Home » Tests » Streaming-Vollverstärker NAD C 700 – Kompakter Alleskönner
23. Januar 2022von Volker Frech
RedakteurHier kommt viel zusammen: Der NAD C 700 ist Streamer, DAC und Vollverstärker in einem, dank BluOS-Technologie streamt er Musik der angesagte Dienste, ermöglicht bequemes Musikmanagement und Multiroom-Betrieb. Dies und mehr bietet der Alleskönner in schickem Design, kompaktem Format – und zu einem Klasse-Kurs.
NAD hat den Bogen raus: Wer sich für eine All-In-One-Lösung entscheidet, möchte eher kein techndoid anmutendes, im ausladenden HiFi-Format gehaltenes Gerät im Wohnzimmer stehen haben. So packt NAD den Alleskönner-Anspruch in ein quaderförmig-kompaktes Gehäuse, verleiht ihm eine attraktive Anmutung und ein großes Farb-Display – und bietet damit eine schicke und komplette Audio-Anlage gerade für ein modernes Ambiente. Mit diesem Konzept reüssiert schon der NAD M10, der deshalb bereits in der v2-Version auf dem Markt ist. Nun legt NAD mit dem C 700 nach – und dieser kleine Bruder kostet gerade mal die Hälfte. Die Idee ist clever: Wer auf Touch-Display sowie Raumeinmessung verzichten kann und mit der leicht verschlankten Technik voll versorgt ist, wird mit dem C 700 bestens bedient sein. Schauen wir uns an, was dieser Streaming-Vollverstärker für preisbewusste Audiophile alles kann.
Das Farbdisplay ist der Hingucker
Zuallererst beherrscht der NAD C 700 den attraktiven Auftritt: Mit seinen Maßen von 10 mal 22 mal 27 Zentimetern macht er auf unserem Sideboard bella figura: Der C 700 ist kompakt, trotzdem schlank und zudem elegant. Dazu trägt das gelungene Gehäusedesign bei. Hier gefällt gleich das aus einem lückenlos umlaufenden, sanft gerundeten und in makellosem schwarzem Finish gehaltenen Aluminium-Band. Die Oberseite bildet eine bündig und mit perfektem Spaltmaß eingelassene Kunststoffplatte. Ihr zentrales leuchtendes Logo gibt über verschiedene Farben Auskunft über den aktuellen Betriebsstatus. Der wahre Hingucker ist aber natürlich das Display auf der teilverglasten Front: Es hat zwar nicht ganz die üppigen Dimensionen und die Touch-Bedienbarkeit des großen Bruders, beeindruckt uns aber nichtsdestotrotz: Die 12,7 Zentimeter durchmessende LCD-Anzeige bildet in Farbe, feinster Auflösung und schöner Größe das Albumcover ab, gibt uns auf einen Blick die wichtigen Informationen zur Musik oder zeigt uns alternativ beim Navigieren im Menü die Systemeinstellungen an.
Nahbedienung und Navigation
Die Navigation gelingt am Gerät mit den gerade mal drei Bedienelementen der Front. Dieser Knopf-Minimalismus trägt zur aufgeräumten Optik des C 700 bei – zumal die Bedienelemente im Schwarz des Gehäuses gehalten sind. Mit dem dreh- und drückbaren Rad verändert man die Lautstärke, pausiert die Musik, erreicht das Menü und wandert durch die verschiedenen Einstellungsoptionen. Die beiden unter dem Rad positionierten Taster unterstützen beim Navigieren und dienen der Veränderung einzelner Einstellungswerte. Die Menüstruktur ist dabei übersichtlich und hierarchisch flach gehalten. So verirrt man sich nicht in irgendwelchen Tiefen des Setups. Das alles lässt sich auch per App aus der Ferne erledigen, doch auf diese realen Regelmöglichkeiten möchten wir nicht verzichten. Prima! Neben der Nahbedienung am Gerät und der Fernbedienung per App geht die Steuerung des C 700 partiell auch über die BlueOS-Fernbedienung RC1 oder einen anderen Infrarot-Ferngeber. Durch „IR Learning“ können jeder IR-Fernbedienung einige der wichtigsten Befehle beigebracht werden.
