Home » Tests » Denon Heos 5.1-Surround-System – Multiroom meets Home Cinema
2. Juli 2017
von Martin Sowa
Redakteur
Im reinen Musik-Segment haben sich Multiroom-Systeme in den letzten Jahren große Anteile gesichert und auch Heimkino-Komponenten wie Soundbars haben sich ebenfalls etabliert. Aber was ist mit Surround-Sound im Multiroom-Verbund? Eine gute Frage, auf die Denon mit der Heos Bar eine noch bessere Antwort liefert und somit ein nahezu kabelloses und maximal flexibles 5.1-Heos-System möglich macht.

So einfach und komfortabel kann Surround-Sound sein: Denons bietet mit der Heos Bar, dem Heos Subwoofer und zwei Heos 1 inkl. GoPack eine maximal kabellose und damit flexible Heimkinolösung.
Die Multiroom-Technologie an sich ist ja schon eine sehr interessante Entwicklung, mit der Heos Bar ist aber sogar noch mehr möglich als „nur“ die Gruppierung verschiedener Lautsprecher. Die 3.0-Soundbar kann kabellos mit dem Heos Subwoofer und zwei beliebigen Heos-Lautsprechern zu einem leistungsstarken 5.1-Surround-System kombiniert werden. Der Unterschied zum „klassischen“ Multiroom-Verbund ist dabei die diskrete Belegung der einzelnen Kanäle, eben wie in einem echten Surround-System üblich. Im Falle unseres Test-Ensembles füllt die Heos Bar die Rolle der beiden Frontlautsprecher und des Centers aus, während zwei Heos 1-Modelle die beiden Surround-Kanäle übernehmen. Der Heos Subwoofer tritt wenig überraschend als Bassmeister in Erscheinung. So lässt sich mit nur vier Komponenten und ohne störende Kabel ein veritables 5.1-Surround-System zusammenstellen, das flexibles Heimkino-Vergnügen ermöglicht.
Grundsätzlich ist es sogar möglich, bereits vorhandene Passivlautsprecher in das Setup zu integrieren, in diesem Fall kommt dann auch der Heos Amp zum Einsatz. Um allerdings auf möglichst viele Kabel verzichten zu können, bilden die Heos 1 samt GoPack in unserem Test die Spielkameraden für Soundbar und Subwoofer. Die unverbindliche Preisempfehlung hat es mit insgesamt rund 2.400 Euro zwar durchaus in sich, bietet aber auch einen riesigen Vorteil: Lautsprecherkabel sind hier vollkommen überflüssig und lediglich die Heos Bar und der Heos Subwoofer müssen noch mit Stromkabeln an jeweils eine Steckdose angeschlossen werden. Somit bilden unsere Testkandidaten eine sehr interessante Lösung für alle, die zum Beispiel ihre Couch mitten im Raum stehen haben und deshalb nicht so einfach auf kabelgebundene Surround-Systeme zurückgreifen können oder wollen.

Herzstück des Heos-Surround-Systems bildet die Heos Bar, die sowohl zur Wandmontage als auch zur Aufstellung auf dem Lowboard geeignet ist.
Zeitloses Design mit moderner Eleganz
Selbstverständlich bleibt Denon auch bei der Heos Bar dem Stil seiner innovativen Multiroom-Serie treu. Modernes Design mit abgeschrägten Flächen und Akzenten an den richtigen Stellen lassen die Heos Bar sowohl auf dem Sideboard als auch an der Wand extrem gut ausschauen. Die Soundbar macht übrigens eine besonders gute Figur, sobald sie in Kombination mit mindestens 50 Zoll großen TV-Geräten eingesetzt wird. In diesem Szenario ergänzen sich dessen Ausmaße besonders gut mit der 1,10 Meter breiten Heos Bar, die je nach Aufstellungsart noch ein anderes Gesicht präsentiert: Wird die Soundbar auf die Füße gestellt, ist die Status-LED zentral unten in der Front platziert, bei der Wandmontage hingegen ist sie hinten und oben zu finden. Auch die Form variiert, von der flachen Aufstellung auf dem Sideboard hin zur höheren, sich ans Mauerwerk schmiegenden Gestalt bei der Wandmontage.

