Home » Heimkinopaket » Leinwand WS P Design GrandCinema – Wellenfreie Bilder und perfekte Farben
15. Juni 2016von Michael B. Rehders
RedakteurNeben dem Projektor gehört eine anspruchsvolle Leinwand zu den Basics in einem guten Heimkino. Die WS P Design GrandCinema von WS Spalluto verspricht eine wellenfreie Planlage und normgerechte Farben. In diesem Test prüfen wir, ob diese Leinwand unsere hohen Anforderungen erfüllen kann.
Mit einer Leinwand fängt alles an
Seit 1952 werden Projecta-Bildwände in den Niederlande hergestellt. Die Manufaktur in Weert ist Europas größte Produktionsstätte für Leinwände aller Art. Sämtliche Projecta-Produkte verfügen über eine CE-Kennzeichnung und werden unter ISO 9001:2000-Zertifizierung hergestellt. Übrigens: Die Marke Projecta ist ebenso wie DA-LITE und CHIEF eine Handelsmarke der Muttergesellschaft Milestone AV Technologies, bei der auch WS Spalluto seine Leinwände herstellen lässt.
Der große Vorteil der Zusammenarbeit zweier Großbild-Spezialisten liegt darin, dass Heimkinobesitzer ihr künftige Projektionsfläche in nahezu jeder Sondergröße bestellen können. Oder: Sie möchten kein weißes oder schwarzes Gehäuse im Wohnzimmer hängen haben? Kein Problem, das Gehäuse kann in jeder gewünschten RAL-Farbe lackiert und geliefert werden.
Wichtig: Wer sich ein Heimkino einrichtet, sollte zuallererst die gewünschte Bildgröße bestimmen. Und ja, Sie benötigen eine dedizierte Leinwand. Wenn man glaubt die weiße Wand könne den Job einer entsprechenden Projektionsfläche übernehmen, liegt man nämlich falsch. Kann sie nicht! Eine bessere Leinwand stellt sicher, dass ein hochwertig projiziertes Bild seine normnahen Farben, die Helligkeit und den Kontrast jederzeit behält und sich somit als idealer Spielpartner eines hochwertigen Projektors eignet. Andere Projektionsflächen oder Materialen wie Raufasertapeten, billige Sonnenschutz-Rollos und angemalte schwere Spanplatten stellen zwar auch Bilder dar, bieten aber nie die einheitliche Reflexion und Farbtreue, die eine dedizierte Leinwand gewährleistet.
Das Tuch ist gespannt
Für unseren Test entschieden wir uns für das Modell WS P Design GrandCinema mit Seitenverhältnis 16:9. Im Detail handelt es sich dabei um eine neutralweiße Leinwand mit Tab-Tension-System. Dieses clevere System soll mit einer seitlichen Tuchspannung dafür sorgen, dass die Projektionsfläche jederzeit schön flach bleibt – selbst nach Monaten und Jahren. Hässliche Wellen im Bild – wie man sie von klassischen Motor-Leinwänden und simplen Rollos kennt – gehören damit der Vergangenheit an. Die Leuchtdichte seiner WS P Design GrandCinema gibt der Hersteller übrigens mit Gain 1.1 an.
Auffällig: Das mattweiße Glasfasertuch der Projecta lässt für das Auge keinerlei Strukturen erkennen, womit es sich bestens für die Darstellung hochaufgelöster Bildinhalte eignet. Nicht nur Blockbuster in Full-HD-Auflösung erstrahlen somit in voller Pracht, sondern ebenso Filme von der nagelneuen 4K-Blu-ray, was eingefleischte Heimkinofans spätestens jetzt hellhörig macht. Speziell dann, wenn Sie ihrem Hobby im Wohnzimmer nachgehen (müssen), denn hier soll die Bedienung auch bequem vom Sofa per Funk-Fernbedienung erfolgen. Das optional erhältliche RF-Set orderten wir deshalb gleich mit.
Hängt sie höher – Easy Installation
Im Grunde genommen, wird die Leinwand fix und fertig geliefert. Der Heimkinofreund muss sich nur noch entscheiden, ob sie an die Zimmerdecke oder die Wand soll. Die passenden Halterung gehören zum Lieferumfang dazu. Ebenso das komplette Montagematerial wie Dübel und stabile Schrauben – sehr praktisch! Kaum ausgepackt, fällt gleich die angenehme Haptik der Leinwand und des Zubehörs auf, die einen hochwertigen Eindruck vermitteln. Die Installation des Funksystems gestaltet sich obendrein als angenehm einfach. Die Beschreibung in der gedruckten Bedienungsanleitung ist leicht und verständlich gehalten. So wird die Montage selbst für Technik-Einsteiger zum Kinderspiel. WS Spalluto nennt die Montage und Inbetriebnahme der Leinwand übrigens „Easy Install“. Und so „easy“ funktioniert es:
Angepasst und flexibel
Nach nicht einmal 30 Minuten hängt die WS P Design GrandCinema einsatzbereit an der Wand in unserem Testkino. Nachdem dann auch die Transportsicherung entfernt ist, nehmen wir in den bequemen Kinositzen Platz. Ein Klick auf die Fernbedienung lässt die Leinwand nun zügig und ruckelfrei ausfahren. Sehr gut! Eine Korrektur des Fallstabs ist übrigens nicht erforderlich, denn dieser hängt exakt in Waage. Im ersten Einsatz verbreitet sich allerdings ein leichter Geruch von Kunststoff und Lösungsmitteln im Raum. Wir empfehlen deshalb, die Leinwand über Nacht bei geöffnetem Fenster ein wenig ausdünsten zu lassen.
