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Das Lyra Ultra-HD ist das erste USB-Mikrofon des österreichischen Traditionsunternehmens AKG. Es verspricht sich als echtes Allroundtalent mit besonderem Augenmerk für Podcaster, YouTuber und Content-Creator. Mit einer Menge ausgefeilter Technik auf kleinstem Raum, Retro-Charme und einfacher Bedienung will das Mikrofon aber auch in anderen Einsatzszenarien punkten. Eine Lizenz für Ableton Live Lite liegt ebenfalls bei.

Das AKG Lyra Ultra-HD ist kompakt, zugleich aber auch massiv ausgestattet.

AKG präsentiert mit dem Lyra Ultra-HD ein echtes Arbeitstier für jeden, der richtig guten Ton aufnehmen will und dabei möglichst flexibel und ohne sperriges Equipment arbeiten möchte. Während die meisten USB-Mikrofone auf die Einsteigerklasse abzielen und mit wenigen Features auskommen, geht AKG in eine andere Richtung. Herzstück und Alleinstellungsmerkmal sind dabei die sage und schreibe vier Kapseln und die damit einhergehenden vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten.

… und es vereint Retro-Look und moderne Aufnahmetechnik.

AKG – Wiener Adel im Wandel der Zeit

AKG wurde 1947 in Österreich gegründet – damals unter dem Namen Akustische und Kino-Geräte – und hat sich in den 50er Jahren durch einige inzwischen als Studio-Legenden geltenden Mikrofone wie dem C451 oder dem D12 einen Namen gemacht. Insbesondere das AKG C414 zählt zu den absoluten Studioklassikern und dürfte in Sachen Optik und Funktionen auch der geistige Vorfahre meines Testkandidaten sein. AKG bietet Produkte in allen Preisklassen an. Und wer schonmal ein AKG-Produkt sein Eigen nennen durfte, der weiß, dass kann hier immer sicher sein, ordentliche Produkte für sein Geld zu bekommen. Auch nachdem das Unternehmen durch Harman übernommen und inzwischen als Marke innerhalb des Samsung-Konzerns geführt wird, konnte man sich immer auf die Produkte von AKG verlassen. Aber zurück in die Gegenwart:

Dank der flexiblen Gelenkvorrichtung lässt sich das Mikro stufenlos ausrichten.

Die Kreativ-Branche ändert sich

Viele der derzeitigen Trends laufen eher gegensätzlich zu den traditionellen Normen und Werten der Industrie. Viele Producer und Creator arbeiten komplett „in-the-box“ , also im Computer, und wollen mobil sein und mit minimaler Ausstattung produzieren. Vorbei sind die Zeiten in denen Koffer voller Mikrofone, teure Vorverstärker, Bandmaschinen und sperrige Tonpulte als must-have der Kreativen galten.
Passend zu diesem Umbruch wendet AKG sich mit dem Lyra Ultra-HD an Podcaster, Bedroom-Producer und Content-Creator. Hier soll es sich als echter Tausendsassa mit Spezialisten-Fähigkeit beweisen. Da stellt sich die Frage: Was kann das Mikro für diese Zielgruppe leisten und ist es vielleicht auch was für den „klassischen“ Musiker? Die Antwort darauf soll dieser ausführliche Praxistest liefern.

Die Montage des Standfußes ist in wenigen Sekunden erledigt.

Ein erster Blick

Das Mikrofon wird direkt auf einem Standfuß montiert geliefert. Auf den Tisch gestellt versprüht es mit seiner Optik, die an Mikrofone der 50er Jahre erinnert, sofort einen gewissen Retro-Charme. Knapp ein Kilogramm wiegt das Lyra Ultra-HD, wirkt stabil und ist sauber verarbeitet. Die Halterung und der Korb sind aus Metall, der Korpus des Mikrofons aus Kunststoff. An der Frontseite zeigt eine LED an, welcher Aufnahmemodus eingestellt ist. Darüber befindet sich die Regelung für den Kopfhörer. An der Rückseite sitzen der Gain-Regler, mit dem man die Verstärkung der Aufnahme einstellen kann, und ein Regler zur Auswahl des Aufnahmemodus. An der Unterseite des Mikrofons findet sich ein Kopfhörer-Anschluss zum Echtzeit-Monitoring sowie der USB-C-Anschluss. Neben dem mitgelieferten Tischstativ lässt sich das Mikrofon auch auf jedem anderen handelsüblichen Stativ montieren. So kann das Lyra auch für Aufnahmen im Stehen auf die richtige Höhe gebracht werden.