Modernes Design, das trotzdem zeitlos daherkommt und gelungene Akzente setzt, zeichnen die Heos-Lautsprecher aus.
Während die Heos Bar bei der simplen Aufstellung fast an einen sehr hübschen Heckspoiler erinnert, zeigt sie sich bei der Wandmontage etwas weniger schnittig, dafür deutlich eleganter. Nun rückt ihre Abschlussleiste prominenter ins Blickfeld, die den unteren Rand der Soundbar bildet und mit ihrer glatten Oberfläche einen sicht- wie fühlbaren Kontrast zur sonst komplett mit feinmaschigem Stoff bezogenen Front setzt. Gleichzeitig wird das Herstellerlogo hier dezent, aber effektiv in Szene gerückt. Sowohl der Heos Subwoofer als auch die beiden Heos 1, mit denen wir die Heos Bar zu einem 5.1-Set zusammenschließen, reihen sich optisch elegant ins Gesamtbild ein, die Formensprache setzt Denon innerhalb der Serie also sehr konsequent um. Die beiden als Surround-Lautsprecher vorgesehenen Heos 1 verzichten dagegen auf die stoffbespannte Front und präsentieren sich als auch für hohe Luftfeuchtigkeit geeignete Lautsprecher mit einem schicken Lochgitter, dem sogar Spritzwasser nichts anhaben kann. Was im Heimkino vielleicht nicht unbedingt die wichtigste Eigenschaft ist, erweist sich allerdings als sehr vorteilhaft, sobald man einen Heos 1 im Sommer inklusive GoPack mit in den Garten, an den Strand oder an die See nehmen möchte – aber dazu später mehr.

Dank des GoPack können die Heos 1 als Surround-Lautsprecher komplett kabellos ins 5.1-Set eingebunden werden – und sind trotzdem noch angenehm kompakt.
Allen Heos-Lautsprecher gemein ist übrigens die mehrfarbige Status-LED, anhand derer sich gut ablesen lässt, ob das Ensemble einsatzbereit ist. Für einen Überblick über die zahlreichen Szenarien konsultiert man am besten die Online-Anleitung, grundsätzlich aber ist ein konstantes, blaues Leuchten ein gutes Zeichen. Das lässt sich übrigens jederzeit gut erkennen, denn bei der Größe der Signallämpchen hat Denon ebenso wenig gespart wie an der restlichen Ausstattung.

Allen Heos-Lautsprechern gemein ist die dimmbare Status-LED, die gut erkennen lässt, ob die Lautsprecher betriebsbereit sind.
Vollgepackt mit tollen Sachen
HEOS Bar
Die Soundbar des Surround-Systems ist als 3.0-System konstruiert und mit einem 6-Kanal-Class-D-Verstärker ausgestattet. Sie verfügt über insgesamt neun Treiber, die im 45-Grad-Winkel angeordnet sind. Dadurch wird eine saubere und raumfüllende Verteilung des Klangs angestrebt, um das Maximum an Virtual Surround zu erreichen. Grundlage dessen bildet übrigens die DSP-Technologie, die aus den AV-Receivern des Denon-Portfolios bekannt ist. Unterstützt werden somit Tonformate wie Dolby True HD, Dolby Digital und DTS-HD Master Audio, wodurch virtueller Rundum-Sound möglicht wird. Über die vier rückseitig platzierten HDMI-EingängeKonsequent ist deshalb auch der Anschluss von 4K-fähigen Geräten möglich, jetzt harmonieren auch die aktuellsten Spielekonsolen oder Blu-ray-Player mit der Heos Bar. Überdies steht ein ARC-fähiger HDMI-Slot zur Verfügung, über den Soundbar und TV-Gerät direkt miteinander verbunden werden und in beide Richtungen kommunizieren.

