Home » Heimkinopaket » Heco New Phalanx 203F – starker Subwoofer mal ganz anders
29. Juli 2016von Stefan Meininghaus
RedakteurEines ist unbestritten: Will man die eigenen vier Wände mit tiefgreifendem Sound beschallen, ist ein leistungsfähiger Subwoofer ein Muss. Weniger klar ist oftmals die Frage „wohin mit diesem unhandlichen Klotz“? Eine Frage, die sich beim Kauf der Subwoofer-Flunder New Phalanx 203 aus dem Hause Heco allerdings schnell erübrigt.
Viele Hersteller konzentrieren sich bei der Produktion ihrer Bassboxen fast ausschließlich auf den Leistungsaspekt. Dabei bleiben Optik und Praktikabilität oftmals auf der Strecke und somit steht der Kunde vor der Herausforderung die klobige Box so in seine Wohnwelt zu integrieren, dass sie nicht wie ein Fremdkörper wirkt. Geht das auch anders? Heco beantwortet diese Frage eindeutig mit einem „JA“! Mit dem New Phalanx 203F hat das Traditionsunternehmen aus Pulheim nämlich einen Subwoofer auf den Markt gebracht, der mich bereits überrascht, als er noch komplett verpackt vor mir steht. Ein Subwoofer in einem derart flachen Paket? Das macht neugierig! Kein Wunder also, dass der Heco nicht lange auf eine Testsession warten muss. Kann sein Design überzeugen? Welche Vorteile bringt sein außergewöhnliches Format mit sich? Und „last but not least“: Wie bindet er sich klanglich in die vorhandene HiFi-Kette ein? Fragen, denen ich im folgenden Test auf den Grund gegangen bin. Hier kommen die Antworten:
Welchen Plan hat Heco mit dem New Phalanx 203F?
Wenn ein Unternehmen wie Heco – das seit nunmehr 67 Jahren äußerst erfolgreich alle möglichen Lautsprechervariationen an die Frau und den Mann bringt – etwas Außergewöhnliches entwickelt, dann kann man davon ausgehen, dass sich die Ingenieure etwas dabei denken. Wirft man einen Blick auf die Website der Lautsprecher-Profis aus Pulheim, so erfährt man, dass unser Test-Subwoofer „Kraft, Tiefgang, Präzision und maximale Flexibilität“ verspricht und als „perfekter Partner für spezielle Anforderungsprofile“ konstruiert wurde. Aber was bedeutet das für mich als anspruchsvollen Kunden? Kraft, Tiefgang und Präzision werde ich im Laufe dieses Tests hoffentlich noch erfahren – zunächst aber interessiert mich die herstellerseitig gepriesene „maximale Flexibilität“. Bedingt durch seine flache Bauform (die Höhe beträgt gerade mal 16 Zentimeter) lässt sich der 203F, anders als die allermeisten seiner Artgenossen, an nahezu jedem Ort in der eigenen Wohnung positionieren. Für die Soundqualität ist die Position des Subwoofers eh zweitrangig, da der Großteil des wiedergegebenen Frequenzbereichs für das menschliche Ohr zwar hör- und spürbar, aber nicht zu orten ist. Lediglich die Themen „Raummoden“ und „stehende Wellen“ können sich klanglich bemerkbar machen. Und genau hier setzt das Konzept des New Phalanx 203F an, der u.a. eine waagerechte und eine senkrechte Aufstellung erlaubt. Sehr gut, denn somit ist er auch in üblichen „Lücken“ einsetzbar, die im Wohnzimmer ansonsten als toter Raum zurückbleiben und tatsächlich extrem flexibel in seiner Positionierung. Beispielsweise lässt er sich (je nach Bauweise der Möbel) bequem unter oder hinter der Couch verstecken. Zudem liefert Heco stabile Befestigungsbügel mit, über die der Subwoofer schnell und platzsparend an die Wand gebracht werden kann – zum Beispiel hinter dem Fernseher. Wichtig ist mir an dieser Stelle, dass es der 203F besagtes „Versteckspiel“ eigentlich gar nicht nötig hat, da er dank schlicht-schnörkelloser Eleganz und seiner hochwertigen Klavierlack-Oberfläche durchaus zu gefallen weiß. Dennoch ist die Vielfalt an Möglichkeiten ein klares Plus im Vergleich zu anderen Subwoofern, was meinem Testgast auch gleich die ersten Sonderpunkte einbringt. Die „maximale Flexibilität“ ist beim Kauf eines Subwoofers ohnehin oft ein echtes Argument – jetzt muss nur noch die klangliche Leistung stimmen. Und genau das werde ich jetzt mal testen!