Das USB-Kabel wird einfach durch den Fuß Richtung Computer geführt. So einfach lässt sich nerviger Kabelsalat auf dem Tisch vermeiden.

Plug and Record

Dank Class-Compliant Treiber kann das Mikrofon ohne weitere Installationen auf Mac, Windows-PC und Mobilgeräten genutzt werden. Zum Anschluss an iPhone/iPad ist nebst Kamera-Kit noch eine Stromversorgung mit mindestens fünf Watt nötig. Ist keine Steckdose in der Nähe, kann auch eine Powerbank die nötige Leistung liefern, um komplett mobil zu sein. An Android-Geräten wird ein OTG-Adapter benötigt. “OTG” steht für On-The-Go und ist ein Standard mit dem unter anderem Audio-Geräte an einem Android-Gerät benutzt werden können.
Aufgenommen wird im Computer mit einer Digital Audio Workstation (DAW). Eine solche wird mit Ableton Live lite direkt mitgeliefert. Spezielle Studio-Kopfhörer sind nicht notwendig. Mit lediglich 32 Ohm Impedanz ist der Kopfhörer-Ausgang selbst für Ear-Pods laut genug. Via Kopfhörer lässt sich auch der Sound des Computers ausgeben. Damit man nicht ständig auch den Sound des Mikrofons auf den Ohren hat, lässt dieses sich über den frontseitigen Mute-Button stummschalten.

Dank entsprechender Vorbereitung lässt sich das Mikro aber auch an anderen Stativen befestigen.

Letzte Schritte vor der Aufnahme

Zum Einpegeln der Vorverstärkung findet sich auf der Rückseite der Gain Regler. Dort ist er auch gut aufgehoben, um versehentliches Verstellen zu verhindern. Direkt darüber findet sich der Umschalter für die verschiedenen Aufnahmemodi. Zum Anschluss liegt dem Mikrofon ein zwei Meter langes Kabel bei. Wem das zu kurz ist, kann ein optionales, bis zu fünf Meter langes USB 2.0-Kabel verwenden.
Anstatt auf die klassischen Bezeichnungen oder Symbole zu setzen, benennt AKG die Aufnahmemodi mit klaren verständlichen Begriffen. Sie beschreiben, wie der jeweilige Modus aufnimmt. Dank der beiliegenden Ableton Live Lite-Lizenz kann es dann auch gleich losgehen. Dabei handelt es sich um eine DAW – Digital Audio Workstation – in der meine Aufnahme ankommt. In der DAW kann ich zum Beispiel ein Instrumental-Stück importieren und dann meinen Gesang auf einer zweiten Spur aufnehmen. Das ist längst nicht so kompliziert wie es sich erstmal anhört.

Vorbildlich: Alle Knöpfe sind entsprechend ihrer Funktion beschriftet.

Creator der Welt, schaut auf dieses Mikrofon

Unter dem Gitter des Lyra arbeiten sage und schreibe vier Kapseln. Die Kapseln beherbergen die Schwingungswandler, die das akustische Signal in ein elektronisches übersetzen. Und dieses elektronische Signal wird dann vom Lyra integrierten Interface in ein digitales Signal gewandelt und kann so vom Computer in der DAW aufgezeichnet werden. Das alles passiert innerhalb weniger Millisekunden. Ich staune immer wieder darüber, welch komplexe, technische Vorgänge auf so kleinem Raum vonstattengehen können. Aber ich bin ja nicht nur zum Staunen hier, ich möchte wissen wie das Ganze klingt. Und ganz ohne Spoiler-Warnung will ich vorwegnehmen: Es klingt hervorragend! Als erstes teste ich den Front-Modus. Dabei schaltet das Mikrofon die beiden nach vorne gerichteten Kapseln zu einem Mono-Signal zusammen. Alles, was von vorne kommt wird aufgenommen, Schallinformationen, die seitlich oder von hinten kommen sind leiser. Also perfekt für Sprachaufnahmen, Solo-Gesang oder Voice Over.

