verbindung zu integrieren. Dabei hat man die Wahl, ob man die beiden Boxen in den Stereo-Modus schaltet (hier übernimmt die eine Box den rechten und die andere den linken Kanal, echtes Stereo also), oder ob man den „Partymodus“ bevorzugt, bei dem beide Geräte identische Tonsignale ausgeben und gemeinsam für noch mehr Power sorgen.
In Sachen Optik, Funktionen und Bedienfreundlichkeit gibt’s also bei der musicbox S mal so gar nichts zu meckern. Nun wollen wir wissen, wie das bei der eigentlichen Kernkompetenz eines Lautsprechers aussieht, dem Sound.
Kleines Gerät, großer Klang: Ein LAUTsprecher mit Niveau!
Steigen wir nun endlich in den akustischen Test ein und zwar direkt mal unter erschwerten Bedingungen: Weil sich der Lautsprecher schon vom Format her als alternatives Küchenradio anbietet, nehmen wir ihn auch direkt mit an den Herd. Beim Frikadellenbraten spritzt und zischt es, die Dunstabzugshaube tut ihr Übriges. Und was macht die musicbox S? Sie hält nicht nur dagegen – sie setzt sich von der Lautstärke her locker gegen die allgegenwärtigen Störungen durch und behält dabei stets den Fokus auf einem ausgewogenen und auch unter höheren Pegeln jederzeit kontrollierten Klang. Besonders deutlich wird letzteres, sobald man es mit leichten und „zerbrechlich“ wirkenden Stücken probiert – wie zum Beispiel „Außer dir“ aus dem Wir-sind-Helden-Album „Die Reklamation“. Die musicbox S hält die perfekte Balance aus Höhen und Tiefen. Was noch imponierender ist: die zarte Stimme von Judith Holofernes kommt beeindruckend klar und sauber rüber. Wohlgemerkt alles, obwohl wir die Lautstärke mächtig aufgedreht haben! Noch nie war Küchenarbeit akustisch so angenehm!
Im nächsten Testabschnitt soll die musicbox dann als akustische Unterstützung im Filmbetrieb dienen. Also schmeißen wir das Laptop an und surfen auf der Suche nach einem Filmspektakel durch die verschiedenen Mediatheken. Fündig werden wir dann zunächst mit ein paar deftigen Szenen aus dem Bud-Spencer- und Terence-Hill-Klassiker „Vier Fäuste für ein Halleluja“. Im wahrsten Sinne des Wortes ist mit unserer kleinen Box jeder Schlag der beiden Western-Helden ein akustischer Volltreffer. Den krachenden „Dampfhammer“ liefert Canton dabei ebenso überzeugend wie das gesprochene Wort. Auch Nebengeräusche wie zum Beispiel Schritte auf sandigem Boden lässt die musicbox nicht außer Acht, was sie absolut filmtauglich macht – für alle, die im Büro mal eine kleine Filmpause machen möchten oder im Garten ihre Lieblingsserie über das Tablet streamen.
In der Küche kann die musicbox S also ebenso bestehen, wie als kompakte „Heimkino-Komponente“. Fehlt nur noch die richtige Belastungsprobe. Und die folgt nun in Form eines echten Bassklassikers aus Hamburg. „Bass, Bass, wir brauchen Bass“, tönt es uns entgegen, als wir Das Bo mit seinem Hit „Türlich, Türlich (Sicher Dicker)“ von der Leine lassen. Und auch hier darf es nun gern etwas lauter sein. Doch selbst diesen ultimativen Basstest besteht unser Proband mit Bravour. Ohne jegliches Scheppern und Kratzen bewältigt er auch die deutlich über Zimmerlautstärke liegenden, hohen Pegelbereiche und verbreitet eine dynamische und dennoch locker-leichte Partyatmosphäre bei zugleich sauberer Stimm- und Detailwiedergabe und einem angenehmen Klangbild. Und wenn wir schon voll aufdrehen, sollen natürlich auch die Nachbarn etwas davon haben. Also testen wir mal die Bluetooth-Reichweite. Terrassentür auf und mit dem Smartphone ab in den Garten. Mit dem Maßband kontrollieren wir die vom Hersteller attestierte Reichweite von 10 Metern zwar nicht, aber sie kommt hin. Jedenfalls lassen sich die ersten Aussetzer erst in der letzten Gartenecke provozieren – und die liegt sicher deutlich mehr als 10 Meter vom Standort des Canton-Speakers entfernt. Kurz und gut: Der Sound überzeugt auf ganzer Linie – ebenso wie die Stabilität der Bluetooth-Verbindung und last but not least die starke Akkuleistung von bis zu achzehn Stunden Laufzeit!
