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Mit der R11 steht nun das größte KEF-Modell der R-Reihe in unserem Testraum. Trotz viel Technik beeindruckt dieser Lautsprecher durch seine filigrane Form. Hinzu kommt eine wirklich hervorragende Materialgüte und Verarbeitung. Im Klangtest stellt sich dann auch schnell heraus, dass sehr guter Sound auch mit schicker und schlanker Optik in Einklang zu bringen ist.

Nach unseren Tests der R3, R5 und R7 haben wir diesmal die R11 im Test.

Die KEF R11 ist einfach hervorragend gemacht. Mein Testmodell kommt in schwarzglänzender Oberfläche daher. Der Lack ist, das kenne ich schon aus meinen Tests der R3, R5 und R7, makellos aufgetragen. Unregelmäßigkeiten oder Fehler sucht man selbst nach genauerer Untersuchung vergeblich. Das Gehäuse sieht gut aus und ist auch haptisch ein Hochgenuss. Die sauber lackierte Oberfläche ist glatt und fühlt sich an, als würde man über einen Steinway-Flügel streichen. Die frontseitig eingelassenen fünf Chassis integrieren sich zudem stilvoll in den Korpus. Mittig sitzt der Uni-Q-Treiber in seiner mittlerweile zwölften Entwicklungsstufe. Die Verschraubung der Chassis ist selbstverständlich nicht zu sehen, so genießt das Auge eine aufgeräumte Front. Dazu trägen auch die 165 Millimeter messenden Tieftontreiber bei, deren Sicken hinter den Verblendungen verschwinden. Die Membran-Oberfläche ist durchgängig aus Aluminium gefertigt. So wirken die Basstreiber fast schon wie Designelemente, die zusätzlich eine klangliche Funktion übernehmen.

Die Verarbeitungsqualität ist schlichtweg hervorragend. Nasen, Dellen oder andere Unebenheiten sucht man hier vergebens.

Variationen

Das Schwarz ist sehr edel, die Farbauswahl der KEF R11 endet hier aber nicht. Wer es lieber etwas heller hat, kann sich den Lautsprecher auch in unschuldigem Weiß liefern lassen. In dieser Ausführung hatten wir beispielsweise die R5 im Test. Etwas verspielter kommt die Version in Walnuss-Optik daher. Hier sind die Membranen in kupferner Farbgebung gehalten, was mir persönlich auch sehr gut gefällt. Wer die Technik im Hintergrund verschwinden lassen möchte, für den hat KEF noch eine magnetisch haftende Frontabdeckung im Lieferumfang. Sie besteht aus mehreren Lagen Mikrofasermaterial und soll sich akustisch neutral verhalten. Darüber hinaus ist sie äußerst robust und dürfte neugierigen Katzenpfoten und Kinderhänden genug Widerstand bieten. Farblich sind die schicken Blenden in diversen Farben an die jeweilige Gehäusefarbe angepasst.

Mit ihren Traversenfüßen erhalten die R11 einen deutlich sichereren Stand.

Erweiterungen zur R11

Wer Gefallen an der KEF R11 findet, kann sich aus der R-Serie auch ein vollwertiges Heimkino-System zusammenstellen. Die R11 verspricht dabei genügend Leistung im Basskeller, um einen Subwoofer überflüssig zu machen. Der Drei-Wege-Lautsprecher R3 kann beispielsweise als Satellit verwendet werden. Stehen hinten dann doch eher Standlautsprecher im Format R5 oder R7, können diese mit dem R8a auf Dolby-Atmos-Fähigkeit erweitert werden. Mit dem R2c steht zudem ein passender Center zur Verfügung. Alle aufgezählten Schallwandler sind selbstverständlich mit KEFs legendärem Uni-Q-Chassis ausgerüstet. Wer nicht genug guten Bass haben kann, für den empfiehlt sich die Hinzunahme eines Subwoofers aus der Kube-Serie. Je nach vorhandenem Platzangebot und Hörgeschmack lässt sich hier aus drei Modellen mit unterschiedlichen Leistungsmerkmalen wählen.

