Home » Tests » Surround/Heimkino » 5.1-Lautsprecher » Canton Movie 135 – Es kommt nicht immer auf die Größe an
9. September 2016von Andreas Hohn
RedakteurCanton verspricht mit seinem Movie 135 pures Surroundsounderlebnis. Verpackt in ansprechendem Design und so kompakt, dass es auch das kleinste Wohnzimmer in einen Kinosaal verwandelt. Wir hatten dass 5.1-Setup für Einsteiger im Test und verraten, ob die Boxen halten was der Hersteller verspricht.
HiFi Sound made in Germany trifft elegantes Design
Mit diesem Satz beschreibt man Lautsprechersysteme von Canton wohl am besten. Das hessische Unternehmen blickt mittlerweile auf eine über 40- jährige Unternehmensgeschichte zurück und zählt aktuell zu den größten Lautsprecherherstellern der Welt. Das weit gefächerte Portfolio reicht von Stand- und Regalboxen, über die verschiedensten Heimkino- und Surround-Systeme bis hin zu speziellen Einbaulautsprechern. Einen Meilenstein im Heimkinosegment erreichte das Unternehmen 1998 mit der Vorstellung seines ersten Surround-Systems nach THX-Spezifikation. Zur Jahrtausendwende führte Canton dann seine bis heute extrem erfolgreiche „Movie-Serie“ ein. Der Grund für den enormen Erfolg liegt klar auf der Hand, denn die eleganten, zugleich aber kompakten Gehäuse sind perfekt auf moderne Wohnungseinrichtungen abgestimmt. Hier lassen sie sich integrieren, sorgen bei Bedarf aber dennoch für druckvollen Sound.
Design und Technik wurden schon mit über 200 Preisen ausgezeichnet und auch die zahlreichen, beeindruckenden Testergebnisse der einschlägigen Fachpresse zeigen, dass man bei Canton ein sehr gutes Gespür für die Wünsche angehender und erfahrener Heimkinofreunde hat. Das Surroundsystem, um das es in diesem Test geht, heisst Movie 135. Dieses besteht aus vier kompakten Satelliten, einem entsprechenden Center-Speaker und einem vergleichsweise großzügig bemessenen aktiven Subwoofer.
Einsatzzweck
Beim Design der Kompaktlautsprecher ist Canton seiner Linie treu geblieben. Das Gehäuse der Satelliten und des Centers ist komplett aus wertigem Kunststoff gefertigt und schließt mit einem sauber eingefassten Metallgitter ab. Letzteres schützt die Technik, verleiht den Satelliten zugleich aber auch eine edle Note. Sämtliche Übergänge sind sanft abgerundet und verpassen dem Set ein dynamisches Aussehen. Zu haben ist das Movie 135 wahlweise in schwarzer oder weißer Ausführung. Neben ihrer kompakten Größe fällt gleich das geringe Gewicht der Boxen auf (Front: 0,8 Kg/Center: 1,4 Kg). Lediglich der Subwoofer tanzt mit seinen 9,8 Kilo und den Abmaßen 24 x 41 x 42 Zentimeter aus der Reihe. Das ist aber gut so, schließlich zeichnet er für die Realisation eines ordentlichen Bassfundaments im Wohnzimmer verantwortlich.
Lautsprecherrückseitig finden sich die entsprechenden Terminals. Hier werden die Kabel an vergoldeten Klemmbuchsen befestigt. Die Klemmen wirken nicht nur hochwertig, sie versprechen auch einen dauerhaft festen Kontakt zwischen Box und Signalleiter. Über die ebenfalls rückseitig eingelassenen Gewindebuchsen lassen sich entsprechende Wandhalter befestigen. Diese gehören – wie man das von kompakten Canton-Sets kennt – zum Lieferumfang. Um den Boxen auch auf dem Rack, im Regal oder auf dem Lowboard einen jederzeit sicheren Stand zu bieten, liefert der Hersteller auch gleich noch entsprechende, selbstklebende Gummifüßchen mit. Sehr gut!
