Home » Tests » Cayin N3 Pro – Audiophiler HiRes-Player mit Röhren-Timbre
25. November 2020von Volker Frech
RedakteurRöhrensound für unterwegs? Diese Klangveredlung bietet der Cayin N3 Pro als i-Tüpfelchen seines Feature-Portfolios: Der Digital Audio Player punktet mit einer HiRes-Fähigkeit bis PCM 384 und DSD265, Bluetooth-Streaming bis 192 Kilohertz/24 Bit, symmetrischem und unsymmetrischem Kopfhörer-Ausgang – und dank seiner Schnittstellen kann er auch als HiRes-DAC in der HiFi-Anlage agieren. Per Touchscreen hat man alles bequem im Griff – und findet so noch viele weitere Features.
Cayin hat bei mobilen Playern ein Händchen für schickes Design: Konnte uns vor einiger Zeit bereits der formschöne N5MK2S beeindrucken, so sorgt nun der N3 Pro für begehrliche Blicke der Redaktionskollegen. Kein Wunder: Der Player strahlt mit seinem Aluminium-Gehäuse eine attraktive Hochwertigkeit aus, er ist schlank und wohlproportioniert und liegt so auch dank der Abrundungen aller Ecken und Kanten angenehm in der Hand und in der Hosentasche. Seine Vorder- und Rückseite sind durchgängig in gläsern-glänzendem Schwarz gehalten, die knapp zwei Zentimeter hohen Zargen hingegen sind nobel mattiert. Edel heben sich hiervon die kupfergoldenen Anschlüsse und Bedienelemente ab, die den Boden und eine Längsseite zieren. Hier finden wir drei Taster für die Funktionen Start/Pause, Track-Sprung vorwärts/rückwärts und, bei längerem Knopfdruck, schneller Vor- und Rücklauf. Das darüber positionierte gerändelte Rad verändert durch Drehen die Lautstärke, durch Drücken schaltet es den Player ein oder aus, während des Betriebs aktiviert es so das Display.
Touchscreen für Komfortbedienung
Auf der Front fällt natürlich als erstes die Anzeige auf, die über die Hälfte der Fläche einnimmt. Es ist ein 3,2-Zoll messender Touchscreen mit einer Auflösung von 480 mal 360 Pixeln. Die Darstellung dieses IPS-Displays besitzt eine schöne Schärfe, hat einen hohen Kontrast und bewahrt seine Anzeigequalität auch über einen breiten Blickwinkel. Das ist besonders attraktiv bei der Abbildung der Album- und Track-Cover. Hier glänzt der N3 Pro übrigens mit der Erkennung sämtlicher in den Metadaten mitgelieferten Bilder, während etliche andere Player oft nur Platzhalter anzeigen. Die Bildschirmgüte kommt aber ebenso der Lesbarkeit der Informationen und der Bedienung zugute – der N3 Pro ist über den Touchscreen nämlich komplett und komfortabel handhabbar. So liefert uns die obere Leiste des Displays Statusinfos zu den grundlegenden Einstellungen samt Akku-Anzeige, darunter erreichen wir durch Wischen und Drücken verschiedenste Einstellmöglichkeiten. Das geht intuitiv, weil wir es vom Smartphone oder iPhone längst gewöhnt sind.