Anschlüsse und Schnittstellen
Schauen wir auf die Rückseite. Hier finden wir die physischen Anschlüsse und Schnittstellen. Analog stehen zwei unsymmetrische Eingänge zur Verfügung. Hinzu kommt ein Sub Out, der in der Trennfrequenz einstellbarer ist. So kann man den C 700 über die Lautsprecher hinaus mit einem ergänzenden Subwoofer betreiben. Diese Bassunterstützung bietet sich beim Betrieb mit kleinen Boxen oder Wandlautsprechern an. Zudem bietet der C 700 einen Pre Out, falls man ihn mit einer separaten Endstufe oder einem anderen Receiver betreiben möchte. Wer den C 700 als alleinigen Musikmacher nutzt, schließt an ihn ein Paar Lautsprecher an. Hierfür bietet er vier Polklemmen von ordentlicher Qualität. Digital offeriert der C 700 einen optischen sowie einen elektrischen S/PDIF-Input und einen USB-A-Port. Über alle drei Wege lassen sich PCM-Files in allen gängigen Codecs und Containern abspielen also vom datenreduzierten MP3-File bis zum hochauflösenden FLAC-Track. Maximal möglich ist die HiRes-Qualität 192 Kilohertz/24 Bit.
HDMI für der Film- und TV-Ton
Neben PCM beherrscht der C 700 auch MQA. Dieses Kürzel steht für Master Quality Authenticated und beschreibt ein Audio-System samt Codec, mit dem hochaufgelöste Audiofiles effizienter komprimiert und effektiver transportiert werden können. Der C 700 hat den nötigen Decoder an Bord, um die MQA-verpackten HiRes-Files im Ursprungsformat wiederzugeben. Als nächstes entdecken wir ein HDMI eARC-Anschluss. Über ihn lässt sich ein Fernseher einbinden, um auch den Film- und TV-Ton über den C 700 wiederzugeben. Dafür muss der HDMI-Port des Flatscreens ARC (Audio Return Channel) unterstützen. Beherrscht er zudem den Bedienungs-Standard CEC (Consumer Electronics Control), gelingt die zentrale Steuerung allein mit der Fernbedienung des Fernsehers. Den im größeren Bruder M10v2 integrierten Dolby Digital-Decoder für Surround-Filmsound bietet der C 700 hingegen nicht. Die finale physische Schnittstelle auf der Rückseite ist nun die LAN-Buchse. Über sie wird der C 700 kabelgebunden ins heimische Netzwerk integriert, um Musik vom ebenfalls eingebundenen NAS-Speicher zu streamen.
HiRes-Streaming und Class-D-Verstärkung
Alternativ zum LAN geht das Streaming natürlich auch kabelfrei via WiFi. Dabei ermöglicht der C 700 hier ebenfalls die hochauflösende Qualität 192 Kilohertz/24 Bit. Als weitere strippenlose Übertragungswege hat der Netzwerk-Streamer AirPlay 2 in petto. So klappen der Kontakt zu anderen Apple-Geräten und die Einbindung der iTunes-Bibliothek. Zudem ist die Sprachsteuerung über Siri möglich. Überdies bietet der C 700 Bluetooth aptX HD, das hochauflösendes Audio bis 48 Kilohertz/24 Bit unterstützt. Auf diesem Weg kann der C 700 nicht nur Audio-Daten empfangen, sondern ebenso an einen Bluetooth-Kopfhörer oder blauzahnfähige Lautsprecher weiterleiten. Sorgt der C 700 hingegen über passive Lautsprecher für die Beschallung, so geschieht das über HybridDigital-Verstärkermodule, die auf Technologien des bestens beleumundeten Class D-Verstärker-Spezialisten Hypex basieren. Statt der etwas kräftigeren nCore-Module des M10v2 kommen im C 700 ebenso amtliche UcD-Verstärker zum Zuge. Sie liefern eine üppige Dauerausgangsleistung von 2 x 80 Watt und eine Impulsleistung von 120 Watt.
BluOS für Streaming, Multiroom und Musikvielfalt
Für das Musikmanagement kommt mit BluOS von Bluesound eine der ausgereiftesten Audio-Plattformen und Streaming-Lösungen zum Einsatz. Über BluOS und mit der zugehörigen App, die für Android, Apple iOS und Kindle Fire verfügbar ist, bindet man alle BluOS-kompatiblen Geräte ein. Diese Komponenten lassen sich einfach einrichten und konfigurieren und anschließend übersichtlich und schnell verwalten. Das geht bis zur extensiven und vielfältigen Hausbeschallung: Der C 700 ermöglicht eine Multiroom-Wiedergabe in bis zu 64 Zonen! Auch bei den zu streamenden Inhalten ist Vielfalt Trumpf: Der C 700 unterstützt alle angesagten Musikdienste von Amazon Music HD und Deezer über Napster und Qobuz bis Spotify Connect und Tidal Connect. Sogar in den Neil Young Archivs kann man stöbern – oder man holt sich via nugs.net mitreißende Live-Konzerte ins Haus. Ebenso stehen die unzähligen Internet-Radiostationen der ganzen Welt zur Verfügung. Hinzu kommt natürlich der Bestand der eigenen Musikbibliothek, die man über den C 700 verwalten kann.
