lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

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Redakteur
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Vinyl ist hip: Neben dem digitalen File dient immer öfter die analogen Scheibe als Tonträger. Damit auch der Plattenspieler hip ist, muss er zur modernen Klangkette passen. Die ist aber zunehmend digital und drahtfrei. Teac präsentiert deshalb seinen ersten Riementriebler mit Bluetooth und USB-Anschluss – und macht den Teac TN-400BT sogar fit für die alten Schätze vom Dachboden.

Der Teac TN-400BT ist in Walnuss oder in einer Matt-Oberfläche zu haben. Unser Testmodell ist in der Ausführung „Kupferbraun“ gehalten.

Der kommt uns doch bekannt vor … ja, klar! Der Teac TN-400BT ist zwar nagelneu, hat aber schon eine Vergangenheit: Er ist die Weiterentwicklung des TN-300. Dieser Turntable ist Teacs Erfolgsmodell geworden: Der riemengetriebene Plattenspieler kann Singles und Longplayer abspielen, funktioniert Dank integrierter Vorstufe auch an Verstärkern ohne Phono-Eingang und lässt über den USB-Port sogar an den Computer anschließen. Kann man mehr verlangen? Ja! Es fehlt noch eine Funkverbindung für den drahtlosen Anschluss an das Smartphone, die Bluetooth-Lautsprecher oder eine blauzahnfähige Anlage. Das und mehr macht nun der Nachfolger Teac TN-400BT möglich – und ihn schauen wir uns jetzt mal genauer an.

Der Plattenspieler ist mit einem s-förmigen Tonarm ausgestattet.

Klassisch-klares Design

Optisch gleicht der Teac TN-400BT seinem Vorgänger fast aufs Haar – das ist gut so, denn das Design ist klar und schnörkellos. Der Teac TN-400BT funktioniert nach dem sogenannten Masse-Prinzip, das heißt: Alle Bestandteile des Plattenspielers sind auf und unter der Grundplatte fixiert. Sie ist beim Teac TN-400BT zwei Zentimeter dick, besteht aus MDF und ist in fünf verschiedenen Ausführungen zu haben: in Walnuss, dann ist die Mechanik in mattem Silber gehalten; oder in einer Matt-Oberfläche, die Rot, Weiß, Silber oder Kupferbraun gehalten ist, dann sind Tonarm, Lagerung und Drehschalter durchweg in Schwarz. Die beiden Schalter sind aus Metall gefertigt, sie fühlen sich dadurch richtig gut an und besitzen eine schöne, definierte Gängigkeit – das zeugt von Qualität. Funktional erklären sie sich durch ihre Beschriftung von selbst: Mit dem hinteren Schalter wird die Geschwindigkeit eingestellt. Hier hat Teac zugelegt: Der TN-400BT spielt nicht nur Langspielplatten mit 33 1/3 Umdrehungen pro Minute und Singles mit 45 Touren, sondern auch Platten, die auf 78 laufen. Das ist prima, denn jetzt können die auf dem Dachboden gehorteten Schätzchen aus (Groß-)Vaters Zeiten wieder Einzug ins Wohnzimmer halten. Achtung: Wer Schellackplatten abspielen möchte, muss ein anderes Nadelsystem einsetzen, das mitgelieferte ist hierfür nicht geeignet. Die Geschwindigkeiten sind justierbar, dafür finden wir auf der Geräteunterseite drei Stellschrauben. Nun zum vorderen Schalter: Er ist für An/Aus zuständig, wobei in der Stellung „An“ eine kleine blaue LED die Betriebsbereitschaft des Teac TN-400BT signalisiert. Fortgeschrittene erkennen dies auch am nun rotierenden Plattenteller. Er ist aus Aluminium-Druckguss gefertigt und bringt 553 Gramm Gewicht ein, um eine stabile Rotation zu gewährleisten. Daran ist natürlich auch der Gleichstrommotor beteiligt. Er gibt eine konstante Geschwindigkeit vor und treibt den Plattenteller über einen Riemen an. Dies ist zugleich eine mechanische Entkopplung, so werden Vibrationen des Motors nicht auf den Plattenteller übertragen, sondern durch den Riemen absorbiert. Der Motor ist ein Schnellstarter: Er läuft nicht langsam an, sondern bringt den Plattenteller umgehend auf die eingestellte Drehzahl.

