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Redakteur
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Auch mit besten Komponenten kann man ordentlich Klangpotenzial vergeuden – allein mit der Aufstellung der Geräte: Durch Erschütterungen des Untergrunds und elektromagnetische Einflüsse der Umgebung sind die Audio-Komponenten klangschädlichen Schwingungen ausgesetzt. Die HMS Silenzio Base MKII geht als erste Unterstellbasis gegen beide Musikschädlinge vor – und ist trotz der Doppelfunktion flacher und dezenter als das Gros der Konkurrenz.

Schlank und dezent: Die HMS Silenzio Base MKII unterschiedet sich schon optisch von den oft massigen Unterstellern der Konkurrenz.

Good Vibrations? Die hören da auf, wo Schwingungen nicht zur Musik gehören, aber als unerwünschte Additive den Klang beeinträchtigen. Das passiert durch externe Resonanzen wie etwa Trittschall, der über den Boden und das Regal zur Audio-Komponente übertragen wird. Das geschieht aber auch über Schwingungen, die die Komponenten selbst erzeugen, zum Beispiel durch den Trafo des Verstärkers oder durch den Motor des Plattenspielers. Unterstellbasen können hier eine erstaunliche Klangverbesserung bewirken, weil sie derartige Vibrationen für das Gerät, das auf ihnen steht, unschädlich machen. Neben diesen rein mechanischen Einflüssen sind die Geräte aber auch elektromagnetischen Einstreuungen ausgesetzt, die die Komponenten im Verbund durch ihr Über- und Nebeneinanderstehen im Rack sogar noch verschlimmern. Auch diesem Störeinfluss kann die HMS Silenzio Base MKII ein Ende bereiten. Wie sie das macht, schauen wir uns jetzt an.

Die Basis gibt es wahlweise mit weißer oder schiefergrauer Platte, auch die metallenen Profile und die Eckstücke gibt es in verschiedenen Farben.

Das Design: schlank, dezent und anpassungsfähig

Wir wundern uns: Normalerweise bieten klangverbessernde Untersteller eine klobig-massige Erscheinung, oft sind sie zudem mit einer speziellen Fußkonstruktion oder Spikes ausgestattet. Sie wirken wie eine Zelebration des Audio-Tunings, stehen zudem optisch in Konkurrenz zu dem Produkt, dem sie eigentlich als Präsentierteller dienen sollten – und kommen deshalb in designaffinen Haushalten nicht in das Rack oder auf das Regal. HMS hat seine Basis aus diesem Grund bewusst schlank, dezent und anpassungsfähig gehalten. Das Ziel: Diese Geräteplattform soll auch mit Designmöbeln harmonieren und selbst auf Glas und Acryl funktionieren. Die HMS Silenzio Base MKII ist in der Standard-Version gerade mal 15 Millimeter hoch, ihre Stellfläche misst 46 mal 40 Zentimeter. Damit verschwindet die Basis förmlich unter dem auf ihr stehenden Gerät. Die Dezenz ist umso größer, je besser der Untersteller zum Rack oder zu der Audio-Komponente passt – und genau das befördert diese Basis: Die Silenzio gibt es in verschiedenen Ausführungen. Der Kunstlederüberzug der Platte ist wahlweise in Schiefergrau oder Weiß gehalten, die lackierten metallenen Einfassungen in Schwarz oder Weiß, die Eckstücke schließlich in Chrom, Gold, Schwarz oder Weiß. Die Materialwahl der Platte ist übrigens eine prägnante Veränderung zur ersten Version dieser Basis: Das MKI-Modell besaß eine Überzug aus Wildlederimitat, der sich aber als zu empfindlich gegenüber Kratz- und Druckeinflüssen erwies. Das nun verwendete Kunstleder ist deutlich strapazierfähiger und findet auch bei der Belastung mit einer schweren Komponente binnen kurzer Zeit wieder zu seiner ursprünglichen Form zurück. Die zweite Veränderung betrifft die jetzt leicht vergrößerte Standfläche – und auch hier erweist sich die Silenzio als anpassungsfähig. Für platzintensivere Komponenten, etwa Plattenspieler mit ausgelagertem Motor oder Lautsprecher, gibt es eine XL-Version mit einer Fläche von 53 mal 51 Zentimeter. Die Platte ist dann mit 18 Millimetern geringfügig dicker – aber immer noch ultraflach. Welche Wundermaterialien stecken denn hier nun drin, dass trotzdem die gewünschte Wirkung erzielt wird?