Roon ready für alternatives Musikmanagement
Das geht, so man einen Account hat, alternativ auch über Roon: Der C 700 ist Roon ready. So funktioniert das Musikmanagement auch über diese Plattform. Auf diesem Weg wird sogar die Musik von verschiedensten Speichern und Quellen auf einen Blick ersichtlich und verfügbar. Roon indiziert und sortiert die Musikfiles nämlich von allen angeschlossenen Festplatten, Partitionen und NAS-Speichern, bringt diese völlig verstreut abgelegten Tracks visuell in der App-Bedienoberfläche zusammen und fügt schließlich noch Musiktitel der Online-Musikdienste Qubuz oder Tidal hinzu – obwohl man die Files ja gar nicht selbst besitzt. Auf diese Weise werden alle verfügbaren Musikstücke zentral an einem Ort präsentiert – und hier versieht Roon fast alle Alben automatisch mit dem jeweils entsprechenden Cover. Es genügt ein Fingertipp, um beispielsweise zwischen Tidal-Album und Festplatten-File zu wechseln. Wo die Audiodatei nun wirklich liegt, ist für den Nutzer damit also letztlich egal.
Hausautomation und App-Komfort
Kommen wir zurück zu BluOS. Dieses System ermöglicht neben dem Musik-Streaming und der Mehrraum-Beschallung, die im Verbund mit jeder weiteren BlueOS-fähigen Komponenten möglich ist – also etwa den Aktivlautsprechern Dali Callisto C 6 und Dali Rubicon C 6 oder dem Streamingverstärker Bluesound Powernode – ebenso die Einbindung in verschiedenste Smart-Home-Systeme von Lutron, Crestron, RTI oder Control 4. Dann ist der C 700 Teil der Gesamtinstallation. So wird auf Wunsch etwa der Lieblings-Radiosender automatisch gestartet, wenn die Ambiente-Beleuchtung im Wohnzimmer aktiviert ist. Abseits dieser musikalischen und logistischen Vernetzungsmöglichkeiten läuft über BluOS und die entsprechenden App aber ebenso die komplette Einrichtung, Konfiguration und Bedienung des C 700. Hier wählen wir die gewünschte Quelle aus, also neben Streaming-Diensten, NAS oder externer USB-Festplatte auch die analogen und digitalen Zuspieler oder das TV-Gerät. Per App nehmen wir zudem die Einstellungen vor – und die sind vielfältig.
Üppige Einstellmöglichkeiten
Im Menü können wir Alarme und Timer einstellen oder Wiedergabelisten, Favoriten und Presets verwalten, mit denen man zu den bevorzugten Radiosendern oder Wiedergabelisten navigiert. Die Player-Einstellungen reichen von der Display-Konfiguration über die Erstellung von Playlist-Backups bis hin zur Neuindizierung der Musiksammlung. Prima ist auch die Option, per Auto-Fill die Liste der zu spielenden Titel selbsttätig auffüllen zu lassen. Das Audio-Menü punktet mit einer Klangregelung für Höhen und Bässe, der Einstellmöglichkeit für die Subwoofer-Trennfrequenz und Replay Gain. Hiermit können auf drei verschiedene Arten Pegel angeglichen werden, um nervige Lautstärkesprünge beim Abspielen verschiedener Aufnahmen zu minimieren. Das ist ein Klasse-Feature! Auch die Möglichkeit, bei allen Eingängen eine Signalverzögerung zwischen 50 und 150 Millisekunden einstellen zu können, ist ein echter Pluspunkt. So erreichen wir beim Film- oder Fernsehen einen lippensynchronen Ton, Hinzu kommen Optionen wie der Ausgabe-Modus, der wahlweise Stereo oder Mono ist oder auf den linken oder rechten Kanal beschränkt ist. Üppig!
