Home » Tests » Roterring Belmaro 33 – praktische, flexible und maßgeschneiderte HiFi-Behausung mit Stil
22. Juni 2018von Roman Maier
Inhaber/GeschäftsführerDas Belmaro 33 wirkt auf den ersten Blick wie ein klassischer TV-Schrank. Schlicht und zeitlos designet, will dieses clever aufgebaute Audio-Möbel aber sogar große HiFi- und Heimkino-Boliden aufnehmen und verspricht einfachen Zugriff auf die Verkabelung. Das halboffene Roterring Mobiliar hat darüber hinaus sogar noch ein paar Extras mehr zu bieten.
Der Umzug steht an oder das Wohnzimmer soll renoviert und optisch auf Vordermann gebracht werden. Alles wird aufgeräumt, alles wird hübscher. Dazu gehört auch, dass die große HiFi- oder Heimkino-Anlage endlich aus dem Blickfeld verschwindet. Schluss mit schwarzen Kisten, nerviger Kabellage und Staub auf den Geräten. Die Anlage muss weg und ein hübsches Audio-Möbel her.
Damit wären wir schon bei der größten Schwierigkeit: Entsprechendes Mobiliar gibt es offensichtlich reichlich – HiFi-Möbel, die sich als Platzwunder versprechen und sowohl die Stereo-Anlage wie die CD- und Filmsammlung in sich aufnehmen wollen. Schaut man allerdings genauer hin, fällt schnell auf, dass die allermeisten TV- und HiFi-Schränke wohl eher für die Aufnahme ultrakompakter Audiosysteme, als für die Unterbringung erwachsener HiFi-Bausteine gemacht sind. Besitzer einer besseren HiFi-Kombination im 43-Zentimeter-Format kennen das Problem und suchen heutzutage schon gar nicht mehr im klassischen Möbelhaus nach entsprechenden Lösungen. Die Alternative wäre der HiFi-Fachhandel, für besagte Audio-Boliden findet man hier zumindest entsprechende Racks, die auch größere Elektronik-Bausteine in sich aufnehmen. Das ist ein erster Schritt, aber eigentlich auch nicht die gesuchte Lösung, schließlich sollen Technik, Kabel und Software ja aus dem Blick verschwinden. Obendrein soll sich der neue Einrichtungsgegenstand auch noch perfekt in den Wohnraum integrieren und nicht als HiFi-Herberge erkennbar sein. Kurz gesagt: Es muss ein Möbel her, das wie ein Möbel aussieht, auch größeren Stereo-Komponenten genug Stauraum – und vor allem Tiefe – bietet. Idealerweise offeriert es der Elektronik zudem eine ordentliche Belüftung und auch noch genug Platz für Kabel und das Handling hinter den Geräten.
Die Kreation exakt solcher Einrichtungslösungen hat man sich Roterring zur Aufgabe gemacht. Das Knowhow dafür ist da, schließlich verfügen die Münsterländer sowohl über jede Menge Erfahrung im Möbelbau, wie auch in der Gehäuse-Produktion von HiFi-Lautsprechern, Sounddecks und Frontsurroundlösungen. Hinzu kommt die Passion für die Musikwiedergabe, die in jedem Roterring-Produkt erkennbar ist. Hier werden HiFi-Lösungen von HiFi-Fans entworfen, davon konnten wir uns beispielsweise in unseren Tests des Scaena Protekt 260 oder des Belmaro 32 bereits selbst überzeugen.
Belmaro 33: Makellos, zeitlos, flexibel
Das diesmal zum Praxistest erwählte Belmaro 33 schließt sich den positiven Eindrücken, die wir bislang von Roterring-Produkten gewonnen haben, nahtlos an. Zunächst das Offensichtliche: Dieses Möbel basiert auf dem uns bekannten Belmaro 32, es offeriert allerdings deutlich mehr Stauraum. Kein Wunder, das 32er ist ein Lowboard, beim 33er handelt es sich um ein halboffenes Sideboard. Genau genommen, um ein in diversen Farb- und Ausführungsvarianten verfügbares und individuell konfigurierbares Mobiliar. Sie bevorzugen es in Schwarz lackiert, in Nussbaum oder Struktureiche furniert oder gar zweifarbig? Alles ist möglich, Roterring macht ihr Möbel zum maßgeschneiderten Wunschmöbel. Eben so, wie man es beispielsweise aus der Automobil-Industrie als „Customizing“ kennt. In Customizing-Art lassen sich dann auch die oberen Fachhöhen bestimmen. Je nach Höhe der eigenen HiFi-Gerätschaft bietet sich diesbezüglich eine vierstufige Auswahl zwischen 140 bis 220 Millimetern pro Fach. Wählt man die größte Ausbaustufe, ließe sich hier beispielsweise sogar der größte Denon-Surround-Amp AVC-X8500H locker unterbringen. Damit nicht genug, dieses Heimkino-Flaggschiff passt aber ohne Schwierigkeiten auch in jedes der drei unteren Fächer – sogar in seiner Tiefe.