Mit vier Eingängen und einem ARC-fähigen Anschluss bietet die Heos Bar eine Menge HDMI-Anschlüsse für alle benötigten Geräte.
Das Anschlussfeld bietet darüber hinaus noch zwei digitale Audioeingänge, jeweils einen für ein optisches Digitalkabel und ein Koaxialkabel. Im analogen Segment verfügt die Heos Bar über einen Aux-Eingang für 3,5-Millimeter-Klinkenkabel, das übrigens auch zur Erstinstallation genutzt wird. Auch USB-Speichermedien können über den passenden Port angeschlossen werden und ein Ethernetkabel findet ebenfalls seinen Platz in einer entsprechenden Buchse. Muss aber nicht, die Heos Bar kommt dank WLAN-Modul auch kabellos ins Internet und greift dann – neben den im Heimnetzwerk registrierten Quellen wie NAS-Laufwerken – auch auf Musik-Streaming-Dienste wie unter anderem etwa Spotify, Tidal oder Napster zu. Mit Blick auf die hohen Erwartungen an den Klang werden hochauflösende Audiodateien wie zum Beispiel DSD oder FLAC selbstverständlich ebenfalls verarbeitet. Wer dagegen lieber Musik vom Smartphone oder Tablet abspielen möchte, kann diese via Bluetooth zur Heos Bar streamen.

Neben Videosignalen nimmt die Heos Bar aber auch reine Audioquellen auf.
Heos Subwoofer
Kabelloses Arbeiten ist auch eine der Kernkompetenzen des Subwoofers in der Heos-Serie. Sämtliche Lautsprecher der Familie können mit ihm drahtlos verbunden werden und dank WLAN-Modul kann er grundsätzlich sogar völlig frei im Raum platziert werden. Ein Stromanschluss muss selbstverständlich in der Nähe sein, ansonsten ist der Heos Subwoofer allerdings äußerst anspruchslos, was seine Arbeitsumgebung angeht. Selbst die vertikale wie horizontale Aufstellung ist problemlos möglich, bei letzterer kommen die im Lieferumfang enthaltenen Standfüße zum Einsatz. In Sachen Flexibilität ist der Subwoofer der Soundbar also sehr ähnlich und auch im Innenleben ist die Familienzusammengehörigkeit erkennbar. Auch der Heos Subwoofer ist mit einem leistungsstarken Class-D-Verstärker ausgerüstet, der zwei 14-Zentimeter-Chassis antreibt. Ein leistungsstarker DSP ist hier natürlich ebenso an Bord, er verspricht einen kraftvollen wie klaren Tiefton.

Man sieht es dem vergleichsweise zierlichen Heos Subwoofer zwar nicht an, doch er liefert wahrhaft kraftvollen Tiefton.
Heos 1 mit GoPack
Es überraschend wenig, dass auch der Heos 1 entsprechend ausgestattet ist, auch er verfügt über einen entsprechenden DSP und einen Class-D-Verstärker. Zudem ist der im Zwei-Wege-Prinzip konstruierte Lautsprecher mit einem Präzisions-Hochtöner sowie einem Tieftöner ausgestattet. Allerdings alles eine Nummer kleiner als bei der Heos Bar, die schließlich die komplette Frontbühne übernimmt, während der Heos 1 lediglich einen der beiden Surround-Kanäle abdecken soll. Auch das Anschlussfeld ist hier deutlich kompakter und kommt mit dem obligatorischen 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss sowie dem USB-Port aus. Mit dem GoPack bekommt die Heos 1 aber zusätzlich auch ein Bluetooth-Modul verpasst, wodurch sich das Surround-Set bei Bedarf auch mal „auflösen“ lässt und in Einzelteilen unterwegs wertvolle Dienste leistet. Wird gerade kein Film in vollem 5.1-Sound wiedergegeben, lässt sich ein Heos 1 also mal kurz entführen und beispielsweise auf der Terrasse als Bluetooth-Speaker nutzen. Das nennt man wohl echte Flexibilität!

