Home » Tests » Yamaha MusicCast BAR 400 – Heimkino-Profi, Streaming-Talent und Multiroom-Alleskönner
21. Dezember 2018von Stefan Meininghaus
RedakteurClevere Multifunktions-Lösungen sind gerade aktuell sehr beliebt. Unter diesem Aspekt ist die MusicCast BAR 400 von Yamaha ein echter Volltreffer. Sie ist als klassische TV-Soundbar einsetzbar, ist bluetoothfähig, greift direkt auf Streaming-Dienste zu und bietet die bewährte MusicCast-Funktion. Über sie ist kabelloser Surround-Sound und der Aufbau eines Multiroom-Setups möglich. Das geschieht beispielsweise mit Einbindung des MusicCast 20, der in diesem Test als klangstarke Ergänzung eingesetzt wird.
Heutzutage sind vernetzte Musiksysteme angesagt. Kein Wunder also, dass viele Marken in den vergangenen Jahren diverse Ansätze entwickelt haben, um das Thema Multiroom zu perfektionieren. Mit seiner MusicCast genannten Technologie offeriert Yamaha derzeit eine der umfangreichsten und bedienfreundlichsten Lösungen! Dafür sind vor allem zwei Gründe ausschlaggebend: MusicCast ist unglaublich vielseitig und ermöglicht Multiroom-Streaming sowohl via WLAN, als auch per Bluetooth, AirPlay und zur Not sogar per LAN-Kabel. Mindestens ebenso wichtig wie die Multifunktionalität ist die Tatsache, dass die Installation tatsächlich kinderleicht ist. Davon konnten wir uns in früheren Tests bereits überzeugen. Nachdem die App heruntergeladen ist, folgt man nur den beschriebenen Anweisungen und schon hat man sein Multiroom-System innerhalb weniger Minuten eingerichtet. Da gibt es wesentlich kompliziertere Konkurrenz-Produkte! Auch wenn Sie Ihr „Projekt Multiroom“ vielleicht zunächst mit nur zwei Komponenten starten wollen, es besteht immer die Möglichkeit, weitere kompatible Geräte einzubinden. Dabei reicht die Flexibilität von Soundbars wie der BAR 400 über diverse Streaming-Lautsprecher und AV-Receiver bis hin zu HiFi-Systemen wie der kompakten PianoCraft-Serie. Ist Ihr System einmal eingerichtet, lässt es sich mittels App in jedem Raum auf die Streaming-Angebote von Spotify, napster, TIDAL, Deezer und qobuz zugreifen. Hinzu kommen Inhalte, die Sie in ihrer Netzwerk-Bibliothek und auf freigegebenen Festplatten gespeichert haben.
Übrigens: Als Soundbar der neuesten Generation ist die MusicCast BAR 400 auch via Sprachbefehl steuerbar. Benötigt wird dazu ein zusätzliches Alexa-Gerät, beispielsweise der Echo Dot, der die Befehle entgegen nimmt und an den Yamaha weiterleitet. Auf diese Weise wird die Steuerung des „Wohnungssounds“ noch ein wenig smarter – beispielsweise durch Befehle wie „Alexa, nächster Titel in der Küche.“ oder „Alexa, sag MusicCast Pause im Esszimmer“.
MusicCast BAR 400 = Sound für den Heimkino-Abend
Obwohl die MusicCast Bar 400, wie bereits erwähnt, ein echtes Multitalent ist, beginne ich die Hörprobe mit der eigentlichen Kernkompetenz einer Soundbar: Mit dem Einsatz als klangstarke Unterstützung fürs TV-Bild. Aktuell läuft gerade die neue Staffel von „The Voice of Germany“. Gute Voraussetzungen mal mit einer anspruchsvollen Mischung aus Moderation, Atmosphären-Sound und natürlich mit Livemusik loszulegen. Mit dem klanglichen Ergebnis bin ich sofort mehr als zufrieden. Grund dafür ist unter anderem die Tatsache, dass die schlanke Box dank DTS Virtual:X auf Knopfdruck einen imposanten, virtuellen Surroundsound liefert. Hinz kommt der sogenannte „Clear Voice Modus“. Er sorgt dafür, dass Sprecher und Dialoge stärker betont werden. Allerdings, ohne dass die Klangqualität in anderen Bereichen gemindert wird. Ein anspruchsvolles Unterfangen, dass Yamaha mit Bravour löst. In den ruhigen Teilen der Sendung sind einzelne Stimmen so klar und deutlich, wie ich es bei einer TV-Übertragung nur selten gehört habe. Ist auf der Bühne dann aber mehr los, so mangelt es auch musikalisch nicht an Power, Dynamik und der nötigen Tiefe im Klang.
