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Redakteur
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Mit einer Reihe neuer Produkte will Quad die an alte Legenden des Hauses anknüpfen. Ein Beispiel wäre die modern ausgerichtete Verstärker/DAC/CD-Kombination der neuen Artera-Serie, bestehend aus Artera Play & Stereo. Eine ziemlich clevere HiFi-Lösung, die sowohl dem Plattenspieler ein adäquater Spielpartner sein soll aber auch dem Rechner oder Streamer Tür und Tor in die anspruchsvolle HiFi-Welt öffnet.

Unauffällig und schick: Die brandneue Quad-Kombi lässt bereits auf den ersten Blick erahnen, was in ihr steckt. Sie lässt sich aber auch optisch zurückhaltend in die vorherrschende Wohnraumumgebung integrieren.

Unauffällig und schick: Die brandneue Quad-Kombi lässt bereits auf den ersten Blick erahnen, was in ihr steckt. Sie lässt sich aber auch optisch zurückhaltend in die vorherrschende Wohnraumumgebung integrieren.

In audiophiler Hinsicht könnte man England fast schon als den Mittelpunkt der Welt beschreiben. Unzählige renommierte Hersteller sind auf der verregneten Insel ansässig oder wurden zumindest dort gegründet. Besonders hoch ist die Dichte an audiophilen Perlen in der – auf den ersten Blick eher – verschlafenen Grafschaft Cambridgeshire, rund um die Stadt Huntingdon. Böse Zungen behaupten, das läge daran, dass es dort so langweilig ist. Und zwar so langweilig, dass man mit seiner Zeit wenig anderes anfangen könnte als hochwertige High-End-Audio-Geräte zu bauen. Ob das auch der Grund war, warum sich Peter Walker – der inzwischen verstorbene Gründer der Firma Quad – sich dort niederließ, darüber kann nur noch spekuliert werden. Seine damalige Entscheidung, HiFi-Geräte zu bauen, scheint jedenfalls goldrichtig gewesen zu sein, denn in den vergangenen 70 Jahren fanden eine ganze Menge Geräte aus Huntingdon ihren Weg rund um den Globus. Nicht wenige davon gelten bis heute unter eingefleischten HiFi-Freunden als echte Legenden.
Folglich hat die brandneue und optisch aussergewöhnliche Artera-Serie keinen ganz so leichten Stand. Sie hat zwar jede Menge zu bieten, jedoch tritt sie in riesige Fußstapfen. Ob sie das Zeug zur nächsten Legende hat, das gilt es im nun anstehenden Praxistest zu klären.

Quad Artera: Das gewisse Etwas

Kennt man den Werdegang und einige Meilensteine des Herstellers, so verbindet man wahrscheinlich in erster Linie zwei Dinge mit dem Namen Quad: Hervorragenden Klang und eine Optik, die sicher nicht immer jedermanns Sache war. Ich denke, mittlerweile lässt sich aber sagen, dass zumindest Letzteres Geschichte ist, denn alle aktuellen Quad-Komponenten sind durchweg wohnzimmertauglich gestylt, wenn nicht sogar richtig schön anzusehen. Dass die Entwickler und Designer die Wurzeln der Marke allerdings nicht verhehlen, zeigt sich beispielsweise am hervorragend klingenden Vega-Amp, den wir kürzlich bereits genauer betrachtet haben. Er transferiert das traditionelle Quad-Design in die Gegenwart. Und eben das war auch Vorgabe an die Designer der Artera-Serie: Traditionelle Quad-Elemente mit modernem, industriellem Design zu verbinden. Das Ergebnis kann sich in meinen Augen durchaus sehen lassen!
Dabei ist die Artera-Serie keineswegs aufdringlich oder effekthaschend, vielmehr zeitlos und elegant. Zwei wirklich sehr hübsche Audio-Bausteine, die wahlweise in schwarzer oder silberfarbener Ausführung zu haben sind. Und auch wenn das aktuelle Quad-Portfolio optische einen Riesenschritt nach vorn gemacht hat, bricht man nicht mit Traditionen. So verbindet unsere Testkombi zum Beispiel die Größe mit ihren Vorgängern: Denn in alter Quad-Tradition sind auch Artera Play & Stereo etwas schmaler gehalten, als das sonst übliche HiFi-Standardmaß von 43 Zentimetern. So bringt es die kompakte Kombi auf eine quadratische Grundfläche von 32 x 32 Zentimetern und eine Gesamthöhe von 25 Zentimetern – als Türmchen aufeinander gestapelt. Nebeneinander gestellt braucht das Duo demnach also etwas mehr Platz als zwei mal zweiunddreißig Zentimeter, denn die üppigen Kühlrippen an den Seiten der massiven Aluminium-Gehäuse wollen und sollen schließlich mit ausreichend Frischluft versorgt werden. Einen geeigneten Aufstellungsort zu finden, sollte durch die gegebene Flexibilität und die kompakten Abmessungen allerdings kein Problem darstellen. Optisch besonders gut macht sich das Duo meiner Meinung nach auf (unter Plattensammlern beliebten) Kallax- oder Expedit-Regalen. Während herkömmliche HiFi-Geräte inklusive Stecker und Kabeln schon mal nach hinten überstehen, ergeben sich solche Probleme mit der Artera-Serie hier nicht.