Unter dem Plattenteller sitzt der Motor, hier sieht man durch die Zugriffsöffnung des Tellers den Pulley, über den der Antriebsriemen gelegt ist.

Lift It Up: Der Tonarm

Hingucker eines jeden Plattenspielers ist natürlich der Tonarm und seine Lagerung. Der Teac TN-400BT ist mit einem S-förmigen Tonarm aus Aluminium bestückt, er ist statisch ausbalanciert, das bedeutet: Sein Schwerpunkt liegt im Drehpunkt. Für die richtige Balance und für die nötige Auflagekraft sorgt das Gewicht am hinteren Ende des Arms, zur Kompensation der Zugkäfte, die beim Plattenabspielen auf die Nadel wirken, ist der Teac TN-400BT mit einem Anti-Scating-Mechanismus ausgestattet. Die Mechanik wird durch einen Tonarmlift komplettiert, er sorgt für ein sanftes Eintauchen der Nadel in die Rille. Das ist sehr gut, da der Teac TN-400BT ein rein manueller Plattenspieler ohne jegliche Automatik ist. Wer je einen Plattenspieler hatte, dessen grobmotorischer Lift den Tonarm in ein Fallbeil verwandelt, weiß die Sensibilität dieses Lifts zu schätzen. Zurück zum Tonarm: Er mündet vorn in die Kopfplatte, unter ihr ist das System mitsamt Nadel montiert. Der Systemträger wird durch eine Überwurfmutter am Arm befestigt, dieser sogenannte „SME-Schraubanschluss“ erlaubt einen einfachen Systemwechsel – etwa, wenn man auch mal ein System für Schellackplatten einsetzen möchte. Die meisten werden aber wohl mit einem System für normale Langspielplatten auskommen, und hier hat Teac eine gute Wahl getroffen.

Die Tonarmbasis ist ausgezeichnet gefertigt und sorgt dafür, das der Tonarm sauber und präzise agiert.

Das System: Ein Klassiker aus renommiertem Haus

Das System: Ein Klassiker aus renommiertem Haus
Der Plattenspieler wird direkt mit einem fix und fertig vormontierten System geliefert, so dass man den gesamte Kopf nur noch mit dem Bajonettverschluss am Tonarm fixieren braucht. Das System stammt von dem renommierten Hersteller Audio Techica. Das japanische Unternehmen ist mit der Entwicklung von Plattenspieler-Tonabnehmersystemen berühmt geworden und gehört heute zu den bekanntesten Herstellern in diesem Produktsegment. Im Teac TN-400 BT kommt das AT95E zum Zuge. Dieses System ist ein Klassiker von Audio Technica, es wird seit Jahrzehnten in Plattenspielern verschiedenster Marken eingesetzt oder nachgerüstet und ist vor allem bei Pop- und Rockmusik-Hörern beliebt. Beim AT95E handelt sich um ein Moving Magnet-System mit elliptischer Diamantnadel, ihm werden eine gute Auflösung, spritzige Bässe und direkte, saubere Mitten attestiert. Über den Klang des Plattenspielers entscheidet aber auch und besonders die Phono-Vorstufe, die aus der zart abgetasteten Rilleninformation wieder ein HiFi-Signal mit normalem Pegel macht. Hier bietet der Teac TN-400BT ein weiteres Plus: Er hat diese Vorstufe bereits an Bord.

Die Headshell ist mit dem AT95E von Audio Technica bestückt, das System ist schon ab Werk fix und fertig moniert und justiert. Durch die Befetsigung per Überwurfmutter lässt sich die Headshell schnell wechseln.