Gestaffeltes Surroundbild
Noch deutlicher werden die klanglichen Möglichkeiten des installierten Setups aus Soundbar, Subwoofer und Streaming-Lautsprechern in der Filmtonwiedergabe. Diesmal werden die kleinen MusicCast 20 als zusätzliche Rearspeaker genutzt. Selbstverständlich kabellos mit der Soundbar verbunden. Als Bond-Fan erwähle ich einmal mehr Daniel Craigs drittes Werk „Skyfall“. Ein Film, der in alter Bond-Tradition mit action- und soundstarken Szenen gespickt ist. Eine echte Prüfung für jede Heimkino-Anlage. Was das MusicCast-Set jetzt abliefert ist im wahrsten Sinne des Wortes „ganz großes Kino“! Starke Bässe in Kombination mit einer oscarreifen Klarheit im Sound. Durch den zusätzlichen Einsatz des MusicCast 20 und den technischen Aufbau der Soundbar, unter anderem strahlen die eingesetzten Chassis in der Front in unterschiedlichen Winkeln ab, wird ein sehr dichter Surround-Sound erschaffen. Ich erlebe eine Atmosphäre, die sich hinter einem Besuch in den meisten Kinos nicht verstecken muss. Jeder Winkel meines Wohnraumes ist akustisch ausgeleuchtet. Fast so, als würde der Doppel-Null-Agent durch mein Wohnzimmer rauschen. Erstaunlich, wieviel Heimkinoklang mit einem solch geringen Aufwand möglich ist. Mein erstes Zwischenfazit: Häufig spricht man vorschnell von „Kino Zuhause“. Mit dieser Kombination aus Soundbar, Subwoofer und zusätzlichen Kabellos-Lautsprechern ist diese Bezeichnung hier allerdings absolut gerechtfertigt!
Kurze Testpause – Zeit für Bedienungshinweise
Bevor ich im zweiten Teil des Praxistests genauer auf die musikalischen Fähigkeiten und die Multiroom-Funktion meiner Testprobanden eingehe, an dieser Stelle noch kurz ein paar Anmerkungen zur Bedienung der Soundbar: Neben der bereits angesprochenen Steuerung via MusicCast-App lässt sich die BAR 400 aselbstverständlich auch über die zum Lieferumfang gehörige Fernbedienung oder über das dezente Bedienelement direkt am Gerät steuern. Letzteres bietet neben den Tastfeldern zum Aufbau der Netzwerk-Verbindung und zur Lautstärkeregelung auch eine Auswahltaste für die gewünschte Eingangsquelle (HDMI, TV, Analog, Bluetooth oder Netzwerk). Jede Quelle ist nebenan einzeln genannt. LED-Indikatoren bieten jederzeit den Überblick über die aktuell gewählte Quelle. Weitere wichtige Einstellungsoptionen offeriert die kleine, handliche Fernbedienung. So lässt sich hier beispielsweise zwischen den Klangmodi „Surround“, „Stereo“ und „3D Surround“ wechseln. Über entsprechende Tasten bietet sich zudem die Möglichkeit Subwoofer und Soundbar im Pegel zu regeln und einander anzupassen. Ausserdem findet sich hier auch besagter „Clear Voice“-Button. Über ihn werden Stimmanteile weiter in den akustischen Fokus geschoben. Die Taste „Bass Extension“ verstärkt hingegen den Tieftonbereich. Es gibt also reichlich Möglichkeiten den Sound an die räumlichen Gegebenheiten bzw. den persönlichen Geschmack anzupassen.
Let’s turn the music on
Kinosound liefert die MusicCast BAR 400 schonmal in beeindruckender Güte. Jetzt geht es um ihre Nutzung als Musikzentrale für die gesamte Wohnung. Ich schalte den Fernseher aus und meine Streaming-Playlist ein. Zunächst einmal lasse ich mein Setup in der gleichen Konstellation wie zuvor beim TV-Test mal ordentlich krachen. Soundbar auf dem TV-Tisch, Subwoofer etwas abseits im Zimmer, Streaming-Lautsprecher im Rücken – und Green Days „American Idiot“ in voller Lautstärke. Was mir hier jetzt um die Ohren schallt, ist in jedem Falle schonmal partytauglich! Die Wucht, mit der die Musik in den Raum gedrückt wird, ist imposant. Stimmen kommen körperhaft und der Sound füllt den Hörraum. Ein beeindruckender Anteil an der erlebten Performance ist dabei dem Subwoofer zuzuschreiben. Er stellt die vom Lautsprecher-Setup abgegebenen Sound auf ein solides Bassfundament, ohne dabei zu dominieren. Selbst wenn es mal etwas tiefer zur Sache geht; der Kabellos-Bassmeister ist zur Stelle und imponiert durch Volumen und eine Schnelligkeit, die man diesem eher kleinen Subwoofer zunächst kaum zutraut.