Fazit
Mit seiner musicbox S bereichert Canton das Angebot an kabellosen Lautsprechern ganz erheblich. Dabei bedienen die klangstarken Hessen nicht unbedingt die Klientel, die Bluetooth-Lautsprecher nach dem Motto „je kleiner, desto besser“ kaufen, sondern offerieren einen etwas massiveren Mobilspieler mit einem massiven Klang. Ein Spagat, der hervorragend gelingt! Sollten Sie also einen immer noch sehr handlichen Lautsprecher suchen, der Ihnen beispielsweise im Ess- oder Gästezimmer, in der Küche oder im Büro Gesellschaft leistet, so sind Sie mit der musicbox S sehr gut beraten. Der Sound gehört in dieser Klasse sicher zu den besten und die tadellose Verarbeitung und Materialqualität versprechen ein langlebiges Vergnügen. Kurz: Für aktuell 299 Euro bekommen Sie jede Menge Klang, Komfort und einen hervorragend ausgestatteten und top-gefertigten Top-Bluetooth-Lautsprecher. Großes Kompliment an Canton!
Test & Text: Stefan Meininghaus
Fotos: www.lite-magazin.de
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut
100 of 100
95 of 100
90 of 100
Technische Daten
Modell: | Canton musicbox S |
---|---|
Produktkategorie: | Bluetooth-Lautsprecher |
Preis: | 299,00 Euro |
Ausführungen: | schwarz |
Vertrieb: | Canton, Weilrod Tel.: 06083 2870 www.canton.de |
Abmessungen (HBT): | 140 x 245 x 55 mm |
Gewicht: | 2,1 Kg |
Anschlüsse: | - Bluetooth A2DP - 3,5 Miniklinke (AUX) |
Bluetooth-Reichweite: | bis zu 10 Meter |
Chassis: | Doppel-3-Wege-System - 2 Tieftöner (105x70mm) - 2 Mitteltöner (70mm) - 2 Hochtöner (19mm) |
Akkulaufzeit: | bis zu 18 Stunden |
Lieferumfang: | - musicbox S - Steckernetzteil - länderspezifische Adapter |
Besonderes: | - hervorragende Verarbeitung - kinderleichte Bedienung - Sprachassistent - erstaunliche Materialqualität - druckvolle Grundtonwiedergabe - saubere Detaildarstellung - stabile Bluetooth-Verbindung |
Benotung: | |
Klang (60%): | 1+ |
Praxis (20%): | 1,0 |
Ausstattung (20%): | 1,1 |
Gesamtnote: | 1+ |
Klasse: | Spitzenklasse |
Preis-/Leistung | sehr gut |
-
Bluetooth-Speaker Teufel Bamster XS – großer Klang trotz Miniaturformat?
-
auvisio MSS-50 – Fürs Campen, Grillen und Chillen: Hosentaschen-HiFi zum Sparpreis
-
Dreamwave Bubble Pods – Fröhlicher Bluetooth-Farbklecks für beste Stimmung
-
Bluetooth-Speaker Block Connect:One – niedliche Größe, erwachsener Sound
-
Teufel Bamster Pro – Bluetooth-Edelrocker im schicken Design