Die Schaltzentrale

Alles aus einer Hand. So könnte man das Funktionsprinzip der Artera Play kurz zusammenfassen. Die schmucke Kiste ist nämlich deutlich mehr, als ein einfacher Vorverstärker. Das hervorragend verarbeitete Gehäuse teilen sich ein amtlicher Digital-Analog-Wandler, kurz DAC, sowie ein CD-Laufwerk. So braucht es, neben dem inzwischen fast obligatorischen Plattenspieler, nicht zwingend weitere Geräte zum Musikhören. Kommt doch noch etwas an Zuspielern hinzu, ein SACD-Player, ein Streamer oder ein weiterer Plattenspieler beispielsweise, bietet der Artera Play jedoch genug Flexibilität um auch diesen Zuspielern Anschluss zu gewähren. Neben zwei analogen Cinch-Eingängen stehen diesbezüglich rückseitig zwei optische und zwei elektrische Digitaleingänge zur Verfügung. Damit aber nicht genug, denn für alle Computer-Audiophilen gibts noch eine USB-Schnittstelle, die direkt zum DAC führt – und die hat es in sich. Während man sich bei herkömmlichen digitalen Eingängen mit PCM-Signalen von 44,1 Kilohertz bis 192 Kilohertz begnügen muss (sofern man hier von „begnügen“ sprechen kann, denn eigentlich langt das dicke), bietet besagter USB-DAC die Möglichkeit auch noch Daten mit der doppelten Abtastrate, also 384 kHz zu verarbeiten. Wie viel verfügbare Musik es in dieser Auflösung gibt, da bin ich mir gar nicht so sicher. Fakt ist allerdings, dass die Artera Play somit auch für die Zukunft bestens gerüstet ist. Wem das immer noch nicht reicht, der kann auch DSD-Daten (Direct Stream Digital) zuspielen. Und zwar bis zum, nicht weniger wahnwitzigen, Vierfachen der ursprünglichen Auflösung, also DSD256. Allerdings gibt es bisher noch nicht wirklich viel Material, sieht man von diversen Demo-Titeln einmal ab.

Artera Play: Übersichtlich gestaltet und doch alles dran, was ein moderner HiFi-Vorverstärker heutzutage so alles braucht.

Artera Play: Übersichtlich gestaltet und doch alles dran, was ein moderner HiFi-Vorverstärker heutzutage so alles braucht.

