Home » Tests » Liedtke-Metalldesign Referenz X-Serie: Robuste Boxenstative, die allen Regallautsprechern gerecht werden
30. Dezember 2019
von Dieter Pfeil
Liedtke-Metalldesign stellt mit der Referenz-X-Serie exemplarisch zwei Boxenstative vor, die sich vor weit teureren Marken nicht verstecken müssen. Beide sehen hervorragend aus und können mannigfaltig konfiguriert werden. Die robusten, exzellent verarbeiteten Stützen in zeitlosem Design stellen die Lautsprecher auf ein edles Fundament. In seiner neuen Serie hat Liedtke-Metalldesign zudem viele Details bedacht, die ich im folgenden Artikel beleuchten werde.
Über Liedtke-Metalldesign
Aber zunächst ein paar Worte über die Marke: Liedtke-Metalldesign wurde 2004 in Pinneberg von Dirk Liedtke gegründet. Da das Unternehmen im Laufe der Jahre schnell wuchs und mehr Platz benötigte, wurde es zum heutigen Standort in Elmshorn verlegt. Inzwischen kann Liedtke-Metalldesign eine Expertise von 15 Jahren vorweisen. In aller Regelmäßigkeit werden zeitgemäße und individuell auf bestimmte Komponenten angepasste Boxenstative und Racks für diverse Anwendungszwecke präsentiert. Solche, die den auf ihnen platzierten Gerätschaften eine solide Basis bieten und das Understatement des teuren HiFi-Equipments unterstreichen können. Im Liedtke-Repertoire finden sich unter anderem Dreibeinstative, Tische für Plattenspieler, vollständige HiFi-Racks und die bereits erwähnten Boxenstative. Ganz nebenbei sind fast alle Modelle in großem Maße konfigurierbar. Sollte das passende Element im umfangreichen Liedtke-Sortiment nicht auffindbar sein, können auch maßgeschneiderte Lösungen nach Kundenwunsch zum fairen Preis gefertigt werden.
REFERENZ-X mit einem oder zwei Rohren
Nein, ich spreche nicht von Auspuffanlagen, sondern von wirklich sehr ansehnlichen Boxenstativen. Herr Liedtke hat uns gleich zwei Exemplare aus der neuen REFERENZ-X-Serie zur Verfügung gestellt. Beide kommen sicher gebettet in zwei mit 15 beziehungsweise 17 Kilogramm recht schweren Kartons in die Redaktion. In ihnen befinden sich jeweils eine Fußplatte, sechs Spikes, eine Deckenplatte, ein (beziehungsweise zwei) Standrohre und etwas Montagematerial. Die REFERENZ-X-Serie ist in drei Ausführungen erhältlich. Die Variante „black“ kommt, wie zu erwarten, in schwarzem Matt (RAL 9005). Die Variante „white“ dementsprechend in weißem Matt (RAL 9016) und ebenso pulverbeschichtet. Der kritische Blick zeigt schnell: Die Beschichtung ist in beiden Ausführungen makellos aufgebracht. Bei der dritten Variante handelt es sich um eine Art Mischung aus beiden. Hier werden die Edelstahlsäulen fein säuberlich geschliffen, wobei Fuß- und Kopfplatte schwarz oder weiß geliefert werden und so einen herrlichen Kontrast bilden.
Auch individuell
Selbstverständlich beschichtet der Hersteller seine Modelle auf Kundenwunsch auch in einer beliebigen anderen Farbe oder Farbkombination. Der Zusammenbau gestaltet sich simpel. Das Standrohr wird mit einer Inbusschraube an der wuchtigen Bodenplatte befestigt und anschließend an der Kopfplatte. Die Gewinde sind perfekt ausgeführt, alles fasst sauber ineinander. Sehr gut! Dann habe ich die Wahl zwischen zwei Höhen: Verwende ich die normalen Spikes, steht das Stativ kerzengerade. Wähle ich die gekürzten Spikes, kann ich den Ständer leicht nach hinten geneigt aufstellen. So kann der Lautsprecher etwas nach oben gerichtet abstrahlen. Die Bodenplatte ist mit 380 Millimetern Breite mal 410 Millimetern ausreichend groß ausgelegt. Selbst bei wuchtigen Lautsprechern, wie der Dutch & Dutch 8c, besteht nicht die Gefahr, dass sie ins Kippen gerät. Damit die spitzen Spikes sich nicht durch den Fußboden bohren, empfiehlt es sich, gleich noch die optionalen Bodenschutz-Zentrierscheiben mitzubestellen.