Zahlreiche Features und Funktionen
Bei den Features und Funktionen bietet der N3 Pro ein sattes Portfolio. Da ist zuvorderst die Wahl des Transistor- oder Röhrenverstärkers, zu der wir später noch kommen, dann die dreistufige Gain-Einstellung für die Kopfhörer-Ausgänge, sodass auch wirkungsgradschwache Kopfhörer angetrieben werden können, hinzu kommen diverse Sound- und Wiedergabe-Einstellungen wie die Track-Reihenfolge, Track überblenden oder nahtlos abspielen, ein zehnbändiger Equalizer, Filter-Modi für PCM und DSD oder Replay Gain für die Vereinheitlichung der Lautstärke bei der Wiedergabe gemischter Playlisten. Die kann man natürlich auch anlegen, überdies lassen sich Songs als Favoriten abspeichern oder bei den „Häufig gespielten Titeln“ finden. Hinzu kommen nun noch zahlreiche System-Einstellungen wie die Sprachauswahl, die Display-Beleuchtungszeit, automatische Gerätabschaltung, Bildschirm- und Tastensperre, aber auch die Einbindung in das heimische WiFi zur Übermittlung von Software-Updates und die Bluetooth-Kopplung, durch die der N3 Pro streamingfähig wird. Auch hierzu später mehr.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten …
Der N3 Pro denkt er mit: Er erkennt automatisch, ob etwa ein Kopfhörer angeschlossen ist oder ein Speichermedium angedockt wurde. Das kann eine microSD-Karte bis maximal ein Terabyte sein, für die der N3Pro einen Kartenslot bietet, oder eine externe Festplatte, die per OTG (On The Go)-Kabel an den USB-C-Port des N3 Pro angeschlossen wird. Einen eigenen internen Speicher besitzt der Player nicht. Der USB-C-Port macht den Player ultraflexibel: So können wir Musikfiles vom Computer aufspielen, so lassen sich umgekehrt aber auch Files an einen anderen DAC senden, dann arbeitet der N3 Pro nur als Zuspieler. Das geht mit einem entsprechendem USB C/Koax-Adapterkabel auch via S/PDIF. Wir können aber den N3 Pro auch selbst als externen DAC nutzen. So lässt sich die mediokre Soundkarte des Computers oder Laptops umgehen, und so können wir den Player über ein OTG-Kabel auch mit unserem Smartphone verbinden. Computer oder Smartphone dienen dann allein als File-Lieferant.
…und vielfältige Anschlussmöglichkeiten
Der N3 Pro gibt die von ihm ins Analoge gewandelte Musik über drei Buchsen auf der Unterseite aus. Für den Kopfhöreranschluss gibt es zwei Miniklinken-Buchsen: eine unsymmetrische im gängigen 3,5-Millimeter-Format und eine symmetrische im 4,4-Millimeter-Format. Dies ist der hochwertigere Anschluss, der die Potenz der vollsymmetrischen, also kanalgetrennten Verstärkerschaltung des N3 Pro optimal ausnutzt und zudem einen deutlich satteren Output liefert. Das kommt besonders fordernden oder wirkungsgradschwachen Kopfhörern zugute. Aufgrund des hohen Outputs ist diese Buchse auch als symmetrischer Line-Out nutzbar. Die dritte Buchse am Gehäuseboden ist nun noch ein unsymmetrischer 3,5-Millimeter-Line-Ausgang. So lässt sich der N3 Pro also als mobiler Musikmacher für unterwegs nutzen – oder als stationäre Musikzentrale im heimischen Wohnzimmer, die entweder als Quellgerät Files liefert oder als eigenständiger DAC agiert, um Tracks ins Analoge zu wandeln und einem Verstärker zur Verfügung zu stellen. Doch was kann der N3 Pro nun alles konvertieren?
HiRes in PCM und DSD samt Vielfalt der Formate
Der N3 Pro ist ein HiRes-Player und „Allesfresser“: Er spielt so gut wie jedes gängige Format der grundlegenden File-Arten PCM und DSD. Das beginnt beim gängigen MP3-Track und reicht bis zum exotischen SACD-ISO. Bei den HiRes-Files vollführt der N3 Pro sein Wandlungswerk bis PCM 384 Kilohertz/32 Bit und bis DSD 256. Hinzu kommt MQA, was aktuell als FLAC wiedergegeben wird, mit dem geplanten nächsten Firmwareupdate aber formatgerecht gewandelt werden soll. Für die Dekodierung kommen gleich zwei hochklassige 32-Bit-2-Kanal-Konverterchips zum Zuge. Zwei separate Oszillatoren sorgen dabei als Taktgeber für das richtige Timing. Übermittelt der N3 Pro die Files digital per USB, so gibt er sie bis PCM 384 Kilohertz/32 Bit aus, bei DSD geht es bis DSD128 – wahlweise nativ, containerverpackt per DoP (DSD over PCM) oder gewandelt per D2P (DSD to PCM). Wenn wir den USB-Ausgang als S/PDIF-Schnittstelle nutzen, geht die Fileübertragung bis PCM 192 Kilohertz/24 Bit und DSD64 (DoP).