Dagegen wirkt das einfache CD-Laufwerk dann schon fast altbacken. Trotzdem war ich froh es zu haben, aber dazu später mehr. Ausgangsseitig sieht es beim Artera Play übrigens fast ebenso üppig aus: Neben einem herkömmlichen unsymmetrischen Cinch-Ausgang wartet die schicke Quad mit dem symmetrischen Studio-Standard XLR auf, der deutlich unanfälliger gegen Störungen von Außen ist als sein unsymmetrisches Pendant. Was fehlt ist ein Tape-Ausgang, an dem beispielsweise ein Kopfhörerverstärker angeschlossen werden könnte, denn so einer ist im Artera Play nicht vorhanden. Dafür gibt es aber zwei digitale Ausgänge, die für ebendiesen Zweck herhalten können, allerdings nur digital zugespielte Musikfiles weiterreichen. Netzanschluss und echter Netzschalter sind für ein anspruchsvolles HiFi-Produkt natürlich selbstverständlich. Ausserdem ein Trigger-Ausgang, über den die passende Endstufe zeitgleich ein- und ausgeschaltet wird.
So umfangreich die Funktionen sind, so aufgeräumt ist die Front. Dort finden sich nämlich nur zwei sichtbare Bedienelemente; ein Knopf zum ein- und ausschalten und einen um die eingelegte CD auszuwerfen. Das reicht vollkommen, mehr würde die reduzierte, stilvolle Optik auch nur stören. Gesteuert wird die Schaltzentrale deshalb über zwei Sensortasten am kreisrunden, bei Bedarf abschaltbaren Display, bzw. über die hochwertige und übersichtlich gestaltete Fernbedienung. Letzteres ist sowieso viel bequemer, als die Befehligung direkt am Gerät. Darüber hinaus hält sich die Quad mit Schickschnack zurück. Eine Balance- oder Klangreglung gibts nicht. So etwas würde dem puristischen Versprechen „dem wahren Klang am nächsten zu sein“ auch nur zuwider laufen. Bei einem Feature konnten sich die Entwickler dann aber wohl doch nicht zurückhalten. So verfügt der aufwändig konstruierte DAC über vier schaltbare Digitalfilter, „die das Hörvergnügen verbessern sollen“. So heißt es zumindest in der Anleitung.

Unscheinbar: Der CD-Slot sitzt mittig in der Gerätefront und wirkt auf den ersten Blick eher wie ein Designelement.

Unscheinbar: Der CD-Slot sitzt mittig in der Gerätefront und wirkt auf den ersten Blick eher wie ein Designelement.

Das Kraftwerk

Während sich beschriebene Kombination aus DAC und Vorstufe um das Sortieren der Signale kümmert, ist die Endstufe Artera Stereo für Kraft und Leistung zuständig. Das sieht man ihr sofort an und das ist auch gut so. Das massive Gehäuse passt optisch selbstredend perfekt zu seinem vergleichsweise zierlicheren Bruder, baut aber etwas höher auf und bringt, nicht zuletzt durch den üppigen Ringkerntrafo im Innern, gut das doppelte an Masse auf die Waage. Stattliche 15 Kilogramm, die sich durch die kompakten Abmessungen nach noch etwas mehr anfühlen. Gewicht genug jedenfalls, um nicht von wuchtigen Lautsprecherkabeln aus dem Regal gehebelt zu werden. Angeschlossen werden besagte Signalleiter an klassischen Schraubklemmen, die jedoch alle Arten von Anschlüssen aufnehmen. Egal ob Bananenstecker, Kabelschuhe oder blanke Litzen, hier findet nahezu jede Art von Kabelende Anschluss. Eingangsseitig lässt die Artera Stereo ihrem Besitzer zudem die Wahl: Unsymmetrische Cinch-Anschlüsse oder symmetrische vom Typ XLR, denen ich den Vorzug gebe. Ansonsten finden sich Rückseitig noch ein Netzanschluss, ein Netzschalter, sowie das Gegenstück für den schon erwähnten Triggeranschluss, das war es auch schon. Ähnlich aufgeräumt geht es auf der Front zu: Standby-Schalter und Standby-LED, das war es dann auch hier. Nun ja, nicht ganz, denn der aufrechte Streifen auf der massiven Frontplatte ist nicht bloß ein farblicher Blickfang, sondern wird weiß hinterleuchtet, sobald die Endstufe aus dem Standby erwacht. Und das schaut tatsächlich ziemlich cool aus!

