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Geht es echt so leicht? Zwei Aktiv-Boxen, ein Sound Hub, und fertig ist laut Dali die anspruchsvolle Klangkette, die traditionelles und modernes HiFi ermöglicht und sich einfach-elegant in den Wohnraum integriert – ohne Kabel, aber mit Komfort und Qualität: Einrichtung per Knopfdruck, Steuerung per Smartphone, WiFi-Streaming in HiRes-Qualität bis hin zu allen Boxen im gesamten Haus. Klingt wie ein Traum, deshalb haben wir uns gezwickt und das Dali Callisto 6 C Sound-System in der Realität getestet – natürlich mit den Flaggschiff-Boxen der Serie.

Das Dali Callisto besteht aus einem kleinen Sound Hub und zwei aktiven Schallwandlern. Es kommt komplett ohne Boxenkabel aus.

Aufbruch bei Dali: Die Dänen, bislang bekannt für erstklassige traditionelle Lautsprecher, gehen den Schritt Richtung Moderne und präsentieren mit Dali Callisto ihr erstes komplett-kompaktes Sound-System. Damit liegt Dali im Trend: Der klobige HiFi-Turm wird von cleveren Anlagen abgelöst, die vom Smartphone bedient werden, Musik nach Wunsch vom Online-Dienst, von der Festplatte oder jeder beliebigen Quelle abspielen – in einem Raum, mitunter aber im ganzen Haus, kabelgebunden per LAN und immer öfter drahtlos via WiFi. Dali geht mit Callisto allerdings deutlich weiter: Das kabellose Streaming zu den Boxen geschieht mit 96 Kilohertz/24 Bit, also in hochauflösender Qualität. Dazu kann man die gesamte Anlage durch einschiebbare Module einfach erweitern. Einfach – das ist der Leitgedanke des gesamten Callisto-Konzepts. Die Anlage soll in jeder Hinsicht selbstverständlich sein. Das gilt einerseits für ihre Integration ins Wohnumfeld, wo sich das Callisto Sound-System so geschmeidig wie möglich einfügen darf. Da ist die Kabelfreiheit ein wichtiges Plus, auch die bereits in die Boxen eingebauten Verstärker, aber ebenso die Tatsache, dass der Sound Hub, also die zentrale Steuerkomponente des Systems, ganz außerhalb des Sichtfeldes platziert werden kann. Wer will, sieht vom ganzen System also gerade mal die Lautsprecher. Die Selbstverständlichkeit des Callisto zielt aber auch auf die Bedienfreundlichkeit der Anlage. Das zeigt sich direkt bei der Einrichtung: Wo andere Systeme ein mitunter komplexes Paarungsritual erfordern, bis sich die Komponenten gefunden haben und zusammenspielen, geht das bei Dali Callisto mit einfachem Knopfdruck. Schauen wir uns die Protagonisten dieser Anlage nun mal näher an!

Der Sound Hub ist die schicke Schaltzentrale des Dali Callisto-Systems.

Herzstück und Zentrale: Der DALI Sound Hub

Fangen wir mit dem Herzstück des Dali Callisto an, dem Dali Sound Hub. Die logistische Zentrale des Systems ist optisch schick gemacht. Der rund 8 mal 30 mal 21 Zentimeter messende Korpus besteht aus mattschwarzem Kunststoff. In schönem Kontrast dazu steht die Decke aus hochglänzendem Acrylglas, die zusätzlich durch eine Ziernut abgesetzt ist. Das sorgt zum einen für eine hochwertige Anmutung. Zum anderen beherbergt diese Decke ein perfekt integriertes OLED-Display, das beim Pairing der Systemkomponenten einen stilisierten Hörraum mitsamt dem eingestellten Standort der Boxen anzeigt. Das ist toll gemacht! Wir kehren nochmal zurück zum Gehäuse, denn das ist bestens in Form: Die vertikalen Kanten sind schön gerundet, und die leichte Verjüngung hin zu den Wangen lässt den Sound Hub nochmals schlanker und optisch leichter erscheinen. Zudem hat der Sound Hub eine angenehm reduzierte Front. Der Sound Hub kommt hier nämlich mit gerade mal vier Bedienelementen und einem Display aus. Mit drei kleinen Tastern betätigt man für die Funktionen An/Aus, Stummschaltung und Quellenwahl, mit dem darunter positionierten Drehgeber verändert man die Lautstärke. Dieses Stellrad ist aus Metall, es besitzt eine wunderbar definierte Gängigkeit. Solche Features erhöhen die Wertigkeit. Das Stellrad ist in Wahrheit aber ein Stellring, er umfasst das zentrale, glänzend schwarze Display. Dies setzt den optischen Akzent der Gehäusedecke fort und hat zudem den ganz praktischen Nutzen, dass die Anzeige sehr gut ablesbar ist. In diesem schwarzen Auge wird uns die aktuelle Lautstärke angezeigt, aber ebenso mit sieben Piktogrammen die ausgewählte Quelle und die gegebenenfalls integrierten Zusatzmodule. Damit sind wir schon bei den Anschlüssen, Ports und Slots der Rückseite.