Der aktive Subwoofer ist hingegen mattschwarz foliert – sehr saubere Arbeit übrigens. Sein MDF-Gehäuse zeigt sich als erstaunlich stabil, bleibt optisch allerdings etwas hinter seinen Mitspielern zurück. Ein Grund dafür; spitze Ecken statt sanfter Rundungen. Das Chassis ist nicht zu sehen, dieses befindet sich im Innern des Gehäuses. Lediglich die große Bassreflexöffnung in der Front unterbricht die mattschwarze Optik. Die Platzierung macht Sinn, denn da nach vorn gerichtet darf der Sub auch gern etwas näher an die Wand rücken, ohne dass dies direkt mit nervigem Basswummern quittiert wird. Im hinteren Bereich finden dann sämtliche Anschlüsse und Schalter ihren Platz. Für den High-Level-Input sind, wie üblich, Klemmanschlüsse vorgesehen. Der Anschluss für den Low-Level-Input erfolgt via Cinch – auch das kennt man. Darunter befinden sich zwei Drehregler, über die sich Lautstärke und Übergangsfrequenz zwischen 65 und 150 Hertz justieren lassen. Außerdem gibt es noch einen Schalter um die komfortable und stromsparende Einschaltautomatik (On/Auto/Off) einzustellen. Stellt man ihn auf „Auto“, schaltet sich der Sub beim ersten eintreffenden Signal selbstständig ein. Wird er zehn Minuten lang nicht mehr gefordert wird, versetzt er sich automatisch wieder in den Standby-Modus.
Die vier großen Standfüße verleihen ihm einen stabilen Stand und schonen Box und Boden. Die passende Zielgruppe für das dieses System ist schnell ausgemacht: Schüler, Studenten und Filmfans, die ein nahezu unsichtbares Surroundsetup suchen. Das passt, denn durch die sehr kompakte Form der Boxen fügen sie sich selbst in die kleinste Studentenbude ein oder bringen jedes kleine, zum ersten Heimkino umfunktionierte Jugendzimmer in Wallung.
Tipps und Tricks
Um das klanglich Beste aus seinem neuen Lautsprechersystem herauszuholen, ist es sehr wichtig diese richtig zu positionieren, bzw. oft gemachte Aufstellungsfehler zu vermeiden. Natürlich spielen auch der Raum und die Qualität der Lautsprecher eine große Rolle, sind die neuen Schallwandler aber nicht ideal aufgestellt, klingen selbst die technisch Systeme vergleichsweise eher bescheiden. Um dies zu vermeiden, hier ein paar wichtige Faustregeln für die ideale Aufstellung:
Symmetrie:
Ganz egal aus wie vielen Lautsprechern ein Surround-System besteht, sämtliche Boxen sollten idealerweise in zueinander gleichen Abständen zum Referenzplatz aufgestellt werden. Selbst geringe Abweichungen können sich sich klanglich schnell bemerkbar machen – der Ton scheint nach links oder rechts verschoben zu sein. Das ist in Wohnräumen in der Regel allerdings kaum zu realisieren. Deshalb: versuchen Sie dem Ideal so nah wie möglich zu kommen, um bestmögliche Voraussetzungen zu schaffen. Den Rest übernimmt dann die automatische Raumeinmessung des AV-Receivers.
Die Front:
Achten Sie in der Front-Kulisse, die aus Center und den beiden Frontlautsprechern besteht, dass sie sich möglichst an einer durchgehenden Wand befindet und nicht durch Tür oder Fenster unterbrochen wird. Wichtig ist hier, dass sich der Center unter oder über dem TV-Gerät bzw. der Leinwand befindet und auf den Hörplatz ausgerichtet ist, damit z.B. Stimmen tatsächlich „aus dem Bild“ kommen. Sind Sie Besitzer einer akustisch transparenten Leinwand, kann der Center natürlich auch hinter der Projektionsfläche aufgestellt werden. Achten Sie hier auf eine möglichst mittige Platzierung.
