Home » Tests » Pioneer UDP-LX500 – Edel-UHD-Player für höchste Heimkino-Ansprüche
7. Februar 2019von Thomas Schumann
Unter Film- und Heimkinofans ist UHD in aller Munde. Die neuesten TV-Geräte müssen dieses hochauflösende Format beherrschen. Die Wenigsten machen sich aber Gedanken, von welcher Quelle man UHD-Bilder überhaupt zuspielt. Hier kommt Pioneer ins Spiel: Mit dem UDP-LX500 bringt das japanische Traditionsunternehmen seinen ersten UHD-Blu-ray-Player auf den Markt. Und der hat ein paar Features auf Lager, die neugierig machen.
Nachdem Mitbewerber Oppo im letzten Jahr verkündete seine Produktion auslaufen zu lassen, meldet sich nun Pioneer mit zwei hochwertigen UHD-Playern am Markt. Der UDP-LX500 macht dabei den Anfang. Ein Allesspieler, der es in sich haben soll. Dieser Player vermag nämlich nicht nur hochauflösende TV-Bilder an das jeweilige Anzeigegerät zu liefern, auch HiFi-Freunde sollen an diesem Universaltalent ihre helle Freude haben. Neben 4K-Blu-rays kommt der Pioneer mit so ziemlich allen Scheiben zurecht, die man ihm zuführt. Egal, ob Blu-ray, DVD, DVD Audio, CD oder SACD, der vielseitige Japaner nimmt es mit jeder Silberscheibe auf. Obendrein kann man per USB-Anschluss eine Festplatte anschließen und seine Lieblingsfilme oder -musik über diesen Weg wiedergebe
Exklusives Kleid, edler Auftritt
Was mir sofort auffällt: Das Gewicht. Dieses liegt bei etwas über zehn Kilo! Überraschend viel für einen Blu-ray-Spieler. Geliefert wird der UDB-LX500 in einem stabilen, großzügigen Karton. Der Player selbst ist innerhalb der Kartonage von einer Kunststoff-Folie umhüllt, so wird die hochwertige Front auch beim Auspacken nicht zerkratzt oder beschädigt. Nachdem ich meinen Testprobanden von seinem Schutz befreit habe, fällt mir die anmutende Gerätefront ins Auge. Das schwarze, eloxierte Aluminium lässt den Japaner sehr hochwertig auftreten, was bei einem Preis von rund 1.000 Euro aber auch erwartet werden darf. Die hohe Wertigkeit erkennt man auf den ersten Blick! Das Gehäuse wirkt dank doppelt verstärktem Chassis massiv und hochstabil. Zugleich wirkt alles klar strukturiert und aufgeräumt. Das, obwohl sich neben der mittig platzierten Lade samt großzügigen Display ein USB-Anschluss und einige Druckknöpfe befinden. Ein Wort muss in diesem Zusammenhang über die Lade des Players fallen, denn die hat mich besonders beeindruckt. Sie ist separiert, aufwändig gelagert und schließt perfekt. Sobald sie geschmeidig ausfährt, wird einem die hochwertige Beschaffenheit dieses Gerätes sofort klar. Statt, wie üblich, eine einfache Plastik-Schublade zu verbauen, haben die japanischen Ingenieure ihrem UDP-LX500 eine Lade spendiert, die zudem mit einer Art Gummierung überzogen ist. So hat man das Gefühl, man würde die Disc nicht einfach einlegen, sondern sie sanft „betten“. Einen sehr guten Eindruck vermittelt auch die mitgelieferte Fernbedienung. Optisch angelehnt an die schwarz-gebürstete Gerätefront des UDP-LX500, wirkt auch sie äußerst ansprechend. Ihr hochwertiges Material bringt ein Gewicht mit, das Vertrauen weckt. Die Tasten sind übersichtlich geordnet und haben einen äußerst präzisen Druckpunkt. Ganz unten befindet sich auch eine Taste für die Beleuchtung. So behält man auch im dunkelsten Heimkino den Überblick. Sehr gut!
An alles gedacht
Rückseitig befindet sich das ebenfalls aufwändig gestaltet und üppig bestückte Anschlussterminal. Zu bieten hat es sämtliche Anschlussvarianten wie zwei HDMI-Ausgänge, je einen optischen und koaxialen Digitalausgang, einen USB-Port, die obligatorische Ethernet-Schnittstelle sowie einen analogen Audio-Ausgang in Cinch-Ausführung. Der HDMI-Anschluss 2.0 (Main) erfüllt sämtliche Voraussetzungen für alle aktuellen Übertragungsstandards. Der zweite HDMI-Port (Sub) ist nicht minder interessant. Nutzt man ihn, können auch ältere AV-Receiver, die kein UHD beherrschen, weiterhin genutzt werden. Ist das der Fall, wird das Bild über den Main-Ausgang direkt an das Ausgabegerät (z.B. TV oder Projektor) geschickt, während man das Audiosignal via HDMI (Sub) gleichzeitig an den AV- Receiver leitet. Der bereits erwähnte USB-Anschluss findet sich hingegen auf der Gerätefront. Ebenso hochwertig geht es im Innern des Pioneer weiter. Hier sind in erster Linie die sechslagige Hauptplatine und die Drei-Kammer-Bauweise zu nennen. Letztere soll elektrische und magnetische Interferenzen auf ein Minimum zu reduzieren, was letztlich der besseren Klang- und Bildreproduktion zu Gute kommt. Diese Punkte haben bei Pioneer seit jeher höchste Priorität.