Toll gelöst: In die Oberfläche ist ein OLED-Display eingelassen, mit ihm ist die Einbindung der Boxen ein Kinderspiel.

Anschlüsse für alle Fälle

Der Blick auf das Heck bestätigt es: Das Dali Callisto ermöglicht traditionelles und modernes HiFi. Für alle, die noch analog unterwegs sind, bietet der Sound Hub einen Line-Input in Cinch-Ausführung und einen AUX IN in Gestalt einer Miniklinken-Buchse. Hier kann zum Beispiel das Smartphone angeschlossen werden. Für das Handy oder einen anderen Zuspieler gibt es dann auch gleich eine USB-A-Buchse zum Aufladen. Ausgangsseitig bietet der Hub eine Cinch-Buchse für einen Subwoofer und einen lautstärkegeregelten Pre Out. So kann man den Dali Sound Hub auch mit einer Endstufe und Passivboxen betreiben. Digital wartet der Dali Sound Hub mit einem elektrischen koaxialen Cinch-Input und zwei optischen Toslink-Schnittstellen auf. Hier werden Signale bis 192 Kilohertz/24 Bit angenommen, für die interne Weiterverarbeitung werden die Signale allerdings nach 96 Kilohertz/24 Bit gewandelt. Alle Eingänge bis auf den AUX IN haben eine Autosensing-Funktion, das heißt: Wenn ein angeschlossenes Gerät seinen Betrieb aufnimmt, schaltet der Hub automatisch auf diesen aktiven Eingang. Das ist, um auf die Toslink-Schnittstelle zurückzukommen, insbesondere für den Einsatz mit einem TV-Flachbildschirm optimal: Der Sound Hub springt an, sobald der vom Fernseher ein Signal empfängt.

Der Sound Hub macht mit seinen analogen und digitale Ein- und Ausgängen traditionelles und modernes HiFi möglich.

Die Streaming-Abteilung

Eine aktuelle Anlage muss natürlich streamen können – und hier bietet das Dali Callisto einige Leckerbissen. Fangen wir mit den abgehenden Signalen an. Hier vollbringt der Dali Sound Hub ein exzellentes Werk: Er sendet das Musiksignal per Funk an die Boxen – und zwar in HD-Qualität, die Güte beträgt 96 Kilohertz/24 Bit. Der hochauflösende Funkverkehr gelingt über eine sogenannte I²S-Schnittstelle, sie wird manchmal auch I2S geschrieben. So oder so: Das Kürzel steht für „Inter-IC Sound“ und bezeichnet einen einst von Philips entwickelten Standard zur Übertragung von digitalen Audiodaten. Dank dieser Funk-Fähigkeit braucht der Hub keine freie Bahn zu den Boxen, man kann ihn also auch in einen Schrank oder ein Board verbannen. Das werden alle schätzen, die möglichst wenig technische Geräte sichtbar in der Wohnung haben wollen. Nach den Boxenkabeln verschwindet nun also auch noch der Sound Hub – samt der an ihn angeschlossenen Geräte, wenn’s nicht gerade der Fernseher ist. Die I2S Audioübertragung des Dali Sound Hub ist auf bis zu acht Kanälen möglich, hinzu kommt ein Signalkanal für die Lautstärke-Steuerbefehle. Damit ist der Sound Hub in punkto Streaming, Multiroom oder Mehrkanal-Erweiterungen bestens für die Zukunft gerüstet. Für das Streaming von der Quelle zum Soundsystem bietet der Dali Sound Hub in seiner Grundausstattung Bluetooth 4.2 in seiner besten Form: Neben dem einfachen Container-Format AAC werden auch die Standards AptX und sogar AptX HD unterstützt. Schon mit AptX ist die Klangqualität nahe dran an der CD, AptX HD ermöglicht nun auch ein komprimiertes Streaming von Musikfiles in HiRes-Qualität bis 48 Kilohertz/24 Bit. In punkto Streaming geht beim Sound Hub aber noch mehr – und damit sind wir beim cleveren Modulkonzept des Dali Callisto-Systems.