Die Sitzposition:
Der zentrale Punkt für das gesamte System sind die Sitzpositionen des Auditoriums. Da es meistens mehrere Plätze gibt, sollte man sich zunächst für einen Referenzplatz entscheiden. Auf diesen wird das System dann eingemessen.
Für den perfekten Heimkino-Klang aber auch für den Musikgenuss im klassischen Stereobetrieb ist es zudem empfehlenswert das altbekannte „Stereo-Dreieck“ einzuhalten. Stellen Sie die Frontboxen (unter Berücksichtigung der vorangegangenen Tipps) deshalb so auf, dass ein möglichst gleichschenkliges Dreieck gebildet wird, dessen Ecken aus den beiden Frontlautsprechern und der Hörposition bestehen. Idealerweise befindet sich die Referenzposition nicht direkt an der Rückwand, da die Bassintensität hier in der Regel am größten ist und die rückwärtigen Lautsprecher nicht ideal positioniert werden können. Idealerweise sitzen Sie ein Drittel oder ein Viertel der gesamten Raumlänge von der Rückwand entfernt. Sollten Raumgeometrie und Wohneinrichtung die Veränderung der Sitzposition nicht zulassen, verändern Sie den Basspegel und ggfls. die Positionierung des Subwoofers.
Tipp am Rande: In öffentlichen Kinos sind die Plätze in der Mitte bzw. zu Beginn des hinteren Drittels die akustisch Besten und nicht die, wie oft irrtümlich vermutet, hinteren Sitzreihen.
Der Subwoofer:
Für den Subwoofer gibt es keine feste Positionsvorgabe. Gut ist er in der Frontpartie zwischen Center und Hauptboxen aufgehoben. Man kann ihn aber auch im seitlichen oder hinteren Bereich positionieren. Der Grund dafür ist, dass das menschliche Gehör die Quelle bestimmter tiefer Frequenzen nicht orten kann und man dadurch große Freiheiten in Sachen Aufstellung hat. Wichtig ist allerdings, ihn nicht zu tief in eine Zimmerecke zu stellen, da die Wände im Rücken für eine zusätzliche Bassanhebung sorgen. Letzteres ist nicht immer gut, sondern führt in der Regel zu Kontrollverlust und nervigem Wummern. Lassen Sie Ihrem Sub also besser etwas Platz nach hinten und zu den Seiten.
Weitere Grundregeln
Kompaktlautsprecher gehören nicht auf den Boden. Der Ton kommt sonst hörbar von unten und es entstehen leicht Reflexionen am Boden. Das kann nicht klingen! Die Vorderkante des Lautsprechers sollte sich auch nicht hinter der Vorderkante des Racks bzw. Möbels befinden. Idealerweise schließt das Gehäuse mit der Vorderkante des Möbels ab oder ragt ein wenig hervor. Schon wenige Millimeter weiter nach hinten geschoben, kann sich ein völlig anderes Klangbild ergeben. Probieren Sie es aus.
Auch sollten die Boxen nicht in engen Regalfächern untergebracht werden, da einige Schallanteile über Reflexionen auch nach hinten abgegeben werden. Ist der Raum hier zu eng, entsteht durch die nun erzeugte schnelle Reflexion einiger Schallanteile ein sogenannter Trichter-Effekt. Sind die neuen Lautsprecher nicht fest an passenden Ständern oder der Wand montiert, sollten sie immer mit passenden Gumminoppen ausgestattet werden. Dies verhindert die Übertragung von Vibrationen und schützt ganz nebenbei Box und Möbel.
Alle genannten Punkte sind in Wohnräumen sicher nicht umsetzbar. Hält man sich aber an einige der hier genannten, einfach umzusetzenden Regeln bei der Aufstellung, lässt sich möglichst viel aus dem Potenzial Ihrer neuen Lautsprecher herauskitzeln.
Einrichtung des Movie 135
Um herauszufinden, ob die hübschen Kompaktlinge halten, was der Name Canton verspricht, installiere ich das Set in meinem Wohnzimmer. Also dem Ort, in dem Heimkino-Systeme dieser Größe am häufigsten anzutreffen sind. Das nennt man dann wohl „artgerechte Haltung“.
