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Die Kieler Audioschmiede Elac bietet der audiophilen Hörerschaft mit der Solano-Reihe akustisch und optisch ansprechende Lautsprecher auf der Höhe der Zeit. Der BS283 stellt den kleineren Vertreter der Reihe dar. In Sachen Sound bietet er aber auch den Großen Paroli. Mit an Bord ist natürlich auch der legendäre JET-5 Hochtöner, auf den man bei der Firma zurecht sehr stolz ist. Und der verleiht dem schicken Regallautsprecher das gewisse Etwas – optisch wie klanglich!

Die Elac Solano BS283 ist rund 33 Zentimeter hoch, punktet aber durch eine exzellente Verarbeitung, clevere Features und eine stattliche Ausstattung.

Elac existiert bereits seit 1926. Zur Lautsprecher-Marke wurden die Kieler aber erst im Jahre 1984. Eine Menge Zeit also, um Know-How zu sammeln und um die Produkte stetig zu verbessern. Das wichtigste Erkennungszeichen dürfte dabei der JET-5 Hochtöner sein, der es sogar in einige Porsche-Modellen geschafft hat. Die Solano-Serie soll nun die Möglichkeit bieten, zu einem moderaten Preis in den Genuss dieses Sounds zu kommen. Dabei sollen keine Abstriche gemacht werden. Beispielsweise wird bei Elac höchster Wert auf Handwerk und „Made in Germany“ als echtes Qualitätsmerkmal gelegt. Von der Qualität der Fertigung kann man sich auf YouTube im Rahmen einer Werkschau einen guten Eindruck machen. So werden Werkstücke zum Qualitätstest tropischen Temperaturen, hohem Druck oder im Versandkarton verpackten Einheiten Crash-Tests ausgesetzt. Damit stellen die Kieler sicher, dass auch nur beste Qualitätsware beim Kunden ankommt und man sich auf den Markennamen Elac verlassen kann.

Das ist eine Elac: Sofort erkennbar am Jet 5-Hochtöner.

Ästhetik bereits beim Öffnen

Als ich in der Werkschau vom Crashtest der versandfertigen Lautsprecher hörte, war ich etwas skeptisch. Aber nun, da ich sie selber vor mir stehen habe, glaube ich nun jedes Wort. Allein die stabile Verpackung macht einen extrem wertigen Eindruck. Man spürt sofort, dass man hier nicht irgendein beliebiges Produkt auf dem Tisch hat. Sehr weiche Faserbeutel verhindern, dass die edle Lackierung beim Transport Kratzer bekommt. Hier wurde wirklich nachgedacht und der bestmögliche Schutz gewählt. Ausgepackt und aufgestellt, sehen die Solano BS283 wirklich fantastisch aus. Das weiße Lackfinish gefällt mir noch besser als die schwarze Variante. Sie spiegelt nicht so stark und bildet einen schönen Kontrast zu den schwarzen Chassis. Sämtliche Ecken sind gerundet. Das sieht zum einen sehr edel aus und sorgt für eine räumliche Akustik. Um es mit ein wenig Designer-Sprech auszudrücken: Mit dieser Optik sind sie eine echte Bereicherung für moderne Wohnräume.

Die BS283 ist erstklassig verarbeitet. Selbst bei kritischer Betrachtung sind im Lack weder Wellen, Einschlüsse oder sonstige Negativpunkte zu entdecken.

Abwärts statt rückwärts

Einmal aufgestellt machen die Solano BS283 richtig was her. Eine Besonderheit fällt mir direkt auf: Die Bassreflex-Öffnung befindet sich im Boden der Elac. Durch diese Bauweise kann die Elac viel näher zur Wand aufgestellt werden als viele andere Lautsprecher. Da sich die Öffnung bei vielen Mitbewerbern hinten befindet, erfordert dies einen gewissen Abstand zur Wand dahinter. Ist der nicht gegeben, droht eine Überhöhung im Bass. In der Theorie erscheint dies vielleicht positiv. In der Praxis wirkt der Bass aber oft viel zu laut, undefiniert und unkontrolliert. Es dröhnt und wirkt unangenehm wummernd. Diesem Problem stellt Elac diese einfache aber sehr effektive Lösung entgegen. Dennoch sollte auch die BS283 nicht zu nah an der Wand stehen. Damit der Bass den Untergrund nicht zu stark anregt, thront der Lautsprecher auf einer Art Trägerplatte. An den Standfüßen befinden sich zudem kleine Cork-Plättchen, die für zusätzliche Entkopplung vom Untergrund sorgen.

Die Relex-Öffnung befindet sich in der Gehäuseunterseite. Von hier strahlt die Elac direkt auf die im definierten Abstand befindliche Bodenplatte. Dieser Aufbau macht den Lautsprecher flexibler in der Aufstellung.

