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Auf seinem unaufhörlichen Siegeszug durch die Geschichte der Tele- und Unterhaltungselektronik zieht das Smartphone den einen oder anderen Nutznießer mit sich. Insbesondere Spiele-Apps sind die großen Gewinner des Trends. Der Markt boomt. Die Nachfrage ist riesig.

Kleines Spielchen gefällig? Dank entsprechender Smartphone-Apps lässt sich jede noch so kurze Pause

Kleines Spielchen gefällig? Dank entsprechender Smartphone-Apps lässt sich jede noch so kurze Pause „spielend“ überbrücken.

Seit den ersten kommerziell vertriebenen Handys gab es entsprechende Spiele. Doch erst das Smartphone schaffte es, aus dem kleinen Zeitvertreib auf dem Schulhof, in der Mittagspause oder im Wartezimmer beim Arzt ein Feuerwerk des Entertainments abzureißen und das Mobile-Gaming zum allgegenwärtigen Begleiter zu machen. Allen voran das aktuelle Phänomen der Spiele-Apps Pokémon Go. Ein Game, das aktuell alle Rekorde sprengt, und zeigt, dass die Nachfrage nach mobilen Spielen für das Smartphone riesig ist.
Seit Snake, einem der beliebtesten Handy-Games der ersten Stunde, ist viel passiert. Die technischen Möglichkeiten für Handys wuchsen mit beinahe exponentieller Geschwindigkeit. Dennoch dauerte es einige Jahre, bis Spieleentwickler darin mehr als nur einen kleinen Zweig ihres Marktes sahen. Erst mit dem ersten iPhone und damit einhergehend dem aufkommenden Smartphone-Boom wurde ein stärkerer Fokus auf mobile Spiele gesetzt. Inzwischen gibt es ganze Abteilungen und sogar spezialisierte Entwicklerfirmen, die sich ausschließlich auf Spiele-Apps konzentrieren. Das hätte vor 15 Jahren noch sehr aberwitzig geklungen.

Doch worauf basiert dieser Trend? Ein Erklärungsansatz liegt wohl in der Natur des Smartphones selbst begründet: die Mobilität. Es ist immer sofort greifbar. Somit kann jeder überall und sofort spielen. Zudem sind die meisten Spiele-Apps kostenlos. Dass Erwachsene noch vor 10 Jahren deutlich weniger gespielt haben als heute, liegt wohl darin begründet, dass sie für Spiele schlicht keine Zeit hatten, und genau diese brauchte es vor den Spiele-Apps. Das Notebook schaffte zwar eine gewisse Alternative zu den nicht mobilen Desktop Computern und Spielekonsolen, doch auch diese waren und sind im Vergleich zu einem Smartphone sperrig, verbrauchen viel mehr Energie und sind zudem auch um einiges teurer, wenn sie aufwendige 3D-Software schnell verarbeiten sollen. Kaum jemand würde, um sich für eine Viertelstunde die Zeit zu zerstreuen, sein Notebook aus der Tasche kramen und ein Spiel starten. Diese Art der Mobilität ist wohl die eigentliche Erklärung für den Siegeszug der Spiele-Apps: Sie sind immer und sofort verfügbar. Das Smartphone liegt bequem in der Tasche und das gewünschte Spiel ist innerhalb weniger Sekunden gestartet.

Neuerster Schrei sind mobile Spiele, die die reale Welt einbeziehen.

Neuerster Schrei sind mobile Spiele, die die reale Welt einbeziehen.

Einige der beliebtesten Spiele-Apps sind neben dem schon erwähnten und gerade sehr populären Pokémon Go die Angry Birds Spiele, Clash of Clans, Quizduell, Blizzards Magic-Pendant Hearthstone, aber auch viele Klassiker der alten Amiga-, Nintendo- und Segaschule, die in der Appkonvertierung eine Art Wiedergeburt feiern durften. Auch Slotspiele wie Book of Ra können inzwischen mobil gespielt werden.
Pokémon Go ist im Spieleensemble vor allem dadurch eine Neuheit seines Schlags, dass die reale Welt miteinbezogen wird. Dadurch versammeln sich zuweilen mehrere Spieler am gleichen Ort, um einem bestimmten Pokémon oder Item nachzujagen. Ein sozialer Aspekt ist also durchaus gegeben, vor allem, da die Spieler auch im Spiel selbst interagieren können. Es ist anzunehmen, dass andere Spieleentwickler bald ähnliche Produkte auf den Markt bringen werden.

Auch die Wirtschaft hat in dem aufkommenden Spieleboom längst seinen Nutzen erkannt. Die Nachfrage nach Spieleentwicklern war noch nie so groß. Einige Programmierer, wie zum Beispiel die Jungs von Pop Rocket Games, haben sich mittels selbstentworfener Spiele-Apps bereits selbstständig machen können – Smartphone-Apps bietet geradezu einen Nährboden für Startups in der Softwarebranche.
Es gibt keinen Grund, warum dieser Trend irgendwann abreißen sollte. Im Gegenteil ist eher zu erwarten, dass der Markt gleichsam mit der Technik und der Ideenvielfalt weiter wachsen wird. Das Spielen ist uns ebenso Natur wie Essen, Trinken und Schlafen. In einer Welt, die von Arbeit und Nutzen definiert und bestimmt wird, erobert sich das Spielen mit den Smartphones allmählich seinen festen Platz im Leben zurück. Eben dadurch, dass es sich nahtlos in den Alltag einfügt. Es ist dabei längst kein Unikum von Kindern und Jugendlichen mehr. Auch die Welt der Erwachsenen kann sich dem nicht entziehen und zeigt selbst den einen oder anderen Großeltern, dass früher nicht zwangsläufig alles besser war.

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