Flott und leicht: die Einrichtung
Am Anfang steht aber erst mal die Einrichtung. Dazu schalten wir den C 700 ein. Hierfür steht ein Standby-Knopf zur Verfügung, einen An/Auschalter zur vollkommenen Abkopplung vom Stromnetz besitzt der C 700 nicht. Nun öffnen wir die heruntergeladene BluOS-App – und nun geht alles Weitere denkbar leicht. Hier macht sich bezahlt, das BluOS ein so ausgereiftes System ist. Die App findet flott alle kompatiblen und eingeschaltete Geräte. Aus dem Angebot wählt man jene Komponenten aus, die aktuell ins heimische Netzwerk eingebunden werden sollen. In unserem Fall ist das der C 700. Nun sucht man unter den als verfügbar angebotenen Netzwerken das eigene WLAN aus und gibt das WLAN-Passwort ein. Anschließend kann man dem C 700 noch einen anderen Namen zuweisen. Anschließend sucht BluOS eigenständig nach Updates und bringt sich gegebenenfalls auf den neuesten Stand. Damit ist der Player schon betriebsbereit. Legen wir los!
Der NAD C 700 in der Praxis
Wir schließen den Streaming-Verstärker an unsere Standlautsprecher Audio Physic Tempo 3i an, starten Qobuz, wählen hier das nagelneue, in HiRes verfügbare Album von Alicia Keys und starten mit dem R’n’B-Song „Lala“, der eigentlich eine Neuauflage der Tyrone Davis-Nummer „In the Mood“ ist. Die ist klasse gelungen – und der C 700 stellt sie mit Klasse in unseren Hörraum: Gleich der effektvolle Anfang nimmt uns mit: Erst löst Alicia Keys die Ketten (wir befinden uns ja im „Unlocked“-Teil des „Keys“-Albums), was wie ein kleines Hörspiel wirkt. Dann kommt mit einem Tutti-Schlag die Musik: Der abrupte Einstieg lässt uns schlagartig kerzengerade auf dem Sofa sitzen – hier punktet der C 700 gleich mit seiner Dynamik. Doch dieses Tutti ist im Frequenzbereich bewusst beschnitten und verhallt – ein cleverer akustischer Hinweis darauf, dass dieser Song ja eine Hommage ist. Auch diesen Hallraum bildet der C 700 prima ab und vermittelt so das Retro-Flair.
Der C 700 behält den Überblick
In diesen Hall hinein startet der Bass-Grove – und der ist überaus gegenwärtig-volltönend. Auch hier punktet der C 700 im Verbund mit unseren Standlautsprechern: Der Tiefton ist richtig amtlich. Darüber entfaltet sich eine ebenso üppige Produktion: Die Bläser tauchen immer wieder im verhallten Retro-Sound auf, eine Gitarre mit Vibrato-Effekt, etliche Keyboard-Schichten und druckvolle Drum-Samples verdichten das Klanggeschehen. Doch der C 700 behält den Überblick und verschafft uns den Durchblick durch die vielschichtige Musik. Darüber singen Alicia Keys und Swae Lee, der in diesem Song gefeatured wird. Die Stimme des Rappers ist dabei dezent mit dem in der Pop-Musik so beliebten AutoTune veredelt. Auch das macht der C 700 hörbar. Alicia Keys‘ Stimme hingegen ist pur – und das ist gut so, denn die Sängerin hat eine wunderbar klare, hochattraktive Stimme. Keys spielt geradezu mit der Verführungskunst ihres Gesangs – und auch diese feine Nuance transportiert der C 700.
Feine Features
Beim Hören haben wir auch gleich mal mit den Bedienfunktionen der App gespielt. Hier fällt auf, wie prompt und verzögerungsfrei der C 700 die angetippten Befehle und Veränderungen umsetzt. Das ist gerade für die Lautstärke wichtig, die sonst unangenehm-unerwartete Sprünge macht Prima ist zudem, dass die App das Scrollen innerhalb eines Tracks zulässt. So kann man auch mal innerhalb des Musiktracks vor- und zurückspringen. Neben der Titelanzeige zu „Lala“ entdecken wir auf der Bedienoberfläche nun drei vertikale Punkte. Beim Drauftippen öffnet sich prompt ein Pop-Up-Menü und bietet uns die Möglichkeit, diesen gerade laufenden Song zu den Favoriten oder zur Wiedergabe-Liste hinzuzufügen. Zudem könnten wir uns alle Tracks des zugehörigen „Keys“-Albums oder alternativ alle verfügbaren Alben von Alicia Keys anzeigen lassen. Zudem bietet uns das Pop-Up-Menü an, Informationen zu dem Track einzublenden – alles natürlich, während die Musik weiterläuft. Das sind feine Features.