File-Übertragung per WiFi, Musik-Streaming via Bluetooth
Der N3 Pro ist auch streamingfähig. Per Wifi sind Software-Updates aufspielbar, aber ebenso Musik – als kabellose Alternative zu USB. Dazu gibt man in den Browser des zuspielenden Computers eine http-Adresse ein, die der N3 Pro uns nennt – prompt sehen wir auf dem Computerbildschirm den Musikbestand des Players. Vom Rechner aus können wir über den Button „Upload Files“ nun mit wenigen Klicks neue Files zufügen – prima! Nun zum Musikstreaming: Für die kabellose Übermittlung und Wiedergabe von Musik des Smartphones oder einer anderen Bluetooth-Quelle nutzt der Player den Bluetooth-Standard 5.0. Hier unterstützt er auch die Codecs, die HiRes-Streaming ermöglichen: Über LDAC geht 96 Kilohertz/24 Bit, UAT erlaubt einen Datentransfer von Files bis 192 Kilohertz/24 Bit. Via Bluetooth und über ein Smartphone können mit dem N3 Pro auch Streamingdienste wie Tidal genutzt werden.
Bluetooth-Komfort bis hin zur Fernbedienung
Die Codecs lassen sich im „Bluetooth“-Menü einstellen, hier bietet der Player jeweils drei verschiedene Datenbandbreiten für UAT und LDAC an, dazu kann man SBC voreinstellen – und, Überraschung, auch den in den technischen Daten unerwähnten Codec aptX. Nun gilt bei Bluetooth immer: Das zuspielende Gerät muss ebenfalls mit den jeweiligen Codecs ausgestattet sein. Deshalb sucht der N3 Pro, Voreinstellung hin oder her, eigenständig die (best-)mögliche Verbindung. Da muss man eventuell auch beim Smartphone den Bluetooth-Verbindungstyp wechseln, um den N3 Pro qualitativ nicht auszubremsen. Über Bluetooth ist der N3 Pro außerdem fernbedienbar. Dafür installiert man auf dem Smartphone oder Tablet die kostenfreie Player-Software „HiBy Music“ und aktiviert beim Player die Einstellung „HiBy-Link“. Ist der N3 Pro Teil der heimischen HiFi-Anlage, besitzt man nun einen komfortablen Fernzugriff auf den N3 Pro und seinen Musikbestand. Insgesamt ist bei den Bluetooth-Möglichkeiten ein wenig Schlaumachen und Ausprobieren angesagt, die Bedienungsanleitung ist hier keine große Hilfe.
Kommen wir nun endlich zum besondere Klang-Clou, der allerdings ausschließlich für den unsymmetrischen Kopfhörerausgang wirksam ist: Der Player bietet die Wahl zwischen verschiedenen Verstärkungsarten. Der N3 Pro arbeitet einerseits im Solid State-Modus, also im reinen Transistorbetrieb. Andererseits kann man einen weicher klingenden Röhren-Modus aktivieren. Im N3 Pro arbeiten dafür echte Vakuum-Röhren. Ihr geheimnisvolles Glimmen wird durch das getönte Sichtfenster auf der Front toll in Szene gesetzt. Das ist schon allein optisch ein absolutes Highlight! Die Röhren sind durch eine Silikon-Lagerung und durch flexible Platinen gegen Erschütterungen geschützt und damit fit für den mobilen Einsatz. Damit die Röhrentechnik in den kompakten Player passt, kommen zwei Raytheon JAN6418 zum Einsatz. Trotz ihrer geringen, schlanken Baugröße handelt es sich um echte Pentoden – und das ermöglicht nun noch eine weitere Sound-Wahl.
Ultralinear-Betrieb oder Trioden-Modus
Wie auch bei manchen Röhrenvollverstärkern, etwa dem Cayin HA-6A, bietet Cayin beim N3 Pro die Wahl zwischen dem Ultralinear-Betrieb und dem Trioden-Modus. Beide Schaltungsarten haben ihren eigenen Klangcharakter. Cayin empfiehlt den Trioden-Modus insbesondere für Musik mit Stimmen oder Streichern und generell für kleinere Besetzungen, weil das Klangbild verfeinerter und fokussierter ist und die Bühnendarstellung eher kompakt erscheint. Der Ultralinear-Betrieb hingegen soll im Klang lebhafter und energischer sein, mehr Druck und Punch entwickeln und eine größere, luftigere Bühne bieten. Er bietet sich somit für großformatige Ensembles und hochdynamische Instrumentalmusik an. In beiden Röhren-Modi verbraucht der N3 Pro mehr Strom als im Transistorbetrieb, deshalb werden die Röhren automatisch in den Standby-Betrieb geschickt, wenn man die Musikwiedergabe pausiert. Das spart Akku-Kapazität und schont die Röhren, bedeutet aber beim Starten der Musik eine kurze Wartezeit von fünf Sekunden, bis die Röhren wieder auf Betriebstemperatur sind.
