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Der Pioneer Rayz Plus ist dem iPhone und iPad auf den Leib geschneidert. Mit Lightning-Steckern ausgestattet, sind die In-Ears im Nu angeschlossen, dank Noise-Cancelling-Funktion bleiben störende Umgebungsgeräusche außen vor. Klanglich wollen die federleichten und verhedderungsfreien Kopfhörer ebenfalls ganz vorn mitspielen. Im Test gab es zudem eine weitere interessante Überraschung, auf die nichtmal der Hersteller hinweist.

Der Pioneer Rayz Plus kann jeder Menge und sieht auch noch gut aus.

Die aktive Geräuschunterdrückung im Rayz Plus ist eine ziemlich aufwändige Schaltung. Vereinfacht erklärt, ist jeder Ohrstöpsel mit einem aussenplatzierten Mikrofon ausgestattet, das sich ausschließlich für die Detektion lauter Umgebungsgeräusche zuständig zeigt. Im Flugzeug, im Zug oder im Auto, treten diese in der Regel in einem bestimmten Frequenzspektrum auf. Messen die Mikrofone diese Frequenzen, gibt die Aktivsektion ein identisches, allerdings phasengedrehtes Signale, über den Kopfhörer aus. In der Folge löschen sich beide Signale gegenseitig aus und die Musik-Wiedergabe bleibt frei von klangstörenden Nebengeräuschen. Spricht die Stewardess Sie jetzt an, ist diese jedoch weiterhin einwandfrei zu hören, da Stimmsignale in einem Frequenzbereich liegen, der unangetastet bleibt. Noise Cancelling lässt sich aber auch nutzen, ohne dass der Kopfhörer mit einer Wiedergabequelle verbunden sein muss. Wenn Sie auf der Flugreise einfach Ihre Ruhe haben möchten, lässt sich diese geniale Funktion auch ohne die zeitgleiche Musikreproduktion nutzen. Gerade auf längeren Flug- oder Zugreisen, auf denen man vielleicht auch mal gern ein Nickerchen hält, ein wichtiges Argument.

Sound maßgeschneidert

Dass die meisten Smartphones keine ausgewiesenen Musikmaschinen sind, ist bekannt. Für einen der weltweit angesehensten Audiospezialisten wie Pioneer stellt diese Tatsache eine besondere Herausforderung dar, weshalb man nicht nur jede Menge Zeit und Arbeit in die Entwicklung eines entsprechenden Kopfhörers, sondern auch in eine entsprechende App investiert hat. Wer sich also für einen Rayz Plus entscheidet und die bestmögliche Klangperformance von seinem iPhone/iPad erwartet, dem empfiehlt sich der (selbstverständlich kostenlose) Download der passenderweise „RAYZ“ genannten Applikation. Einmal runtergeladen und geöffnet, erkennt diese den angeschlossenen Kopfhörer automatisch und geleitet den Nutzer durch das umfangreiche, zugleich aber auch fast schon selbsterklärende Installationsmenü. Dieses beinhaltet eine kurze Einweisung, sowie den Zugriff auf einen grafischen Fünf-Band-Equalizer. Selbst ungeübte Technikeinsteiger müssen davor aber keine Angst haben, lässt sich hier doch einfach aus vier Klangpresets (Sprache, Bassanhebung, Verbessern, Flach) wählen oder eine eigene Abstimmung (Benutzerdefiniert) hinterlegen. Das ist aber noch lange nicht alles, neben besagter Equalizer-Schaltung hat der Rayz Plus nämlich noch ein paar weitere sinnvolle und hilfreiche Funktionen auf Lager:

HearThru-Modus
Ein weiteres cleveres Highlight ist der sogenannte HearThru-Modus. Einmal aktiviert, werden spezielle Umgebungsgeräusche trotz aktiviertem Noise Cancelling nicht herausgefiltert. Hupende Autos bleiben ebenso hörbar wie beispielsweise die Frage der Stewardess nach den Getränkewunsch. So ist man nicht komplett und vollständig abgeschottet, kann sich jederzeit sicher in seiner Umwelt bewegen und zugleich aber auch völlig entspannt seinen Lieblingssongs lauschen.