Auf der Rückseite des Hubs sind zwei Slots für Plug-In-Module vorgesehen. Hier steckt schon das „BluOS NPM-1“-Modul samt USB WiFi-Adapter für Streaming und Multiroom in HD-Qualität.

Ausbaufähig: Flexibel und zukunftssicher durch Plug-In-Module

Auf der Rückseite des Sound Hubs finden wir, durch Blenden abgedeckt, zwei Schächte: Es sind Ports für Einschübe. Mit diesen Plug-In-Modulen lässt sich der Hub und damit das gesamte Dali Callisto Sound-System flexibel und individuell ausbauen. So ist die Anlage auch zukunftssicher. Das erste Plug-In-Modul ist bereits verfügbar – und das hat es in sich: Mit dem „BluOS NPM-1“-Einschub wird das Dali Callisto zum audiophilen Streamer und zur Multiroom-Zentrale für die kabellose Beschallung in HD-Qualität. Das Modul bietet die Multi-Room-Plattform BluOS von Bluesound. Bluesound zählt im Bereich Streaming zu den führenden Anbietern, die Betriebssystem- und Musikverwaltungssoftware BluOS ist eine der reifsten Streaming-Lösungen. Sie funkt über den mitgelieferten USB WiFi-Adapter Musik mit bis zu 192 kHz/24 Bit – in jeden Raum des Heimnetzwerks und zu jedem Gerät, das BluOS unterstützt. Dies tun etwa sämtliche streamingfähigen Komponenten des Herstellers NAD.

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Ebenso ausgereift ist die kostenlose BluOS-App für iOS und Android, so klappt die komfortable Bedienung über Smartphone oder Tablet und das Management der verfügbaren Geräte. Mit BluOS stehen nun nahezu alle Streaming-Dienste von Spotify und Tidal über Deezer, Napster und WiMP bis Qobuz und Amazon Music zur Verfügung – sofern man für diese Dienste einen Account hat. Völlig frei zugänglich sind über TuneIn die Internet-Radiostationen der gesamten Welt. Um die eigene Musik zuspielen zu können, bietet das „BluOS NPM-1“-Modul einen zweiten USB-Port, an den sich eine externe Festplatte anklemmen lässt, außerdem eine LAN-Schnittstelle, mit der man das gesamte Dali Callisto Sound-System auch kabelgebunden ins heimische Netzwerk integrieren kann. Übrigens: Das Betriebssystem BluOs gilt als roon-Ready. Wer also einen Account bei Roon hat, wählt womöglich alternativ diese exzellente Musik-Management-Software zur Verwaltung und zum Abspielen von Files. Ein typischer Fall von Qual der Wahl. Zurück zum Plug-In-Modul-System des Sound Hubs: Was folgt nun als zweites Modul? Denkbar wäre ein Einschub für Mehrkanal-Audio einer HDMI-Quelle, also eines Blu-ray-Players oder eines Multimedia-Players. Hier ist alles denkbar – sofern die Technik auf Modul-Maße schrumpfbar ist.

Mit der BluOS-App geht die Einrichtung des Dali Callisto als Streaming- und Multiroom-System leicht (Bild 1). Nach wenigen Schritten stehen die gängigen Musikdienste und Internet-Radiostationen zur Verfügung (Bild 2) – und natürlich die die eigenen Musikfiles, die auf einem Speicher im eigenen Netzwerk oder auf einer angeschlossenen USB-Festplatte gespeichert sind (Bild 3).

Attraktiver Befehlsgeber

Zum Fernbedienen des Sound Hub liefert Dali eine kleine, aber sehr feine Fernbedienung. Sie ist perfekt auf das Design des Sound Hubs abgestimmt und hat durch die metallene Unterschale ein angenehmes Gewicht. Dazu sind die Druckpunkte der fünf Taster gut definiert. Sehr schön: Die Pfeile auf den Laut- und Leise-Tasten sind leicht erhaben. So findet man diese beiden wichtigsten Felder ohne hinzugucken. Dabei lohnt sich das Hinsehen: Die Fernbedienung besitzt nämlich ein eigenes Display, auf dem die Ausgewählte Quelle angezeigt wird. Die Fernbedienung funkt ihre Befehle via Bluetooth, sie braucht also keinen freien Sichtkontakt zum Sound Hub – auch dies ermöglicht es, den Hub nach Belieben platzieren oder verschwinden lassen zu können.