Kaum ist der Karton geöffnet, „lachten“ mich auch schon fünf kleine, weiße Lautsprecher an. Mit dem Gedanken im Hinterkopf, das aus solch kleinen Böxchen kaum satter Klang rauskommen kann, lächle ich zurück. Und um es vorweg zu nehmen: ich sollte eines Besseren belehrt werden. Nachdem das Movie 135 dann seiner schützenden All-in-One-Verpackung entnommen ist, geht es auch gleich an die Installation. Diese erweist sich als simpel und schnell erledigt da sämtliche Lautsprecher mit (in dieser Lautsprechergröße üblichen) Druckklemmen versehen sind und man sich das lästige Auf- und Zuschrauben erspart. Danach geht es an die finale Positionierung der Lautsprecher. Da ich die mitgelieferten Wandhalter nicht nutze, klebe ich zuvor noch die ebenfalls zum Lieferumfang gehörigen Gumminoppen unter die Gehäuse und richte mich bei der Platzierung der Satelliten so weit es geht nach den eben erwähnten Vorgaben.
Als die Lautsprecherkabel dann ihren Weg in die passenden Anschlüsse des Receivers gefunden haben, kann es auch schon losgehen. Ich habe das Set übrigens mit dem Yamaha RX A820 der Aventage-Reihe getestet, damit gelang der finale Einrichtungsvorgang dann schnell und einfach. Zunächst wird das Einmessmikro an die Referenzposition gestellt. Anschließend startet man das automatische Lautsprechersetup, welches selbstständig Phase, Entfernung und Pegel der einzelnen Boxen ermittelt und entsprechende Anpassungen vornimmt. Dieser Vorgang ist natürlich auch manuell durchführbar, erfordert allerdings ein gutes Gehör, Erfahrung und ein ordentliches Pegelmessgerät.
Allrounder mit Special-Skills
Nach Einrichtung und entsprechender Einspielzeit habe ich das Set zunächst mit dem täglichen Fernsehprogramm getestet. Da heutige Flachbildschirme klanglich eher mager daherkommen, ein empfehlenswertes Einsatzgebiet für kompakte Lautsprechersysteme. Unter anderem wurde das Movie 135 offensichtlich auch dafür kreiert, denn kaum angeschlossen, bildet sich eine imponierende Klangkulisse mit erstaunlicher Dynamik aus. Sprache und Details kommen sehr klar und deutlich rüber. Je nachdem welches Audiosignal man empfängt, zum Beispiel ein Fussballspiel, fühlt man sich tatsächlich live dabei. Das ist bereits beeindruckend. Nachdem ich auf einen HD-Sender ein Dolby-Digital-Sound wechsele, spielt mein Testset seine Stärken noch deutlicher aus und erzeugt durch eine raumfüllende, harmonische Surroundkulisse, die schnell Lust auf mehr macht.
Im zweiten Testabschnitt sollen sich die Cantons dann in der Musikwiedergabe beweisen. Hier gilt es die beiden Läger – die die auf echte Stereowiedergabe schwören und die die auch auf Rundum-Sound nicht verzichten wollen – zusammen zu bringen. Ich gebe zu: ich gehöre eher zur zweiten Kategorie und beginne den Musiktest zunächst mit MP3-Dateien vom Smartphone. Dieses Dateiformat ist zwar nicht das optimalste, aber das wohl am weitesten verbreitete. Es hat den Nachteil, dass es ein komprimiertes Audioformat ist und den Vorteil, dass es nur sehr wenig Speicherplatz in Anspruch nimmt. Und noch etwas: MP3s müssen nicht zwingend schlecht klingen. Den Beweis dafür liefert mir das Movie 135 dann gleich im ersten Testabschnitt mit „Beat It“ von Michael Jackson. Die hohe Stimme des (leider viel zu früh verstorbenen) „King of Pop“, sowie das E-Gitarren-Solo werden klar und deutlich über die Hauptlautsprecher wiedergegeben. Erstaunlich wie detailliert selbst solch kleine Schallwandler Musik darstellen können.