Breite und tiefe Bühne
Nach dem tonträgerlosen WiFi-Streaming und spielen wir nun per CD-Player und über den optischen Digital-Input „I.G.Y“ von Donald Fagens Album „The Nightfly“. Fagen ist für seine exzellenten Produktionen bekannt, da macht auch dieser Song keine Ausnahme – und der C 700 zeigt uns die Qualität dieser Aufnahme. 19 Musiker haben bei diesem Song mitgespielt: Drums, Bass, Gitarren, Keyboards, fünffach besetzte Bläsersektion, vierfach besetzte Background-Vocals, dazu Fagens Leadgesang – und trotzdem ist das musikalische Geschehen transparent. Der C 700 lässt jedem Musiker Platz, zur Entfaltung. Das zahlt sich gerade bei den Bläsern und beim Vokalensemble aus. Hier können wir jede Stimme heraushören und nachverfolgen. Dabei verteilt der C 700 die Musiker gut auf der Bühne, sowohl in der Breite wie in der Tiefe. Trotzdem bleibt die Wiedergabe homogen. Das Klangbild erfährt auch beim Wechsel zum analogen Eingang keine tonale Veränderung – sehr gut!
Cineastische Darstellungskraft
Wie steht es nun mit cineastischen Darstellungskraft des C 700? Wir klemmen unseren Flatscreen an den HDMI/eARC-Port an und legen den US-Thriller „Sicario“ ein. Hier agiert Emily Blunt als FBI-Agentin Kate Macer, deren Idealismus im Kampf gegen das Verbrechen arge Dämpfer bekommt: Die Guten entpuppen sich durchaus als die ebenfalls Bösen. Beim C 700 hingegen entdecken wir ausnahmslos gute Seiten – und das gleich zu Beginn des Thrillers: Bei der Erstürmung einer konspirativen Wohnung des mexikanischen Drogenkartells wählt Macers Einsatzkommando nicht die Tür, sondern fährt gleich mit einem gepanzerten Transporter durch die Hauswand. Wir sind genauso verblüfft wie der im Haus sitzende Kriminelle, dem wir beim Fernsehen zugucken, als schlagartig und mit ohrenbetäubendem Getöse das Gemäuer über uns zusammenkracht. Der C 700 präsentiert uns diesen spektakulären Gebäudeabriss mit Wucht und satter Bass-Mächtigkeit. Beim Splittern des Glases zucken wir prompt zusammen. Hier beweist der Streaming-Verstärker wieder seine Kraft und seine Dynamik.
Auch mit kompakten Boxen klasse
Nun möchte nicht jeder einen kompakten All-In-One-Player mit ausladenden Standlautsprechern betreiben. Auch hier bevorzugen viele eine raumsparende Lösung. Eine Möglichkeit sind On-Wall-Lautsprecher: Sie beanspruchen durch ihre flache Bauweise und die Optimierung für die Wandmontage denkbar wenig Raum. Wir haben das mal mit der Dali Opticon LCR MK 2 ausprobiert. Sie agiert mit einem Kalotten-/Bändchen-Hybridhochtöner und einem 165-Millimeter-Mitteltieftöner. Zudem nutzen wir die Roon ready-Fähigkeit des C 700 und streamen „Fear Inoculum“ von Tool. Die superb produzierte Nummer klingt auch über diese Kombination mit schmalen Schallwandlern klasse: Das umfangreich-exotische Schlagwerk von Danny Carey ist geradezu ein knackig-druckvolles Percussion-Hörspiel, Justin Chancellors Bass hat einen guten Tiefton, schiebt ordentlich und ist trotzdem konturiert, Adam Jones‘ Gitarre hat zwar satten Overdrive vom Gitarrenverstärker, besitzt aber nichtsdestotrotz eine bestechende Klarheit – und Mastermind Maynard James Keenan steht ultrapräsent im Vordergrund. So muss Tool klingen: Hart, aber akustisch sauber, gut gestaffelt und aufgeräumt. So klappt’s also auch.