Stimmig im Design, wertig in der Ausführung: Die Fernbedienen ist sogar mit einem eigenen Display ausgestattet und benötigt Dank Bluetooth keine freie Bahn zum Hub.

Aktivbox Dali Callisto 6 C: mit Verstärker, ohne Kabel

Die Lautsprecher sind, wenn man möchte, somit der einzig sichtbare Part des gesamten Callisto Sound-Systems – und auch hier gibt es eine sehr dezente Lösung, nämlich den kompakten Regallautsprecher Dali Callisto 2 C, mit ihm heißt dann dann auch gleich das ganze Soundsystem Dali Callisto 2 C. Wir haben uns aber für die große Alternative entschieden, den Standlautsprecher Dali Callisto 6 C. Preisfrage: Wie heißt nun das gesamte Soundsystem? Selbst mit der 6 C-Klangsäule, die 100 mal 20 mal 35 Zentimeter misst, ist die Anlage alles andere als als raumbeherrschend. In der mattweiß folierten, sehr schön verarbeiteten Variante wirkt die Box sogar noch ein wenig zierlicher als in der Esche Schwarz-Ausführung. Dali setzt bei der Callisto-Box auf ein massives MDF-Gehäuse mit Kunststoff-Schallwand, diese Front sorgt mit ihrer leicht gerundeten Form für eine sehr geschmeidige Optik. Bei den Treibern hat Dali auf Bewährtes zurückgegriffen und der Callisto 6 C die firmentypischen Markenzeichen gegönnt: Als Tweeter wirkt ein Hybrid-Hochtonmodul, also eine Kombination aus Bändchen- und Kalottenlautsprecher. Beide Treiber arbeiten über einen großen Frequenzbereich parallel, das Bändchen sorgt dabei für die Frische der Wiedergabe und für die breite Abstrahlung – und wandelt schließlich zu den ganz hohen Tönen hin allein. Das sind stratosphärisch hohe 30 Kilohertz!

Der Hybrid-Hochtöner der Standbox Dali Callisto 6 c besteht aus einem Bändchen- und einem Kalotten-Schallwandler.

Die Mitten und Bässe werden ebenfalls von einem Duo behandelt: Hier kooperieren zwei 165-Millimeter-Mitteltieftöner, wie immer bei Dali besitzen sie eine rotbraune Konus-Membran aus einem Papier-Holzfaser-Mix. Dank der doppelten Membranfläche, aber auch Dank des Gehäusevolumens und der Bassreflexabstimmung – erkennbar an der beiden Luftkanal-Öffnungen auf der Rückseite – spielt die Dali Callisto 6 C runter bis 37 Hertz. Bei all dem profitiert die 6 C von dem Know-How der bisherigen Dali-Schallwandler. Der Clou und die große Neuigkeit sind aber die Aktiv-Ausstattung, die eingebaute Elektronik und die damit verbundenen Möglichkeiten. Die Standbox ist mit einem eigenen Verstärker-Modul ausgerüstet, dies erklärt auch das satte Gewicht von 22,4 Kilogramm. Das eingebaute Kraftwerk in Class D-Schaltung kann kurzfristig bis zu 250 Watt liefern. Durch diese integrierte Verstärkersektion, die zudem auf die Chassis abgestimmt ist, braucht man keinen weiteren Amp. Man benötigt zudem kein Signalkabel, weil der eingebaute Empfänger samt Signalprozessor die Daten vom Sound Hub zugefunkt bekommt und selbständig verarbeitet.

Die rotbraune Papiermembran der Mitteltieftöner ist nach dem Hybrid-Hochton-Modul das zweite Erkennungszeichen von Dali-Lautsprechern. In der Callisto 6 C arbeiten zwei dieser 165-Millimeter-Speaker als Duo.