Das Beeindruckende dabei: Die massive Rückwand bietet der Gesamtkonstruktion enorme Stabilität, ist zugleich aber auch großzügig ausgeschnitten, dass die hier beherbergten Komponenten ordentlich Be- und entlüftet werden. Sehr vorbildlich! Diese Konstruktion offeriert gleich einen weiteren Vorteil, denn so lassen sich ganz nebenbei sämtliche Strom- und Signalkabel schnell und einfach einstecken und führen. Das nervige Herumgekrieche hinter dem Rack und das blinde Ertasten von Kabeln und Buchsen findet hier erst gar nicht statt. Das Herumgekrieche beim Aufbau entfällt ebenso. Roterring liefert sein Belmaro 33 nicht mit einem x-beliebigen Frachtführer, sondern durch einen erfahrenen Möbelspediteur aus. Dessen geschultes Personal übernimmt bei Ihnen zu Hause auch gleich die Montage. Ist der Spediteur weg, sind Aufbau und Feinjustage erledigt und die Technik kann einziehen.
Aber nochmal zurück zum Customizing: Dieses endet aber nicht bei der Farb- und Größenwahl, sondern geht bei der Selektion der Funktionsweise besagter Fächer weiter. So lässt sich bestimmen, ob diese als Schublade ausgeführt, mit Klappen bestückt sein sollen oder ob ein Mix beider Varianten gewünscht ist. Egal, wie man sich entscheidet, sämtliche Modulationen sind passgenau gearbeitet und im geschlossenen Zustand visuell nicht voneinander zu unterscheiden.
Besser geht es kaum
In Sachen Verarbeitung spielt die doppeletagige Audiobehausung ebenfalls ganz vorn mit. Das kennen wir von Roterring, bereits in unseren Tests des Belmaro 32 oder des Scaena 14 gab es in dieser Disziplin absolut nichts zu kritisieren. Das ist auch bei unserem diesmaligen Testgast so. Beginnen wir bei der Oberfläche: Selbstverständlich besteht jede Ebene aus einer durchgängigen Platte, Anstöße oder Nähte sind hier selbstverständlich nicht zu finden. Das liegt in visueller Hinsicht allerdings auch an dem cleveren Oberflächenschutz, den wir auch schon aus vorherigen Tests kennen. Wie beispielsweise im Belmaro Reto High setzt Roterring auch hier auf ein gegen Kratzer und andere mechanische Beschädigung unempfindliches Furnier. Das fasst sich etwas stumpf an, bietet dafür aber unschlagbare Vorteile: Schlüssel, HiFi-Gerätschaften oder Blumentöpfe können hier bedenkenlos aufgelegt bzw. abgestellt werden. Selbst das einfache Verschieben besagter Gegenstände stellt keine Schwierigkeit dar. Während andere Möbel dieses oft mit unschönen Kratzern belegen, bleibt dieser Vorgang hier zumeist folgenlos. Dazu passt die perfekte Umleimung jeder Ebene. Alles sitzt fest und die Stoßkante findet sich selbstverständlich an der am wenigsten sichtbaren Stelle auf der Rückseite. Apropos Rückseite: der massive Ausschnitt wurde bereits erwähnt, darüber hinaus bietet die schicke Audiobehausung auch gleich noch eine clevere Kabelführung. Diese fällt zunächst durch die große, mit einer Metallschiene geschlossene Lücke auf der Deckelplatte auf, durch den sich beispielsweise Strom- und HDMI-Kabel auf direktem Wege zum Fernseher führen lassen. Eine etwa fünf Zentimeter breite Leiste hinter der unteren Ebene dient als weitere Kabelführung. Hier lassen sich sämtliche Strippen bündeln und gemeinsam führen, wahlweise aber auch Mehrfachsteckdosen platzieren. Sehr gut, so lugen selbst beim Einsatz mehrerer Geräte keine Kabel unter dem Möbel hervor.