Stummschaltung und Sprachisolierung
Die sogenannte „Stummschaltung“ bietet zusätzlichen Komfort. Unterbrechen Sie Ihr Telefongespräch, wird auch das integrierte Mikrofon automatisch stummgeschaltet. So werden weniger Umgebungsgeräusche übertragen, was wiederum die Qualität der Sprachverständlichkeit erhöht. Führen Sie das Gespräch fort, wird die Stummschaltung in Sekundenbruchteilen automatisch wieder deaktiviert.

Hey, Siri
Wie wäre es, wenn Ihr Kopfhörer aufs Wort hört? Die Rayz Plus machen genau das. Ist der In-Ear mit dem iPhone verbunden, reagiert der Pioneer-Kopfhörer umgehend auf „Hey Siri“. Via Sprachassistent lassen sich nun Anrufe tätigen, Musikstücke aus der eigenen Audiobibliothek wiedergeben oder auch Nachrichten versenden.

Smart-Taste
Die wichtigsten Befehle können über einen einzigen Button auf der Inline-Fernbedienung, der „Smart-Taste“ ausgeführt werden, ohne dass die App bemüht werden muss. Gemeint ist diesbezüglich das kleine Knöpfchen mit den drei Strichen, auf dem einige der wichtigsten Funktionen hinterlegt sind bzw. sich hinterlegen lassen. Ein einfacher Druck aktiviert die eingangs erklärte Geräuschunterdrückung. Doppelklick erlaubt den Direktzugriff auf „Apple Music“, „HearThru“, startet die Kalibrierung oder öffnet eine andere ausgewählte App. Wird die Taste gedrückt zugleich gehalten, startet die Kalibrierung des Kopfhörers.

Nahezu alle Funktionen lassen sich über die übersichtlich gestaltete In-Line-Fernbedienung im Kopfhörer anwählen.

Laden & hören … gleichzeitig

iPhones der neuesten Generation besitzen bekanntlich keinen klassischen 3,5-Millimeter-Kopfhöreranschluss mehr. Ist man Besitzer eines iPhone 8 oder X werden Audiosignale ausschließlich kabellos oder wie beim Rayz Plus per Lightning-Schnittstelle an den Kopfhörer übertragen. Was aber, wenn das iPhone geladen werden muss, während gerade Musik abgespielt wird?
Was mit anderen Kopfhörern zu einem echten Problem werden kann, stellt sich mit dem integrierten Ladeanschluss im Rayz Plus als überraschend einfach dar. Dank der implantierten Lightning-Buchse lässt sich das iPhone auch auftanken (z.B. via Powerbank), während die Musik spielt.

Selbst während der Wiedergabe lässt sich das iPhone über einen Ladeport im Kabel auftanken.

