Home » Tests » ViewSonic PX701HD – lichtstark, wohnzimmertauglich, flexibel, erschwinglich
15. März 2019
von Michael B. Rehders
RedakteurDer PX701HD ist ein weiterer Full-HD-Projektor für Gamer und Filmfreunde aus dem Hause ViewSonic. Dank sehr hoher Lichtausbeute liefert der PX701HD feinste Full-HD-Auflösung auch auf XXL-Leinwände. Sein durchdachtes Design erlaubt zudem eine unauffällige Installation. Wir wollten wissen was den schicken – mit 540 Euro erfreulich günstigen – Bildwerfer sonst noch auszeichnet und für wen er sich besonders empfiehlt.
Soll der neue Projektor unauffällig im Wohnraum installiert werden, eignen sich idealerweise kleinere und mit hellem Gehäuse ausgestattete Beamer. Der ViewSonic PX701HD bringt diese Eigenschaften mit und bietet gleich noch ein paar Extras:. Dank Zoomobjektiv ist die Deckenmontage gegenüber der Leinwand möglich. Obendrein ist die Leuchtstärke des Projektors so hoch beziffert, dass er auch tagsüber gegen kontrolliert einfallendes Tageslicht ankommen soll. Wer neben dem Film- und TV-Genuss auch rasante Games auf der Leinwand erleben oder Vorträge kabellos streamen möchte, der bekommt mit dem ViewSonic PX701HD einen flexiblen Multimedia-Projektor
Hohe Auflösung, feinste Details und XXXL-Bilder
Der US-Hersteller ViewSonic hat mit dem PX701HD einen extrem lichtstarken Full-HD-Projektor präsentiert, dessen Auflösung feinste Details aus den zugespielten Bildsignalen schälen soll. Sollte Ihnen der Name dieses Projektors vertraut vorkommen, verwundert mich das überhaupt nicht. Vor kurzem hatten wir den ViewSonic PX706HD im Test, der sich vor allem durch seine Kurzdistanz-Fähigkeiten ausgezeichnet hat. Das bedeutet, der PX706HD erzeugt riesige XXL-Bilder aus ganz kurzer Entfernung. Der brandneue ViewSonic PX701HD besitzt hingegen nicht nur eine kleinere Namensnummer, er benötigt auch mehr Abstand für dieselbe Bildgröße. Das kommt vor allem Nutzern in Wohnräumen und Büros zugute, die den Beamer ganz unauffällig im Raum platzieren wollen. Beispielsweise erzeugt der PX701HD – dank 1,1-fachen Zooms – ein drei Meter breites Bild aus einer Distanz von 4,50 bis 4,95 Metern. Sein weißen Gehäuse fügt sich zudem unauffällig in modern eingerichtete Räumlichkeiten ein.
Der PX701HD verfügt über eine Ein-Chip-DLP-Technologie, die gestochen scharfe Bilder auf die Leinwand wirft. Farbsäume sind ihm fremd und angenehm leise ist der Beamer auch noch. Im hohen Lampenmodus beträgt das Betriebsgeräusch flüsterleise 30 Dezibel. Das geht im Filmton vollkommen unter. Die Lichtleistung des PX701HD gibt der Hersteller mit 3500 Lumen an, was auch tagsüber und bei kontrolliertem Restlicht eine satte Farbreproduktion verspricht.
Mit 31 x 22 Zentimetern ist der kleine Bildwerfer angenehm handlich und mit 2,5 Kilo auch ausgesprochen leicht. So eignet er sich vortrefflich, um ihn gelegentlich auch mal mit zu Freunden zu nehmen – um dort einen gemütlichen Filmabend oder ein spannendes Sport-Event zu erleben.
Die automatische Keystone-Korrektur verspricht ein geometrisch richtiges Format auf der Leinwand, sobald leicht nach oben/unten projiziert wird. Das ist gerade bei Produktpräsentationen durchaus angenehm, wenn die eigenen Artikel dem Kunden in korrekter Form vorgestellt werden sollen. Wer seine Vorträge und Filme bevorzugt kabellos projiziert, ist mit diesem Projektor ebenfalls auf der sicheren Seite. Mittels des optional erhältlichen Full-HD-Dongles VC10 können Blockbuster, PowerPoint-Präsentationen oder auch Spiele drahtlos an den PX701HD übertragen werden. Dafür sammelt der ViewSonic gleich ein paar Extrapunkte, da so ein tolles Feature in dieser Preisklasse absolut selten und somit lobenswert ist.