Um nun auch den Sub ein wenig zu fordern, geht es mit „Dark Necessities“ von den Red Hot Chili Peppers weiter. Auch hier wird der Gesang klar über die vorderen Satelliten in den Raum geworfen. Als dann der E-Bass einsetzt, meldet auch der Sub impulsiv und markant zu Wort. Also: Auch in der Musikwiedergabe zeigen die „Kleinen“ Größe und bringen die ihnen zugespielten Sounds klar, deutlich und mit entsprechender Subunterstützung kräftig in den Raum.
Für den anschließenden Surroundtest musste dann ein beeindruckender Actionblockbuster in Dolby-Digital-5.1 herhalten, schließlich will ich ja, dass das komplette Surroundsystem mal kräftig ans Arbeiten kommt. Dass sich dazu sämtliche „Transformers“-Teile eignen, ist kein Geheimnis. Die Handlungen sind zwar nicht gerade anspruchsvoll, aber wenn es um Effekte geht, wird alles geboten, was das Heimkinoherz begehrt. Mit dem vierten Teil „Ära des Untergangs“ hat es Regisseur Michael Bay dann auch so richtig hat krachen lassen. Ideales Futter also für meinen Blu-ray-Player.
Bevor es aber so richtig losgeht, habe ich noch schnell die DSPs im Yamaha-Receiver ausgeschaltet, schließlich will ich ja erfahren, was die Cantons zu leisten imstande sind. Und wer diesen Transformers-Teil noch nicht kennt: Der ganze Film besteht hauptsächlich aus Knall, Bumm und Peng. Auszugsweise habe ich aber mal ein paar markante Szenen hervorgehoben, die akustisch schon sehr beeindrucken.
Verfolgungsjagd auf dem Highway mit anschließendem Kampf (bei 1.16):
Die Sounds während der Transformation von Galvatron lassen einen schnell Hochschrecken. Während der Überholvorgänge auf dem Highway fahren die Autos förmlich um einen herum. Als anschließend Raketen abgeschossen werden, bebt das ganze Wohnzimmer.
Tessa im Raumschiff (bei 1:25):
Der düsteren Atmosphäre kann man sich nicht entziehen. Das ist nicht übertrieben, denn die jetzt kreierte Klangkulisse erzeugt schnell Gänsehaut. Die dramatische Hintergrundmusik spannt ein großes, räumliches Klangerlebnis auf. Echtes Kinofeeling!
Flucht über die Stahlkabel (bei 1:38):
Hubschrauber und Flugzeuge fliegen um das Auditorium herum. Die Stahlwölfe springen aufs Seil, es quietscht und knarrt aus allen Kanälen. Bumblebee knallt ins Hochhaus, Glas klirrt von allen Seiten. So muss Surroundsound sein. Während des anschließenden Verfolgungsflugs, wähnt man sich an Bord.
Schlacht in Hong Kong (bei 2:10):
Die Kämpfe toben – und zwar in jedem Winkel meines Wohnzimmers. Als die Waffen abgefeuert werden, zischen die Raketen regelrecht von links nach rechts quer durchs Wohnzimmer. Ich bin gespannt, wie lange die Nachbarn ruhig bleiben.
Etwa bei 2.24:
Schiffe und Fahrzeuge fliegen durch die Luft. Wasser spritzt, und zwar so, dass man das Gefühl hat, es spritzt direkt aus dem Fernseher heraus. Als Cades Auto ins Restaurant fällt, ist jedes einzelne Küchenutensil zu hören, wie es scheinbar um den Hörplatz herum zu Boden fällt.
Wow, das nenne ich Heimkino. Nach über zweieinhalb Stunden Film haben mich die kleinen Cantons richtig überzeugt. Nichts ist übrig von meiner anfänglichen Skepsis. Das klangliche Gesamtbild passt, ist sehr angenehm und transformiert das Wohnzimmer tatsächlich in einen imposanten Filmpalast.
