lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

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Redakteur
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Schlicht und schnörkellos? Von wegen: Die gradlinige Anmutung täuscht darüber hinweg, dass die Ascendo D6 Active ein Schallwandler in Vollausstattung ist: Mit dem Koaxial-Chassis erfüllt dieser Zwei-Wege-Lautsprecher das Punktschallquellen-Ideal, mit den integrierten Verstärkern sorgt er selbst für eine kraftvolle Wiedergabe, der bordeigene DSP ermöglicht sowohl eine Klangoptimierung als auch eine Raumakustik-Korrektur, die Ethernet/AVB-Vernetzung erlaubt den Ausbau bis hin zum Heimkino-Set. Was die D6 Active kann, schauen wir uns näher an.

Die Ascendo D6 Active passt mit ihrer schlanken Erscheinung und dem gradlinigen Design in ein modernes Ambiente, harmoniert aber auch mit einer Einrichtung im Retro-Style.

Dass die D6 Active über Tausendsassa-Qualitäten verfügt, glauben wir eigentlich sofort. Schließlich war vor einigen Monaten mit der Ascendo Live 15 bereits eine ihrer großen Schwestern, die eine ähnliche Feature-Vielfalt bietet, zu Gast in unserer Redaktion. Bei der kleineren D6 Active ist dies alles nun konzentrierter. Das beginnt schon bei der Formgebung: Mit einer Höhe von einem Meter, einer Breite von zwanzig Zentimetern und einer Tiefe von knapp dreißig Zentimetern ist die D6 Active eine schlanke, wohnraumfreundliche Klangsäule. Zur Steigerung der Eleganz weist das 19 Millimeter starke MDF-Gehäuse eine leichte Neigung nach hinten auf. Auch der hölzerne Sockel, auf dem der Korpus zugunsten einer größeren Standsicherheit thront, sorgt für eine optische Geschmeidigkeit. Ansonsten hält es Ascendo hier mit Bauhaus: Das Design ist zeitlos-reduziert. Dem trägt auch Umhüllung Rechnung: Bei unserem Testexemplar ist sie von oben bis unten, inklusive Sockel, in haptisch leicht rauem, steingrauem Nextel ausgeführt. Der Parade-Überzug besteht aber aus echtem, aufwändig in zwölf Schichten aufgetragenem Klavierlack, der seinen Glanz wahlweise in Schwarz oder Weiß verströmt. Auf Wunsch fertigt Ascendo die D6 Active aber auch mit anderen Oberflächen. Diese vollkommene Einheit des Schallwandlers erfährt auf der Front allerdings zwei optische Kontrapunkte – durch eine kreisrunde Öffnung, die sich als Port der Bassreflex-Abstimmung des Gehäuses entpuppt, und durch den darüber positionierten Speaker dieses Lautsprechers.

Der Koaxial-Speaker ist das einzige Chassis der D6 Active und agiert hier als Ein-Punkt-Schallquelle.

Das Ideal der Punktschallquelle

Ein einziger Speaker? Ja! Zur Wiedergabe der Höhen, Mitten und Bässe setzt Ascendo auf einen Koaxial-Lautsprecher. Bei diesem speziellen Chassis sitzt ein kleiner Hochtöner im Zentrum eines Mitteltöners oder gar Mitteltieftöners. Der Sinn dieser Konstruktion: Durch die koaxiale Anordnung kommt der Schall homogen und zeitrichtig vom gleichen Ort. Damit entspricht dieses Chassis dem Ideal der Punktschallquelle: Auch in der Natur entspringt jedes akustische Ereignis mit seinem gesamten Frequenzumfang ein und demselben Ausgangspunkt. Das Koax-Prinzip unterscheidet sich damit also von der herkömmlichen Anordnung mit zwei oder drei übereinandersitzenden Chassis, deren abgestrahlte Schallanteile sich gegenseitig überlagern und beeinflussen. Bei der D6 Active kommt ein Koax-Modell des renommierten norwegischen Herstellers SEAS zum Einsatz. Ascendo betreibt hier noch eine akribische Selektion, um eine absolute Gleichheit der Lautsprecherpaare garantieren zu können. Den Hochton übernimmt dabei eine 25 Millimeter durchmessende Kalotte aus Kunstseide. Um die Mitten und Bässe dieses 18-Zentimeter-Chassis kümmert sich dann eine Konus-Membran aus durchsichtigem XP-Kunststoff. Er ist zugleich leicht und steif, dadurch kann er präzise und verformungsarm schwingen. Im Verbund schallwandelt dieses Gespann von über 20 Kilohertz bis hinunter zu 45 Hertz. Der Koax-Speaker besitzt eine schwere und aufwändig gefertigte Metalleinfassung. Sie sorgt für die hochbelastbare Fixierung des Chassis auf der Schallwand – und das ist gut so, denn hier walten starke Kräfte.