Magisches Wischen für laut und leise

Jetzt kommt als Extra-Special der Wow-Effekt dieser Box: Zur Veränderung der Lautstärke streicht man einfach über die Decke – nach links wird es leiser, nach rechts lauter, durch Doppeltippen werden die Boxen stummgeschaltet. Sehr cool! In die Decke ist vorn ein optisch komplett unsichtbares berührungsempfindliches Bedienfeld eingelassen – so geht das Handling wie von Zauberhand! Das hat wesentlich mehr Magie als die ebenso mögliche Bedienung über den Ferngeber oder das Stellrad des Sound Hub. Das zusätzliche Highlight ist die zugehörige Illumination auf der Front: Eine LED-Lichterreihe leuchtet auf, sobald die Lautstärke geändert wird. Für jede zusätzliche der insgesamt 50 Lautstärke-Stufen strahlt eine LED mehr. Nach kurzer Zeit erlischt der Strahl – bis auf jene LED, die den aktuellen Lautstärkewert symbolisiert. Mit dem Wischen und der Lightshow ist die Dali Callisto 6 C ein absoluter Hingucker und Verblüffer. Deshalb enden die mitgelieferten Blenden selbstverständlich oberhalb dieses LED-Paneels. Die Abdeckungen kommen passend zur Boxenfarbe – wie übrigens auch die Netzkabel. Da hat Dali mitgedacht, sehr gut. Weil die Dali Callisto 6 C eine Aktiv-Box ist, lässt sich sogar eine Audioquelle direkt an die Box anschließen. Damit das reibungslos funktioniert, besitzt die 6 C eine hybride Frequenzweiche. Sie arbeitet bei digitaler Datenversorgung vollaktiv mit einem 24 Bit-Soundprozessor, bei analoger Ansteuerung über die „ADC In“-Cinchbuchse hingegen passiv. In diesem Fall muss die Quelle aber eigenständig in ihrer Lautstärke regelbar sein. So lässt sich die Box auch mit einem konventionellen Verstärker über dessen Pre-Out betreiben. Wir testen die Boxen aber natürlich mit dem zugehörigen Sound Hub – und schließen die Anlage jetzt endlich an.

Haptisches Highlight: Über das unsichtbar eingelassenen Touchfeld verändert man die Lautstärke mit einem Wisch.

Optisches Highlight: Die LED-Kette zeigt mit ihren Lichtpunkten die Lautstärkeeinstellung und -veränderung an.

It’s so easy: Aufbau und Einrichtung

Wenn doch alles so einfach ginge! Die Einrichtung des Dali Callisto ist wirklich ein Kinderspiel. Weil wir keine Kabel vom Hub zu den Lautsprechern ziehen müssen, sind wir bei der Aufstellung völlig frei, nur eine Steckdose muss für jede Box verfügbar sein. Wir stellen die Schaklwandler trotzdem ganz konventionell auf, so dass sie mit unserem Hörplatz ein gleichschenkliges Dreieck bilden. Dali rät zu einem Wand-Abstand von zwanzig Zentimetern und zu einer parallelen Ausrichtung der Boxen ohne Einwinklung – gut, machen wir. Nun schalten wir den Hub und die Aktivboxen ein. Für das Verbinden dieser drei Komponenten, das sogenannte Pairing, drücken wir einmal den „Link & Connect“-Taster des Hubs und gehen danach zum rechten Lautsprecher. Hier finden wir ebenfalls einen „Link & Connect“-Taster. Wir drücken ihn, schon quittiert er seine Berufung mit einer kurzen Tonfolge, zugleich sehen wir im darunter liegenden Anzeigefeld der Box die gleiche Hörraum-Abbildung, die auch das Decken-Display des Sound Hub anzeigt. Das ist super gelöst! Die Displays zeigt uns den möglichen Lautsprecher-Standort an. Mit jedem Druck auf den Taster wird diese Lokalisierung um eine Position verändert, bis der richtige, also der reale Standort eingestellt ist. Dann gehen wir zur linken Box und verfahren auf die gleiche Weise. So kann man im Handumdrehen selbst ein ganzes Surround-Boxensemble einrichten. Man ahnt hier schon, was die Zukunft hier bringen wird. Ein abschließender Druck auf den Taster des Hub – fertig. Weil wir den Sound Hub gerne mit dem BluOS-Streaming-Modul testen wollen, haben wir vorab schon den Einschub eingesetzt. Dafür schraubt man die Blende für den Port 1 ab, wofür ein Torx-Schraubendreher nötig ist, und schiebt das Modul ein. Auch das ist in wenigen Sekunden erledigt, wenn man das passende Werkzeug hat.

Einfaches Einrichten: Das Pairing und die Festlegung des Boxen-Standortes geht mit einfachem Knopfdruck auf den „Link & Connect“-Taster am Hub und an den Boxen.

Sehr komfortabel: Auf der Rückseite der Boxen findet sich für ein leichtes Pairing das gleiche Display wie auf der Oberseite des Hub.