Wie es sich für eine dedizierte Leistungsendstufe gehört, ist die Front beim Artera Stereo eher schlicht und zeitlos gehalten.

Wie es sich für eine dedizierte Leistungsendstufe gehört, ist die Front beim Artera Stereo eher schlicht und zeitlos gehalten.

Es geht noch feiner …

Nach erfolgter Bestandsaufnahme ist es nun an der Zeit, das Quad Artera-Duo aus Play & Stereo in der Praxis zu begutachten. Die erste positive Überraschung gibt es übrigens gleich beim Auspacken. Die hochwertigen und sicheren Verpackungen enthalten nämlich nicht nur die Geräte nebst Anleitungen, einfacher Netzkabel und Fernbedienung, sondern auch je ein paar Baumwollhandschuhe zum Auspacken und Aufstellen der beiden schwarzmatten Schönheiten. Auf die Benutzung der Handschuhe zu verzichten kann ich übrigens nicht empfehlen, denn die Oberfläche der Quad-Komponenten ist von einer Beschaffenheit, die jede Verunreinigung (Z.B. Fingerabdrücke) umgehend sichtbar macht. Selbes gilt natürlich auch für die beiden Glasplatten, die die Oberseiten beider Gerätschaften zieren und den Quads ihr erfrischend anderes Auftreten bescheren. Auf dem bereits erwähnten Expedit-Regal aufgestellt, müssen beide Verstärker zur Inbetriebnahme nun lediglich mit Strom versorgt, miteinander verbunden und die Endstufe an die Lautsprecher angeschlossen werden. Dafür benötigt es keine Anleitung. Dem Hörvergnügen steht nun auch nichts mehr im Wege, denn dank des eingebauten CD-Laufwerks kann es jetzt direkt losgehen. Während es nach dem Einschalten der Vorstufe ein paar Sekunden dauert, bis die Elektronik hochgefahren und spielbereit ist, quittiert die Endstufe das Einschalten unmittelbar mit einem satten „Plopp“ aus den Lautsprechern und ist sofort Einsatzbereit. Und da es sich gerade anbietet, beginnen wir mit der CD-Wiedergabe. Die Disk gleitet sanft und fast geräuschlos in das Laufwerk und ist innerhalb weniger Sekunden eingelesen. Gestartet wird die Wiedergabe über die kurze Berührung der Oberkante des kreisrunden Displays. Das funktioniert hervorragend, genau wie die Quellen-Umschaltung an der Unterseite des Displays. Einzig die Lautstärkejustage, für die ich dann doch einen Blick in die Anleitung werfen musste, gestaltet sich etwas umständlicher. Um diese einstellen zu können, muss der Finger zunächst kurze Zeit auf dem Quellenwahlsensor verbleiben, bis im Display „Volume“ und der aktuell anliegende Pegel eingeblendet wird. Anschließend muss es schnell gehen, denn über Play und Source kann die Lautstärke nun erhöht bzw. verringert werden. Ist man dabei etwas zu langsam, kann es passieren, dass man stattdessen die nächste Quelle anwählt. Hier ist also etwas Übung gefragt. Komfortabler geht das allerdings eh über die Fernbedienung. Über sie lassen sich zudem weitere Funktionen, wie die programmierte Wiedergabe einzelner Titel oder die Direktanwahl bestimmter Tracks, bedienen. Als die Wiedergabe dann beginnt, bin ich von dem hohen Lautstärkepegel erstmal leicht erschrocken. An den wirkungsgradstarken Quadral Argentum 590 ist die Anfangslautstärke 12 (von 42 möglichen Stufen) nämlich keineswegs „sicher leise“, wie es in der Anleitung heißt, sondern eher Schmerzschwelle der Nachbarn. Auch die Abstufung scheint zu grob zu sein. Für das „Nebenbeihören“ finde ich beispielsweise keine passende Einstellung, 6 ist zu leiste, 7 zu laut. Ein erneuter Blick in die Anleitung bringt leider keine Abhilfe, also versuche ich mich zunächst damit abzufinden und schwelge in dem hervorragenden Klang der Kombi, denn dem tut die grobe Einteilung keinen Abbruch! Nebenbei überlege ich, wie ich das Manko der Lautstärkeeinstellung am Besten zur Sprache bringe und entschließe mich erstmal die verschiedenen Digitalfilter der Vorstufe auszuprobieren. Dafür sollte man, wie in der Anleitung beschrieben, die Programmtaste gedrückt halten, um ins Menü zu gelangen. Dort navigiert man dann über das Steuerkreuz der Fernbedienung und nicht weiter über die Programmtaste, wie es im Manual weiter heißt. Wie sich dann schnell herausstellt, irrt die Anleitung nochmal, bzw. verschweigt einen wichtigen Punkt; einen Tastendruck weiter lässt sich die Einteilung der Lautstärke dann nämlich doch anpassen. Statt 42 Stufen gibt es jetzt, deutlich feiner abgestufte 100 Level. Sehr gut, damit lässt sich arbeiten – und vor allem den hervorragenden Klang nochmals besser genießen.