Anschließen und loslegen: Hecos New Phalanx 203F geht an den Start
Ist der Subwoofer einmal ausgepackt, fällt gleich auf, dass er dank massiver Bauweise, hochwertiger Materialien und seinem Hochglanz-Design (verfügbar ist er in schwarzer und weisser Ausführung) sowohl ein optisches Highlight sein kann, als auch soundmäßig Einiges erwarten lässt. Um tief in den Basskeller absteigen zu können, haben ihm seine Entwickler diesbezüglich einen 200 Millimeter durchmessenden Woofer verpasst, der bereits jede Menge Power verspricht. Um einen festen Stand und entsprechende Stabilität zu gewährleisten, steht der 203F auf massiven Standfüßen aus Silikon, die auch im „Vollgas-Modus“ für die nötige Dämpfung sorgen sollen. Das Anschlussfeld auf der Unterseite verfügt über Cinchbuchsen für einen unkomplizierten Anschluss, einen Stromanschluss sowie Frequenz- und Pegelreglern für die individuell gewünschten Einstellungen. Als sehr praktisch erweisen sich diesbezüglich die beiden zum Lieferumfang gehörigen Winkeladapter. Dank ihnen können auch massivere Signalkabel immer flach unter dem New Phalanx entlang geführt werden. Nachdem ich nun meinen alten Subwoofer abgestöpselt habe, ist der Proband aus dem Hause Heco dann mit wenigen Handgriffen ins bestehende System eingebunden und ich kann endlich in den Hörtest starten. In diesem Zusammenhang noch ein wichtiger Tipp: auch wenn sich der 203F für den Einsatz unter oder hinter dem Sofa eignet, sollten die beiden in der Seitenwange eingelassenen Bassreflexöffnungen der Rückwand nicht zu nah kommen. Zwar erhöht sich der Bassdruck bei wandnaher Positionierung, dennoch neigt der so erzeugte Tieftonanteil oft dazu unkontrolliert, wummerig und nervig zu werden. Probieren Sie deshalb einfach mal aus den Heco unter dem Sofa zu drehen. Schon um wenige Zentimeter verschoben, kann sich ein völlig anderes Klangbild ergeben.
Schnell eingebunden, perfekt integriert
Zunächst ein Wort zum bevorstehenden Test: Da der Heco zu den kompakten Bassmeistern gezählt werden muss und für den Einsatz in klassischen Wohnzimmern konzipiert wurde, beschränkt sich mein Test auf seinen wohl häufigsten Arbeitseinsatz: die Einbindung in die HiFi-Kette. Den Start der Testphase übernehmen dann die Jungs von Wanda mit ihrem Album „Bussi“. Klingt gut, stelle ich sofort fest: Die Wanda-typische Mischung aus rotzigem Gesang, krachenden Gitarrenriffs und dem ganz besonderen Wiener Schmäh kann man besser kaum auf die Ohren bekommen. Der Sound ist extrem ausgewogen, präzise und schafft eine eindrucksvolle Dichte im Raum. Natürlich ist das nicht ausschließlich das Verdienst des Subwoofers – aber er bindet sich perfekt ins Klangbild ein und sorgt im wahrsten Sinne des Wortes für die richtige Tiefe. Natürlich bedarf es anfangs noch eines gewissen Feintunings mit Hilfe des Pegelreglers. Aber dieser Schritt ist nach wenigen Augenblicken abgeschlossen und das System spielt wie „aus einem Guss“. Jetzt kann ich nur noch den Hut ziehen und das „private Wanda-Konzert“ in vollen Zügen genießen! So macht das Musikhören einfach Spaß! Doch ich bin ja nicht nur zum Spaß hier. Ich will etwas über meinen Testgast aus Pulheim erfahren. Also greife im nächsten Schritt auf Altbewährtes zurück: Mit „Under Pressure“ und „Radio Gaga“ sind auf Queens Greatest-Hits-II-Album gleich zwei Stücke enthalten, die über einen markanten Bass verfügen und gleichzeitig von ihrer melodiösen Komposition leben. Lange Rede, kurzer Sinn: Und auch hier stimmt der klangliche Gesamteindruck. Während die Hauptlautsprecher für die gewünschte Klarheit und fein betonte Höhen sorgen, lässt der Heco Phalanx 203F die Bässe satt krachen. Liest sich vielleicht brachial, klingt aber so harmonisch, dass nichts übertönt wird und auch absolut nichts scheppert. Genau so muss