Das Dali Callisto in der Praxis

Bevor es losgeht, geben wir den Boxen erst mal eine ordentliche Einspielzeit. Dali veranschlagt rund 100 Stunden, bis die Boxen ihr Optimum erreicht haben. Das lässt einem mehr als ausreichend Zeit, die BluOS-App auf das Smartphone zu ziehen und zu installieren. Bei der Erstinstallation fragt die App die Netzwerk-Zugangsdaten ab, danach wird der Sound Hub sofort erkannt und verbunden, unter Umständen zieht sich die App noch ein Update, um auf dem neuesten Stand zu sein. In der Zeit können wir ja schon mal ohne das Streaming-Modul die Bluetooth-Übertragung testen. Auch hier greift das Einfach-Konzept: Die Kopplung geht ruck-zuck. Jetzt kann es losgehen! Wir haben auf unserem Tablet den Track „Scorpio Rising“ von Yello. Die Schweizer Klangtüftler schichten hier kunstvoll Synthesizer-Sounds, die quer durch den Raum wabern – und das klingt über das Callisto Sound System einfach fabelhaft! Schon der anschwellende Anfang entführt uns in eine Art Klangkosmos, der Sound ist sehr offen und schön transparent, einzelne Ton-Tupfen prasseln in links-rechts-Verteilung auf uns ein und entschwinden zu den Seiten. Sehr eindrucksvoll! Diese Soundschwaden können wir dank des Detailreichtums der Abbildung mühelos nachverfolgen. Nun wird das Ganze mit einer sich wiederholenden Bass-Tonfolge unterlegt, sie erreicht dabei ultratiefe Frequenzen – und die können die Callisto 6 C Standboxen bravourös und mühelos abbilden. Uns dagegen lastet diese schwere Tiefton-Kost auf den Trommelfellen und auf der Brust, wir hören nämlich auf einer mehr als satten Lautstärke. Erkenntnis des Tages: So gut kann Musik über Bluetooth klingen!

Auf der High End in München hat Dali die Standboxen in der schwarzen Ausführung präsentiert.

Weil die BluOS-Software sich mittlerweile auf den neuesten Stand gebracht hat, aktivieren wir nun das Streaming-Modul und hören den Track nochmal – und staunen über den Zugewinn an Klangqualität: Das Gewaber wirkt nun noch sphärischer, eindringlicher und geheimnisvoller, die Synthie-Sounds entschwindenden in einen deutlich größeren und tieferen Raum, und das von rechts nach links hin- und hergeworfene Echo eines kurzen Trompeteneinwurfs vollführt in diesem Raum ein faszinierendes Ping-Pong-Spiel. Dazu haben die abgrundtiefen Bass-Tonfolgen nun an Volumen zugelegt und drücken uns noch stärker auf die Brust – aber jetzt im Verbund mit den schnellen laut-leise-vibrierenden Marimbaphon-Tönen. Die sind uns vorher gar nicht so deutlich aufgefallen, nun aber sind sie aber sogar zu spüren. Das gesamte Klangbild dieser komplexen Tonschichtungen hat merklich an Klarheit und Plastizität zugelegt, gerade das Hochtonmodul der Boxen sorgt für eine tolle Auflösung. Das C 6-Boxenpaar kann hier zudem zeigen, welche Kraft es besitzt. Dabei spielen wir den Track nun auf einer wesentlich geringeren Lautstärke-Einstellung ab, um zum gleichen Pegel zu kommen wie bei der Bluetooth-Übertragung. Wir sind jetzt gerade mal bei Stufe 26 von 50, und schon vibriert die Einrichtung. Das bleibt auch so, wenn wir den Track nun noch alternativ von der angeklemmten Festplatte statt vom Tablet streamen. Mit der BluOS-App geht die gesamte Handhabung des und das Ausprobieren wirklich einfach und komfortabel. Der Yello-Track liegt uns nur in CD-Qualität vor, wie sieht es nun mit hochauflösenden Files aus? Dafür ist das Dali Callisto Sound-System ja schließlich auch ausgelegt. Hier erreichen wir den Höchstgenuss: Die balladesk-jazzige Nummer „Fragile“ von Robert Len betört mit einer sanft-sonoren Saxophon-Melodie, die gleich im Anschluss von der Trompete wiederholt wird und danach von einer Konzertgitarre aufgegriffen wird, alles unterlegt von sanften Streicher-Klängen und eingebettet in einen wunderschönen Hall. Schließlich stoßen ein Bass als immens-voluminöses Fundament und ein Schlagzeug samt Perkussion dazu, bei dem insbesondere das feine Beckenspiel großartig eingefangen ist. Die Klarheit und der Detailreichtum dieser Aufnahme, die Greifbarkeit der Instrumente, die Ruhe bei der Wiedergabe, die Weite und Tiefe des Klangbilds – das alles ist einfach fabelhaft!

Noble Armatur: Ein metallener Ring dient als Drehgeber und zugleich als Einfassung für das OLED-Display des Sound Hubs.