Integrierte Phono-Vorstufe

Auf der Rückseite des Teac TN-400BT finden wir einen Schalter, der mit „Phono EQ“ bezeichnet ist. Ihm sollte man unbedingt Beachtung schenken. Dahinter steckt nämlich nicht, wie man vermuten könnte, eine kleine Klangregelung, sondern eine komplette zuschaltbare Phono-Vorstufe. Teac geht zurecht davon aus, dass aktuelle Amps nicht unbedingt über einen ausgewiesenen Phono-Eingang verfügen. Deshalb wird das zarte Signal, das vom Tonabnehmersystem kommt, intern entzerrt und auf Pegel gebracht, damit der Teac TN-400BT an den Line-Eingang eines Verstärkers angeschlossen werden kann. Zugleich ist damit ein Subsonic-Filter zugeschaltet, er siebt unerwünschte Tieftöne unter 18 Hertz heraus, da sie eine mögliche Überlastung für angeschlossene Lautsprecher darstellen können. Der Plattenspieler wird ab Werk mit aktiviertem „Phono EQ“ geliefert, deshalb eine Warnung an alle, die den Plattenspieler an den womöglich doch existierenden Phono-Eingang des Verstärkers anschließen: Erst den „Phono EQ“ auf „Thru“ stellen, so wird der interne Verstärker des Plattenspieler umgangen. Sonst besteht die Gefahr, dass durch die hohen Signalpegel, die der Teac TN-400BT liefert, die Phono-Stufe des Verstärkers Schaden nimmt. Selbst wenn nichts kaputt geht, merkt man sofort, dass hier etwas nicht stimmt: Die Musik klingt dann völlig übersteuert und verzerrt statt ausgepegelt und klar. Über diesen „Phono EQ“ hinaus hat der Teac TN-400BT aber noch weitere Features zu bieten.

Auf der Rückseite sitzt neben dem Audio-Ausgang der Schalter für den integrierten Phono-Vorverstärker, die USB-Buchse, die Buchse zum Anschluss de externen Netzteils und der An/Aus-Schalter.

Bluetooth fürs Streaming, USB fürs Recording

Zwei Schittstellen machen den Teac TN-400BT fit für die digitale Gegenwart: USB und Bluetooth. Mit Bluetooth wird der Plattenspieler streamingfähig. Der Turntable lässt sich also per Funk mit Bluetooth-Lautsprechern koppeln, und schon hat man eine spielfähige Stereo-Anlage. Alternativ erlaubt die Funkverbindung den Musikgenuss über einen Bluetooth-Kopfhörer. Man kann den Teac TN-400BT aber auch über ein Bluetooth-Funk-Modul an einen woanders verorteten Verstärker anschließen, dies ist eine mögliche Lösung bei Platzproblemen – oder eine Alternative, wenn man statt der klassischen Anlage auf eine modern-digitale Komponente setzt. So oder so oder so: Der TN-400BT wird dadurch vom Kabel befreit. Damit die Klangqualität sauber bleibt, kommt hier die Bluetooth 4.0 zum Zuge, diese Version bietet neben den Standard-Codecs auch aptX. aptX gilt bei Bluetooth als der Top-Standard für die Audio-Übertragung und sorgt für einen wirklich guten Sound, der fast verlustfrei und nahe der CD-Qualität ist. Diese Güte übertrifft der Teac TN-400BT nun mit seiner zweiten Schnittstelle: der USB-B-Buchse. Auf diesem Weg stellt der Plattenspieler ein digitalisiertes Signal in der Qualität 48 Kilohertz / 16 Bit zur Verfügung. Über den USB-Ausgang kann der Plattenspieler mit dem Computer verbunden werden. Voraussetzung ist ein PC ab Windows 7 oder ein Mac ab OS X Lion (10.7), dann funktioniert der Anschluss des Plattenspielers garantiert und ohne Installation eines Treibers. Ein entsprechendes USB-Kabel, am besten mit Ferritkern-Mantel als Entstörfilter, muss man allerdings noch hinzukaufen, aber dann klappte es: Der Computer erkennt den USB-Port automatisch und meldet ihn als „USB Audio Codec“ an – schon kann es losgehen. Wer auf diesem Weg seine digitalisierten Vinylschätze bearbeiten und archivieren möchte, braucht natürlich noch eine entsprechende Software. Sie wird nicht mitgeliefert, aber der Markt bietet eine reichhaltige Auswahl an Freeware (etwa Audacity), Shareware und kostenpflichtigen Programmen. Es lohnt sich, hier Anspruch und Preis abzuwägen, für die meisten wird eines der kostenfreien Programme vollkommen genügen.