Die Heos 1 können äußerst flexibel positioniert werden und sind dank des integrierten Gewindes auch zur Montage auf Lautsprecherständer vorbereitet.
Im Surround-Verbund ist dagegen die WLAN-Funktion des Heos 1 relevant, schließlich wird der kleinste der Heos-Multiroomlautsprecher auf diesem Wege mit seinen Verwandten zu einem echten Heimkino-Setup zusammengeschlossen. Ein Ethernet-Anschluss ist natürlich auch vorhanden, empfiehlt sich angesichts des Anspruchs einer möglichst kabellosen Surround-Lösung aber nicht unbedingt zur bevorzugten Nutzung. Warum auch, schließlich ist man zuhause in der Regel mit WLAN gut bedient. Der Heos 1 kann so bei Bedarf direkt mit Musik von NAS-Laufwerken oder Streaming-Diensten versorgt werden. Damit er dabei nicht an eine Steckdose angeschlossen werden muss, lässt er sich mit dem bereits kurz erwähnten GoPack verbinden, das neben dem Bluetooth-Modul den vor allem relevanten Lithium-Ionen-Akku beherbergt, der den Heos 1 für bis zu sechs Stunden zum mobilen Lautsprecher macht. Ideal, wenn man die Surround-Speaker mitten im Raum platzieren muss oder möchte, ohne dabei Kabel quer durchs Zimmer ziehen zu müssen. Für längere Filmabende mit zwei Blockbustern am Stück liefern die GoPacks also ausreichend Energie und können in der folgenden Nacht ganz einfach wieder an der nächsten Steckdose für die folgende Session fit gemacht werden – so ähnlich wie Sie es mit Ihrem Handy machen.

Dank GoPack können die als Surround-Lautsprecher eingesetzten Heos 1 völlig kabellos und frei im Raum platziert werden.
Per App ins WLAN
An das GoPack schließen wir die Lautsprecher auch zur Erstinstallation an, die zudem den Einsatz des mitgelieferten 3,5-Millimeter-Audiokabels benötigt. Anschließend verbinden wir Smartphone und Heos-Gerät miteinander. Selbstverständlich sollte man auf dem Mobilgerät die Heos-App installiert haben, die es kostenlos im jeweiligen App-Store zum Download gibt. Schließt man dann den jeweiligen Heos-Vertreter noch ans Stromnetz an, kann dieser über die Option „Gerät hinzufügen“ in der Liste der verfügbaren Lautsprecher aufgelistet werden. Dank intuitiven Assistenten wird der Nutzer nun vertrauensvoll an die Hand genommen. Das sorgt im Normalfall dafür, dass die Integration ins heimische WLAN bereits nach wenigen Sekunden erledigt ist. Im letzten Schritt kann nun noch eine individuelle Bezeichnung für jeden Lautsprecher festgelegt werden, hier bietet sich in Hinblick auf das Surround-Setup natürlich die Bezeichnung SL beziehungsweise SR für den linken, respektive rechten Surround-Lautsprecher an. Bei der Soundbar hat man bei der Einrichtung die Wahl zwischen Tischaufstellung und Wandmontage. Ein wichtiger Punkt, hinter den genannten Varianten stehen Presets, die für eine entsprechende Klangcharakteristik sorgen. Auch der Subwoofer lässt sich jetzt direkt auf das Zusammenspiel mit der Heos Bar ausrichten. Leuchtet die Status-LED dann blau, kann das Kabel getrost abgezogen und direkt am nächsten Heos-Lautsprecher eingestöpselt werden. Innerhalb kürzester Zeit sind über diesen Weg alle vier Geräte unseres Test-Ensembles im Heimnetzwerk registriert und warten nur noch darauf, mit Signalen versorgt zu werden.