Macht optisch was her: Die Grundflächen beider Quad-Komponenten ist identisch und beträgt 32 x 32 Zentimeter. Somit lassen sich die Geräte normgerecht sowohl über- wie nebeneinander platzieren.

Macht optisch was her: Die Grundflächen beider Quad-Komponenten ist identisch und beträgt 32 x 32 Zentimeter. Somit lassen sich die Geräte normgerecht sowohl über- wie nebeneinander platzieren.

Meine CD-Sammlung wächst …

Einige Minuten später lege ich dann die nächste CD ein. „The Idler Wheel …“ von Fiona Apple – jetzt in passender Lautstärke. Gleich im zweiten Song „Daredevil“ glänzt die Artera Kombi dann durch eine erstklassige Feindynamik, mit der sie die vielseitige und zunächst recht brüchig wirkende Stimme der Sängerin vor der spärlichen Instrumentierung präsentiert. Augenblicke später ist die Stimme dann deutlich kräftiger und wird von voluminösen und abgrundtief spielenden Pauken unterstützt, die beeindruckend souverän und präzise in den Hörraum gestellt werden. Wow! Doch auch das lässt sich noch toppen, denn als die Künstlerin fast schon schreit, liegt soviel Gefühl in ihrer Stimme, dass mir ein Schauer über den Rücken läuft. Gänsehaut pur. So geht HiFi! Tatsächlich gefällt mir die CD-Wiedergabe so gut, dass ich mir gleich ein paar neue CDs zugelegt habe. Keine Ahnung, wann das zuletzt vorgekommen ist, denn eigentlich bevorzuge ich eher die schwarzen Vinyl-Scheiben.
Die vier schon erwähnten Digitalfilter bieten übrigens die Möglichkeit, den Klang sämtlicher digitaler Quellen in feinen Nuancen an den eigenen Geschmack anzupassen. Die Standardeinstellung „Fast“ stellt einen guten Kompromiss dar. Ein Preset, auf dem man den Verstärker ruhigen Gewissens belassen kann. Das Filter „Smooth“ scheint dagegen eine Spur natürlicher zu klingen, die Anleitung empfiehlt ihn für akustische Aufnahmen, während sich „Wide“ insbesondere für hochauflösendes Musik-Material eignen soll. Das kann ich beides bestätigen, das Filter stellt den entspannten Klang höher aufgelöster Musik ab 24 Bit und 96 Kilohertz noch ein bisschen weiter heraus und verleiht ihm so den letzten Schliff. Die letzte Filtereinstellung „Narrow“ ist an den Industriestandard angelehnt und soll nur zu Vergleichszwecken dienen. Mir kam es klanglich etwas rauher vor als seine drei Kollegen.
Abschließend sollen nun noch die analogen Eingänge zeigen was sie können. Dafür liegt das aktuelle Album „… Like Clockwork“ der Queens of the Stoneage als 45er-Pressung auf dem Plattenteller. Kaum angespielt, bin ich dann erneut verblüfft, was die hochwertigen Quad-Spielpartner aus den vergleichsweise günstigen Quadral Argentum 590 holen. Der Bass ist angenehm voluminös, ohne dabei aufgebläht oder verwaschen zu klingen. Höhen kommen fein herüber und steuern zugleich eine Vielzahl feinster Details bei – allerdings ohne zu sezieren. Nochmals Wow! Der Mittelton klingt zudem natürlich und ausgewogen. Eben so wie er sein sollte. Das Ergebnis ist ein erstaunliches Klang-Match auf ganzer Linie. Die beiden analogen Eingänge überzeugen allerdings nicht nur durch ihre klanglichen Eigenschaften, die denen der digitalen Zugänge in nichts nachstehen, sondern insbesondere durch ein unscheinbares Feature: Im Display wird angezeigt, ob am ausgewählten Eingang ein Signal anliegt oder nicht. Klingt nach Spielerei ist aber durchaus hilfreich, denn die Anzeige ist empfindlich genug, um selbst das Rauschen der Einlaufrille einer Schallplatte zu erkennen. Hat man also beispielsweise zwei Plattenspieler am Verstärker angeschlossen, informiert einen das Display über die gerade aktive Quelle.