Plattenspieler profitieren besonders von der Dämpfung und Schirmung der Silenzio: Einerseits wegen ihrer Sensibilität gegenüber mechanischen Schwingungen, andererseits wegen ihrer Empfindlichkeit gegen Einstreuungen, die sich als Brummen bemerkbar machen können.

Mechanische Stilllegung

Wunder? Damit braucht man Hans M. Strassner nicht kommen. Der Gründer und Namensgeber von HMS setzt auf Physik, Know-How und Evidenz. Darum hat er für die Bekämpfung aller mechanischen Schwingungen einen Mix von Polymer-Schäumen mit unterschiedlicher Dichte ersonnen und die Effizienz der daraus resultierenden Silenzio Base durch eine Messung der RWTH Aachen nachweisen lassen. Das Ergebnis: Durch die variierende Dichte der Materialien gelingt die Schwingungsabsorption quer durch alle Frequenzbereiche. Die Geräteplattform arbeitet also breitbandig. Auch das unterscheidet die HMS-Basis von Konkurrenzprodukten, die oft nur in einem bestimmten Frequenzareal wirken. Zudem werden bei anderen Basen die Vibrationen über Spikes ableiten. Bei der Silenzio hingegen werden die mechanischen Bewegungen in eine plastische Verformung der Polymer-Schäume umgesetzt und so letztlich in Wärme umgewandelt. Das gelingt sowohl bei extern zugeführten Schwingungen als auch bei Vibrationen, die vom darauf stehenden Gerät selbst erzeugt werden. Deshalb fungiert die Platte der Silenzio Base oberseitig als Trägerfläche für die Audio-Komponente und unterseitig als Kontaktfläche für den Regal- oder Rackboden. Nur so funktioniert die doppelte Vibrationsbekämpfung – und diese mechanische Stilllegung klappt sogar auf Glas- oder Plexiglas-Designmöbeln. Soweit die mechanische Funktionsweise.

Die kleine goldene Buchse dient dem Anschluss des Erdungskabels. Jede Silenzio Base MKII besitzt drei Buchsen, so können die Geräteplattformen für die elektrische Schirmung vernetzt werden.

Elektromagnetische Entstörung

Darüber hinaus kann die Silenzio noch einen weiteren Schutz vor Störungen bieten, und der hebt sie erst recht von den anderen Geräteplattformen ab, die sich allein auf den Körperschall konzentrieren. HMS geht es immer auch um die Entstörung von HF-Einstreuungen, also um die Befreiung von elektromagnetischen Einflüssen, die als hochfrequente Schwingungen auf das Signal einwirken. Dieser Punkt ist für HMS essentiell, zuvorderst für das Signalleitersortiment, mit dem die Leverkusener Manufaktur zu einem der renommiertesten Kabel-Hersteller zählt, und nun also auch im Bereich der Basen. Hier geht es darum, die Beeinflussung von nebeneinander und übereinander stehenden elektrischen Geräten zu unterbinden. Derart benachbarte Komponenten verhalten sich, wenn sie über ein Kabel miteinander in Kontakt stehen, im Prinzip wie ein Plattenkondensator, die Kabel hingegen wirken als Spulen, zusammen ergibt das einen Schwingkreis. Das ist jetzt gerade Elektrotechnik pur, das muss man im Detail auch nicht verstehen, aber die Wirkung dieses Schwingkreises sollte einem bewusst sein: Im Betrieb der Audio-Geräte entstehen nun elektromagnetische Resonanzen, sie werden durch den uns umgebenden Elektrosmog angeregt, der von Funknetzen und elektrischen Geräten im Haushalt erzeugt wird.

Die Erdungskabel gibt es in verschiedenen Ausführungen: rechts das Kabel, mit dem die Silenzio-Basis über einen Schuko-Stecker mit dem Erdungskontakt der Steckdose verbunden wird, links das Verbindungskabel für zwei Basen, in der Mitte eine Variante mit Kabelschuh für den Plattenspieler: so kann man die Leitung an die Erdungsklemme des Vinydrehers anschließen. Die Kabel können auf Wunschlänge hergestellt werden, prinzipiell gilt hier: je kürzer, desto besser.