Das umfangreiche Ausstattungspaket wird durch 3D-Darstellungsmöglichkeit abgerundet. Dafür ist lediglich eine 3D-Brille erforderlich, die den DLP-Link (Weißblitz) unterstützt. Die Darstellung erfolgt damit angenehm flimmerfrei.
Schnelle und einfache Installation des PX701HD
Ich finde es immer sehr angenehm, wenn die Installation eines Projektors während des Testprozederes zügig geschieht. Genau das ist beim ViewSonic PX701HD der Fall. Den AV-Receiver verbinde ich mittels HDMI-Kabel, so dass alle Bildsignale vom Blu-ray-Player, Sat-Receiver und Amazon Video über diesen einen Weg zum ViewSonic gelangen. Der PX701HD erkennt nun automatisch und zuverlässig, an welchem der beiden HDMI-Eingänge ein Bildsignal anliegt – und zeigt dieses dann auf der Leinwand.
Wer lieber ganz auf Kabel verzichten möchte, dem bietet ViewSonic für die Wireless-Signalübertragung optional und gegen Aufpreis den VC10 Dongle an. Der Zoom des Projektors fällt mit 1,1 zwar nicht besonders großzügig aus, aber für etwas mehr Flexibilität bei der finalen Ausrichtung ist dieser Faktor überaus hilfreich. Der Bildwerfer muss jetzt nämlich nicht auf den Millimeter genau am Deckenhalter befestigt werden, sondern kann recht großzügig platziert werden. Auf unserer Drei-Meter-Leinwand im Testkino habe ich einen Spielraum von rund 45 Zentimetern ermittelt, um der ViewSonic verschoben werden kann und die Projektionsfläche trotzdem vollständig ausleuchtet.
Top-Kontrast und beeindruckende Lichtausbeute
ViewSonic beziffert die maximale Lichtausbeute des PX701HD mit 3500 Lumen. Diesen Wert erreicht mein Testgerät im Messlabor allerdings nicht ganz. Bei mir sind es aber noch immer sehr helle 2800 Lumen. Im Gegensatz zu anderen Projektoren fällt der Grünstich in diesem Bildmodus zudem recht moderat aus, so dass ich diesen hohen Lichtstrom sogar für die Projektion unter suboptimalen Bedingungen empfehlen kann. Für Fußballspiele am Nachmittag oder Formel-1-Rennen ist das eine angenehme Alternative, wenn trotz geschlossener Vorhänge noch Sonnenlicht ins Zimmer fällt.
Der ViewSonic PX701HD wird im Bildmodus „Standard“ ausgeliefert. Hier beträgt die Lichtleistung satte 1850 Lumen bei einem On/Off-Kontrast von 2100:1. Das ist für einen DLP-Projektor ein herausragend guter Wert. Die Farbtemperatur ist mit 7500 Kelvin immer noch wohnzimmertauglich. Wer Kinofilme exakt in Rec.709-Norm projizieren möchte, kann den ViewSonic wunschgemäß kalibrieren. Ein vollumfänglich nutzbares Sechs-Achsen-Farbmanagement für die Gamuteinstellung ist vorhanden. Für die Farbtemperatur sind zudem verschiedene Presets abrufbar. Das ist nötig, weil mit YUV-Zuspielung keine Korrekturen des Weißpunktes möglich sind. ViewSonic ist über diesen Umstand informiert. Wir erwarten ein Update, das diesen Umstand baldig behebt. Wirklich tragisch ist das allerdings nicht, weil alle Wunschwerte mit wenigen Handgriffen eingestellt werden können. Am Ende stehen 1165 Lumen (D65) zur Verfügung. Das reicht aus, um Leinwandbreiten bis zu 3,70 Meter strahlend hell zu befeuern. Die Farbtemperatur macht nach der Kalibrierung mit 6500 Kelvin (D65) praktisch eine Punktlandung.
So leicht gelingt eine realistische Farbwiedergabe
Sollten Sie kein teures Messequipment besitzen – und trotzdem den Anspruch an eine realistische Farbdarstellung haben, ist das kein Problem. Dies lässt sich ganz unkompliziert am ViewSonic PX701HD erreichen:
1. Belassen Sie den Projektor im Bildmodus „Standard“.
2. Navigieren Sie im Bildmenü auf „Erweitert“
3. Nun wählen Sie das Gamma „2,2“
4. Schalten Sie auf Brilliantcolor „4“
Mit diesen zwei kleinen Änderungen gelingt nun eine natürliche Farbdarstellung.