Ungewöhnlich: Die Konus-Membran besteht aus durchsichtigem Kunststoff. Sie sorgt auch akustisch für Transparenz im Mittetiefton. Die aufwändige schwarze Metall-Einfassung trotzt den mechanischen Kräften, die bei der Schallwandlung entstehen.

Alles an Bord: High End-Verstärker …

Diese Kräfte speisen sich aus den eingebauten Verstärkern. Sie verhelfen der D6 Active auch zu ihrem Namen. Ascendo bietet ebenso eine passive Version dieses Schallwandlers an, doch die aktive Variante hat zwei unschlagbare Vorteile: Man benötigt keinen weiteren Verstärker, der sonst im heimischen Ambiente Raum in Anspruch nimmt. Zudem passen die eingebauten Amps perfekt zu den Chassis. So spart man sich die mitunter zeit- und geldraubende Suche nach einer stimmigen Schallwandler-Verstärker-Lösung. Zum Antrieb des Hochtöners kommt nun bei jeder D6 Active ein 150-Watt-Modul zum Zuge, die Mitten und Bässe werden jeweils von einem 500-Watt-Kraftwerk beliefert. Sa macht zusammen zweimal 650 Watt, also insgesamt satteste 1.300 Watt Leistung. Hier kommen die gleichen hochwertigen Class D-Amps zum Einsatz, die Ascendo auch als separate High End-Endstufen anbietet – und die über die Verstärkermodule hinaus auch mit einem digitalen Soundprozessor ausgestattet sind.

Die D6 Active wird wahlweise mit echten Klavierlack versehen oder, wie hier, mit Nextel versiegelt. Dieser optisch matte und haptisch raue Überzug sorgt in Verbindung mit der gradlinigen Gestaltung für die nüchtern-moderne Anmutung des Standlautsprechers.

… und Soundprozessor für Raumkorrektur und Klanganpassung

Dieser DSP steht also auch in der D6 Active zur Verfügung. Er ist unabdingbarer Bestandteil von Ascendos selbstentwickelter Speaker Management-Technologie. Mit ihr ist zuallererst die Optimierung der Zeitrichtigkeit möglich. Höhen und Mitten/Bässe werden vom Koax-Chassis dann so abgestrahlt, dass sie absolut zeitrichtig beim Hörer eintreffen. Mit dem DSP ist zudem eine Korrektur der Raumakustik möglich. Die Beschaffenheit des Zimmers hat nämlich großen Einfluss auf die Performance der Anlage, die in diesem Raum spielt. Seine Bausubstanz, die Geometrie und nicht zuletzt die Einrichtung bewirken, dass das Zimmer akustisch hell bis grell oder muffig-matt wirkt, dass manche Bassfrequenzen überbetont oder unterrepräsentiert sind. Diese Defizite lassen sich ausgleichen. Dafür wird der Raum durch einen Ascendo-Mitarbeiter oder dem Fachhändler akustisch vermessen. Das Ergebnis wird analysiert und dann mithilfe des Soundprozessors und spezieller Software so nivelliert, dass der Klang schließlich ausgewogen ist. Auf diesem Weg lassen sich auch Laufzeitunterschiede der Boxen nivellieren. Sie treten auf, wenn die beiden D6 Active wegen der Raumbeschaffenheit und damit aufstellungsbedingt einen ungleichen Abstand zum Hörplatz haben. Zu guter Letzt ermöglicht der Soundprozessor auch eine Klangregelung. Neben einer nachträglichen Einzelanpassung jedes Lautsprechers lassen sich zehn Klangprofile anlegen. Statt einer linearen Wiedergabe kann man so eine Einstellung für den leisen abendlichen Musikgenuss abspeichern – oder ein Preset für den eher nicht so leisen Party-Spaß. Diese beiden Profile hat uns Firmenchef Stefan Köpf nach der Einrichtung der D6 Active noch als Sahnehäubchen eingerichtet. Prima!