Die R5 hatten wir u.a. auch schon im Test.

Hoch, schlank, schick

Die R11 wirkt filigran, tatsächlich ist sie aber auch groß. Inklusive Standfuß ragt sie fast 130 Zentimeter in die Höhe. Mit einer Gehäusebreite von nur 20 Zentimetern bleibt sie zugleich aber auch angenehm schlank. Selbst in normalgroßen Wohnumgebungen vermittelt sie daher eher einen zurückhaltenden Eindruck. Die exzellente Verarbeitung und die fünf Chassis in der Front machen dennoch direkt klar, dass man es hier mit einem hochwertigen Klangmöbel zu tun hat. Auch wenn sie einen schlanken Fuß macht, so braucht der Nutzer dieser Box doch etwas Platz. Damit das Gehäuse eine gute Standfestigkeit hat, wurde der Standfuß auf 310 Millimeter Breite ausgelegt. Selbst bei einer Neigung von bis zu 10 Grad ist so sichergestellt, dass der hohe Lautsprecher nicht umfällt. Bei der Aufstellung sollte beachtet werden, dass ein einzelner Lautsprecher 37,7 Kilogramm auf die Waage bringt. Idealerweise hieven sie die R11 dann zu zweit aus dem Karton.

Die R11 ist groß und schlank. Dank ihrer filigranen Form wirkt sie jedoch kleiner, als sie es tatsächlich ist.

Die Aufstellung

Idealerweise bietet man der R11 etwas Luft zum Atmen. Ausserdem kommt dieser Schallwandler optisch zudem besser zur Geltung, wenn er nicht zwischen anderen Möbeln eingequetscht wird. In meinem Test zeigt sich, dass sich etwas Freiraum auch durchaus positiv auf den Klang auswirkt. Bei empfohlenen Wandabstand ragt die Box gute 65 Zentimeter in den Raum. Da die Bassreflex-Öffnungen rückseitig eingelassen wurden, empfiehlt KEF einen Mindestabstand von 225 Millimetern zur Wand. Auf der Suche nach dem perfekten Klang sollte der zukünftige Genießer dieses Lautsprechers ein wenig mit dessen Positionierung experimentieren. In meinem Test zeigt sich die R11 in unserem rund 17 Quadratmeter großen Hörraum in Sachen Aufstellung allerdings als recht flexibel. Beispielsweise nahm es mir die Box auch nicht übel, als ich sie zwischenzeitlich auch mal näher an die Wand gerückt habe. Zur endgültigen Beurteilung stelle ich sie aber in das übliche Stereodreieck von etwa drei Metern Kantenlänge.

Statt externer Brücken wird die Hoch-/Mitteltonsektion über Drehregler gelöst/verbunden.

Cleverer Gehäuseaufbau

Das Gehäuse der KEF R11 leitet sich von der großen Reference-Familie ab. Im Inneren sorgen zahlreiche Verstrebungen dafür, dass der Korpus kaum schwingt. Besonders gut gefällt mir, dass KEF die inneren Stege nicht einfach fest mit den Seitenwänden verbindet. Die Verstrebungen sind an den Auflageflächen nämlich gepolstert, sodass eventuell auftretende Resonanzen erst gar nicht übertragen werden. Hinzu kommt der clevere Mehr-Kammern-Aufbau: Je zwei Tieftonchassis teilen sich eine Behausung und einen optimal auf sie abgestimmten Bassreflexport, sodass zwei räumlich getrennte Tieftonsektionen entstehen. Der Uni-Q-Treiber sitzt exakt dazwischen. Für einen adäquaten Antrieb werden Verstärker mit einer Leistung von 15 bis 300 Watt empfohlen, die per Bananenstecker, Kabelschuhen oder unkonfektioniert Anschluss an der R11 finden. Bi-Wiring ist ebenso möglich. Dafür muss nur der Schnellverschluss zwischen den vier Anschlüssen getrennt werden.