Klangveredelung
Frontseitig ist übrigens auch die Direct-Taste platziert. Aktiviert man sie, umgeht das eingehende Signal alle nachgeschalteten Verarbeitungsprozesse und schickt die unveränderten Daten direkt an die jeweiligen Ausgänge. Das kann vor allem dann hilfreich sein, wenn der im AV-Prozessor befindliche Wandler noch besser ist, als der im Player.
Apropos Verarbeitungsprozesse: Im Home-Menü des Players bieten sich jede Menge Möglichkeiten, Bild und Ton den eigenen Ansprüchen anzupassen. Zur Justage der Grundeinstellung steht ein Einrichtungsassistent zur Verfügung. Fortgeschrittene können Bild und Ton über die Fernbedienung noch feiner abzustimmen. Befindet man sich nicht im Home-Menü, müssen nur die Tasten Video (P) und Audio (P) betätigt werden, schon gelangt man in tiefere Menü-Ebenen. Was dem UDP-LX500 hingegen gänzlich fehlt, ist ein WLAN-Modul. Dies ist offensichtlich aber auch beabsichtigt, um die bestmögliche Performance zu gewährleisten. Ich persönlich bedauere dies ein wenig, denn selbst in günstigsten Playern sind entsprechende Bausteine nebst vorinstallierter Streaming-Diensten wie Netflix oder Amazon Prime heute fast schon selbstverständlich. Dies hätte ich auch bei einem Multitalent wie dem UDP-LX500 erwartet, aber der Pioneer ist offensichtlich als reine Performance-Maschine konzipiert. Wer also einen älteren Flachfernseher besitzt oder seinen UHD-Player im dedizierten Heimkino betreibt, muss sich die genannten Dienste über einen Mediaplayer wie dem Apple TV oder einem Fire-Stick holen.
UDP-LX500, der Bild- und Tonmeister
Wie bereits in meinem Praxistest des Oppo UDP-203, starte ich auch dieses Mal wieder mit meiner 4K-Test-Disk. Da sich ein Vergleich anbietet, schaue ich mir auch jetzt zunächst den Trailer von „The Fast And The Furious 6“ an. Die tolle Farbreproduktion und ein knackscharfes, plastisches Bild versetzen mich in absolutes Staunen. In meiner Lieblingsszene – der Actionsequenz auf der scheinbar mehrere hundert Meter hohen Brücke – bekomme ich wieder dieses gewisse Kribbeln im Bauch. Der Kameraschwenk von der einen auf die andere Fahrbahn lässt mich fast glauben, gerade selbst über dem Geschehen zu schweben. Dem UDP-LX500 gelingt es mühelos eine unglaubliche Tiefe realistisch darzustellen. Wow, eine tolle Darbietung! Und die macht Lust auf mehr!
Jetzt wechsle ich die Scheibe. Kurz darauf erscheint die Eröffnungsszene der „Avengers – Infinity War“ meiner 4K-Blu-ray auf Leinwand. Jetzt scheint mein Testgast das volle UHD-Potenzial auszuschöpfen. Thor wird gefangen genommen, Loki von Thanos getötet und der Hulk aufs Übelste vermöbelt – und ich bin dabei. Ich war zwar noch nie auf einem Raumschiff der Asen, dennoch fühlt es sich für mich an als wäre ich an Bord. Kleinste Hautporen und Fältchen der Hauptdarsteller sind megascharf zu erkennen. Die Oberflächenbeschaffenheit der Metallstreben, die Thor festhalten, wirkt absolut realistisch. Schmutz, kleinere Beschädigungen und der Glanz des Metalls werden so realistisch dargestellt, dass man glauben könnte, man könnte ins Bild greifen. Gleiches gilt für die Kontrastdarstellung. Alles 1a. Und während Thanos den Hulk mal so richtig in die Mangel nimmt, zeigt der UDP-LX500, dass er es auch versteht, den passenden Sound zum Bild zu liefern. Die Audio-Performance ist absolut beeindruckend. Dynamisch, druckvoll mit dem Sinn fürs Detail; einfach packend.