Die Steuerung funktioniert mit der Ascendo-Benutzeroberfläche per Smartphone, Tablet oder Computer. Die App ist über jeden Webbrowser erreichbar: Man gibt die IP-Adresse des Lautsprechers ein (in diesem Fall 192.168.51.6), schon eröffnen sich die Einstelloptionen von der Lautstärkeregelung über die Input-Auswahl bis hin zum Preset-Portfolio.

Anschlüsse und Schnittstellen

Ihre Aktivität beweist die D6 Active auf der Rückseite: Hier finden wir das Anschlussfeld samt der Lüftungsschlitze für die wärmeentwickelnde DSP-und Verstärkerelektronik. Für die Musikzuspielung bietet die Ascendo zwei XLR-Eingänge für symmetrische Signale. Dies ist die bestmögliche Art der analogen Audio-Übertragung, sie gilt deshalb im Profi- und Studiobereich als Standard und ist im Consumer-Bereich bei hochwertigen Komponenten anzutreffen. Hier können zwei analoge Quellen oder ein Audio- und ein AV-Vorverstärker angeschlossen und zeitgleich ohne Umschalten verwendet werden. Die D6 Active meistert durch ihr Klangmanagement nämlich sowohl unverstärkte als auch vorverstärke Signale. Nun entdecken wir noch drei Ethernet-Buchsen, sie sind als AVB-Ports ausgelegt. AVB bedeutet „Audio Video Bridging“. Dieser Standard dient der Vernetzung und damit dem Datenaustausch sowie der Synchronisierungsmöglichkeit von AV-Komponenten. Das minimiert den Kabelbedarf und flexibilisiert die Einsatzmöglichkeit: Jeder Ascendo-Lautsprecher wird mit einem einzigen CAT-Kabel einfach an den nächsten angeschlossen. So kann das System auch mit weiteren Center- und Subwoofer-Komponenten zum amtlichen HiFi- und Heimkino-Setup ausgebaut werden. Dabei geschieht die Signalübertragung in Echtzeit, synchron und verlustfrei. Die Länge des oder der Kabel spielt also keine Rolle. Das gilt auch für Musiksignale, die sich über ein AVB-Netzwerk direkt zur D6 Active streamen lassen. Analog zugespielte Musik wird erst ins Digitale gewandelt und dann per AVB an die anderen vernetzten Komponenten weiterverteilt. Auch die Steuerung der D6 Active und die Nutzung ihrer Equalizer geschehen über das AVB-Netzwerk. Dafür schließt man an einen der Ports einen sogenannten Access Point an, der zum Lieferumfang gehört. Dieser kleine Nano-Router ermöglicht den Aufbau eines eigenes Ascendo-WLAN. Auf diesem Weg lässt sich jede einzelne Box bequem per Smartphone, Tablet oder Computer steuern – und das machen wir jetzt.

Die D6 Active bietet zwei symmetrische Eingänge als analoge Anschlüsse und drei AVB-Ports als digitale Schnittstellen. Über diese RJ45-Buchsen läuft der gesamte Signalfluss und die Kommunikation zwischen den Komponenten, also den beiden Boxen und dem Access Point für die Steuerung per WiFi. Die Netzbuchse ist mit einer hochwertigen Furutech-Steckdose realisiert. Auch solche vermeintlichen Details steigern die Klanggüte.