Im nächsten Schritt kontrollieren wir die Planlage des Tuches von der Seite und kommen zu dem Ergebnis: Sie ist spiegelglatt. Keine einzige Welle ist zu erkennen, darüber hinaus besitzt das Tuch auch keine sichtbare Struktur. Der schwarze Kasch ums Bild herum erscheint ebenfalls sehr hochwertig. Der Vorlauf beträgt 15 bis 30 Zentimeter, das bietet ausreichend Flexibilität im Wohnzimmereinsatz, um die WS P Design GrandCinema jederzeit auf die gewünschte Sichthöhe zu fahren.
Bauartbedingt ist die Projektionsfläche aufgrund ihres Tab-Tension-Systems im unteren Bereich minimal breiter. Das ist gewollt und eine typische Tension-Eigenschaft, denn so kann das Leinwandtuch optimal gespannt werden. Das macht auch optisch was her. Soll die Leinwand allerdings formatfüllend genutzt werden, muss das 16:9-Bild ein klein wenig in den schwarzen lichtschluckenden Kasch projiziert werden, was aber selbst anspruchsvollste Heimkinofreunde nicht weiter stören sollte.
Unsere anschließende Helligkeitsmessung ergibt eine Leuchtdichte von knapp 1,1. Damit wird die Herstellerangabe nahezu punktgenau getroffen. Das auftreffende Licht wird damit rund zehn Prozent heller zurück geworfen, als es auftrifft. Dieser Effekt wird erreicht, in dem kleinste lichtverstärkende Partikel zum Einsatz kommen, die direkt auf der Leinwandoberfläche sitzen. Diese Partikel sind uns in der Praxis übrigens nicht störend aufgefallen. Im Gegenteil, denn Farben werden vollkommen hier unverfälscht reflektiert. Selbst winzigste Pixel einer 4K-Projektion bleiben sichtbar. Sehr vorbildlich, denn damit taugt die Leinwand selbst für die Abmusterung von Fotoaufnahmen und Filmen absolut uneingeschränkt.
Als nächstes landet „The Hatefull 8“ in unserem Blu-ray-Player. Der oscarprämierte Streifen von Quentin Tarantino wurde auf 70-Millimeter-Film gedreht. Während die 70-Millimeter-Filmfassung im Kino noch grobes Korn aufweist und helle Bereiche überstrahlen, macht die Kombination aus WS P Design GrandCinema und unserem Referenz-Projektor von JVC ein tadelloses Bild. Das Rauschen/Filmkorn fällt erstaunlich fein aus. Selbst in den Schneelandschaften sind jetzt kleinste Details erkennbar, die im Kino maximal zu erahnen waren. Während die Postkutsche durch den Schneesturm fährt sind selbst die einzelnen Flocken zu sehen, die vom Wind durch die Landschaft geblasen werden. Störende „Glitzer“-Effekte (Sparkle) fallen uns hingegen nicht auf. Nach Ende der Filmsession fahren wir die Projektionsfläche wieder hoch, bis sie vollständig im Leinwandkasten verschwindet. Kompliment an den Hersteller! So geht Heimkino!
WS Spalluto bewirbt die Design GrandCinema als „HD Progressive-Leinwand“, die jedes projiziertes Bild besser aussehen lassen soll. Farbtreue, Einheitlichkeit des Bildes und Wahrung der Pixel sind die Schlagwörter.
Unsere Makroaufnahme des Leinwandtuches offenbart kleinste metallisch anmutende Partikel, die ins Tuch eingearbeitet sind. Diese Partikel besitzen eine „lichtverstärkende“ Reflexionseigenschaft, die mit einer leichten Lichtbündelung einhergeht. Der maximale Sichtwinkel beträgt somit über 100°, darüber hinaus nimmt die wahrnehmbare Lichtstärke des Bildes aus physikalischen Gründen ab. Der maximale Sichtwinkel beschreibt grundsätzlich den Punkt, an dem der Zuschauer weniger als 50 Prozent der Lichtstärke des Bildes wahrnimmt.