Über und unterhalb des Uni-Q-Chassis sitzen je zwei Basstreiber in einer gemeinsamen Kammer.

Ein satter Sound

Schon bei der Einrichtung und Positionierung im Raum fällt mir der sehr schöne, runde Klang der R11 auf. Die Bässe geben ein saftiges Fundament, auf dem alle weiteren Frequenzbereiche sauber aufbauen können. In der „Toccata con Fuga“ in D-Moll von Johann-Sebastian Bach beeindruckt die wirklich perfekte Abbildung der einzelnen Orgelföten im Raum. Die großen Holzpfeifen gefallen mit präzise dosiertem Druck. Zugleich dröhnen die vier Tieftonchassis nicht wahllos drauflos, sondern arbeiten das filigrane Flötenspiel der großen Pfeifen auf der Pedalerie sorgfältig aus. Ist mehr Bass gefordert, weiß das KEF-Flaggschiff ebenso amtlich abzuliefern. In „Ufo“ von Ellen Allien wird schon unter normaler Lautstärke satter Druck aufgebaut. Dabei wird die Magengrube sanft massiert, ohne die Ohren durch ein Wummern oder Dröhnen zu belästigen.

Die hier sichtbaren, magnetisch gehaltenen Abdeckungen sind, je nach Gehäusefarbe, in verschiedenen Ausführungen erhältlich.

Wundervolle Stimmen

Alexander Veljanow erhält in „Mindmachine“ von Deine Lakaien die kraftvolle Unterstützung in den Tiefen, die seiner Stimme die nötige Wärme verleiht. Fordert die Bass-Drum ein schnelles Ansprechverhalten, geben sich die vier Treiber keine Blöße und liefern sofort und kraftvoll. So muss das sein. Der Bass ist immer schnell, punchig und kraftvoll und fordert mich fast schon dazu auf, einfach mal den Lautstärkeregler nach rechts zu drehen. Im Grundton macht der R11 also kaum jemand etwas vor. Die gebotene Agilität ist mir schon in meinem Test der R7 aufgefallen, hier ist das Ganze aber noch etwas ausgeprägter. Der Übergang in den Mitteltonbereich ist zudem ebenso ausgezeichnet abgestimmt. In „Karma Police“ von Radiohead wird das Klavier plastisch und breit abgebildet. Das Schlagzeug profitiert von den schnell arbeitenden Schwingsystemen, während die mit reichlich Details dargestellte Stimme von Thom Yorke eine überzeugende Präsenz erhält.

Das Uni-Q-Chassis zeichnet für die räumliche Abbildung und die Stimm- und Detailwiedergabe verantwortlich.

Detailtiefe

Meine Liebe gilt im Speziellen akustischen Aufnahmen mit Gitarre und Gesang. Beispielsweise wie „Adio“ von Agathodaimon, bei der die R11 ebenso brillieren kann. Über den gesamten Bereich des Griffbretts klingen die Gitarren wunderbar detailliert, feinste Nuancen werden klar abgebildet. Die tiefen Gefilde in Frank Nordmanns Stimme sind niemals überbetont. Stattdessen erhält sie den typischen Sound, ebenso als stünde der Sänger höchstselbst im Raum. Natürlich darf bei einem solchen Test „Keith Don’t Go“ von Nils Lofgren nicht fehlen. Die Live-Version überzeugt mit einer sehr füllig mikrofonierten Gitarre, die die R11 exzellent transportiert. Dieser Lautsprecher kaschiert tatsächlich nichts und weiß mit der nötigen Zurückhaltung zu arbeiten, um dem Künstler die perfekte Bühne zu offerieren. Die Uni-Q-Chassis haben bei mir ohnehin einen Stein im Brett, weil sie allen Lautsprechern der R-Reihe bisher zu einer unglaublichen Plastizität und einer wirklich realistischen Bühnendarstellung verholfen haben. Exakt das ist auch hier dar Fall!