So klingt die Ascendo D6 Active

Wir schließen die D6 Active über ihren symmetrischen Analogeingang an unseren DAC/Vorverstärker RME ADI-2 DAC an und beginnen erst mal vorsichtig: In der Ascendo-Bedienoberfläche ziehen wir den Level, also die Lautstärke, runter auf allerleiseste -50 dB, den gleichen Wert setzen wir beim RME. Nun erst starten wir die Musik von unserem Laptop, hier arbeiten wir mit der audiophilen Player-Software Audirvana. Wir wählen „Till Tomorrow“, die Zusammenarbeit des Trompeters Till Brönner mit den Soundtüftlern von Yello. Jetzt steigern wir bei der Ascendo-App mithilfe des Reglers den Pegel langsam bis auf null. Das ist nun bereits normale Zimmerlautstärke, obwohl der zuspielende RME ja noch im Flüsterbereich arbeitet. Gehen wir beim RME mal hoch auf -40 dB: Nun ist es schon so laut, dass wir auch außerhalb unseres Hörraums die Musik problemlos mitverfolgen können. Ab -30 dB beginnt so langsam unsere Sättigungsgrenze in punkto Pegel. Erste Erkenntnis: Die grazile D6 Active ist pegelfest und kann richtig stark austeilen. Die zweite Erkenntnis geht damit einher: Sie klingt dabei richtig klasse! „Till Tomorrow“ beginnt mit einer Synthesizer-Figur auf dem immer gleichen Basston: Zwei kurze, abgesetzte Sechzehntel, dann vier Sechzehntel Pause, dann wieder zwei Stakkato-Sechzehntel. Dieser Tiefton-Morse-Code hat ordentlich Druck, ohne aber aufzublähen, ganz im Gegenteil: In der linearen Einstellung klingt es im Bass außerordentlich konturiert und definiert. Der Ton hat Kraft, dürfte aber von uns aus etwas mehr im Bauch spürbar sein. Kein Thema, dafür hat uns Stefan Köpf ja ein Dynamik-Profil eingerichtet. Es sorgt im Bereich um 50 Hertz und 100 Hertz jeweils für eine spürbare Anhebung – und jetzt bekommen wir die gewünschte Massage. Trotzdem: Die D6 Active ist generell ein Lautsprecher mit einem eher schlanken Tiefton.

Je nach Geschmack, Musikstil oder Hörsituation lassen sich verschiedene Klangprofile erstellen und abspeichern. Dieses Preset ist eine Art Loudness-Einstellung, mit ihr kann man auch bei sehr geringer Lautstärke ein volles Klangbild erzielt.

Plastizität und Promptheit

Im Dynamik-Preset ist zudem eine Anhebung der Höhen eingestellt. Die nehmen wir aber wieder raus, denn das braucht dieser Schallwandler gar nicht: Er besitzt von Haus aus eine wunderbare Brillanz, die mit einer tollen Auflösung einhergeht. Auch das erfahren wir gleich mit den ersten Takten. Zum Bass ist nämlich ein Perkussion-Geräusch gemischt, das mit einem starken Hall versehen ist – und dieser Hall entführt uns in einen ganz neuen akustischen Raum: Wenn wir unsere Augen schließen, verlassen wir unser reales Testzimmer und die Begrenzung durch dessen Wände. Stattdessen erleben wir nun die unendlichen Weiten, welche die beiden Klangmagier von Yello hier mit dem Kunsthall erschaffen. Wow! Durch diesen artifiziellen Kosmos wabern nun nicht nur einzelne Synthesizer-Tonschwaden, auch kleine Klang-Einsprengsel und bewusst gesetzte Störgeräusche tauchen aus dem Nichts auf und flirren umher. Diese Flutung mit akustischen Reizen ist atemberaubend, weil die D6 Active diese Schallereignisse mit ungemeiner Plastizität und Promptheit liefert. Nun erscheint endlich auch Brönners Trompete. Ihr Töne wanderen von rechts nach links, verschwinden in fernen Weiten, dann steht der Weltklasse-Trompeter mit seinem Instrument plötzlich vor uns und spielt über die Beats kurze Melodie-Einwürfe. Dabei spielt er so zart und leise, dass seine Trompete einen hauchenden Unterton hat. Dieser Kniff erzeugt eine ungemeine Intimität. Wir haben das Gefühl, dem Trompeter ganz nah zu sein. Diese Illusion wird durch die exakte Abbildung der D6 Active beflügelt: Jede noch so keine Nuance, jeden geblasenen Tonansatz schallwandelt sie mit einer famosen Ansatzlosigkeit. Das Trompetenspiel hat eine Direktheit und Unmittelbarkeit, die uns das Gefühl gibt: Brönner musiziert nur für uns.