Das steht bombenfest und sieht bombastisch aus
So nach der einfachen Montage stelle ich die REFERENZ-X-Boxenständer an ihre vorgesehene Position und platziere die optionalen Bodenschutz-Zentrierscheiben unter den Spikes. Mit der Wasserwaage kann ich die höhenverstellbaren Spikes perfekt auf meinem nicht so perfekt geraden Boden ausrichten. Richtig gut gefallen mir hier die perfekt ausgearbeiteten Gewinde, in die sich die Spikes mühelos eindrehen und auch verstellen lassen. Unten sorgt eine Kontermutter dafür, dass ich die Höhe nicht versehentlich wieder verstelle. Oben bietet eine sehr schön gearbeitete Rändelmutter einen optisch harmonischen Abschluss. Durch das recht hohe Gewicht des Konstrukts steht das Stativ bombenfest. Selbst das testweise leichte Anrempeln vermag den Ständer nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Wer dieser Standfestigkeit noch nicht traut, kann die Säule auch noch bis zu drei Vierteln mit Quarzsand befüllen. Hierdurch werden Schwingungen im Standrohr noch weiter bedämpft.
Fels in der Brandung
Auf der Kopfplatte sind schon einige Gummiabsorber aufgebracht. So werden die empfindliche Oberfläche der Lautsprecher geschont. Außerdem dämpfen sie die Vibrationen der Regallautsprechergehäuse auf den Ständer etwas. Apropos Kopfplatte: Sie ist ab Werk in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Dazu zählen die 23 x 30, 23 x 34 sowie 16,8 x 32 Zentimeter für die KII Three und 26 x 37 Zentimeter für Dutch & Dutch 8c, wie wir sie hier unter anderem ausprobiert haben. Der Aufbau des Boxenstativs ist mit wenigen Verbindungen robust ausgeführt. So robust, dass ich keine Angst um das Stativ hätte, sollte ich es doch einmal versehentlich umwerfen. Bei dem Bodenbelag im Testraum habe ich mehr Bedenken, dass er diesen Sturz nicht unbeschadet überstehen würde, daher verzichte ich auf diesen Test. Auch die knapp 10 Kilogramm schweren Magnat Signature 903 passen perfekt auf die Topplatte und stehen absolut sicher auf dem Stativ.
Variationsmöglichkeiten
Die REFERENZ-X-Two mit ihren zwei Standsäulen hinterlässt ebenfalls einen fantastischen Eindruck. Mit 101 Millimetern Durchmesser sind die Rohre hier etwas schlanker. Das Standrohr der Ein-Säulen-Ausführung hat einen Durchmesser von 114 Millimetern. Liedtke-Metalldesign beweist die hohe Flexibilität seiner Boxenstative also auch in der REFERENZ-X-Serie. Die Maße der Topplatte können beliebig angepasst werden. Höhenmäßig stehen acht Varianten zur Verfügung, damit der Hochtöner immer perfekt auf Ohrhöhe zu stehen kommt. Kabeldurchlässe in der Topplatte sind mit 20 beziehungsweise 30 Millimetern Durchmesser möglich. Der farblichen Zusammenstellung sind ebenfalls kaum Grenzen gesetzt. In allen erdenklichen RAL-Farben können Topplatten, Fußplatten und Säulen beschichtet werden. Selbst vor ausgefallenen Wünschen oder Formen schreckt Dirk Liedtke nicht zurück und bemüht sich, allen Ansprüchen gerecht zu werden. Wer nun Gefallen an den zeitlosen Boxenstativen gefunden hat und weitere Komponenten seiner HiFi-Ausstattung ein solides Fundament spendieren möchte, findet auf der Website von Liedtke-Metalldesign viele weitere teils maßgefertigte Kompositionen.