Musikalische Akzente mit Temperament

Besonders schwer sind die Rayz Plus nicht, mit ihren fünf Gramm (ohne Kabel) gehören die Pioneer-In-Ears zu den absoluten Leichtgewichten am Markt. Klanglich macht sich die Leichtigkeit aber nicht bemerkbar. Im Gegenteil: Der Sound ist für ultrakompakte In-Ears erstaunlich mächtig und voluminös. Verantwortlich dafür sind die beiden je 9,2 Millimeter durchmessenden Treiber, die speziell für ihren Einsatz in diesem Kopfhörer entworfen wurden und von der ersten Sekunde an einen exzellenten Eindruck hinterlassen. Schon in der Grundeinstellung spielt der Rayz Plus schon groß auf. Sauber, unverfärbt und klar. Wer mit den Voreinstellungen jetzt vielleicht noch nicht ganz zufrieden ist, z.B. ein bisschen mehr Bass einfordert, ändert diese dann einfach in der entsprechenden App. Diesbezüglich stehen vier voreingestellte Presets zu Verfügung. Wer es dagegen gern etwas individueller mag, justiert den Equalizer auf den eigenen Klanggeschmack. Das geht supereinfach und ist über die fünf Schieberegler intuitiv und schnell erledigt. Wer dagegen nur Höhen und Tiefen betonen oder dämpfen möchte, kann die gewünschten Änderungen ebenfalls über die Applikation vornehmen.
Den Klangtest starte ich dann mit David Bowies „Space Oddity“. Was dabei aus den Kopfhörern strömt, ist imponierend schön. Dabei fällt mir zunächst die punktgenaue Aussteuerung von Höhen und Tiefen auf, die dem Sound einen kristallklaren Charakter verleihen. Besonders die tonale Balance beeindruckt mich jetzt, wobei der Pioneer durchaus auch temperamentvoll zur Sache geht, wenn es der Song erfordert. Mit etwas flotteren Tracks wie „New Divide“ von Linkin Park stellt der Rayz Plus dies dann schnell unter Beweis und begeistert durch Präzision und ein nachdrückliches Auftreten der Rhythmusfraktion. Synthie-Einlagen klingen blitzsauber und agil, die Stimme des leider viel zu früh verstorbenen Chester Bennington kommt in extremer Klarheit rüber. Selbst als es so richtig losgeht, verliert der Pioneer weder den Überblick noch die Kontrolle über das Klanggeschehen. Was mich aber vor allem begeistert, ist der imposante dreidimensionale Sound. Nach dem Wechsel auf „Dancing With Myself“ von Nouvelle Vague wird dieser akustisch nochmals unterstrichen. Dabei werden selbst die kleinsten musikalischen Akzente so realitätsgetreu und akkurat reproduziert, dass zwischen beiden Ohren eine realistische musikalische Kommunikation entsteht und man die Musik einfach nur genießt.

Leicht wie eine Feder: Die In_ears bringen gerade einmal 5 Gramm auf die Waage (ohne Kabel).

Ärmel hochkrempeln …

Mit Rage Against The Machines „Killing In The Name“ muss mein Testgast seine Ärmel in der anschließenden Testsession dann so richtig hochkrempeln. Dem einleitenden Gitarrensounds folgt das Schlagzeug und schließlich ein präsenter Gitarrenpart, der mich perfekt auf den Song einstimmt. Alles genial getimt, das Saiteninstrument voller Brillianz und die Drums knackig und hart. Wow, das Intro ist schonmal ein echtes Brett. Als dann auch Zack de la Rocha einsteigt, geht es so richtig los: Der Sound wird wilder, aggressiver und schneller. Fast so, als wäre man live im Aufnahmeraum dabei. Alles passt, der Sound wirbelt um einen herum, während Instrumente und Stimme druckvoll und voller Agilität ans Gehör geliefert werden. Was dabei ebenso imponiert: Selbst unter höheren Pegeln liefern sich Pioneers Rayz Plus keine Misstöne. Trotz aller Wildheit, stilistisch kratzender Gitarren und Dynamik keine Spur von Hetze oder Kontrollverlust. Im Gegenteil, die optisch eher unscheinbaren In-Ears spielen selbst jetzt sauber und impulsiv.
In diesem Zusammenhang: Die Verarbeitung ist tadellos, man sieht den In-Ears dem vergleichsweise günstigen Preis auch optisch nicht an – und hörbar ist er schon gar nicht. Das Design ist hundertprozentig gelungen: Die kleinen Knöpfe haben einen guten Druckpunkt. Jede Betätigung wird haptisch bestätigt. Das Kabel ist leicht – und was noch wichtiger ist – es verheddert sich kaum. Selbst nach dem zusammengeknüllten Transport in der Hosentasche ist der Rayz Plus in wenigen Sekunden wieder einsatzbereit.