Der Teac TN-400BT spielt konventionell über Verstärker und Boxen – oder kabellos über einen Bluetooth-Laustsprecher. Hier streamt er sein Signal an den blauen YoYo (S) von Cambridge Audio.

Wider das Störgeräusch: Elastische Füße, externes Netzteil, Erdung zum Anschluss

Plattenspieler reagieren empfindlich auf mechanische und elektrische Einflüsse. Teac hat beim TN-400BT deshalb mit drei bewährten Maßnahmen Prävention betrieben. Zum einen ist das Netzteil ausgelagert. Das ist gut, denn Plattenspieler sind wegen ihrer sensiblen Tonabtastung und der daraus generierten geringen Signalspannungen sehr empfänglich für elektromagnetische Einstreuungen, die gerade von Netzteilen gerne abgestrahlt werden. Eine externe Stromversorgung trägt deshalb dazu bei, solche Störgeräusche erst gar nicht entstehen zu lassen. Zum zweiten besitzt der Cinch-Ausgang eine Erdungsklemme. Teac liefert auch ein entsprechendes Kabel mit, durch diese Erdung wird das empfindliche Signal vor Brummeinflüssen bewahrt – sofern der angeschlossene Verstärker ebenfalls über eine solche Erdungsklemme verfügt. Zum dritten steht der Teac TN-400BT auf vier Aluminium-Füßen, die ein gummiertes, elastisches Innenleben besitzen. Diese Weichteile übernehmen eine Pufferfunktion: Mechanische Erschütterungen werden hier absorbiert und somit vom Plattenspieler-Chassis ferngehalten, so geht beispielsweise der Trittschall nicht als akustisches Additiv in die Wiedergabe der Musik ein. Diese Füße sind nicht höhenverstellbar, darum sollte die Ebene, auf der der Plattenspieler steht, neigungsfrei sein. Wenn es hier stimmt, steht dem prompten Plattenspaß nichts im Wege, denn Teac macht es dem stolzen Besitzer des Turntables beim Aufbauen leicht.

Der Teac TN-400BT ist mit vergoldeten Cinch-Buchsen ausgestattet – und mit einer Erdungsklemme. So werden etwaige Brumm-Geräusche vermieden, wenn der Verstärker ebenfalls eine Erdunsgklemme hat und man den Erdungsdraht des mitgelieferten Kabels anschließt.

Montage und Einrichtung

Der TN-400BT erfordert nur wenige Handgriffe, bis die erste Platte aufgelegt werden kann. Zuerst wählt man einen geeigneten Standort. Der Turntable sollte am besten wasserwaagengerade stehen. So vermeidet man, dass ungewollte Zugkräfte auf die Nadel einwirken. Das verschlechtert die Wiedergabequalität und verschleißt die Platten. Nun zur Montage: Als erstes setzen wir den Plattenteller auf die Mittelachse und legen den Antriebsriemen um das Antriebsrad. Der Riemen ist schon auf die Teller-Unterkonstruktion aufgezogen, nun ziehen wir das Gummiband durch Telleröffnungen in Richtung des Antriebsrads und stülpen es darüber. Der Riemen sitzt richtig, wenn wir den Teller mit der Hand drehen und er sich leichtgängig bewegt. Anschließend kommt die Filzauflage auf den Teller, sie schont die Platte, bedämpft den metallenen Teller und kann dadurch auch klanglichen einen Einfluss haben. Fortgeschrittene können hier vielleicht mal mit Alternativen aus Kork oder Leder experimentieren. Im Fachhandel und in Online-Shops, etwa bei Protected, wird man für diesen Fall fündig, aber auch für weitere Tuning-Maßnahmen und generell für Audio-Zubehör.
Nun wird das Gegengewicht auf den Tonarm aufgeschraubt. Es sorgt dafür, dass auf die Nadel mit einer wohldefinierten Kraft in die Rille gedrückt wird. Dadurch erzielt man den vom Hersteller intendierten Klang. Zur Installation schieben wir das Gewicht mit sanftem Druck über das Tonarmende, bis es dort einrastet. Nun können wir das Gewicht durch Drehen im Uhrzeigersinn immer weiter auf den Tonarm aufschrauben, das machen wir erst einmal soweit wie möglich, die optimale Position ermitteln wir später.