Ein Gamertraum!
Wer gern mit Freunden Online zockt, dem ist jede Hilfe recht, um Reaktionszeit und Input-Lag zu reduzieren. Schließlich will jeder so schnell wie möglich auf Ereignisse reagieren und nicht erst eine Sekunde später, wenn es längst zu spät ist. Exakt dafür hat ViewSonic seinem PX701HD einen „Spiele“-Modus spendiert. Ist dies aktiviert, wird der Nutzer automatisch gefragt, ob „3x Fast Input“ aktiviert werden soll. Entschiedet er sich dafür, werden dafür allerdings digitale Zoom-Funktionen zurückgesetzt. Da ich diese aber ohnehin ausgeschaltet lasse, profitiere ich von der kurzen Reaktionszeit. Ich rase mit einem schwarzen Sportwagen durch Las Vegas. Vorbei an den hell erleuchteten Hotels. Neonreklamen, andere Fahrzeuge, Menschen, alles wird blitzsauber dargestellt. Ein Cowboy an der Straße winkt mir zu. Ich reiße das Lenkrad herum und drifte in eine Seitenstraße. Vollgas! Nun geht es raus in die Wüste. Der schwarze Flitzer reagiert unverzüglich auf jeden Befehl. Jede Kurve, jedes Hindernis wird sofort und reaktionsschnell genommen. Ich spüre keine Verzögerung. So machen Autorennen so richtig Spaß!
Detailreiche Fotos auf dem großen Screen
Als Fotograf ist es mir überaus wichtig, dass meine Fotos alle relevanten Details zeigen, die ich aufgenommen habe. Exakt das passier hier. Es ist einfach verblüffend, wie hell der ViewSonic PX701HD meine Reiseaufnahmen projiziert. Auf meiner Aufnahme ist jedes einzelne Fenster zu sehen. Sogar am Horizont weisen die Gebäude noch feine Details aus, die andere Beamer in dieser Preisklasse schon mal unterschlagen – und das bis zum Rand! Dafür gibt es gleich ein paar weitere Extrapunkte. An den tollen Farben gibt es nichts zu bemängeln. Besonders Schwarz/Weiß-Aufnahmen tun es mir hier an, da diese farbneutral ohne jedweden Farbstich zu sehen sind. Das leichte Regenbogen-Blitzen (RBE) zeugt von der Ein-Chip-DLP-Technik, ist aber auf einem angenehm niedrigen Niveau.
Spielfilme mit hohem Kontrast und Knack-Schärfe
Heute steht der Spielfilm „Aufbruch zum Mond“ auf meinem Programmzettel. Hier soll der ViewSonic PX701HD seine große Klasse dann erneut unter Beweis stellen. Auf der Riesenleinwand in unserem Testkino leuchten die Farben sofort prächtig. Hauttöne sehen überaus natürlich aus. Selbst das feine, stilistische Korn ist jederzeit zu sehen, das Regisseur Damien Chazelle nicht gefiltert hat. Der Sternenhimmel leuchtet unfassbar hell, als die Apollo 11 Richtung Mond fliegt. Auch die graue Oberfläche des Mondes mit all seinen Kratern wird fehlerfrei reproduziert. Der ViewSonic PX701HD arbeitet selbst den feinsten Sand auf der Oberfläche des Erdtrabanten sauber heraus. Beim Überflug, als Armstrong einen geeigneten Landeplatz sucht, fällt mir lediglich ein Miniruckeln auf. Das Schwarz ist auf dem Niveau guter DLP-Beamer in diesem Segment, darüber hinaus weist es eine fantastische Durchzeichnung auf. Als Armstrong als erster Mensch seinen Fußabdruck auf dem Mond hinterlässt, ist das Profil seines Stiefels überaus plastisch zu sehen. Der schwarze Krater vor ihm besitzt überraschend viel Zeichnung. Das grelle Sonnenlicht blendet fast schon, als sich der Astronaut umdreht, um zum Raumschiff zurück zu gehen. Unglaublich, wie hell der PX701HD Bilder darstellt.