Umgebungslärm effektiv ausgeschlossen

Schön ist auch, dass Pioneer die Bedienung seines In-Ears sehr einfach gestaltet hat: Ein kurzer Druck auf eine der beschriebenen Tasten genügt und die aktive Geräuschunterdrückung ist aktiviert. Bestätigt wird diese dann über eine kurze Stimmmitteilung. Den entsprechenden Praxistest kann ich dann unter Realbedingungen auf meinem Flug von Düsseldorf nach Oslo durchführen. Kaum über den Wolken, stecke ich die In-Ears ein und starte die Musikwiedergabe. Dabei bestätigt sich der zuvor gewonnene Klangeindruck. Selbst ohne aktive Geräuschunterdrückung werden störende Umgebungsgeräusche bereits passiv in den Hintergrund gedrängt und die Musik spielt in der ersten Reihe. Was jetzt aber noch immer an Motorenlärm an meine Ohren dringt, wird mir erst klar, als ich die Active-Noise-Cancelling-Funktion mit einem Fingertipp aktiviere. Kaum ist das Knöpfchen gedrückt, stellt sich ein imposantes Aha-Erlebnis ein. Das zuvor eher unterbewusst wahrgenommene Brummen der Triebwerke verschwindet nun fast vollständig. Im Hintergrund ist es ruhig und die Musik steht vollständig im akustischen Fokus. Alles klingt intensiver, feiner, dynamischer und auch temperamentvoller. Basspassagen gewinnen an Tiefe, Grundtöne ziehen an und der Hochton wirkt agiler als noch wenige Sekunden zuvor. Mein Zwischenfazit: Auf die Noise-Cancelling-Funktion möchte ich bei einem Kopfhörer nicht mehr verzichten.
Eine weitere Besonderheit fiel mir dann eher durch Zufall auf: Der Rayz Plus ist offensichtlich auch wasserdicht, darüber verliert der Hersteller allerdings kein Wort. Nach meinem ersten Praxistest vergas ich den kompakten Kopfhörer in meinem Hoodie, der kurze Zeit später (samt Kopfhörer) in der Waschmaschine landete. Die Baumwollwäsche und den darauf folgenden Aufenthalt im Wäschetrockner machte der Rayz Plus dann glücklicherweise schadlos mit. Weder gingen die aufgesteckten Eartips verloren, noch quittierte der Kopfhörer seinen Dienst. Selbst nach dieser Tortour spielt der Pioneer weiterhin auf identischem Niveau und ohne jegliche Einschränkung.

Zum Lieferumfang des Rayz Plus gehören sechs paar Ear-Tips in unterschiedlichen Größen.

Fazit

Mit dem Rayz Plus hat Pioneer dem iPhone und iPad einen perfekten Kopfhörer auf den Leib geschneidert. Design und Tragekomfort stimmen bis ins kleinste Detail. Die aktive Geräuschunterdrückung funktioniert einwandfrei und macht auch längere Reisen angenehmer, zumal sich das Handy auch während der Wiedergabe laden lässt. Klanglich spielt der Pioneer ganz klar in den oberen Gefilden seiner Preisklasse. Addiert man all diese Features, bietet der Rayz Plus ein geniales Gesamtpaket, das man für unter 150 Euro wohl kein zweites Mal findet.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

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Technische Daten

Modell:Pioneer
Rayz Plus
Produktkategorie:In-Ear-Kopfhörer mit Lightning-Anschluss
Preis:149,95 Euro
Garantie:1 Jahr
Ausführungen:Schwarz/Messing
Vertrieb:Pioneer & Onkyo Europe, Willich
Tel.: +49 2154 / 913 13-0
www.pioneer.de
Gewicht:5 g (ohne Kabel)
Made for:- iPhone
- iPad
(mit Lightning-Buchse)
BItrate/Samplingfrequenz:bis 24 bit/48 kHz
Frequenzgang:10 - 22.000 Hz
Kabellänge:1,2 Meter
Treiber:9,2-mm
Anschlüsse:Lightning
Fernbedienung:In-Line
Lieferumfang:- Rayz Plus
- 6 Paar Ohreinsätze
- Kabelclip
- Benutzerhandbuch
Besonderes:+ superleicht
+ komfortabel zu tragen
+ integrierter Ladeport
+ aktive Geräuschunterdrückung
+ sehr gute Verarbeitung
+ impulsstarke Wiedergabe
+ sehr hoher Tragekomfort
+ App-Steuerung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut
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