Die metallenen Drehknöpfe tragen zur hochwertigen Anmutung bei. Der Geschwindigkeitsschalter zeigt es an: Der Teac TN-400BT kann sogar 78 UpM-Schallplatten abspielen.

Nun schrauben wir den Systemträger samt Tonabnehmersystem auf den Arm. Diese Einheit ist ja vormontiert, deshalb geht das ganz unkompliziert. Jetzt wird der Tonarm ausbalanciert. Dafür müssen wir erst einmal das Rad mit der Beschriftung „Antiscating“ auf Null stellen. Das Antiscating erklären wir später. Jetzt nehmen wir die Schutzkappe des Nadelsystem ab, indem wir sie gaaanz langsam und vorsichtig nach vorne ziehen. Dann lösen wir die Arretierung des Tonarms, sie lässt sich leicht nach rechts wegdrücken. Nun senken wir den Lifthebel. Danach drehen wir das Gegengewicht wieder zurück, bis der Tonarm genau waagerecht ausgerichtet ist und schwebt. Damit er uns beim der nächsten Einstellung nicht versehentlich entfleucht, arretieren wir ihn wieder. Jetzt drehen wir den vorderen, mit der Skalierung bedruckten Ring des Gewichts so, dass die „0“ genau über der Markierungslinie des Tonarms steht, und drehen danach das hintere Ende des Gewichts soweit, bis der mitlaufende Ring in der Position „2“ steht. Damit haben wir das empfohlene Auflagegewicht eingestellt, das für das mitgelieferte System 2 Gramm beträgt. Nun schließen wir den Plattenspieler an und achten auf die richtige Stellung des „Phono EQ“- Schalters. Weil unser Verstärker über einen eigenen Plattenspieler-Eingang verfügt, schalten wir den Schalter des Teac TN-400BT auf „Thru“ – und jetzt kann es fast schon losgehen, wir müssen nur noch an einem Rädchen drehen.

Der Teac TN-400BT ist mit einem Anti-Scating-Mechanismus ausgerüstet, mit ihm werden die einseitigen Zugkräfte auf die Nadel ausgeglichen.