Dank App-Assistent ist die Heos Bar schnell mit dem TV-Gerät gekoppelt.
Um sie in einem Surround-System zu betreiben, ist es durchaus sinnvoll, die Heos Bar zuerst ins WLAN zu schaffen. Ist das geschehen, lassen sich die übrigen Lautsprecher direkt im Zuge ihrer Integration als Subwoofer beziehungsweise Surround-Speaker zuweisen. Falls man die Reihenfolge vergisst oder vielleicht sogar schon über zwei integrierte Heos 1 verfügt, gibt es eine Alternative: Wie bei der Zusammenstellung einer Multiroom-Gruppe, ziehen wir einen der beiden Heos 1 in unserer Räume-Übersicht auf den Eintrag der Soundbar. Daraufhin bietet die App nun direkt an, der Heos Bar passende Surround-Lautsprecher zuzuweisen. Das Angebot nehmen wir natürlich dankend an und wählen im nächsten Schritt die Option „Wireless HEOS Lautsprecher“. Wer stattdessen seine passiven Lautsprecher am Heos Amp anschließen möchte, nutzt selbstverständlich die alternative Option. Wir bleiben aber bei den Heos 1, denen wir im nächsten Schritt erst dem linken und dann dem rechten Surround-Kanal zuweisen. Hier lohnt die bereits angesprochene Kennzeichnung der einzelnen Lautsprecher in der App, um nicht durcheinander zu kommen.

Via App lassen sich die beiden Heos 1 nach ihrer Einbindung ins WLAN den Surround-Kanälen zuordnen.
Einstellungen per App direkt vom Sofa
Besonders hilfreich ist die App auch bei der Bedienung des Surround-Systems, auch das ist natürlich komplett via Smartphone möglich. Ein großer Vorteil, wenn man beispielsweise direkt vom Hörplatz aus die Pegel der einzelnen Lautsprecher anpassen möchte. Dazu wählt man über den Menüpunkt „Musik“ und das Zahnradsymbol oben links in die Einstellungen der App. Üer den Punkt „Meine Geräte“ wird zunächst die Heos Bar aufgerufen. Hier lassen sich die Aufstellungsart und die Helligkeit der Status-LED anpassen und auch die Pegel und Abstände vom Subwoofer und den Surround-Lautsprechern individuell justieren. Eine sehr hilfreiche Option, falls man bei der Aufstellung nicht hundertprozentig exakt sein kann oder die Heos 1 nicht dauerhaft an ihrem vorbestimmten Platz stehen lässt, beziehungsweise sie zwischenzeitlich auch mal unterwegs nutzt. Per App lassen sich etwaige Differenzen in der Platzierung schnell beheben, wenngleich man hier natürlich trotzdem ein gewisses Maß an Genauigkeit einhalten sollte.

Dank diverser Optionen kann das Heos-Surround-System sehr fein justiert werden.
So gut man den Pegel bei Bedarf „mal eben“ anpassen kann, so nervig ist es doch, je nach Einsatzszenario (Mehrkanal-Film, Mehrkanal-Musik, Stereo etc.) alle Einstellungen neu zu justieren. Hier schaffen gleich sechs „Quick Select“-Plätze Abhilfe. Diese können jeweils mit individuellen Presets für den jeweiligen Nutzungszweck belegt werden. Zunächst einmal kann man die Bezeichnung der sechs Speicherplätze individuell festlegen, aus „Quick Select 1“ wird so beispielsweise „Filme“. In der Wiedergabe-Ansicht wählt man dann die entsprechenden Details aus, indem man etwa den HDMI-Eingang des Blu-ray-Players auswählt und den Dialog Enhancer auf „Mittel“ stellt – durch ihn werden Stimmen etwas mehr herausgestellt und etwas lauter wiedergegeben. Anschließend speichert man diese Einstellungen für den „Filme“-Platz, indem man die entsprechende Schaltfläche kurz gedrückt hält, bis eine entsprechende Bestätigungsmeldung erscheint. Zur Auswahl eines gespeicherten Szenarios genügt später das Antippen der entsprechenden Schaltfläche und schon erfolgt die Wiedergabe im jeweils optimierten Sound.