Die Vorteile dieses Tuches liegen neben den beworbenen Eigenschaften auch darin, dass der Projektor oberhalb der Leinwand platziert werden kann. Während „diffus“ reflektierende Leinwände mit Gain 1,0 das Licht in alle Richtungen gleichmäßig reflektieren, reflektiert die „HD Progressive Leinwand“ das Bild leicht verstärkt in Richtung Zuschauer. Dabei ist der Einfallswinkel (Projektor) gleich der Ausfallswinkel (Zuschauer). Der Vorteil ist klar und deutlich zu erkennen – Kontrast raubendes Streulicht im Wohnzimmer, das von den Seitenwänden üblicherweise auch zurück auf die Leinwand fällt, wird merklich reduziert. Dadurch werden dunkle Bildinhalte weniger aufgehellt, so dass der Kontrast im Vergleich zu einer diffus-reflektierenden-Gain-1,0-Leinwand verbessert wird.
In unserem Praxistest sind wir bereits auf die positiven Eigenschaften des „HD Progressive-Leinwand“-Tuches eingegangen. Die Farbreproduktion, Ausleuchtung und Pixeldarstellung sind referenzwürdig. Zu erwähnen sei noch, dass andere Leinwandtücher mit „lichtverstärkenden“ Partikeln zu störenden Glitzer-Effekten im projizierten Bild führen können. Nicht so die WS P Design GrandCinema. Mit unserem Testmaterial zeigt sie keinerlei Glitzern (Sparkle) und leuchtete das Bild wunderbar gleichmäßig aus.
Expertentipps:
Um die Tuchspannung auf lange Sicht bestmöglich zu erhalten, sollte die Leinwand immer vollständig herunter gefahren werden. Auf diese Weise kann das Tab-Tension-System seine Performance bestmöglich ausschöpfen. Aufgrund von Temperaturschwankungen kann es darüber hinaus erforderlich sein, die Seilspannung im Winter/Sommer einmal nachzuziehen. Zu diesem Zweck finden sich unten am Fallstab kleine Inbus-Schrauben. Über sie wird die Seilspannung im Handumdrehen optimiert. Noch ein wichtiger Tipp: Wer zu Hause einen längeren/kürzeren Vorlauf benötigt, um eine angenehme Sichthöhe zu erzielen, sollte bei WS Spalluto diesen Wunsch vor dem Kauf äußern. Da in einer Manufaktur hergestellt, kann die gewünschte Vorlauflänge gegen Aufpreis perfekt die individuelle Wünsche angepasst werden.
Fazit
Mit der WS P Design GrandCinema erfüllt WS Spalluto selbst die höchsten Ansprüche kritischer Heimkinofreunde. Neben ihrer vorzüglichen Verarbeitungsqualität, ihrer leichten Installation und komfortablen Bedienung gefällt uns vor allen die exzellente Abbildungsqualität des strukturlosen Glasfasertuchs. Und dank Tab-Tension-Systems treten unschönen Wellen erst gar nicht auf. Diese Leinwand ermöglicht zudem einen großen Betrachtungswinkel, eine homogene Lichtverteilung und die Darstellung originalgetreuer Farben. Obendrein taugt die WS P Design GrandCinema uneingeschränkt für die Abmusterung von Fotos und Filmen. Kurz gesagt: ein rundum gelungenes Paket und ein absoluter Tipp für anspruchsvolle Filmfreunde!
Test und Text: Michael B. Rehders
Fotos: Michael B. Rehders (11), Hersteller (1)
Klasse: Referenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut
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90 of 100
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Technische Daten
Modell: | WS Spalluto WS P Design GrandCinema |
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Produktkategorie: | Motorleinwand mit Tab-Tension-System |
Preise: | - 2785,00 Euro Motorleinwand |
Garantie: | 5 Jahre |
Ausführungen: | Stahlgehäuse |
Vertrieb: | WS Spalluto Tel.: 07222 91900 www.wsspalluto.de |
Abmessungen (Breite): | 2,20 x 1,18 Meter (16:9) (jedes andere Format möglich) |
Technik: | Motorleinwand mit Tension-System |
Lieferumfang: | - WS P Design GrandCinema - Montagematerial - Gebrauchsanleitung - Wandschalter - Fernbedienung (optional) |
Besonderes | - Tab-Tension-System - ruckelfreier Ein-/Auszug - Komfortable Steuerung - sehr homogene Lichtverteilung - hohe Leuchtdichte - sehr gute Verarbeitung |
Benotung: | |
Bildqualität (50%): | 1+ |
Praxis (25%): | 1,1 |
Ausstattung (25%): | 1,1 |
Gesamtnote: | 1,0 |
Klasse: | Referenzklasse |
Preis-/Leistung | sehr gut |
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