Der Teac TN-400BT in der Praxis

Die finale Einstellung ist zugleich der erste Schritt zur Klangoptimierung: Wir stellen die Anti-Skating-Kraft ein. Sie arbeitet gegen die Kräfte, die beim Betrieb des Plattenspielers auf die Nadel wirken und sie nach innen ziehen. Ohne diese Gegenkraft wird die innere Flanke der Plattenrille stärker beansprucht als die Linke, was zu einem ungleichmäßigen Verschließ führt – und klanglich ein Ungleichgewicht von linkem und rechtem Kanal zeitigt. Deshalb dreht man das Anti-Skating-Rädchen von der Position „0“ soweit, bis die Kanäle ausgewogen sind. Wir haben als erstes Livingston Taylors Version von „Isn’t She Lovely“ aufgeleg, und mit der Anti-Skating-Einstellung erzielen wir direkt einen deutlichen Klangzugewinn: War die Musik mit deaktiviertem Anti-Skating doch etwas anämisch und bassarm, so gewinnt sie in der vorgeschlagenen Einstellung „2“ an Tiefton, der Sound wird im ganzen voller, dafür schwindet die zuvor störende Schärfe. Hier sollte man ein wenig Zeit aufwenden, um mit geringfügigen Veränderungen der Anti-Skating-Einstellung vielleicht ein noch besseres Klangergebnis zu erzielen. Wir haben bei etwas über „2“ das Optimum gefunden. Auch bei der Auflagekraft gilt: ausprobieren. Eine leichte Erhöhung, also ein Eindrehen des Gewichts hin zum Tonarm, bringt mehr Last auf das Tonabnehmersystem. Das führt zu einer Stärkung des Bassbereichs, allerdings wird die Schallplatte auch stärker beansprucht. Eine Verringerung des Gewichts sorgt hingegen für einen schlankeren Klang, zudem ist diese Einstellung für die Schallplatte ein wenig schonender. Wir gehen ein klein wenig über die empfohlenen 2 Gramm hinaus, so klingt’s kräftiger. Was trägt nach der Mechanik nun die die Elektronik zum Wohlklang bei? Als Verstärker haben wir den Arcam A 39 angeschlossen, einen First-Class-Amp, der über seine Line-Eingänge hinaus auch eine eigene Phono-Vorstufe bietet. So können wir per Vergleich testen, was die Pre-Amp-Sektion des Teac TN-400BT leistet – und das ist prima. Der Arcam liefert ein etwas schlankeres, analytischeres, druckvolleres Klangbild, die Phono-Stufe des Teac hingegen sorgt für einen wärmeren, runderen Sound, in dem die Bässe ein wenig betonter sind.

Der Plattenspieler wir mit einer Haube geliefert, die den Schmutz fernhält und die empfindliche Plattenspielermechanik vor unbeabsichtigten Berührungen schützt. Die Haube ist mit zwei Laschen versehen, sie werden einfach in die rückseitigen Halterungen der Grundplatte eingesteckt.

Das zahlt sich bei einer Nummer wie „Walk On By“ aus, dem Opener von Isaac Hayes Klassiker „Hot Buttered Soul“: Wenn der charismatischen Soulman mit samtener Stimme in vollem Brustton „Oh Baby, walk on by“ schmachtet, klingt der Bassbariton unwiderstehlich sexy – genau dieses Einschmeichelnde muss man hören können, und der Teac TN-400BT kann es liefern. Hayes‘ Band baut zum Ende hin eine mehrminütige Steigerung auf, hier zeigt auch der Bassist James Alexander mit virtuositen Läufen sein Können, die Abbildung des Teac TN-400BT macht aber auch die anderen drei Nummern des Albums dank dieses satten Fundaments zum Genuss. Darüber groovt ein knackiges Schlagzeug, auch hier punktet der Plattenspieler mit einer dynamischen Wiedergabe. Sind Gewichtskraft und Anti-Skating optimal eingestellt, macht sich das auch in der geschmeidigeren Höhenwiedergabe bemerkbar. Das hört man insbesondere bei den Becken des Drumsets, sie besitzen in der Aufnahme eine gewisse Harschheit, sind hier aber gut eingebettet. Das gilt auch für die reibende Fuzz-Gitarre mit dem Flatterecho, sie kann mitunter doch sehr spröde klingen, hier hat sie einen ordentlichen Biss, ohne zu nerven. Sehr schön! Wer das alles auf seinem Rechner digitalisieren möchte, also den USB-Ausgang nutzt, muss dafür den Phono-Vorverstärker des TN-400BT aktiviert haben. Der Plattenspieler wird, wie von Teac versprochen, sofort vom Computer erkannt, das Musiksignal liegt an, wer eine entsprechende Software installiert hat, kann gleich mit der Aufnahme loslegen. Auch über den Bluetooth-Weg liefert der Teac TN-400BT ein sauberes Ergebnis, wir haben als Spielpartner den YoYo (S) von Cambridge Audio gewählt. Dieser qualitativ sehr gut gemachte Blauzahn-Lautsprecher liefert bei bei kompakten Maßen einen außerordentlich erwachsenen Sound, und deshalb macht die Kombi richtig Laune: Während der Teac TN-400BT auf unserem Lowboard steht, spielt der Lautsprecher mit sattem Klang sechs Meter entfernt am Redaktionsplatz – Tele-Plattenhören kann eine richtig praktische Alternative sein! Die Wiedergabe über die klassische Klangkette bleibt aber unser Favorit, denn hier kann der Teac TN-400BT seine klanglichen Vorzüge am besten ausspielen.