Das Terminal der Solano BS283

Rückseitig befindet sich das Terminal zum Anschluss der Lautsprecherkabel. Diese können mittels Bananenstecker oder Kabelschuh zugeführt werden. Außerdem bietet die BS283 die Möglichkeit im Bi-Amping-Modus betrieben zu werden. In diesem Fall werden Hoch- und Tieftöner von getrennten Verstärker-Endstufen angesteuert. Das Signal wird bei 2.400 Hertz getrennt. Ab Werk sind die Terminals mit einer Brücke verbunden. So können die Schallwandler auch ganz klassisch angeschlossen werden. Entferne ich die Brücke, werden sowohl Hoch- als auch der Tief-/Mittelton direkt angesteuert und erhalten so den jeweils für sie passenden Stromfluss. Von schlicht höherer Lautstärke bis hin zur detaillierten Klangeinpassung im Raum ist nun einiges möglich. Hier kann man schon von einer Option für Fortgeschrittene sprechen. HiFi-Einsteigern würde ich hingegen zunächst empfehlen, die Brücke an Ort und Stelle zu belassen und die Lautsprecher im Single-Amping Modus, also ganz normal am HiFi-Verstärker, zu betreiben.

Die BS283 ist selbstverständlich mit einem Bi-Wire-Terminal ausgestattet.

Kraftvoll ab der ersten Sekunde

Viele Lautsprecher packen im Tieftonbereich erst unter höheren Pegeln so richtig zu. Ich bin gespannt, ob das auch bei diesen Regallautsprechern der Fall ist. Ich drehe die Lautstärke nur soweit hoch, dass nebenbei noch problemlos ein Gespräch möglich wäre. Die positiven Eindrücke setzen sich dabei sofort fort. Die Solano BS283 zeigen bereits ab dem ersten Dezibel was sie drauf haben. Auch unter niedriger Lautstärke ist die Impulstreue der Elac absolut bemerkenswert. So richtig geht aber die klangliche Sonne auf, sobald man die Lautstärke noch etwas höher dreht. Die Klangbühne, die sich jetzt vor mir aufbaut, ist plastisch und detailliert. Alle Instrumente sind im Stereo-Panorama klar zu orten. Die Dynamik der reproduzierten Songs wird unverfälscht wiedergegeben. Vor allem bei Musik, die in größeren Räumen aufgenommen wurde, wie Soundtracks oder Live-Konzerte, habe ich das Gefühl, den Klang auch in der Tiefe richtig gut wahrnehmen zu können.

In unserem Test musste sich die Elac u.a. am Rose Hifi RS201E beweisen.

Direkt und mit Liebe zum Detail

Der Sound scheint mir wie gemacht für Musik der sanfteren Gangart. Für die erste Runde des Hörtests landet das Album „Weit weg von fertig“ der leider inzwischen aufgelösten Band von Brücken im CD-Player. Hier wurde komplett auf klassische Produktion gesetzt. Also Musiker im Studio, Mikro davor. Die melancholische Ballade „Die Parade“ beginnt mit sanftem Klavier und Nicholas Müllers unverkennbar-rauchiger Stimme. Das Klangbild ist dreidimensional und der große Raum um die Musiker greifbar. Jede Note geht ins Mark. Als Drums, Gitarren und Bass hinzukommen wird dieser Raum noch lebendiger und auch gefüllt. Jedes Detail ist klar hörbar. Die vielen kleinen und hörbaren Dinge machen den Song lebendig. Vorne ein paar Mallets, dazu dissonante Synths im Hintergrund. Wenn zum Klimax die komplette Band aufspielt mit Gitarren, Akkordeon und Streichern, ist dieses Gefühl fast da, wirklich mit neun Musikern im Wohnzimmer zu sitzen.

Rock’n’Roll-Epos

Für Runde zwei darf es etwas dann voluminöser sein. Meat Loafs „Bat Out Of Hell“-Alben höre ich immer wieder gerne. Der Song „Objects In The Rear View Mirror“ ist zwar unendlich kitschig, aber genau das liebe ich daran auch. Und der Sound ist über jeden Zweifel erhaben. Rockband, Chor, Orchester und der opernhafte Tenor des Künstlers geben sich alle Ehre und ertönen auf der breiten Klangbühne, die die Solano BS283 ins Wohnzimmer zaubert. Die Songs haben einen für Rockmusik bemerkenswert großen Dynamikumfang. Trotzdem habe ich nie das Bedürfnis, die Lautstärke während der Wiedergabe nachzuregeln. Der Chorus erklingt kolossal, aber nicht zu laut. Positiv hervorheben möchte ich die Breite des Sweet-Spots. In anderen Tests hatte ich das Gefühl, man müsse regungslos an der Spitze des Stereo-Dreiecks verharren. Hier kann ich im sogar im Raum umherwandern und habe trotzdem das Gefühl, keine Nuance im Klang zu missen.

Der 150 Millimeter durchmessende Tief-Mitteltöner sitzt in einem Aluminium-Korb und sorgt für einen straffen Grundton und einen überraschenden Abstieg in den Basskeller.

Modernes Design – Moderner Klang?