Auch grobe Klang-Einstellungen lassen sich bequem aus den Voreinstellungen auswählen.
Aus Drei mach Eins
Was man beim Heos-Surround-System nicht vergessen darf, ist die Tatsache, dass die gesamte Front-Sektion ja trotzdem „nur“ aus einer einzelnen Soundbar und eben nicht aus drei separaten Lautsprechern besteht. Ein Nachteil ist das nur dann, wenn man ihn nicht auszugleichen versteht. Das kann man bei Denon allerdings sehr gut, wie wir bereits bei der Live-Übertragung des Confed Cups feststellen. In der Halbfinal-Partie Deutschland gegen Mexiko sorgt Leon Goretzka schließlich mit gleich zwei frühen Toren für überraschtes Raunen auf den Tribünen – und zwar so dass selbst trotz des nicht allzu prall gefüllten Olympiastadions von Sotschi sofort Stadionatmosphäre aufkommt. Die deutlich kleinere Arena in Krakau steht dieser Kulisse beim Finale der U21-EM in Sachen Intensität nichts nach. Vor allem die sehr gemischten Gefühle der deutschen und spanischen Fans nach dem ebenso unerwarteten wie unhaltbaren Führungstreffer durch Mitchell Weiser bringt das Heos-Ensemble sehr authentisch zur Geltung und bei der Siegesfeier nach dem Schlusspfiff ist man dann – wie ein bekannter deutscher Sportsender früher immer so schön sagte – mittendrin statt nur dabei.

Die Bedienung der Heos Bar erfolgt ganz bequem per Smartphone von der Couch aus.
Manchmal ist man aber ganz froh nur Zuschauer zu sein. Zum Beispiel wenn man John Wick im gleichnamigen Actionfilm in den Nachtclub begleitet. Dieser Besuch artet schnell in eine wilde Schießerei aus, die eine Menge Blut fordert. Zunächst allerdings halten sich die Heos-Lautsprecher aber noch zurück, während Wick sich einen Überblick über die Lage im Spa-Bereich verschafft. Was sich aber andeutet, ist das hervorragende Zusammenspiel der Soundbar und ihrer Kollegen im Surround-Bereich, das sich spätestens dann voll entfaltet, als Wick von einem Handlanger seiner Zielperson entdeckt und sofort in eine nonverbale Auseinandersetzung verwickelt wird. Als infolge dessen beide Kontrahenten schwungvoll durch ein Regal krachen, wird sowohl dieser zentralen Punkt der Tonspurpräsent in den Hörraum gestellt, wie auch das über die Surround-Speaker ertönende Kreischen der Gespielinnen. Hektisch verlassen die jetzt den Swimming Pool, was sich u.a. durch das Plätschern des Wassers bemerkbar macht – der Pool selbst befindet sich zu diesem Zeitpunkt nämlich logischerweise außerhalb des Blickfeldes hinter der Kamera.
Detaillierter Sound mit richtig viel Power
Der akustisch erlebte Detailreichtum ist damit aber noch lange nicht erschöpft, was sich kurz darauf zeigt, als im folgenden Schusswechsel einige Dekoartikel infolge massiver Projektileinwirkung irreparabel beschädigt werden. Schüsse knallen allerdings nicht einfach eindimensional durch die Gegend, sondern sind äußerst gut den einzelnen Schützen und Waffen zuzuordnen. Besonders beeindruckend wird die Klangkulisse beim Waffenwechsel Wicks, da sich nun alle Lautsprecher voll auf ihn konzentrieren und knochentrockene, knallharte Schüsse durchs Zimmer peitschen lassen – allerdings ohne dabei das Splittern der getroffenen Glasscheiben zu vernachlässigen. Generell scheint das Heos-Ensemble Gefallen daran zu finden, Sachbeschädigungen in voller klanglicher Pracht darzustellen, schließlich ist auch der Absturz von Wicks Wagen an der Hafenmauer ein effektgeladenes Spektakel, anhand dessen ein Sachverständiger mit gutem Gehör vermutlich allein anhand der Tonspur eine Liste der auszutauschenden Teile anlegen könnte. Wir sparen uns das, die Kiste hat sowieso einen Totalschaden.