Der Sound
Erfahrungsgemäß kann man zum Sound Folgendes anmerken: Wenn das Stativ nicht klingt und schwingt, ist es gut. Exakt so verhalten sich die beiden LM REFERENZ-X, die mir zum Test zur Verfügung stehen. Mithilfe eines besonders „resonanzarmen“ Laustprecherhalters in Form eines Kollegen, habe ich die Lautsprecher einmal in Händen unseres Model(l)s Roman gehört. Anschließend positionierte ich den gleichen Lautsprecher auf das Boxenstativ von Liedtke-Metalldesign. Mit Ausnahme eines leichten Säufzens ob dieser Idee seitens meines Referenzhalters, konnte ich im Hörversuch keine Unterschiede ausmachen. Die Dämpfung von Körperschall leisten sowohl der Zweibeiner wie auch der Vierspiker hervorragend. Dabei erweist sich das Modell von Liedtke-Metalldesign aber als ausdauernder. Aber mal Spaß bei Seite: Die Liedtkes bewiesen auch ohne Quarzsand eine perfekte Resonanzabsorption und festen Stand. Dabei zeigen sie auch unter höheren Lautstärke-Pegeln keinerlei Anzeichen von Eigenresonanz oder Klappern. Stattdessen herrscht hier absolute Ruhe – auch im Klang.
Fazit
Die REFERENZ-X-Serie von Liedtke-Metalldesign beweist handwerkliche wie optische Präzisionsarbeit. Die zeitlos gestalteten Boxenstative genießen in unserer Redaktion hohes Ansehen. Sie entkoppeln die auf ihnen thronenden Lautsprecher sauber vom Boden und geben ganz nebenbei eine exzellente Figur ab. Gerade die Ausführung mit zwei Standrohren in geschliffenem Edelstahl und schwarzen Platten macht auf mich einen sehr edlen Eindruck. Mit seinem hohen Grad an Flexibilität bei der Farbauswahl offeriert Liedtke-Metalldesign zudem ein für alle Räume passendes Fundament. Die hohe serienmäßige Anpassbarkeit sorgt für einen guten Stand. Mit der Freiheit, alle Maße selbst festzulegen, gelingt dann ein maßgeschneiderter Unterbau für jedes Klangmöbel. Der Preis geht in Anbetracht der Flexibilität und der gebotenen hohen Qualität der Verarbeitung für mich mehr als in Ordnung.
Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Simone Maier / Philipp Thielen
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: hervorragend
94 of 100
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Technische Daten
Modell: | Liedtke-Metalldesign Referenz-X |
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Produktkategorie: | Lautsprecherständer, Zubehör |
Preis: | - ab 599 Euro / Paar (Referenz X-One) - ab 549 Euro / Paar (Referenz X-Two) |
Garantie: | 5 Jahre |
Ausführungen: | - Weiß, matt - Schwarz, matt - Weiß mit geschliffenen Säulen - Schwarz mit geschliffenen Säulen |
Vertrieb: | Liedtke-Metalldesign, Elmshorn Tel.: 04122 / 40 54 70 www.liedtke-metalldesign.eu |
Höhe: | 40 - 90 Zentimeter |
Belastbarkeit: | bis 40 Kilo |
Aufbau: | Fußplatte mit 1 oder 2 Säulen und Topplatte |
Verwendung: | Regallautsprecher oder Satellitenlautsprecher |
Lieferumfang: | - Basisplatte - Topplatte - 1 oder 2 Säulen - Schrauben - Spikes - Inbusschlüssel mit T-Griff |
Pros und Contras | + Ausführung mit einem oder zwei Standsäulen + stabile Konstruktion + günstiger Preis + auf Wunsch auch in Sondermaßen - keine Contras |
Benotung: | |
Gesamtnote: | Empfehlung |
Preis-/Leistung | hervorragend |