Details machen den Unterschied
Die Kombination aus Designanspruch. Knowhow und handwerklicher Qualität ist in jedem Detail zu finden. Schnörkellose Linien frischen die Optik auf. Sanft gerundete Kanten machen dieses Möbel zum echten Hingucker. So wirkt das Sideboard muskulös, zugleich aber auch filigran. Zu diesem Eindruck passen dann auch die massiven Edelstahlrohre, die der Gesamtkonstruktion ganz nebenbei auch noch zusätzliche Stabilität verleihen. Sie scheinen von der oberen Etage an abwärts durch alle Ebenen zu führen. Um wertvollen Raum hinter den Klappen bzw. Schubladen nicht zu verschwenden, ist die untere Einheit tatsächlich aber frei von jeglichen Metallstreben. Ein Punkt, den gerade Besitzer größerer HiFi- und Heimkinobausteine zu schätzen wissen.
Das Belmaro 33 ist flexibel in Design und Einsatz, die Aufteilung ist sinnvoll und zielgerichtet und handwerklich ist dieses Möbel eine echte Meisterleistung. Ein Eindruck, der spätestens bei der Beäugung der Klappen und Schubladen nochmals Bestätigung findet. Vergessen Sie die klapprigen Einheiten, die Sie von vielen Kaufhaus-Produkten kennen. Vergessen Sie die simpel zusammengesteckten Schubladen mit ihrer einfachen, dünnen Bodenplatte. Und vergessen Sie vor allem die billigen Plastikelemente, die spätestens nach einem Jahr ihren Dienst quittieren. Egal, ob Klappe oder Schublade, hier ist alles massiv gearbeitet und für den künftigen Einsatz perfekt vorbereitet. Die Front ist immer homogen, sämtliche Elemente in Waage und alle Spaltmaße identisch. Schubladen werden sauber, ruckelfrei und millimetergenau geführt. Selbst an die kleinen, oft aber sehr wichtigen Details, wie beispielsweise nahezu bündig versenkte Scharniere oder effektiv platzierte Gasfeder-Krabi hat man bei Roterring gedacht. Sie werden hier sogar zu entscheidenden Teilen des Belmaro 33, denn nur so gelangen die neuen Elektronik-Komponenten sauber und ohne störende Hindernisse schnell und sauber ins Möbel.
Fazit
Das Belmaro 33 wurde von HiFi-Freunden für HiFi-Fans gemacht und bringt alle Attribute mit, die es als Audio-Möbel prädestinieren. Ausreichend breit, hoch und tief nimmt es selbst große Stereo- und Mehrkanal-Boliden in sich auf. Konsequenterweise hat Roterring hier auch gleich an eine ausreichende Be- und Entlüftung und Vereinfachung der Verkabelung gedacht. Obwohl großzügig dimensioniert, dominiert das halboffene Belmaro 33 den Wohnraum nicht, sondern lässt sich dank individueller Gestaltung und zeitlosen Basisdesigns perfekt integrieren. Praktikabilität und Flexibilität stimmen, das gilt ebenso für Materialgüte und Design. Fehler in der oder Verarbeitung oder unnötige Details sucht man hier vergebens.
Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen (Location: Hifi Referenz, Düsseldorf)
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut
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97 of 100
Technische Daten
Modell: | Roterring Belmaro 33 |
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Produktkategorie: | Media-Möbel, individualisert |
Preis: | - Belmaro 33 ab 2.485,00 Euro |
Garantie: | 5 Jahre |
Ausführungen: | - indivuell auf Kundenwunsch |
Vertrieb: | Roterring, Ahaus Tel.: 02567 / 939763 www.roterring.eu |
Abmessungen (HBT): | 529 (bis 609) x 1853 x 555 mm |
Belastbarkeit: | 80 Kg pro Ebene |
Kabelführung: | ja (auch Steckerleisten) |
Made for: | - HiFi-Equipment - AV-Receiver - TV-Geräte - Sounddecks - Soundbars |
Besonderes: | - in höhe, Farbe und Ausführung individualisierbar - massive Konstruktion - Klappen mit Gasfeder-Krabi - alternativ mit Schubladen - sehr gut verarbeitet - großzügig dimensionierte Kabelauslässe - Full-Service-Lieferung - Made in Germany |
Benotung: | |
Praxis (30%): | 1,0 |
Ausstattung (30%): | 1,0 |
Verarbeitung (40%): | 1,0 |
Gesamtnote: | 1,0 |
Klasse: | Spitzenklasse |
Preis-/Leistung | sehr gut |
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