Home » Tests » Power Conditioner Keces IQRP-1500 – Sauberer Strom für besseren Klang
7. September 2021von Volker Frech
RedakteurKlarer Klang beginnt mit sauberem Strom – diese etablierte Erkenntnis führt in Konsequenz zum Einsatz eines Power Conditioners. Keces bietet hier mit dem neuen IQRP-1500 einen Stromreiniger, der mit einem Zwei-Zonen-Konzept eine getrennte und bedarfsgerechte Versorgung verschiedener Komponenten-Arten ermöglicht. Mit einem besonderen Kniff verspricht der IQRP-1500 überdies eine Steigerung des Wohlbefindens.
Keces? Dieses Kunstwort ist das Kürzel für „Key Components – Exzellent Acoustic – Cutting-edge Technology – Elegant Design – Superb Quality“. Damit ist schon beschrieben, worum es dem 2002 in Taiwan gegründeten Audio-Hersteller geht: Exzellenz in Klang und Design durch innovative Technik in bester Material- und Fertigungsqualität. Dahinter steht ein Gedanke: Die Musik soll in ihrem Originalklang wiedergeben werden, denn nur so kann sie Emotionen wecken. Die Entwickler von Keces merkten schnell, dass auf dem Weg zum Ziel gleich zu Beginn ein Hindernis liegt: Störungen, die durch die Stromversorgung hervorgerufen werden. Deshalb hat der längst vom Insider-Tipp zur renommierten Marke avancierte Hersteller neben Konvertern, Voll-, Phono- und Kopfhörerverstärkern sowie Vor- und Endstufen auch externe Netzteile, Spannungsstabilisatoren und Power Conditioner im Portfolio. Von diesen Stromaufbereitern besucht uns mit dem Keces IQRP-1500 nun das kompakte Modell der neuen Ultimate-Serie. Diese Referenz-Reihe präsentiert Keces‘ Know-how in gebündelter und veredelter Form.
Noble Erscheinung
Diese Veredlung zeigt sich gleich im Design: Das Firmenlogo, sonst in nüchternem Weiß gehalten, ist hier als gravierte mattgoldene Plakette gestaltet, die wie eine Intarsie in die Front eingelassen wurde. Ansonsten sehen wir die bewährte und vertraute Formgebung: Das Ganzmetall-Gehäuse aus vier Millimeter dickem Aluminium ist vorderseitig geschmeidig gerundet, die gebürstete und schwarz eloxierte Oberfläche befördert die hochwertige Erscheinung. Die Ganzmetall-Ausführung dient auch der Stabilität, doch insbesondere der Schirmung: So ist der IQRP-1500 strahlungsfrei gegenüber anderen Geräten. Er verursacht keine elektromagnetischen Beeinträchtigungen oder Hochfrequenz-Störungen. Auch über mechanische Schwingungen ist der IQRP-1500 dank seiner resonanzabsorbierenden Standfüße erhaben. Zurück zur Front: Hier präsentiert uns das Netzfilter neben dem Ein/Aus-Schalter samt zweier LED für die Anzeige des Betriebs und der ordnungsgemäßen Funktion zwei Displays. Sie zeigen die tatsächlich anliegende Spannung für jede Zone an – und damit sind wir schon beim cleveren Konzept des IQRP-1500.
Zwei Zonen für optimale Versorgung
Keces präsentiert mit dem IQRP-1500 ein Zwei-Zonen-Konzept. Dies resultiert aus der Erkenntnis, dass eine abgestimmte und separierte Versorgung verschiedener Geräte-Arten deren Performance optimiert. Die Trennung in verschiedene Zonen verhindert eine gegenseitige Beeinflussung der verschiedenen Komponenten-Typen. Gerade diese Rückwirkungen innerhalb eines Audiosystems sind als Störungsverursacher und Klangverschlechterer bekannt. Deshalb bietet der IQRP-1500 insgesamt sechs Schutzkontakt-Steckdosen, die in zwei Bereiche unterteil sind. Die „Zone I“ umfasst zwei Normalstromausgänge, die für maximal 300 VA Anschlussleistung ausgelegt sind. Die „Zone II“ bietet vier Hochstromausgänge, die für maximal 1.200 Voltampere Anschlussleistung konzipiert wurden. Durch diese Zonen-Aufteilung lassen sich digitale und analoge Komponenten separat versorgen – oder man vollzieht eine Trennung von weniger verbrauchsintensiven Zuspielern und leistungsstarken Vollverstärkern, Mono-Blöcken sowie Subwoofern.