Unglaubliche Breite

Ebenso plastisch reproduziert die R11 auch die Tiefe der Orgel in der bereits erwähnten Toccata oder die Räumlichkeit in moderneren Stücken wie „Kiss The Cloud“ oder „30 000 Days“ von Yello. In letztgenannten Songs zeigen die kleinen wendigen Bass-Membranen ihr ganzes Können. Dabei liefern sie die fetzigen, sauber akzentuierten Bässe imposant und körperhaft ans Ohr. Das Uni-Q-Chassis zieht die Bühne zugleich weit auf und platziert sämtliche Klanganteile fein säuberlich im gesamten Hörraum.
Hier habe ich noch einen Tipp: Wer sich diese Lautsprecher einmal beim Händler seines Vertrauens ausführlich anhören möchte, sollte sich dort „Right In Two“ von Tool und/oder „Anima“ von Angela Puxi zu Gemüte führen. Die harmonische Abstimmung mit den wohlig zupackenden Bässen lässt die E-Gitarre ebenso fetzig klingen, wie die Glöckchen und Perkussionsinstrumente bei Carlos Santana. Beeindruckend klingen aber auch reine Vokal-Stücke wie „These Bones“ von The Fairfield Four.

Selbst nahe der Wand liefern die R11 eine entspannte Bassperformance ab.

Fazit

Ich schätze man kann meine Begeisterung für die KEF R11 aus dem Text herauslesen. Tatsächlich habe ich kein Genre, keine Lautstärke und kein Stück gefunden, dass mich auf diese Lautsprechern nicht begeistert hätte. Regelmäßig überrascht mich der Bass durch druckvolle Aktionen, die nicht im Ansatz polternd oder nervig rüber kommen. Ich höre gern die unterschiedlichste Musik, seien es Songs aus den 80ern, moderne EDM-Titel, Klassik, Jazz oder Metal. Die R11 zeigt sich tatsächlich in jedem Genre von ihrer besten Seite. Die Abstimmung der Technik, und des Gehäuses kann man aus meiner Sicht kaum besser machen. Dazu kommen die hervorragende Lackierung und die Verarbeitung im Ganzen. Dieser schlanke Lautsprecher bewegt nicht nur die Luft, sondern auch die Gäste auf der Party. Auch unter sehr hohen Pegeln macht die R11 nicht schlapp und liefert luftige, atmosphärische Sounds.

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 98/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

97 of 100

99 of 100

98 of 100

Technische Daten

Modell:KEF
R11
Produktkategorie:Drei-Wege-Standlautsprecher
Preis:ca. 5.000,00 Euro/Paar
Garantie:- 2 Jahre
- 5 Jahre (bei Registrierung)
Ausführungen:- Weiß (Hochglanz)
- Schwarz (Hochglanz)
- Walnuss
Vertrieb:GP Acoustics, Essen
Tel.: 0201 / 170390
www.kef.com
Abmessungen (HBT):ca. 1295 x 310,6 x 383,5 mm
Gewicht:37,7 Kg / Stück
Prinzip/Bauart:Drei-Wege/Bassreflex
Chassis:Uni-Q bestend aus:
- 25 mm Uni-Q
- 125 mm Mittelton

Basssektion:
- 4 x 165 mm Hybrid-Aluminium
Anschluss:- Bi-Wire-Schraubklemmen
Lieferumfang: - R11
- Abdeckungen
- Bedienungsanleitung
- Fraversenfüße
- Spikes mit Unterlagen
- Schaumstoffkorken für Bassreflex-Rohre
Pros und Contras:+ sehr gute Verarbeitung
+ hervorragende Abstimmung
+ hervorragende Grundtondarstellung
+ realistische Klangbühne
+ Praktisches Anschlussterminal
+ verschiedene Farben
+ Schaumstoffkorken für die Bassreflex-Rohre
+ Spike-Unterleger für harte Böden
Benotung:
Klang (60%):97/100
Praxis (20%):99/100
Ausstattung (20%):98/100
Gesamtnote:98/100
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungsehr gut
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