Der Teac TN-400BT in der silbernen Variante.

Fazit

Der Teac TN-400BT ist ein sehr gut gemachter manueller Riemen-Plattenspieler, der direkt mit seiner Ausstattung punktet: Dank der zuschaltbaren integrierten Vorstufe kann er auch an Verstärker ohne Phono-Eingang angeschlossen werden, über seinen integrierten DAC und die USB-Buchse macht er die Archivierung der analogen Schätze am Computer möglich, via Bluetooth erlaubt er das kabellose Audio-Streaming hin zu Blauzahn-Lautsprechern. Über die Standardgeschwindigkeiten für Longplayer und Singles hinaus bietet er die Möglichkeit, 78 UpM-Schallplatten abzuspielen, für den Genuss von Schelllack-Schätzchen lässt sich ruck-zuck der Systemkopf austauschen. Zur satten Ausstattung kommt eine saubere Akustik: Der Teac TN-400BT liefert, wenn die leicht zu bewältigende Justage gewissenhaft erledigt worden ist, ein angenehmes, ausgewogenes Klangbild mit schöner Dynamik, vollem Bass und präsenten Höhen. Dazu überzeugt der Teac TN-400BT mit einer sehr ansprechenden Optik und seiner ausgezeichneten Verarbeitung. Das alles macht den Teac TN-400BT zu einem tollen Allrounder mit einem herausragenden Preis/Leistungsverhältnis.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: herausragend

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171101.TEAC-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Teac
TN-400BT
Produktkategorie:Plattenspieler, streaming- und netzwerkfähig
Preis:499,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Matt-Oberflächen (Rot, Weiß, Silber, Kupferbraun)
- Walnuss
Vertrieb:Pioneer & Onkyo Europe, Willich
Tel.: +49 2154 / 913 13-0
www.pioneer.de
Abmessungen:117 x 420 x 356 mm
Gewicht:4,9 kg
Antrieb:Riemenantrieb
Geschwindigkeiten:33 ⅓, 45 und 78 Upm
Ausgang (analog)1 x Cinch
- Line-Level: 155 mV (–16 dB)
- Phono-Level: 3,5 mV (+/–3 dB)
Schnittstellen (digital):1 x USB Typ B
1 x Bluetooth (mit aptX-Codec)
Codecs:SBC, AAC, apt X
Maximale Samplingrate/
Auflösung (USB)
48 kHz / 16 Bit
Lieferumfang: - Teac TN-400BT
- externes Netzteil
- Systemträger
- Tonabnehmer Audio Techica AT95E (MM-System, elliptischer Diamant), vormontiert
- Antriebsriemen
- Gegengewicht
- Filzmatte
- Staubschutzhaube (mit Scharnieren)
- Cinch-Kabel mit Erdungsanschluss (1,0 m)
- Single-Puck
- Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Niederländisch, Schwedisch)
Besonderes:- Bluetooth-Audio-Streaming
- USB-Schnittstelle
- integrierter DAC
- integrierter (abschaltbarer) Phono-EQ-Verstärker mit Subsonic-Filter
- Lieferung mit MM-System (Audio Techica AT95E)
- Systemträger ab Werk montiert und justiert
- 78 UpM-Platten abspielbar
- hervorragende Verarbeitung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistung:hervorragend
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