Die Quelle aller Kraft: der Spezial-Transformator
Dieses Zwei-Zonen-Konzept und die üppige Anschlussleistung von insgesamt 1.500 Voltampere ermöglicht ein mächtiger Ringkern-Transformator. Durch ihn erklärt sich auch, warum der nur 13 mal 30 mal 28 Zentimeter messende IQRP-1500 satte 15 Kilo auf die Waage bringt. Dieser nach Keces-Spezifikationen gefertigte Hochqualitäts-Trafo ist das Herzstück des gesamten Netzfilters. Er ist zur Strahlungsvermeidung komplett durch einen Metall-Mantel gekapselt. Dies ist eines der Referenz-Merkmale der Ultimate-Serie – neben den vergoldeten Kontakten der Buchsen. Zurück zum Trafo: Zur Realisierung des Zwei-Zonen-Konzepts besitzt er zwei voneinander unabhängige und individuell isolierte Wicklungen, mit denen er die Zone I und die Zone II versorgt. Auch diese Trennung im Trafo befördert die saubere Separierung der Geräte-Arten. Neben der Versorgung bietet der IQRP-1500 auch Sicherheit: Er besitzt sowohl einen Unterspannungsschutz als auch einen Überspannungsschutz. Auf der Rückseite sehen wir eine rücksetzbare Sicherung. Sie funktioniert als Schutzschalter gegen zu große Hitze und Überlast, also einen zu hohen Nennstrom.
Neue Wohlfühldimension
Nun ist der IQRP-1500 aber mehr als ein reiner Stromverbesserer: Er soll überdies mit der „Quantum Resonance Technology“ den Musikgenuss befördern. Dafür ist er mit einem sogenannten Schumann-Generator ausgestattet. Dieser Generator erzeugt eine Resonanzfrequenz von 7,83 Hertz – basierend auf einer Entdeckung des Physikers und Elektroingenieurs Winfried Otto Schumann: Rund um unsere Erde existieren stehende elektromagnetische Wellen mit bestimmten Frequenzen, die im Verbund mit der Erdoberfläche einen kugelschalenförmigen Hohlraumresonator bilden. Die fundamentale und stärkste Frequenz dieser elektromagnetischen Wellen liegt bei eben jenen 7,83 Hertz. Diese Schwingung liegt unterhalb des für den Menschen hörbaren Bereichs. Mit ihr soll der Schumann-Generator des IQRP-1500 aber ein Feld erzeugen, das laut Keces alle elektromechanischen Komponenten im Einklang schwingen lässt. Dadurch verbessere sich die Kohärenz und das Timing. Diese „angenehme niedrige Resonanzfrequenz“ hebe, so Keces, den Musikgenuss im Hörraum in eine neue Wohlfühldimension.