Der gar nicht mal besonders große Subwoofer liefert mit Doppelwoofer und Bassreflexport sehr respektablen Tiefton.
Stattdessen verfolgen wir Wick dabei, wie er dem Verursacher dieses Totalschadens ebenfalls einen zufügen möchte – werden allerdings von dem plötzlichen Regenschauer abgelenkt, der von allen Seiten hernieder prasselt. Inzwischen wissen wir natürlich bestens, dass dieses Unwetter trotz der gegenwärtigen Wetterumstände in Deutschland Bestandteil des Films ist, sind aber trotzdem beeindruckt von der Natürlichkeit, mit der das Heos-Ensemble den Niederschlag präsentiert. Insbesondere die krachenden Donner in Kombination mit dem konstanten Prasseln des Regens schaffen eine hervorragende Illusion, in der man sich als Zuschauer nur allzu gerne verliert.
Ähnlich gut gelingt es dem Heos-Ensemble, direktionale Effekte zu staffeln, was wir mit der immer wieder gern herangezogenen Szene aus „Sicario“ überprüfen. Hier öffnet sich außerhalb des Blickfelds eine Sicherheitstür, die kurz darauf auch wieder druckvoll ins Schloss fällt. Das hört sich allerdings so echt an, dass man das Geräusch überhaupt nicht mehr in der virtuellen Welt verortet. Der Heos Bar und dem als linken Surround-Lautsprecher eingesetzten Heos 1 gelingt die Platzierung übrigens so gut, dass der Effekt mit höchster Präzision perfekt zum Geschehen auf der Leinwand passt – spätestens jetzt ist eindeutig, dass das Heos-Surroundset ganz locker mit klassischen 5.1-Systemen mithalten kann.

Wer sein Smartphone auch mal zur Seite legen möchte, kann selbstverständlich auch auf die mitgelieferte Fernbedienung der Heos Bar zurückgreifen.
Fazit
Die Multiroom-Lautsprecher der Heos-Serie von Denon bieten viel und können sogar echten Surround-Sound fürs beeindruckende Heimkino-Ergebnisse liefern. In Kombination aus Heos Bar, Heos Subwoofer und zwei Heos 1 inklusive GoPack kann imponierender 5.1-Sound auch in Räumen ohne Möglichkeit zur Verlegung von Kabeln realisiert werden, besagtes Ensemble kommuniziert nämlich komplett drahtlos via WLAN miteinander. Das Setup klingt hervorragendem, ist ultrakomfortabel in der Bedienung und blitzschnell eingerichtet. Diesbezüglich bleiben keine Wünsche offen und das gelungene Design der Heos-Lautsprecher sorgt ganz nebenbei für zusätzliche Pro-Argumente. Zudem lassen sich die Heos 1 bei Bedarf auch noch wunderbar als Einzelkämpfer für unterwegs oder im Garten nutzen – flexibler kann ein modernes Surround-System nicht sein!
Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut
94 of 100
92 of 100
98 of 100