Quad Artera: Die ideale HiFi-Kombi für anspruchsvolle Analogfans wie Freunde hochaufgelöster Hi-Res-Tracks.

Quad Artera: Die ideale HiFi-Kombi für anspruchsvolle Analogfans wie Freunde hochaufgelöster Hi-Res-Tracks.

Fazit

„Tradition trifft Moderne“, so könnte man die Quad Artera Verstärker-Kombination, bestehend aus Vorstufe Play und Endstufe Stereo kurz und knapp beschreiben. Altehrwürdige Klangqualitäten treffen auf modernes Industrie-Design und neue Medien. Das Ergebnis ist optisch auf das Wesentliche reduziert, über die Fernbedienung leicht zu steuern und schaut schick. Das Wichtigste aber ist: es klingt vor allem ganz hervorragend.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

95 of 100

93 of 100

91 of 100

160923-quad-testsiegel

Technische Daten

Modell:Quad
Artera Play & Stereo
Produktkategorie:Stereo-Endverstärker + Vorverstärker/DAC
Preis:- Artera Play: 1999,00 Euro
- Artera Stereo: 1999,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- schwarz
- silber
Vertrieb:IAD, Korschenbroich
Tel.: 02161 / 617830
www.quad-hifi.co.uk
Abmessungen (HBT):- Artera Play: 105 x 320 x 320 mm
- Artera Stereo: 158 x 338 x 320 mm
Gewicht:- Artera Play: 8,5 Kg
- Artera Stereo: 15,0 Kg
Leistung:- Artera Stereo: 2 x 140 Watt
Samplingraten:- PCM bis 24 Bit/384 kHz
- DSD bis 11,3 MHz
Eingänge analog:2 x Cinch
Eingänge digital:2 x Toslink (optisch)
2 x Cinch (koaxial)
1 x USB
Ausgänge analog:1 x Cinch
1 x XLR
Ausgänge digital:1 x Toslink (optisch)
1 x Cinch (elektrisch; koaxial)
Lieferumfang:- Pre-Amp/DAC Quad Artera Play
- Verstärker Quad Artera Stereo
- Fernbedienung
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung
- Baumwollhandschuhe
Besonderes:- zahlreiche digitale und analoge Schnittstellen
- massive Gehäusekonstruktion
- kompakte Abmessungen
- edle Glasapplikation
- Fernbedienung
- exzellente Raumdarstellung
- feine Hochtonauflösung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut
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