Das Anschlussfeld am Lyra Ultra-HD ist übersichtlich. Mehr wird aber auch nicht benötigt.

Toller Sound von allen Seiten

Anschließend teste ich die Front- und Back-Einstellung. Hier werden auch die beiden rückseitig angebrachten Kapseln aktiviert und gleichwertig zu einem Monosignal zusammengefasst. So erhält man ein gleichmäßiges Signal rund um das Mikrofon herum. Perfekt für Interviews und Gesprächsrunden. Die Signale können in der DAW zwar auf zwei Kanälen geroutet werden, aber man hat hier auf jeden Fall ein Monosignal. Diese beiden Varianten sind vor allem für Musiker interessant, die die Aufnahmen in einem Mix nutzen wollen. Überhaupt finde ich, dass Musiker als Zielgruppe hier von AKG fast schon ein bisschen unterschätzt wurden. Das Lyra Ultra-HD bildet den Klang im Raum unglaublich detailliert ab. Ich habe viel Freude daran das Mikro in die Raummitte zu stellen und einen Chor aufzunehmen, da mir der Sound richtig gut gefällt. Für Gitarre und Percussion gehe ich etwas näher ran und habe nach kurzer Zeit authentische, luftig klingende Aufnahmen.

Der Blick durchs Gitter erlaubt die Sicht auf die vier Kapseln.

Lyra Ultra-HD: Zwei Stereo-Modi für breiten Sound

Die zwei weiteren Modi sind echte Stereo-Modi. Bei „Tight Stereo“ sind wieder die beiden vorderen Kapseln am Start und greifen den Front-Schall als breites Stereo-Signal ab. In der DAW kann das dann als Stereo-Signal oder getrennt auf zwei Mono-Kanäle aufgenommen werden. Ich spiele ein paar Takte auf der Akustik-Gitarre und erfreue mich hinterher an einer schönen breiten Aufnahme. In der DAW kann ich die Aufnahme mit Effekten und Panning später noch weiter veredeln. Zusammen mit den oben beschriebenen Aufnahmemodi zeigt das Lyra Ultra-HD, wie perfekt es auf Content-Creator und Bedroom-Producer zugeschnitten ist. Chapeau, AKG!
Durch den sehr natürlichen, räumlichen Sound klingen die Aufnahmen sehr angenehm und klar. Es klingt in der Wiedergabe, als würde ich selbst vor mir sitzen. So benötigen die Aufnahmen kaum Nachbearbeitung und ich kann mich als Content Creator auf die anderen Aspekte meiner Arbeit konzentrieren.

Der seitliche Blick durch die Gitter …

Es ist soweit …

Der „Wide-Stereo“-Modus liefert dann genau das, was zu hoffen war. Alle vier Kapseln bilden ein großes Stereo-Panorama. Dazu werden die beiden Kapseln, die sich links und rechts befinden zu jeweils einem Kanal zusammengefasst. Perfekte Voraussetzungen für Duette, Jam-Sessions oder Gespräche mit mehreren Personen am runden Tisch. Vorsicht ist nur bei Aufnahmen in Wandnähe geboten, da Reflexionen durch Phasenverschiebungen die Aufnahme kaputt machen könnten. Also im Wide-Stereo Modus immer möglichst um die Mitte herum aufhalten, was sich in schön klingenden Räumen ohnehin empfiehlt.
Nichtsdestotrotz ist dieser Modus für mich eines der Highlights dieses Mikrofons. Aufnahmen, für die ich vorher zwei bis vier Mikrofone und ein großes Interface gebraucht habe, sind hier mit einem Gerät durchgeführt. Die Band im Proberaum, Raum-Ambiente bei Konzerten oder Gesprächsrunden – alles machbar. Und alles in einer Qualität, die vor allem in Hinblick auf den Preis mehr als beeindruckt.

Die Frontseite des Lyra Ultra-HD zeigt sich – trotz großen Funktionsumfanges – aufgeräumt und übersichtlich. Hier lässt sich unter anderem der gewünschte Aufnahme-Modi wählen.