Synchronität und Souveränität
Im Anschluss an diesen Hörtest werfe ich aber noch einen Blick auf die Multiroom-Fähigkeiten meiner hier spielenden MusicCast-Komponenten. Ich stelle den kleinen MusicCast 20 ins Schlafzimmer. Positiv: Die Verbindung der zuvor gekoppelten Geräte bleibt selbstverständlich bestehen. Ich muss also nichts neu installieren oder konnektieren. Anschließend zappe ich durch die verschiedenen Musikquellen und Genres, die mir zu Verfügung gestellt werden. Zwar macht sich das Fehlen des kleine Lautsprechers im Wohnzimmer klanglich schon ein wenig bemerkbar, dafür läuft die Wiedergabe innerhalb der Gruppe „Wohnzimmer/Schlafzimmer“ in perfekter Synchronität. Das könnte besser kaum sein. Anschließend löse ich die Gruppierung auf und befeuere jede Zone mit unterschiedlichen Quellen. Spotify im Wohnzimmer, Internetradio im Schlafzimmer – beides zentral und bequem über die MusicCast gesteuert. Hierbei fällt mir die richtig gute Klangperformance des handlichen, in seiner Zone völlig auf sich allein gestellten MusicCast 20 auf. Straffe Oberbässe, sanfte Mitten, feine Höhen. Dieser Netzwerk-Lautsprecher ersetzt die klassische HiFi-Anlage zwar nicht, spielt aber deutlich größer und agiler auf, als es seine Abmessungen vielleicht erwarten lassen. Lauter, leiser, nächster Titel, Quellwahl, Gruppierung – über die praktische App erfolgt die Befehligung einfach und fast schon selbsterklärend. Zwar konnte meine kleine Multiroom-Simulation mangels verfügbarer Geräte nicht jeden Raum einbinden, die Steuerung erfolgte aber jederzeit einwandfrei und schnell.
Fazit
Die Yamaha MusicCast BAR 400 ist deutlich mehr als eine klassische Soundbar. Sie wertet den TV-Alltag und das eine oder andere Home-Cinema-Highlight klanglich deutlich auf, verfügt darüber hinaus aber auch über weitere Talente: MusicCast, Multiroom, Alexa, Netzwerk-Streaming, Clear Voice und DTS Virtual:X machen diese Kombination aus Soundbar und Subwoofer zur zentralen Einheit der heimischen Heimkino-/HiFi-Landschaft. Abgesehen von ihrer Vielseitigkeit liefert die MusicCast BAR 400 aber auch einen hervorragenden Sound! Sie bietet viele Funktionen und beherrscht alles was sie kann sehr gut. Trotz der enormen Multifunktionalität ist die Yamaha-Soundbar dennoch leicht zu bedienen. Das ist im Besonderen auf die intuitiv nutzbare MusicCast-App zurückzuführen. Das alles gibt es zu einem wirklich fairen Preis von deutlich unter 700 Euro (inklusive Subwoofer). Wenn Sie höchste Klang- und Verarbeitungsqualität suchen und sich den Weg in die Multiroom-Welt offen halten möchten, führt an der MusicCast BAR 400 so leicht kein Weg vorbei!
Test & Text: Stefan Meininghaus
Fotos: Philipp Thielen
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut
93 of 100
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96 of 100
Technische Daten
Modell: | Yamaha MusicCast BAR 400 |
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Gerätekategorie: | Soundbar + Kabellos-Subwoofer |
Preis: | 629,00 Euro / Set |
Ausführungen: | - schwarz |
Vertrieb: | Yamaha, Rellingen Telefon: 04101 / 30 30 www.yamaha.de |
Abmessungen (HBT): | Bar 400: 60 x 980 x 110 mm Subwoofer: 417 x 180 x 405 mm |
Gewicht: | Bar 400: 2,7 Kg Subwoofer: 9,4 Kg |
Anschlüsse: | 1 x USB 1 x Ethernet 2 x HDMIn (1 x in/1 x out) 1 x optisch Digital 1 x analog Audio (3,5mm) - Bluetooth 4.2 - AirPlay - MusicCast - WiFi |
Prinzip: | - 2-Wege - Aktiv-Lautsprecher |
Leistung: | Bar 400: 100 Watt Subwoofer: 100 Watt |
Tieftonchassis (Subwoofer): | 160 mm |
Mitteltonchassis: | 4 x 46 mm |
Hochtonchassis: | 2 x 25 mm |
Tonformate: | - FLAC (bis 192 kHz) - ALAC (bis 96 kHz) - WMA - AAC - MP3 |
Lieferumfang: | - MusicCast Bar 400 - Subwoofer - Netzkabel - Anleitung |
Besonderheiten: | - kabelloser Signaltransfer - HiRes-Audiowiedergabe - MusicCast-Funktion - intuitive Bedienung - Bluetooth - AirPlay - Direktzugang zu Spotify, Tidal, Napster, Deezer - Vorbereitung für Alexa-Sprachsteuerung - elegantes Design - sehr gute Verarbeitung - HLG 4k pass-through - Dolby Vision 4k pass-through |
Benotung: | |
Klang (60%): | 1,0 |
Praxis (20%): | 1,0 |
Ausstattung (20%): | 1,0 |
Gesamtnote: | 1,0 |
Klasse: | Mittelklasse |
Preis-/Leistung | sehr gut |