Fazit
Der NAD C 700 erweist sich als kompakter Alleskönner: Der kleine Quader, der optisch durch sein geschmeidiges Design und sein großes Display bella figura macht, ist zugleich Streamer, D/A-Konverter und Vollverstärker. Für den Komfort sorgt die ausgereifte Audio- und Streaming-Plattform BluOS samt zugehöriger App. So klappt das übersichtlich-einfache Musikmanagement. So sind alle angesagten Musikdienste verfügbar. So gelingt das Streaming in HiRes. Und so ist auch eine extensive Multiroom-Hausbeschallung möglich. Alternativ kann der Streaming-Vollverstärker auch über Roon gehandhabt werden. Neben WiFi bietet der C 700 an Zuspiel-Wegen und Anschlüssen AirPlay 2, Bluetooth aptX HD, LAN, S/PDIF optisch sowie elektrisch, einen USB-A-Port, zwei Analog-Eingänge – und für alle TV- und Film-Fans einen HDMI eARC-Anschluss. Zu diesem üppigen Angebot kommen die klangliche Klasse und die kraftvolle Verstärkung in ausgezeichneter Class D-Technologie. So sorgt der C 700 für eine vielseitig-amtliche Beschallung – und das zu einem exzellenten Preis. Dieser Streaming-Amp ist ein echtes Highlight!
Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen
Preis/Leistung: hervorragend
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Technische Daten
Modell: | NAD C 700 |
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Produktkategorie: | Streaming-Verstärker / All-in-One-Player |
Preis: | 1.449,00 € |
Garantie: | 2 Jahre / 5 Jahre bei Produktregistrierung |
Ausführungen: | Schwarz |
Vertrieb: | DALI GmbH, Bensheim Tel.: 06251 - 8079010 www.nad.de |
Abmessungen (HBT): | 96 x 218 x 266 mm |
Gewicht: | 3,0 kg |
Leistung: | - 2 x 100 W / 4 Ω - 2 x 80 W / 8 Ω |
Eingänge (analog): | 2 x Line unsymmetrisch (Cinch) |
Streaming/Eingänge/Schnittstellen (digital): | 1 x WLAN (Gigabit Ethernet IEEE 802.3) 1 x LAN (Ethernet, RJ45) 1 x Bluetooth (Codec: aptX HD) mit bidirektionaler Verbindung (Empfangen und Senden) 1 x AirPlay 2 1 x S/PDIF optisch (TOSLink) 1 x S/PDIF elektrisch (Cinch) 1 x USB-A (für FAT32-oder NTFS-formatierte Sticks oder Festplatten) 1 x HDMI eARC 1 x IR (zum Anschluss eines Infrarot-Repeaters) |
Ausgänge (analog): | 1 x Pre Out unsymmetrisch (Cinch) 1 x Sub Out unsymmetrisch (Cinch) 1 x Lautsprecher 1 x Trigger |
Unterstützte/einbindbare Musikdienste/Plattformen: | - Amazon Music HD, Deezer, Idagio, Napster, Neil Young Archivs, nugs.net, Qobuz, Roon (Roon ready), Spotify Connect, Tidal Connect u.a. - Internet-Radio (Radio Paradise, TuneIn, Calm Radio u.a.) |
Unterstützte Audio-Formate: | - MP3, AAC (M4A, MP4), WMA, OGG, FLAC, ALAC (M4A), WMA-L, MQA, WAV und AIFF (AIF, AIFC) |
Maximale Samplingraten/ Auflösungen: | PCM 192 kHz/24 bit |
Unterstützte Smarthome-/Hausautomatisierungs-/Steuerungssysteme: | Control4, Crestron, Elan, RTI u.a. |
Lieferumfang: | - NAD C 700 - 2 Netzkabel (1 x EU, 1 x UK) (2,0 m) - Kurzanleitung (Englisch) - Bedienungsanleitung (Englisch, als PDF auf der Homepage des Vertriebs erhältlich) |
Optionales Zubehör: | IR-Fernbedienung (90, 00 €), Rack-Montagesatz |
Pros und Contras: | + elegantes Design + sehr gute Material- und Fertigungsqualität + großes Farbdisplay + sehr gute Auflösung, Transparenz und Dynamik + kraftvolle Verstärkung + Wireless-Streaming per WLAN, AirPlay2 und Bluetooth aptX HD + HiRes per WLAN, LAN, USB, S/PDIF + Roon-ready + HDMI eARC für TV-Tonwiedergabe + vielfältige Einstellungs- und Anpassungsmöglichkeiten + Multiroom-fähig - kein An/Aus-Schalter |
Benotung: | |
Gesamtnote: | Highlight |
Preis/Leistung: | hervorragend |
Getestet mit: | - Pioneer BDP-180 - Audio Physic Tempo 3i - DALI Opticon LCR MK 2 - QED XT25 |