Der Keces IQRP-1500 in der Praxis
Wir kreieren erst mal ein ungünstiges Szenario: Unsere Komponenten – der Plattenspieler Transrotor Dark Star, der Phono-Preamp SteinMusic Stateline Phono 2 Signature, der SACD-Player Oppo UDP-203 und der Vollverstärker Hegel H360 – haben zwar mit dem IsoTek Eternal und dem Supra Cables LoRad MK II erstklassige Netzkabel, doch die enden in zwei letztklassigen Steckdosenleisten der Baumarkt-Liga und sind dort zudem wahllos eingesteckt. Die Komponenten können sich also nach Herzenslust gegenseitig beeinflussen – und das machen sie auch. Wir starten mit Shelby Lynnes wunderschönem Dusty-Springfield-Cover von „Just A Little Lovin’“. Bereits hier wird die CD-Wiedergabe geringfügig entspannter, wenn wir alle nicht notwendigen Mitspieler wieder ausschalten. Nun bestromen wir die Klangkette mit dem IQRP-1500 – und das bewirkt erstaunliche Verbesserungen. Diese hören wir gleich mit dem Schlagzeug-Einsatz. Gregg Field touchiert zweimal sanft sein Ride-Becken, dazu ein dezenter Tritt auf die Bass und ein moderater Hieb auf die Snare …
Größere Präsenz
… und bereits diese vier Schläge zeigen die Veränderung: Becken und Trommeln klingen präsenter. Uns fasziniert insbesondere das Ridebecken, weil das gedengelte Metall während des Ausklingens permanent seine Klangfarbe ändert. Der Snare-Hieb wiederum hat mehr Punch. Er spannt zudem durch seinem Nachhall den Raum auf, den wir jetzt intensiver wahrnehmen. Das wiederum verstärkt – wie auch die größere Präsenz – die Illusion, dass hier ein realer Musiker vor uns ein wahres Drumset spielt. Diese Wie-echt-Wahrnehmung wird nun durch den Einsatz der weiteren Musiker noch stärker: Keyboard und Gitarre sind griffiger, kleinste Spielgeräusche und Details sind besser hörbar, manche Finesse entdecken wir erst jetzt. Der Bass ist nun ein wenig voluminöser, aber auch tragender. Die gesamte Band klingt eingespielter und relaxter. Schließlich setzt Shelby Lynne ein, und auch sie profitiert vom Wechsel zum Netzfilter. Sie ist nun klarer positioniert, die Lautsprecher bilden ihre Stimme stabiler in die Mitte ab.
Intensiveres Hörerlebnis
Bei diesem Netzfilter-Szenario deaktivieren wir nun auch mal die unnötigen Komponenten – doch diesmal bemerken wir keinen Unterschied. Wir wechseln jetzt aber das Medium und sind gespannt, was er IQRP-1500 bei der Plattenwiedergabe bewirkt. Auf den Teller kommt die Dritte Sinfonie von Gustav Mahler in der Referenz-Einspielung mit den Wiener Philharmonikern unter Claudio Abbado. Die begnadete Jessey Norman singt „Zarathustras Mitternachtslied“. Es wird von tiefen, dunklen Kontrabass- und Cello-Tönen eröffnet, die dann durch den einsetzenden Gesang und die lichten Geigen aufgehellt werden. Das gesamte Klanggeschehen ist zudem mit einem permanenten Liegeton grundiert. So entsteht eine mysteriös-zauberhafte Stimmung – und sie wird durch das Vorschalten des Netzfilters merklich vertieft. Nun ist die Grundierung kein amorpher Ton, sondern ein hörbares akzentuiertes Dauertremolo der Streicher. Auch die anderen Klangeffekte, die Mahler einkomponiert hat, wirken nun intensiver, weil wir Instrumente besser heraushören und verorten können und weil das Orchester eine besser wahrnehmbare Staffelung hat.
Wirkmächtigkeit und Entspanntheit
„Die Welt ist tief“ singt Jessey Norman – und diese Tiefe erleben wir mit dem vor der Klangkette gesetzten Netzfilter stärker. Vom sauberen Strom und von der Separierung der Komponenten profitiert natürlich auch Normans Altsolo. Die charismatische Sopranistin steht körperhafter vor uns, ihre Akzentuierungen sind transparenter, wir spüren deutlicher die Innigkeit, mit der Norman „Zarathustras Mitternachtslied“ interpretiert. So kommt das Zauberhafte dieses Liedes, die Poesie der Musik, aber auch emotionale Tiefe dieser Aufnahme besser zur Geltung. An dieser Wirkmächtigkeit hat nicht zuletzt der Zugewinn an Ruhe seinen Anteil: Auch hier erleben wir eine größere Entspanntheit. Zudem sind die Abtastgeräusche der Nadel und der Platte, also das Rauschen der Rille sowie das Knacken durch kleinste Staubkörnchen, mit dem IQRP-1500 vernehmbar leiser. So können wir vollends in die Musik eintauchen und im Mahlerschen Klangkosmos versinken.