Der Cayin N3 Pro in der Praxis
Als erstes sollte der N3 Pro natürlich aufgeladen sein. Auch das geht über die USB-Buchse und das mitgelieferte Kabel, nun benötigen wir noch einen Ladeadapter. Wir nehmen den Charger unseres Smartphones, so ist der Akku des N3 Pro nach knapp drei Stunden voll, andere Ladeadapter werden vielleicht etwas länger brauchen. Beim Ausprobieren der Funktionen fällt sehr angenehm auf, dass der N3 Pro die Touch-Befehle flott und geschmeidig. Das Handling ist Top. Wir wollen den N3 Pro erst einmal im Transistorbetrieb testen und klinken zum Start unseren Focal Stellia ein. Dieser exzellente geschlossene Over-Ear besitzt eine sehr niedrige und damit äußerst straßentauglich Impedanz von 35 Ohm – und kann ob seiner Qualität die Nuancen des N3 Pro zum Vorschein bringen.
Glänzender Auftakt im Transistor-Modus
Der N3 Pro glänzt auf Anhieb: Wir hören George Gershwins wunderschön sanft swingende Ballade „The Man I Love“, gespielt von dem Tenorsaxophonisten Ben Webster und dem Tete Montoliu Trio. Diese wunderbare audiophile Analog-Aufnahme von 1972 ist auf DSD256 transferiert worden – und mit dem N3 Pro ist diese Musik bereits im Transistor-Modus ein herrlicher Genuss! Die Plastizität und Auflösung ist schlicht überragend, selbst bei dem mit sanftem Besenschlag gestreichelten Ridebecken hören wir, an welcher Stelle Drummer Peer Wyboris das Metall mit den Borsten berührt. Wow! Auch die Klangfarben des von Tete Montoliu meisterlich betasteten Klaviers können sich frei entfalten, und so erleben wir durch den differenzierten Anschlag das Changieren der Töne. Der Bassist Eric Peters liefert dazu mit seinem Kontrabass einen runden, zugleich drahtig und doch voluminösen Tiefton – und im Vordergrund spielt Webster sein Saxophon mit so viel Gefühl, mit soviel Ausdrucksnuancen, das wir förmlich in dieser Musik schwelgen.
Klangmagie im Röhrenbetrieb
Nun schalten wir auf den Röhrenbetrieb um – und sind baff: Der Trioden-Modus, in dem der Player zuerst läuft, lässt Ben Webster noch näher, noch eindringlicher wirken! Das stärkt die Magie seines sanften Saxofon-Tons, der Schmelz seiner weich geblasenen Melodien ist zum Seufzen schön! Wir schließen die Augen, um diese wunderbare Intimität zu genießen. Auch sein Begleittrio ist uns ein wenig näher gekommen – als wären wir im Casino De L’Alianca Del Poble Nou, in dem die Aufnahme stattgefunden hat, noch näher an die Bühne getreten – noch besser: wir haben das Gefühl, dass die vier Musiker nur für uns spielen. Nun schalten wir in den Ultralinear-Betrieb – und wieder sind wir verblüfft: Die Wiedergabe besitzt nun eine herrliche Luftigkeit und Freiheit, die Räumlichkeit ist eindrucksvoller, das Theater scheint größer geworden zu sein. Zudem ist die Brillanz größer, die Interpretation wirkt dadurch nicht mehr so seidig-betörend, sondern straffer und agiler.