Doch ich will mehr. So wechsle ich zum Abschluss des Testes dann noch schnell auf Adeles „Live in Royal Albert Hall“. Zugespielt von Blu-ray in DTS-HD. Das kraftvolle „Rolling In The Deep“ und der eher sanfte Titel „Someone Like You“ zeigen mir nun nicht nur das breite Spektrum in Adeles Stimme, sondern verdeutlichen auch schnell die Leistungsvielfalt der Boxen. Wenn das Publikum in „Rolling In The Deep“ im Hintergrund mitsingt, liefern die Rearboxen imponierende Gänsehaut-Atmosphäre und bringen gleich noch echtes Hallenfeeling mit. Als dann „Someone Like You“ läuft, steht neben Adele auch das Klavier im Mittelpunkt. Und zwar perfekt über den Center und die beiden Frontlautsprecher ins Wohnzimmer geliefert. Als das Publikum dann allein singt und es schließlich zum abschließenden Applaus kommt, setzt das Canton-Set noch das berühmte Sahnehäubchen drauf und lässt mich meinen, mitten in der Royal Albert Hall zu stehen.
Fazit
Mit dem sauber verarbeiteten Movie 135 beweist Canton, dass Größe nicht alles ist. Natürlich eignet sich dieses 5.1-Set eher für kleinere Räume. Ist es dort ideal aufgestellt, sorgt es für druckvollen Heimkinosound und eine beeindruckende Surroundkulisse. Für gerade einmal 499 Euro bekommen Heimkinoein- und Aufsteiger somit so ein leistungsstarkes und platzsparendes System geboten, das einem echtes Livefeeling bzw. fühlbaren Surroundsound ins Wohnzimmer holt.
Also: Wer trotz geringen Platzangebots nicht auf imponierenden Mehrkanalklang verzichten möchte, kann mit diesem kompakten, aber erstaunlich leistungsstarken 5.1-Set seine Lieblingsfilme und -musik in jedem Detail, mit reichlich Druck und räumlicher Tiefe genießen.
Test & Text: Andreas Hohn
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: sehr gut
89 of 100
94 of 100
93 of 100
Technische Daten
Modell: | Canton Movie 135 |
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Produktkategorie: | 5.1-Heimkinosystem mit aktivem Subwoofer |
Preis: | 499 Euro / Set |
Ausführungen: | - Schwarz - Weiß |
Vertrieb: | Canton, Weilrod Tel.: 06083 2870 www.canton.de |
Abmessungen (HBT): | - Front/Surround: 116 x 89 x 106 mm - Center: 89 x 196 x 106 mm - Subwoofer: 410 x 240 x 420 mm |
Gewicht: | - Satelliten: 0,8 Kg - Center: 1,4 Kg - Subwoofer: 9,8 kg |
Hochtöner: | - 15 mm, Aluminium |
Tieftöner: | - Satelliten: 1 x 80 mm, Aluminium - Center: 2 x 80 mm - Subwoofer: 1 x 200 mm, Auminium |
Prinzip: | - Lautsprecher: Zwei-Wege, geschlossen - Subwoofer: Bassreflex |
Lieferumfang: | - 4 Satelliten - 1 Center - 1 Subwoofer - Wandhalter - Bedienungsanleitung - selbstklebende Gummifüße |
Optionales Zubehör: | - Lautsprecherständer LS 90.2 |
Besonderes: | - hübsches Kompaktgehäuse - erstaunliche Raumdarstellung - Wandhalter im Lieferumfang enthalten - Regelbare Übergangsfrequenz (Subwoofer) - Regelbare Lautstärke (Subwoofer) - SC-Technologie (Subwoofer) |
Benotung: | |
Klang (60%): | 1,1 |
Praxis (20%): | 1,0 |
Ausstattung (20%): | 1,0 |
Gesamtnote: | 1,1 |
Klasse: | Einstiegsklasse |
Preis-/Leistung | sehr gut |