Doppelte Schirmung

Der Elektrosmog-Effekt auf Audio-Komponenten steigt mit der Anzahl der Geräte, die über Signal- oder Netzkabel miteinander verbunden sind, und er tritt verstärkt auf, wenn der Untergrund, auf dem die Geräte stehen, isolierende Wirkung hat. Dies ist unter anderem bei Holz, Acryl und Glas der Fall. Die elektromagnetischen Resonanzen resultieren in hochfrequenten Resonanzspannungen, diese überlagern das Musiksignal – und sie überfordern die Verstärkerstufen der Audiogeräte. Die Störeinflüsse schwingen im Megahertz-Bereich und sind damit schlicht zu schnell für die Audio-Elektronik, die für den Frequenbereich des menschlichen Gehörs ausgelegt ist und deshalb optimal im Niederfrequenzbereich arbeitet. Die Verstärker sind mit der Megahertz-Geschwindigkeit überfordert und erzeugen sogenannten transienten Elektrosmog, kurz: TIM. Je mehr Elektrosmog in der Luft ist, desto stärker werden diese Verzerrungen für uns hörbar. Das erklärt auch, warum die gleiche Anlage zu verschiedenen Tageszeiten anders klingt: Wenn mehr elektrische Geräte Elektrosmog verursachen, spielt die Anlage schlechter. Dagegen hilft am besten eine Schirmung – und genau die besorgt die Silenzio Base: Eine geerdete Kupferplatte mindert elektrische Felder zwischen den Audio-Komponenten, eine Mu-Metall-Platte wirkt gegen die magnetischen Einflüsse. Zusammen mit den Polymer-Schäumen bietet die Silenzio also einen Dreifach-Schutz – und was er bewirkt, hören wir uns jetzt mal an.

Die MKII-Version der Silenzio ist mit einem robusten Kunstleder überzogen, das Rutschen von Gerätefüßen und die Belastung mit gewichtigen Komponenten hinterlässt hier keine Spuren.

Die HMS Silenzio Base MKII in der Praxis

Wir bieten der Silenzio direkt ein besonders dankbares Testszenario, sie kommt unter einen Plattenspieler und auf ein Phono-Rack mit Holzböden. Das Rack besitzt kein klangoptimerendes Konzept, und Vinyldreher sind aufgrund ihrer empfindlichen Mechanik und ihrer geringen erzeugten Signalstärke besonders sensibel für Schwingungen und Einstreuungen. Natürlich unternehmen deshalb schon die Plattenspieler-Hersteller Gegenmaßnahmen, auch der von uns bereits getestete Electrocompaniet ECG-1 ist mit Abschirmungen und Spikes bewehrt. Aber da geht oft mehr, und das erleben wir nun. Wir hören von Patricia Barber das Album „Modern Cool“ in der superben, von MFSL gemasterten Edition und beginnen mit dem ersten Track „Touch Of Trash“. Schon ohne Basis klingt es fantastisch, doch kaum haben wir die Silenzio unter den ECG-1 gestellt, hören wir verblüffende Veränderungen: Schon das Eintauchen der Plattenspielernadel und ihre Fahrt durch die Einlaufrille klingt anders: brillanter, mit einer etwas stärkeren Wahrnehmbarkeit der mechanischen Abtastung – wir erleben offenbar einen Informationszugewinn. Der setzt sich bei der Musik fort. Michael Arnopol präsentiert mit seinem Kontrabass das swingende, leicht bedrohliche Thema. Der Tieftöner hat zuvor schon mit Kraft und Volumen unseren Hörraum geflutet, die Abbildung war dabei ungemein präzise. Nun hat der Kontrabass noch etwas mehr Intensität, und er klingt griffiger, definierter. Auch das Schlagzeug von Mark Walker, dessen dynamisch ganz fein abgestuftes Spiel der ECG-1 mit allen Nuancen abgebildet hat, ist mit der Silenzio noch eine Spur knackiger. Den größten Zugewinn hören wir aber beim Bläser Dave Douglas: Während seine Trompete zuvor nicht ganz so plastisch erschien wie die anderen Instrumente, hat sie nun die richtige Körperhaftigkeit. Auch Patricia Barber, die mit ihrem Gesang eh schon etwas herausstach, wirkt nun noch präsenter. Im Ganzen ist das Klangbild klarer, auch frischer, und zugleich noch entspannter. Unglaublich! Dabei hat der Plattenspieler hier schon auch ohne die Silenzio-Basis eigentlich kaum Wünsche offengelassen. Kein Wunder, dass Electrocompaniet den ECG-1 in der aktuellen Jubiläumsversion mit der HMS Silenzio Base MKII anbietet.

Die HMS Silenzio Base MKII gehört zum Ausstattungspaket der aktuellen Jubiläumsversion des Electrocompaniet ECG-1.