es sein. Der Bass ist da und unterstützt den Sound, drängt sich aber niemals in den Vordergrund. Nachdem bislang alles sehr gut gepasst hat und die Sub-Flunder optisch und klanglich überzeugen konnte, folgt nun die Königsdisziplin meines Tests: Es wird schwer basslastig; und zwar mit Monster Magnet und „Powertrip“ vom gleichnamigen Album aus dem Jahr 1998. Selbstverständlich drehe ich die Lautstärke jetzt ganz nah an den Maximalbereich und nun kann ich die Leistung des 203F nicht nur hören, sondern tatsächlich auch in der Magengegend fühlen. Eine echte Klangexplosion, die das Wohnzimmer nun flutet und mich auch dank des nun erzeigten Körperschallanteils schnell in Festivalstimmung versetzt. Der Subwoofer übernimmt seine Rolle als leistungsstarker Lieferant eines massiven Basses mehr als zuverlässig und bleibt dennoch ein Teamplayer, der den Gesamtklang nicht unangenehm dominiert. Egal mit welcher Musikrichtung und welchem Lautstärke-Level ich mein schickes Testobjekt konfrontiert habe, egal ob Pop, Metal oder Rock, klanglich wusste es mich immer zu überzeugen. Kurz und gut: Eine glänzende Optik, eine ebenso glänzende Leistung und ein Format, das einem im Subwoofer-Segment nicht jeden Tag begegnet, machen Hecos New Phalanx 203F zu einem sehens- und hörenswerten Mitglied der heimischen HiFi-Kette!
Fazit
Ehrlich gesagt war ich anfangs etwas skeptisch, als ich die ungewöhnliche Bauform dieses Subwoofers gesehen habe. Auch wenn Design und Stil mir vom ersten Moment an gefallen haben, hatte ich so meine Zweifel, ob der Heco auch leistungsmäßig überzeugen kann. Im Anschluss an einen beeindruckenden Test kann ich nur sagen: Meine ersten Zweifel waren unbegründet! In Sachen Power und Dynamik verdient sich der New Phalanx 203F Bestnoten in seinem Preissegment (der Subwoofer ist derzeit für rund 500 Euro zu haben). Mindestens ebenso wichtig für die Bewertung dieses außergewöhnlichen Subwoofers sind mir auch die äußeren Werte. Und die können sich absolut sehen lassen! Das elegante, geradlinige Design in Kombination mit dem innovativen Gehäusekonzept und den wertigen Materialien machen den 203F zu einem Möbelstück, das sich durchaus sehen lassen kann. Man kann ihn vorzeigen, muss es aufgrund der durch sein Format gegebenen Flexibilität aber nicht. Auf den Punkt gebracht kann man festhalten: Egal ob man den Heco New Phalanx 203F Aktiv-Subwoofer sehen und hören oder nur hören will – er macht es möglich! In meinen Augen (und Ohren) konnte er jedenfalls kräftig punkten. Wenn Sie einen außergewöhnlichen und außergewöhnlich guten Subwoofer haben wollen, sollten Sie dieses Gerät auf jeden Fall in Ihre nähere Wahl einbeziehen!
Test & Text: Stefan Meininghaus
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut
95 of 100
100 of 100
90 of 100
Technische Daten
Modell: | Heco New Phalanx 203F |
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Produktkategorie: | Aktiv-Subwoofer, kompakt |
Preis: | 649,00 Euro |
Garantie: | 2 Jahre |
Ausführungen: | - Weiss (Hochglanz) - Schwarz (Hochglanz) |
Vertrieb: | Voxx, Pulheim Tel.: 02234 / 807120 www.heco-audio.de |
Abmessungen (HBT): | 160 x 380 x 480 mm |
Gewicht: | - ca. 9,0 Kg |
Verstärkerleistung: | 220 Watt |
Prinzip: | Downfire, Bassreflex |
Tieftöner: | 200 Millimeter |
Frequenzbereich: | 24 - 150 Hz. |
Lieferumfang: | - New Phalanx 203F - Wandhalter - Winkeladapter - Netzkabel - Bedienungsanleitung |
Besonderes: | - flexible Einsatzmöglichkeiten - Piano-Lackierung - erstklassige Verarbeitung - erstaunliche Tieftondarstellung - satte Grundtonperformance - schickes Design |
Empfohlene Raumgröße: | bis 25 Quadratmeter |
Benotung: | |
Klang (60%): | 1,0 |
Praxis (20%): | 1+ |
Ausstattung (20%): | 1,1 |
Gesamtnote: | 1,0 |
Klasse: | Oberklasse |
Preis-/Leistung | sehr gut |