Seminar ohne Stolperfalle
Da der ViewSonic PX701HD bei mir ganz hinten im Raum installiert ist, präziser formuliert sogar oberhalb der Leinwand, weiß ich es zu schätzen, dass ich mich frei im Raum bewegen kann. Es steht kein Projektor im Weg, der mich bei meiner Präsentation beim Vortag meiner Bildwerke behindert. Das Ambiente erscheint sehr aufgeräumt und professionell. Meine Texte werden mit Top-Schärfe auf die Leinwand gebrannt, so dass sie auch von Zuschauern in der letzten Reihe noch leicht zu lesen sind. Die satten Farben des PX701HD erreichen sRGB-Niveau. Der Ton über den eingebauten Lautsprecher gibt Stimmen klar und deutlich wieder. Allerdings fehlt es im Präsentbereich schon an Volumen. Als Notlösung oder zur Unterhaltung des Nachwuchses bei der Wiedergabe der Lieblings-TV-Serie kann auf den eingebauten Lautsprecher gerne zurückgegriffen werden. Wer hingegen einen höheren Anspruch an den Klang hat, der sollte auf ein externes Soundsystem zugreifen. Der eingebaute 5V-USB-Ausgang versorgt nicht nur einen Dongle mit Strom, sondern auch das Smartphone oder Tablet, falls die Präsentation darüber zugespielt wird. Hat man sein Ladekabel zuhause vergessen, ist das gerade während längerer Besprechungen von Vorteil. Jetzt hat das Tablet garantiert immer genug Akkuleistung, um das gesamte Seminar durchzuhalten.
Fazit
Volltreffer! Der ViewSonic PX701HD ist ein Full-HD-Projektor, der sich flexibel installieren lässt. Das verdankt er seinem Zoom-Objektiv und seinem sinnvollen Design. Die Wiedergabe von Spielfilmen und Vorträgen profitiert von der Top-Schärfe und der natürlichen Farbdarstellung, die mittels Sechs-Achsen-Farbmanagements noch angepasst werden können. Die kurze Reaktionszeit hilft Gamern beim Solo- und Online-Zocken. Dank des Teleobjektivs kann der ViewSonic im Wohnzimmer sogar unauffällig ganz hinten integriert werden, so dass er nie im Wege steht. In der Summe ist der ViewSonic PX701HD für Freizeit und Office-Anwendungen gleichermaßen gut geeignet. Dass er zu einem ausgesprochen attraktiven Preis angeboten wird, ist ein weiteres Pro-Argument.
Test, Text und Fotos: Michael B. Rehders
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut
79 of 100
79 of 100
78 of 100

Technische Daten
Modell: | ViewSonic PX701HD |
---|---|
Produktkategorie: | Projektor |
Preis: | 540,00 Euro |
Garantie: | 3 Jahre (Projektor) 2 Jahre oder 1000 std. (Lampe) |
Ausführungen: | - Weiß |
Vertrieb: | ViewSonic Technology, Dorsten Tel.: 02362 9544 805 www.viewsoniceurope.de |
Abmessungen (HBT): | 108 x 312 x 222 mm |
Gewicht: | 2,5 Kg |
Technik: | 1-Chip DLP |
Helligkeit: | 2800 Lumen (1165 Lumen nach Kalibrierung) |
Kontrast (On/Off): Kontrast (ANSI): | 780:1 (nach Kalibrierung) 280:1 (nach Kalibrierung) |
Schwarzwert: | 1,49 Lumen (nach Kalibrierung) |
Bildauflösung: | 1920 x 1080 Pixel |
Lens-Shift: | nein |
3D-Wiedergabe: | ja |
3D-Transmitter: | im Lieferumfang enthalten |
3D-Brille: | optional erhältlich |
Anschlüsse: | Eingänge: 2 x HDMI 1 x Composite-Video 1 x VGA 1 x Audio 3,5 mm |
Lieferumfang: | - ViewSonic PX701HD - Objektivschutz - Fernbedienung - Batterien - Gebrauchsanweisung |
Besonders: | + sehr hohe Lichtleistung + herausragende Schärfe + sehr guter Kontrast in Werkseinstellung + 6-Achsen-Farbmanagement + natürliche Farben nach Kalibrierung + kurze Reaktionszeit beim Gaming - schwacher Lautsprecher-Sound - keine Gain/Offset-Korrektur via YUV-Zuspielung |
Benotung: | |
Bildqualität (50%): | 79/80 |
Praxis (25%): | 79/80 |
Ausstattung (25%): | 78/80 |
Gesamtnote: | 79/80 |
Klasse: | Mittelklasse |
Preis-/Leistung | sehr gut |
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