Digitalseitig glänzt das Dali Callisto also uneingeschränkt, doch wie sieht es auf der analogen Seite aus? Wir testen das mit der Nummer „Come Away With Me“ von Norah Jones, wir spielen diesen Track von CD und vergleichen, wie der Song über den digitalen Coax-Eingang und den analogen Line-Eingang klingt. Hier ist der Klang dieser zart-intimen Nummer, die auf Gesang, Gitarre, Bass, Klavier und Schlagzeug reduziert ist, eine Spur wärmer. Norah Jones Stimme klingt zudem etwas voller, dafür geringfügig verhaltener und etwas weniger silbrig. Das sind aber wirklich nur Nuancen, die gute Nachricht: Auch analoge Zuspielungen verwandelt das Dali Callisto Sound-System in eine erstklassige Wiedergabe. Beim ebenfalls analogen AUX In sieht die Sache wiederum anders aus: Dieser Eingang besitzt offenbar eine größere Eingangsempfindlichkeit, das ist für Zuspieler mit einem schwachen Ausgangssignal, eben Smartphones und Konsorten, ideal, für Quellgeräte mit amtlichem Line-Pegel ist dieser Eingang aber zu empfindlich. Das zeigt sich in einer lauteren, aber etwas unklareren Wiedergabe, die bei Spitzenpegeln dann verzerrt. Also: Hier sollte nur ein schwacher Zuspieler angeklemmt werden, dem das Dali Callisto System auf die Sprünge helfen kann. Für amtliche Signale ist hingegen der Line-In der richtige Eingang.Wo wir gerade bei der Signalstärke sind: Nachdem wir schon mit der Fernbedienung den Hub aus dem Nebenraum umschalten können, wollen wir nun wissen, wie weit diese Schaltzentrale und die Boxen voneinander entfernt stehen können. Im gleichen Raum klappt die Funkübertragung der Musik an jedem Punkt reibungslos, etwaige dadurch auftretende Lautstärkeunterschiede lassen sich übrigens ausgleichen: Jede Box hat eine individuelle Lautstärke-Einstellung, die im Rahmen von -9 Dezibel bis +9 Dezibel eingestellt werden kann. Nun tragen mal eine Box raus. Trotz Verlängerungskabel müssen wir zwischenzeitlich die Steckdose wechseln, schließlich sind wir stolze 13 Meter vom Hub entfernt und damit zwei Räume weiter, erst hier ist Schluss mit der HiRes-Funkstrecke. Also schnell wieder zurück, schließlich genießt man den tollen Klang des Dali Callisto am besten in vollendetem Stereo.

Wohnraumschmeichler: Das Dali Callisto fügt sich geschmeidg in das Interieur ein.

Fazit

Ja, es geht so leicht: Das Dali Callisto 6 C bildet mit zwei Aktiv-Boxen und einem Sound Hub eine komplette und klangstarke Klangkette, besser: ein audiophiles Wireless Music System. Das Dali Callisto 6C kommt nämlich komplett ohne Boxenkabel aus, es passt sich damit einfach und elegant in den Wohnraum ein, erreicht aber trotz der Kabelfreiheit eine HiRes-Datenübertragung zu den Boxen in ausgezeichneter 96 Kilohertz/24 Bit-Güte. HiRes-Streaming bietet das Callisto auch bei der Zuspielung: In der Grundausstattung mit AptX HD, mit dem optionalen Streaming-Modul sogar in 192 Kilohertz/24 Bit-Qualität. Mit diesem Einschub verfügt das Dali Callisto 6 C über die ausgezeichnete Streaming-Plattform BluOS von BluSsound und wächst damit auch zum vollwertigen Multiroom-System samt komfortabler Bedienung per App. Dank des cleveren Modul-Konzepts mit auswechselbaren Einschüben ist das Sound-System uneingeschränkt zukunftsicher. Es begeistert aber schon in der Gegenwart mit einer exzellenten Wiedergabe – und zur Qualität kommt der Komfort: So leicht haben wir noch kein System in der Einrichtung und in der Handhabung erlebt. Das ist, wie das gesamte Konzept des Dali Callisto 6 C, wegweisend.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1+
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