Betörender Schmelz oder frische Kernigkeit
Es ist ein Unterschied wie zwischen sanft gedämpfter abendlicher Soirée und beschwingt-belebter morgendlicher Matinée: Die Musiker wirken nun frischer, die Interpretation dynamischer. Wir hören zudem mehr Details, was Freunden der Analytik entgegenkommen dürfte. Ob man nun betörenden Schmelz oder frische Kernigkeit bevorzugt, ist eine Frage des Geschmacks, der Stimmung und des Musikgenres. Darum wechseln wir in die großformatige Klassik, bleiben aber bei DSD256: Das Budapest Festival Orchestra unter Iván Fischer spielt den letzten Satz „Langsam, Ruhevoll“ aus Gustav Mahlers Dritter Sinfonie. Was für ein erhabenes Breitwand-Finale! Das ist schon im Transistor-Modus romantisch-schwelgerisch, doch mit dem Wechsel in den Triodenbetrieb strömt der Wohlklang mit der richtigen Wärme. Die Steigerungen hingegen sind im Ultralinear-Betrieb mit seinem Plus an Dynamik und Agilität mitreißender. Zudem hat das Orchester auch schlicht mehr Bühne, um diese himmlischen Mahlerschen Weiten zu entfalten. Hier ist für uns der Ultralinear-Betrieb die erste Wahl, auch wegen der größeren Durchsichtigkeit.
Erkundung unendlicher Soundlandschaften
Nun gehen wir in Pop-Gefilde: Anette Askvik betört uns in ihrem elegischen Elektro-Popsong „Liberty“ mit ihrem zerbrechlichen Gesang, der in ein Klangbad aus wabernden Synthesizer-Soundschichten, elektronischen Einsprengseln, Geräusch-Samples und echten Solo-Instrumenten eingebettet ist. Wir erleben es abermals: Der Transistor-Modus ist erstklassig, aber mit dem Röhrensound kommt die Magie. Anette Askviks elfenhafte Stimme ist erst im Ultralinear-Betrieb so richtig betörend – und im Trioden-Modus geradezu unwiderstehlich. Die Erkundung der unendlichen Weiten dieser Soundlandschaft gerät hingegen mit dem Ultralinear-Betrieb beeindruckender. Wir haben alle Musiken nun noch einmal mit einem anderen Kopfhörer gehört, dem Dan Clark Aeon2 Closed. Dieser Magnetostat erfordert, dass wir den Gain beim 3N Pro auf „High“ stellen. Klanglich gibt er sich kühler, umso größer fallen nun die Unterschiede zwischen den verschiedenen Betriebsarten Transistor und Röhre auf – und so haben wir Gewissheit: Der Transistorbetrieb ist toll und tadellos, die Röhrenwiedergabe des N3 Pro hingegen hat echtes Suchtpotenzial.
Fazit
Der Cayin N3 Pro ist ein klanglich ausgezeichneter Digital Audio Player, der mit einer HiRes-Fähigkeit bis PCM 384 und DSD265 punktet, mit Bluetooth-Streaming bis 192 Kilohertz/24 Bit glänzt und mit seiner intuitiven Bedienbarkeit der zahlreichen Einstellmöglichkeiten und Funktionen überzeugt. Dies gelingt mit dem amtlichen Touchscreen, der den schnellen Zugriff ermöglicht und durch seine Abbildungsqualität auch einen großen Betrachtungswinkel abdeckt. Dank seiner symmetrischen und unsymmetrischen Analog-Anschlüsse kommt er mit allen Kopfhörer-Arten klar. Im Verbund mit seinen digitalen Schnittstellen ist er zudem in die HiFi-Anlage integrierbar – auch als reiner DAC. Der Clou dieses Players ist aber natürlich die Wahlmöglichkeit des Klangtimbres: Als Alternative zur reinen, bereits tadellosen Transistorverstärkung bietet der Cayin N3 Pro eine Röhrenstufe, die in zwei verschiedenen Modi betrieben werden kann. So stehen drei Klangprofile zur Auswahl – und hier entfalten die beiden Röhren-Timbres, die für betörenden Schmelz oder frische Kernigkeit sorgen, geradezu Klangmagie mit Suchtpotenzial. Dieser Player kann mit deutlich teureren Kollegen konkurrieren. Sein Preis-/Leistungsverhältnis ist deshalb hervorragend.
Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend
90 of 100
89 of 100
89 of 100
Technische Daten
Modell: | Cayin N3 Pro |
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Produktkategorie: | Digital Audio Player/Kopfhörerverstärker/DAC |
Preis: | - bis Ende 2020: 598,00 Euro - ab Januar 2021: 698,00 Euro |
Garantie: | 2 Jahre |
Ausführungen: | Schwarz |
Vertrieb: | Cayin Audio Distribution GmbH, Glashütten-Schlossborn Tel.: +49 6174 9554412 www.cayin.de |
Abmessungen (LBH): | 18,5 x 63,5 x 115,2 mm |
Gewicht: | 0,190 kg |
Schnittstellen: | 1 x Bluetooth 5.0 (unterstützte Codecs: UAT, LDAC, AAC, SBC) 1 x USB C (USB 2.0) 1 x S/PDIF (via optionalem USB C/Koax-Adapterkabel) |
Ausgänge: | 1 x Line Out / Kopfhörer symmetrisch (Mini-Klinke, 4,4 mm) 1 x Kopfhörer unsymmetrisch (Mini-Klinke, 3,5 mm) 1 x Line Out unsymmetrisch (Mini-Klinke, 3,5 mm) |
Speicher: | 1 x microSD-Karte bis 1 TB (optional) 1 x Flash-Speicher (Anschluss per USB C OTG) (optional) |
Unterstützte Formate: | - DSD, DSF, DSD-IFF, SACD-ISO (jeweils bis DSD256) - WAV, PCM, AIF/AIFF (jeweils bis PCM 384 kHz/32 bit) - FLAC, ALAC, APE, WMA (jeweils bis PCM 96 kHz/24 bit - OGG, MP3, AAC (jeweils bis PCM 48 kHz/16 bit) |
Maximale Auflösung/Samplingraten: | - USB Audio Input: PCM 384 kHz/32 bit, DSD265 - USB Audio Output: PCM 384 kHz/32 bit, DSD128 (nativ/DoP/D2P) - Bluetooth: PCM 192 kHz/24 bit (UAT), PCM 96 kHz/24 bit (LDAC), PCM 48 kHz/16 bit (AAC, SBC) - S/PDIF Output: PCM 192 kHz/24 bit, DSD64 (DoP) |
Ausgangsleistung: | - 3,5 mm-Ausgang: fff- Transistor: 250 mW (32 Ω)/53 mW (150 Ω)/ 27 mW (300 Ω) fff- Röhre: 130 mW (32 Ω)/30 mW (150 Ω)/ 15 mW (300 Ω) -4,4 mm-Ausgang: 800 mW (32 Ω)/220 mW (150 Ω)/ 110mW (300 Ω) |
Röhrenbestückung: | 2 x JAN6418 |
Akkuladezeit: | ca. 3,5 Stunden |
Akkulaufzeit: | ca. 8-11 Stunden (abhängig von Einstellungen) |
Lieferumfang: | - Cayin N3 Pro - USB C/USB A-Kabel (1,0 m) - Schutzhülle - Display-Schutzglas - Rückseiten-Schutzfolie (ab Werk appliziert) - Bedienungsanleitung (Englisch, Japanisch, Chinesisch), deutsche Bedienungsanleitung über den Vertrieb |
Pros und Contras: | + ausgezeichnete Wiedergabequalität + Röhren- oder Transistor-Klang auswählbar + 2 Röhren-Betriebsmodi (Triode, Ultralinear) + sehr gute Verarbeitung + hochwertige Anmutung + beherrscht alle gängigen File-Formate + HiRes-fähig bis PCM 384 kHz/32bit, DSD265 + Bluetooth-Streaming bis 192 Kilohertz/24 Bit + als externer DAC/Soundkarte nutzbar + treibt insbesondere über den symmetrischen Ausgang auch fordernde/wirkungsgradschwache Kopfhörer an + intuitive Bedienung per Touch-Screen + vollsymmetrische Schaltung minimiert Neben- und Störgeräusch-Einflüsse - Ladegerät und Speicherkarte gehören nicht zum Lieferumfang - Bedienungsanleitung erklärt nicht alle Möglichkeiten und Fähigkeiten des Players |
Benotung: | |
Klang (60%): | 90/90 |
Praxis (20%): | 89/90 |
Ausstattung (20%): | 89/90 |
Gesamtnote: | 90/90 |
Klasse: | Oberklasse |
Preis-/Leistung | hervorragend |