Bei der eleganten und zeitgemäßen Optik der Elacs bin ich geneigt, einen zu aktueller Musik passenden Sound zu unterstellen: „World War Joy“ von The Chainsmokers strotzt nur so vor Subbässen und richtig guten Drops. Die Collaboration mit Blink-182 ist eine schöne Midtempo-Nummer, die in den Strophen ein wohliges Bett aus 808-Bässen unter den Gesang der Band legt. Im Chorus gibt es das Dubstep-typische halftime-Drum-Gewitter auf die Ohren. Bemerkenswert ist auf jeden Fall, wie der Tieftöner auch bei hohen Lautstärken kein Anzeichen von Verzerrungen von sich gibt. Für meinen Geschmack werden die Tiefen irgendwann dann aber etwas zuviel des Guten. In kleineren Räumen ist man also gut beraten, bei der Wiedergabe moderner Musik den Bass etwas herunter zu nehmen. Und das lohnt sich. Die fantastischen Höhen lassen die komplexen Drum-Arrangements strahlen und ich freue mich schon auf den nächsten Drop.

Die wahlweise weiße oder schwarze Klavierlack-Optik macht besonders in modernen gestalteten Wohnräumen richtig was her.

Hollywoodreifer Hörgenuss

Nach dem Musikhören interessiert mich, wie die Performance wohl in der Filmtondarstellung klingt. Ich entscheide mich für „Edge Of Tomorrow“. Ein Streifen, in dem viel gesprochen und noch mehr geschossen wird. Kein Problem für die BS283. Action-Szenen profitieren vom klar definierten Bass und der fantastischen Impulstreue der Hochtöner. Jede einzelne Patrone ist hörbar und selbst ohne Center-Speaker erschaffen die Elacs ein räumlich klingendes Stereo-Panorama. Dialogszenen sind klar und gut verständlich und ich muss während des Filmschauens nie nachjustieren. Auch während der größeren Bombast-Sequenzen zu Ende des Films fängt der Bassbereich nicht an zu wummern oder zu dröhnen. Alles bleibt angenehm definiert. Mit dem Solano CC281 bietet Elac selbstverständlich aber auch einen dedizierten Center-Speaker an, der ambitionierte Filmfans ansprechen dürfte. So wie die Elacs bereits im Stereo-Betrieb abliefern, bin ich mir sicher, dass die Kombi sich lohnt und hoffe sie selber mal testen zu können.

Selbstverständlich lässt sich die BS283 auch auf dem Side- oder Lowboard betreiben.

Fazit

Elac macht mit den Solano BS283 keine halben Sachen und wird seinem exzellenten Ruf wiedermal gerecht. Satte Bässe und brillante Höhen, die ein absoluter Traum sind. Zurecht genießt der JET-5 Hochtöner längst Legendenstatus. Die hohe Detailgenauigkeit und eine großartige Impulstreue sind bereits unter niedrigen Lautstärken gegeben. Doch auch wenn es lauter wird, gibt sich das Elac-Duo keine Blöße und spielt frei und nahezu unverzerrt auf. Filmfreunde werden ebenfalls Ihre Freude haben und erhalten mit dem optionalen Midrange-Speaker CC281 ein sinnvolles Upgrade. Die wahlweise weiße oder schwarze Klavierlack-Optik macht besonders in modernen gestalteten Wohnräumen richtig was her. Durch die Bassreflexöffnungen im Boden sind bezüglich Aufstellung viele Optionen gegeben. Mit einem entsprechend potenten Vorverstärker und der Bi-Amping Option lässt sich der Klang noch weiter verfeinern und individuell anpassen. Der Preis ist mit 1598,00 Euro für das Paar sicher kein Schnäppchen, aber absolut gerechtfertigt.

Test & Text: Dominik Schirach
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 94/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: gut - sehr gut

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Technische Daten

Modell:Elac
Solano BS283
Produktkategorie:Regallautsprecher
Preis:799,00 Euro / Stück
Garantie:- 5 Jahre
Ausführungen:- Weiß, Hochglanz
- Schwarz, Hochglanz
Vertrieb:Elac, Kiel
0431/647740
www.elac.de
Abmessungen (HBT):331 x 190 x 248 mm
Gewicht:8,0 kg / Stück
Hochtöner:JET 5
Tiefmitteltöner:150 mm
Frequenzbereich:41 Hz - 50 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenz:2.400 Hertz
Lieferumfang:- Solano BS 283
- Spikes + Kork-Untersetzer
- Trägerplatte
- Bedienungsanleitung

Optional:
- Lautsprecherabdeckungen (im Elac-Shop erhältlich)
Pros und Contras:+ JET 5 Hochtöner mit brilliantem, offenem Klang
+ Sehr druckvoller, klarer Bass
+ Großartige Impulstreue bei hoher und niedriger Lautstärke
+ Modernes, minimalistisches Design
+ Tolle Optik
+ Downfire-Reflexöffnung ermöglicht wandnnahe Aufstellung

- keine Abdeckungen im Lieferumfang
Benotung:
Klang (60%):94/95
Praxis (20%):95/95
Ausstattung (20%):94/95
Gesamtnote:94/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistunggut - sehr gut
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