96 of 100

98 of 100

98 of 100

180703.Dali-Testsiegel
Modell:Dali Callisto 6 C (Übersicht)
Produktkategorie:Sound-System
Preis:Ausstattung des Test-Sets:
- Dali Sound Hub: 649,00 Euro
- BluOS NPM-1 (Streaming-Modul): 499,00 Euro
- Dali Callisto 6 C (Standlautsprecher): 1.799,00 Euro / Stück
Garantie: 2 Jahre
Vertrieb:DALI GmbH, Bensheim
Tel.: +49 6251 944 80 77
www.dali-deutschland.de
Besonderes:- ausgezeichneter Klang
- kabellose Datenübertragung zu den Boxen in HiRes (96 kHz/24 Bit)
- leichte Installation und Bedienung
- durch Modul-Slots individuell und flexibel konfigurierbar
- mit optionalem BluOS NPM-1-Modul Streaming und Multiroom in HiRes
- sehr gute Verarbeitung
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Preis-/Leistungsehr gut
Modell:Dali Sound Hub
Produktkategorie:Stereo-Vorverstärker, streaming- und netzwerkfähig
Preis:649,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz
Abmessungen (HBT):76 x 300 x 213 mm
Gewicht:1,6 kg
Eingänge/Schnittstellen: 1 x Bluetooth 4.2 (AAC, AptX, Apt X HD [48 kHz/24 Bit])
1 x digital elektrisch (koaxial, Cinch)
2 x digital optisch (Toslink)
1 x analog Line (Cinch)
1 x analog Line (3,5 mm-Mini-Klinke)
1 x Power In (15 V)
2 x Slot für Plug-In-Module
Ausgänge:1 x I2S (96 kHz/24 Bit)
1 x Pre Out (Line, Cinch)
1 x Subout (Cinch)
1 x USB (Stromversorgung 1,5 V/Service)
Ausgänge analog:1 x Line variabel (Cinch)
1 x Kopfhörer
1 x Lautsprecher
Maximale Samplingrate/
Auflösung
PCM 192 kHz/24 Bit (internes Downsampling auf PCM 96 kHz/24 Bit)
Lieferumfang:- Dali Sound Hub
- externes Netzteil (1,75 m Kabellänge)
- Fernbedienung
- 2 Batterien (AAA)
- Aufbau-Kurzanleitung
Besonderes:- HiRes-Funkverbindung zu den Lautsprechern per I2S (96 kHz/24 Bit)
- einfache Bedienung
- analoge und digitale Schnittstellen
- Decken-Display zum einfachen Pairing
- durch 2 Ports modular erweiterbar
Modell:BluOS NPM-1
Produktkategorie:Wireless Streaming-Modul
Preis:499,00 Euro
Ausführung:Schwarz
Abmessungen (HBT):35 x 115 x 155 mm
Gewicht:0,23 kg
Eingänge: 1 x LAN
2 x USB
1 x USB (nur Service)
Maximale Samplingrate/
Auflösung:
PCM 192 kHz/24 Bit
Lieferumfang:- BluOS NPM-1
- USB WiFi-Adapter
- USB WiFi-Adapter Verlängerungskabel
- Aufbau-Kurzanleitung
Besonderes:- BluOS-Plattform für HiRes-Streaming/Multiroom
- mit kostenfreier bluOS-App steuerbar
- roon-ready
Modell:Dali Callisto 6 C
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:1.799,00 Euro / Stück
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Esche schwarz (Struktur-Folierung)
- Mattweiß (Folierung)
Abmessungen (HBT):1028 x 213 x 346 mm
Gewicht:22,6 kg / Stück
Prinzip:Aktiv-Lautsprecher, 2 1/2 + 1/2-Wege, Bassreflexsystem
Impedanz:5 Ohm
Empfindlichkeit:110 dB (Herstellerangabe)
Hochtöner:1 x 17 x 45 mm (Bändchenlautsprecher)
1 x 29 mm (Gewebekalotte)
Mitteltieftöner:2 x 165 mm (Holzfaser-Membran)
Frequenzbereich:37 - 30.000 Hz (Herstellerangabe)
Übergangsfrequenzen:2.600 Hz (Herstellerangabe)
Verstärkertyp:Class D
Leistung:250 Watt (Musikleistung, Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Dali Callisto 6 C
- Lautsprecherabdeckung (magnetisch und mechanisch haftend)
- Ausleger-Füße
- Gummifüße
- Spikes
- Montagewerkzeug
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- kabelloser Datenempfang in HiRes-Qualität (96 kHz/24 Bit)
- Hybrid-Hochton-Modul (Bändchen-Kalotten-Kombination)
- Tiefmitteltöner mit Holzfaser-Membran
- herausragende räumliche Abbildung
- Audio-Eingang (Cinch)
- Lautstärke durch Wischen über sensitives Feld veränderbar
- LED-Paneel zur Lautstärken-Anzeige
- OLED-Display für das Pairing
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