Technische Daten
Modell: | Denon HEOS Bar/HEOS Subwoofer |
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Produktkategorie: | Soundbar/Subwoofer |
Preis: | - 999 Euro (Soundbar, UVP) - 699 Euro (Subwoofer, UVP) |
Garantie: | 2 Jahre |
Ausführungen: | Schwarz |
Vertrieb: | D+M, Nettetal Tel.: 02157 / 1208-0 www.denon.de |
Abmessungen (HBT): | - 72 x 1100 x 148 mm (Soundbar, aufgestellt) - 148 x 1100 x 72 mm (Soundbar,Wandmontage) - 404 x 171,5 x 438,4 mm (Subwoofer) |
Gewicht: | - 4,8 kg (Soundbar) - 10.1 kg (Subwoofer) |
Hochtöner: | |
Mitteltöner: | |
Tieftöner: | (Soundbar) Doppel-14-cm-Woofer (Subwoofer) |
Prinzip: | - 2-Wege-System (Soundbar) - Bassreflex (Subwoofer) |
Streamingdienste: | - Spotify - TuneIn - JUKE! - SoundCloud - TIDAL - Deezer - Napster - Mood:Mix - Internetradio - NAS-Laufwerke |
Audioformate: | - WMA (bis einschließlich 192 kbit/s) - AAC (bis einschließlich 320 kbit/s) - MP3 (bis einschließlich 320 kbit/s) - WAV (bis einschließlich 24 bit / 192 kHz) - ALAC (bis einschließlich 24 bit / 192 kHz) - FLAC (bis einschließlich 24 bit / 192 kHz) - DSD 5.6 (Streaming) |
Anschlüsse: | - 4x HDMI - 1x HDMI ARC - 1x Aux-In (3,5-mm-Miniklinke) - 1x optischer Digitaleingang - 1x Koaxial-Eingang - 1x USB - 1x RJ-45-LAN-Anschluss - WLAN - Bluetooth |
Besonderes: | - kabellose Verbindung von Soundbar und Subwoofer - leistungsstarker Class D-Verstärker - verlustfreie Versionen von Dolby und DTS - Steuerung per App - Infrarot-Lernfunktion und separate Fernbedienung |
Lieferumfang: | - HEOS Bar - HEOS Subwoofer - Schnellstartanleitung - HDMI-Kabel - optisches Kabel - 3,5 mm Klinken-Kabel - Stromkabel - Ethernet-Kabel - ein Paar Metall-Füße (Soundbar) - ein Paar Füße für horizontale Nutzung (Subwoofer) - Fernbedienung |
Benotung: | |
Klang (60%): | 1,0 |
Praxis (20%): | 1,1 |
Ausstattung (20%): | 1+ |
Gesamtnote: | 1,0 |
Klasse: | Oberklasse |
Preis-/Leistung | sehr gut |
Modell: | Denon Heos 1 + GoPack |
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Produktkategorie: | Multiroom-Lautsprecher |
Preis: | Heos 1: 249 Euro (UVP) GoPack: 99 Euro (UVP) |
Garantie: | 2 Jahre |
Ausführungen: | - Schwarz - Weiß |
Vertrieb: | D+M, Nettetal Tel.: 02157 / 1208-0 www.denon.de |
Abmessungen (HBT): | 189 x 129 x 128 mm 214 x 129 x 134 mm (inkl. GoPack) |
Gewicht: | 1,4 kg 1,7 kg (inkl. GoPack) |
Treiber: | 1x Präzisions-Hochtöner 1x Tieftöner |
Verstärkerkanäle: | 2 |
Gehäusekonstruktion: | geschlossen |
Anschlüsse: | - Line-In 3,5 mm - USB - Ethernet - WLAN - Bluetooth (nur mit GoPack) |
Akkulaufzeit (Go Pack): | 6 Stunden |
Besonderes: | - Steuerung per App - Soundoptimierung durch hochentwickelten Algorithmus - auch als Stereopaar einsetzbar - Zugriff auf diverse Streaming-Dienste - modernes Design - dank GoPack portabel - auch in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit einsetzbar |
Lieferumfang: | Heos 1: - Netzteil - Setup-Kabel 3,5 mm - Ethernet-Kabel - Schnellstartanleitung GoPack: - Lithium-Ionen-Akku - Bluetooth USB-Adapter - Spritzschutz - Schnellstartanleitung |
Benotung: | |
Klang (60%): | 1,0 |
Praxis (20%): | 1,0 |
Ausstattung (20%): | 1+ |
Gesamtnote: | 1,0 |
Klasse: | Oberklasse |
Preis-/Leistung | hervorragend |