Der Sockel sorgt nicht nur für sicheren Stand, sondern dient auch als Luftzufuhr für die innen arbeitende Elektronik.

Klarheit und Transparenz

Dieses Exklusiv-Darbietungsgefühl gilt erst recht für eine echte Band. Hat Yello uns in eine Kunstwelt entführt, so erleben wir nun mit der Singer/Songwriterin Sara K. und ihrer Begleitcombo die Realität –zumindest macht uns die D6 Active das glauben. Das erfahren wir gleich beim Start von „Turned Me Upside Down“. Der Song beginnt mit zwei Westerngitarren: Die eine spielt mit dem Bottleneck kurze Slides, auf die sofort eine markante Pause folgt. Die andere zupft dazu unisono das gleiche Motiv als Basslinie. Dabei hören wir, wie Sideman Chris Jones nach jedem Motiv in der Pause seine Finger auf die Saiten legt. Wir werden also Zeugen seiner Vorbereitung auf die nächsten Töne, die er spielen wird – da ist es wieder, diese Gefühl, ganz nah dabei sein, Musik mitzuerleben. Dann setzt Sara K. mit ihrer tief timbrierten, warmen und zugleich etwas rauen Stimme ein: „Said you really wanna lovin‘ me“ singt sie, und es ist ganz klar, dass Sara K. uns damit anspricht – kein Wunder, denn akustisch steht sie in zwei Meter Nähe vor uns. Ihre Band spielt dazu bestens gestaffelt im Hintergrund. Diese Combo stellt uns die D6 Active wunderbar in den Raum: Die Gitarren schön links und rechts verteilt, dahinter etwas mittiger der Bass und das Keyboard, schließlich zentral, aber ganz hinten das Schlagzeug. Die Plastizität, die schon für die Darstellung der einzelnen Musiker und ihrer Instrumente gilt, umfasst ebenso die gesamte erschaffene Bühne. Die Abbildung ist wunderbar dreidimensional und besitzt eine schöne Tiefe. Die schlanke D6 Active erweist sich dabei als sehr souverän: Die Wiedergabe klingt mühelos und entspannt. In diesen Entspannungsmodus verfallen wir ebenfalls, weil zudem keine Störung unseren Musikgenuss trübt: Die Wiedergabe der D6 Active klingt ungemein klar und transparent.

Mit dem 1/3-Oktav-Equalizer kann man für jeden Lautsprecher separat die tiefen Frequenzen bis 120 Hertz einstellen.

Fesselnde Wiedergabe

All das zahlt sich natürlich auch bei gut aufgenommener Sinfonik aus. Wir genießen diese akustische Auszahlung beim „Allegro con brio“, dem ersten Satz aus Ludwig van Beethovens Dritter Sinfonie. Diese „Eroica“ spielt die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen unter dem Dirigat von Paavo Järvi. Die Aufnahme haben wir in der HiRes-File-Qualität DSD64 auf unserer Festplatte. Schon die ersten Tutti-Schläge dieser Sinfonie sind ein Genuss: Wieder erleben wir diese Ansatzlosigkeit und Schnelligkeit in der Wiedergabe. Dies lässt eine Qualität des berühmten Bremer Orchesters, seine Exaktheit, umso schöner hervortreten. Sowohl die D6 Active mit ihrem Koax-Speaker als auch die rund 40 Musiker des Orchesters agieren mit einer Präzision und einem Timing, die das Spannungsgeladene der Musik, gerade dieses Sinfonie-Beginns, bravourös in den Raum stellt und uns allein durch zwei Tutti-Schläge förmlich an die Musik fesselt. Nun präsentieren die Celli das Motiv des Satzes, die Dreiklangbrechung wird hernach von den Holzbläsern aufgegriffen, dann von den ersten Geigen abgewandelt. So wandert das Motiv allmählich durch alle Instrumentalgruppen des Orchesters, und wir wandern mit unseren Ohren mit, denn die D6 Active glänzt auch hier mit einer tollen Auflösung des bald ziemlich komplexen Klanggeschehens. Sie zeigt uns partielle Stimmen, ohne das Orchester in Einzelteile zerfallen zu lassen. So hören wir auch hier einen plastischen, homogenen Klangkörper, die Bremer Kammerphilharmonie und die D6 Active liefern eine mitreißende Musikalität, die bis zum Tutti-Finale dieses Satzes anhält – und uns dazu verführt, auch noch die weiteren Sätze der „Eroica“ zu genießen.