„Betagte“ Blu-rays neu erleben
Füttert man den UDP-LX500 mit klassischen Blu-rays, skaliert er die ihm gelieferten Informationen auf eine Auflösung von 3840 x 2160 Pixel hoch. So soll die maximale Bildperformance erreicht werden. Und das funktioniert auch in der Praxis. In „Toy Story 3“ arbeitet die Heimkino-Maschine aus Japan dann erneut auf Hochtouren. Alles wirkt sauber und ohne jeglichen Störungen. Das wiederum schließt auf ein sehr gutes Deinterlacing. So werde ich jetzt nicht nur einfach überzeugt, sondern schlicht und einfach umgehauen. Ich habe diesen Film, speziell diese Szene, über meinen privaten UHD-Player zuvor schon mehrere Male gesehen. Doch viele der Details, die mir der Pioneer offenbart, habe ich bislang noch nicht erlebt. Der UDP-LX500 toppt einfach alles was ich bislang als Zuspieler in meinem Kino hatte. Eine weitere Passage, in der die besonderen Fähigkeiten des Pioneer zum Vorschein kommen, ist die, als Woody seine Freunde durchs Fenster auf der Straße erblickt: Der UDP-LX500 ist detailbesessen. Selbst die kleinsten Pinselstriche auf der Leiste unter der Fensterbank, werden in jeder Einzelheit und sauber herausgeschält. Farben erscheinen unfassbar brillant, wirken dabei aber niemals überzogen. Selbst in schnelleren Szenen sind keinerlei Artefakte sichtbar. Gleiches erlebe ich in „Batman – The Dark Knight“. Die Bildqualität, gerade in den Szenen die mittels IMAX-Kamera gedreht wurden, sind kaum noch von nativem 4k zu unterscheiden. Was der Scaler hier leistet ist aller Ehren wert und besser als ich es je bei einem „klassischen“ Blu-ray-Player erlebt habe. Alles wirkt so realistisch, dass sich der Zuschauer bei den Außenaufnahmen auf dem Dach des Nebengebäudes wähnt. Einfach grandios! Und auch jetzt ist die exzellente Tonperformance auffallend. In meinem Test umgibt mich eine unglaublich tiefe und realistische Soundkulisse. Alles wirkt noch homogener, irgendwie packender, irgendwie richtiger. Eine Sound-Szenerie, die ich mit diesem Film so noch nicht erlebt habe. Sehr beeindruckend!
Fazit
Der Pioneer UDP-LX500 ist ein echter Heimkino-Gigant. 4K Blu-rays, Blu-rays und selbst DVDs werden in neuer Bilddimension wiedergegeben und auch klanglich legt der Pioneer die Messlatte ganz weit nach oben. Dabei kommen aber nicht nur Filmfans auf ihre Kosten. Auch für ambitionierte HiFi-Freunde ist dieser Player mehr als nur ein Geheimtipp. Der UDP-LX500 besticht in jedem Detail durch seine scheinbar unbegrenzte Vielfältigkeit und seine Hochwertigkeit. Die Preisempfehlung von knapp 1.000 Euro erscheint vielleicht recht hoch, ist aber aufgrund der gelieferten Performance absolut gerechtfertigt. Für Heimkino- und HiFi-Fans, die die oberste Stufe erklimmen wollen, ist dieser Player eine absolute Kaufempfehlung.
Test & Text: Thomas Schumann
Fotos: Simone Maier
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: angemessen
95 of 100
94 of 100
92 of 100
Technische Daten
Modell: | Pioneer UDP-LX 500 |
---|---|
Gerätekategorie: | 4k-Blu-ray-/Universalplayer |
Preis: | 849,00 Euro |
Garantie: | 2 Jahre |
Ausführungen: | schwarz |
Vertrieb: | Pioneer & Onkyo Europe, Willich Tel.: +49 2154 / 913 13-0 www.pioneer.de |
Abmessungen (HBT): | 118 x 435 x 337 mm |
Gewicht: | 10,3 Kg |
Eingänge: | 2 x HDMI Out 1 x Koax. Digitalausgang 1 x Opt. Digitalausgang 2 x USB 1 x Ethernet 1 x RS232 1 x Analog Audio 1 x Zero Signal |
Ausgänge: | - 2 x HDMI - 1 x koaxial Digital - 1 x optisch Digital - Cinch (7.1) |
Quellen: | - 4k-Blu-ray - Blu-ray - DVD - CD - BD Live - SACD - DVD Audio - USB - Netzwerk |
Lieferumfang: | - UDP-203 - Fernbedienung - Bedienungsanleitung - Netzkabel - Wi-Fi-Antenne |
Pros und Contras: | + hervorragender Heimkinosound + exzellente Bildaufbereitung + 4k-Wiedergabe + HiRes-Audio + edle Materialauswahl + exzellente Verarbeitung + hochwertige Fernbedienung - kein WLAN-Anschluss |
Benotung: | |
Klang/Bild (60%): | 95/95 |
Praxis (20%): | 94/95 |
Ausstattung (20%): | 92/95 |
Gesamtnote: | 94/95 |
Klasse: | Spitzenklasse |
Preis-/Leistung | angemessen |
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