Segensreiche Wirkung

Jetzt sind aber die Begehrlichkeiten geweckt: Klappt die Klangsteigerung auch mit der Erdung und Schirmung? Die Erdung der Base bringt scheinbar erst mal keinen Zugewinn. Erst nach mehrmaligem Vergleich durch das Ein- und Ausstecken der Erdung und dem genauen Achten auf die einzelnen Instrumente dämmert es uns: Bei der Konzentration auf das Schlagzeug begreifen wir, dass die Wiedergabe minimal bei der Räumlichkeit und Auflösung gewinnt. Das Ausklingen von den Schlagzeugbecken ist nun besser und länger zu hören. Mit anderen Komponenten und anderen Racks oder Möbeln sehen die Effekte, die die Silenzio zeitigt, wieder anders aus: Wählen wir unser Gel-gelagertes Bassocontinuo Revolution Line: Aeon als Komponentenbehausung, fällt die Wirkung der Silenzio wesentlich geringer aus. Auf unserem schwingfreudigen schwedischen Lowboard hingegen loht sich der Einsatz umso mehr. Mit einem preisgünstigeren Plattenspieler-System, dessen Auflösungsvermögen geringer ist, erweist sich der Unterschied wiederum als weniger dramatisch, ebenso mit einem grundsätzlich preiswerteren Plattenspieler. Auch der Wechsel des Verstärkers führt zu anderen Ergebnisse: Mit dem Mittelklasse-Transistor-Amp IOTAVX SA 3 gewinnt der Klang an Bassvolumen, mit dem High End-Röhrenverstärker Audio Research Gsi75 gewinnt der eh schon volle Bass hingegen noch etwas an Kontur. Eine Konstante haben wir ausgemacht: In allen von uns getesteten Fällen bemerken wir spätestens nach dem Entfernen der Basis, welch segensreiche Wirkung die Silenzio zuvor entfaltet hat.

Auf dem Rack mit Holzböden sorgte die Silenzio für eine besonders deutliche Klangsteigerung.

Fazit

Die HMS Silenzio Base MKII bietet gleich mehrfachen Schutz: Mit ihrem Mix verschiedenen dichter Polymer-Schäume verwandelt sie mechanische Schwingungen verschiedenster Frequenzen in Wärme und bieten so eine breitbandige Dämpfung dieser unerwünschten Vibrationen. Mit ihrer geerdeten Kupferplatte und ihrer Mu-Metall-Platte hingegen bannt sie elektromagnetische Resonanzen, die durch Elektrosmog und durch benachbarte Geräte hervorgerufen werden. Mit diesem Dreifach-Schutz unterscheidet sich die Silenzio von anderen Basen – wie auch durch ihre dezente und schlanke Erscheinung. Durch die verschiedenen Farboptionen und zwei verschiedene Größen passt die Silenzio zu jedem Ambiente und unterschiedlichsten Komponenten. Deren klangliches Potenzial wird nun ausgeschöpft, der Einfluss des Ambientes hingegen ferngehalten: Wir hören nur noch jene Schwingungen, die in der Musik liegen. Das ist der Klang der Stille.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Empfehlung
Preis-/Leistung: angemessen

99 of 100

98 of 100

99 of 100

190503.HMS-Testsiegel

Technische Daten

Modell:HMS
Silenzio Base MKII
Produktkategorie:Gerätebasis
Preis:750,00 Euro (ab 1.6.2019: ca. 800 Euro)
Garantie:3 Jahre (zzgl. 24 Monate bei Registrierung)
Ausführungen:- Platte (Lederimitat): Weiß, Schiefergrau
- Profile (Metallrahmen): Weiß, Schwarz
- Ecken: Chrom, Gold, Schwarz, Weiß
Vertrieb:HMS Elektronik
02171/ 734007
www.hmselektronik.de
Abmessungen (HBT):- 15 x 460 x 400 mm (Standard-Variante)
- 18 x 530 x 510 mm (große Variante)
Belastbarkeit:- 60 kg (Standard-Variante)
- 100 kg (große Variante)
Gewicht:3,0 kg (Standard-Variante)
Lieferumfang:1 x HMS Silenzio Base MKII
1 x Erdungskabelsatz (verschiedene Längen)
1 x Registrierungskarte/Garantiekarte
Pros und Contras:+ effektive Dämpfung mechanischer Schwingungen
+ Schutz gegen elektromagnetische Resonanzen
+ dezentes Design, schlanke Maße
+ zwei verschiedene Größen erhältlich

- Effizienz und Klangwirkung hängt von den Audiokomponenten und der Rack-Beschaffenheit ab
Gesamtnote:Empfehlung
Preis-/Leistungangemessen
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