Die Bassreflexabstimmung, erkennbar an dem Port unterhalb des Speakers, ermöglicht eine wandnähere Aufstellung. Das ist für die Aktiv-Version dieses Lautsprechers kaum erheblich, weil etwaige Bassüberbetonungen, die durch die geringe Distanz zum Gemäuer auftreten, mithilfe der Raumakustik-Anpassung ausgeglichen werden können. Für die zugleich entwickelte Passiv-Variante der D6, die nicht über diese Nivellierungsmöglichkeit verfügt, ist das aber ein Pluspunkt.

Fazit

Die schlanke, fast schlicht anmutende Ascendo D6 Active erweist sich als exzellenter High End-Schallwandler in Vollausstattung: Hinter dem Koaxial-Chassis, das als Ein-Punkt-Schallquelle agiert, sitzt eine Top-Verstärker-Einheit, die mit einer satten Leistung von insgesamt 1.300 Watt für eine kraftvolle, pegelstarke Wiedergabe sorgt. Die klangliche Veredelung übernimmt der bordeigene Soundprozessor gleich auf dreifache Weise. Zum Ersten sorgt er für eine zeitrichtige Wiedergabe durch die beiden Schwallwandler dieses Zwei-Wege-Lautsprechers. Zum zweiten erlaubt er individuelle Klangeinstellungen und die Abspeicherung von Soundprofilen für verschiedene Beschallungs-Szenarien. Zum Dritten ermöglicht der DSP in Verbindung mit einer Einmessung, die Ascendo beim Kunden vornimmt, die Korrektur der Raumakustik. Derart optimiert glänzt die D6 Active durch eine homogene, hochtransparente und überaus plastische Wiedergabe, die zudem mit einem fabelhaften Timing für eine mitreißende Musikwiedergabe sorgt.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 96/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: gut

96 of 100

97 of 100

97 of 100

200401.Ascendo-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Ascendo
D6 Active
Gerätekategorie:Standlautsprecher, aktiv
Preise:- echter Klavierlack: 7.195,00 Euro / Paar
- Nextel: 7.095,00 Euro / Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- echter Klavierlack (Schwarz, Weiß)
- Nextel
- weitere Oberflächen auf Anfrage
Vertrieb:IDC Klaassen, Lünen
Tel.: 0231 / 9 86 02 85
www.idc-klaassen.com
Abmessungen (H x B x T):1000 x 200 mm x 285 mm (mit Basis: 334 mm)
Gewicht:25 kg / Stück
Prinzip:2-Wege, aktiv, Bassreflex
Hoch-/Mitteltiefton-Koax:1 x 25 mm Gewebekalotte / 1 x 180 mm (XP-Kunststoff-Konus)
Frequenzgang:45 Hz (-3 dB) – ca. 25 kHz (Herstellerangabe)
Übergangsfrequenzenca. 1.000 Hz
Leistung der Verstärkermodule:2 x 150 W + 2 x 500 W (Herstellerangabe)
Eingänge/Schnittstellen:2 x analog (symmetrisch, XLR)
3 x digital (AVB, RJ45)
Lieferumfang der getesteten Konfiguration:- Ascendo D6 Active
- Nano-Router (Access Point)
- Cat-Kabel
- Netzkabel
- Lautsprecherabdeckung (Schwarz, magnetisch haftend)
- Einmess-Service
Pros und Kontras:+ ausgezeichnete räumliche Darstellung
+ überaus präzises, natürliches Klangbild
+ digitale Raumakustik-Korrektur
+ aktive Klangregelung
+ abspeicherbare Sound-Presets
+ Kinoprozessor + Vorverstärker parallel anschließbar
+ netzwerkfähig per AVB (Audio Video Bridging) mit flexibler und verlustfreier Signalführung

- keine S/PDIF-, AES/EBU- oder USB-Schnittstelle
Benotung:
Klang (60%):96/100
Praxis (20%):97/100
Ausstattung (20%):97/100
Gesamtnote:96/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistunggut
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