Fazit
Der Keces IQRP-1500 bekräftig es deutlich: Klarer Klang beginnt mit sauberem Strom. Das Netzfilter setzt dabei auf ein Zwei-Zonen-Konzept, um analoge und digitale Komponenten oder sensible Zuspieler und leistungsstarke Verstärker getrennt zu versorgen. So wird die gegenseitige Beeinflussung vermieden. Dies bewirkt in Summe einen Zugewinn an Transparenz, eine größerer Präsenz und damit ein intensiveres Hörerlebnis. Zudem gewinnt die Wiedergabe an Ruhe und Entspanntheit. Bei der Phono-Wiedergabe ist überdies die Nebengeräuschentwicklung geringer. Neben diesen klanglichen Meriten rundet ein Sicherheitspaket mit Unterspannungsschutz, Überspannungsschutz und rücksetzbarer Sicherung das Pluspunkt-Portfolio ab. Dafür gibt es von uns eine klare Empfehlung.
Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: angemessen
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Technische Daten
Modell: | Keces IQRP-1500 |
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Produktkategorie: | Netzfilter, Power Conditioner |
Preis: | 1.999,00 Euro |
Ausführungen: | Schwarz |
Vertrieb: | Robert Ross Audiophile Produkte GmbH, Denkendorf Tel.: +49 8466-90 50 30 www.robertross.de |
Abmessungen (HBT): | 133 x 300 x 279 mm |
Gewicht: | 14,53 kg |
Netzanschluss: | 1 x 16 A IEC C20 |
Ausgänge: | - Zone I: 2 x Schuko CEE 7/3 Normalstromausgänge für Digital-Komponenten oder Vorverstärker (max. 300 VA / max. 1,25 A) - Zone II: 4 x Schuko CEE 7/3 Hochstromausgänge für Analog-Komponenten oderEndstufen,Vollverstärker, aktive Lautsprecher oder Subwoofer (max. 1.200 VA / max. 5 A)Vollverstärker, aktive Lautsprecher, Subwoofer etc. |
Gesamtleistung: | 1.500 VA |
Lieferumfang: | - Keces IQRP-1500 - Anschlusskabel Schuko-Stecker/C19-Buchse (1,2 m) - Bedienungsanleitung (Englisch, Deutsch) mit Garantie-Karte |
Pros und Contras: | + Zugewinn an Transparenz, was zu größerer Präsenz und intensiverem Hörerlebnis führt + mehr Ruhe und Entspanntheit in der Wiedergabe + geringere Nebengeräusche bei der Phono-Wiedergabe + Power Conditioner für 6 Komponenten + 2-Zonen-Aufteilung zur optimalen Versorgung verschiedener Komponenten-Arten und zur Vermeidung gegenseitiger Geräte-Beeinflussung + extrem potenter, hochwertiger Ringkerntrafo mit zwei getrennten Wicklungen (300 VA, 1200 VA) + Kontroll-Anzeige für beide Zonen + Unterspannungsschutz + Überspannungsschutz + rücksetzbare Sicherung + komplette Schirmung gegen EMI/RFI-Einflüsse + vibrationsdämpfende Füße |
Benotung: | Empfehlung |
Preis/Leistung: | angemessen |
Getestet mit: | - Transrotor Dark Star - SteinMusic Stateline Phono 2 Signature - Oppo UDP-203 - Audioquest Diamondback - Hegel H360 - IsoTek Eternal - Supra Cables LoRad MK II - Supra Cables Sword Excalibur - Audio Physic Midex |