… und das Lyra Ultra-HD klingt gut

Auch bei Aufnahmen mit höheren Gain-Pegeln fällt mir kein Rauschen auf. Überhaupt bin ich mit der Aufnahmequalität ausgesprochen zufrieden. Auf dem Papier liest sich das so: Das Mikrofon kann Aufnahmen mit einer Samplerate bis zu 192 kHz und 24 Bit aufzeichnen. Der Schalldruckpegel liegt bei 129 Dezibel und das Frequenzspektrum bei 20 Hertz – 20.000 Hertz. Zusammengefasst: Das Lyra Ultra-HD nimmt mehr auf, als das menschliche Ohr wahrnehmen kann und hält auch eine höhere Lautstärke aus.
Ein kleiner Kritikpunkt ist der fehlende Windschutz. Wer draußen aufnehmen möchte, muss also etwas improvisieren. Ich persönlich hätte mich auch gefreut, wenn man jede Kapsel des Mikros einzeln in der DAW routen könnte, um Aufnahmen hinterher noch gezielter zu bearbeiten. Bei seinem Preis ist das jedoch zu verschmerzen.

Das Lyra Ultra-HD ist platz- und budgetsparend: Aufnahmen, für die ich vorher zwei bis vier Mikrofone und ein großes Interface gebraucht habe, sind hier mit einem Gerät durchgeführt.

Fazit

AKG liefert mit dem Lyra Ultra-HD ein echtes Allround-Talent für wirklich faire 199 Euro. Egal ob man als Podcaster ein transportables Setup sucht, oder als Sound-Designer Stereo-Aufnahmen im Freien machen möchte. Wer Musik aufnimmt, kann, dank verschiedener Modi, mit nur einem Mikro die passende Aufnahme für eine ganze Produktion erstellen.
In jeder Disziplin besticht das Lyra mit glasklarer Aufnahmequalität und leistet sich während meines Tests keine Aussetzer oder Verbindungsabbrüche. Anfänger mit schmalem Budget sollten ebenfalls einen Blick riskieren, da man sich Interface und Abhör-Boxen zunächst sparen und direkt loslegen kann. Die mobilen Anwendungsmöglichkeiten runden das Angebot entsprechend ab. Es ist heutzutage ja schon selbstverständlich überall mit überschaubarem Aufwand gestochen scharfe Bilder zu knipsen und hochauflösende Videos zu erstellen. Mit dem AKG Lyra lässt sich auch der passend hochwertige Ton dazu aufnehmen. Das „HD“ im Namen, welches mir erst ein Rätsel war, ist also durchaus angebracht.

Test & Text: Dominik Schirach
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

90 of 100

90 of 100

89 of 100

Technische Daten

Modell:AKG
Lyra Ultra-HD
Produktkategorie:Multimode USB-Mikrofon
Preis:um 199 Euro
Ausführungen:- schwarz
Vertrieb:Audio Pro, Heilbronn
Tel.: 07131 / 2636 400
www.audiopro.de
Abmessungen (HBT):
Gewicht:1,0 Kg
Anschlüsse:- USB C-Schnittstelle
- 3,5mm-Klinken-Kopfhörer-Ausgang (16 Ohm)
Ausgangsleistung:43 mW
Auflösung:24 Bit / 192 kHz
Frequenzgang:20 Hz - 20 kHz
Grenzschalldruck:129 dB SPL (0,5% Klirr)
Systemvoraussetzungen:- PC: Windows 8 oder höher
- MAC: MAC OS 10.7.x und höher
- Android: Android V9.x und höher sowie OTG-kompatibles Gerät
- iOS: iOS 10.x und höher sowie Camera kit und exter
Kompatibilität:Plug & Play zur treiberlosen Nutzung an Windows- und Mac- Computern
Lieferumfang:- Lyra Ultra-HF
- USB-Kabel
- Stativ
- Anleitung
- Ableton Live lite
Pros und Contras:+ kinderleichte Einrichtung
+ Auflösung bis 24Bit/192kHz
+ sehr gute Verarbeitung
+ exzellente Aufnahmequalität
+ stabiler Standfuß
+ Echtzeit-Monitoring
+ Ableton Live lite

- kein Windschutz
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend
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