lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

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Redakteur
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Amtliches Klangniveau, ansprechendes Design, attraktiver Preis: Mit diesen Pluspunkt-Trias präsentiert Quadral seine Signum-Serie und liefert als weiteres Pro-Argument die Allround-Einsatzfähigkeit für HiFi und Heimkino. Zum Beweis der hochgradigen Stereo-Kompetenz tritt der Standlautsprecher Signum 70 beim lite magazin an.

Die Quadral Signum 70 präsentiert sich als attraktiver Standlautsprecher, der sich geschmeidig ins heimische Wohnzimmer integriert.

Die Quadral Signum 70 präsentiert sich als attraktiver Standlautsprecher, der sich geschmeidig ins heimische Wohnzimmer integriert.

Mit der im letzten Jahr eingeführten Signum-Serie zielt Quadral auf ein attraktives und deshalb konkurrenzreiches Marktsegment: Das Gros der Kunden sucht flexibel einsetzbare Lautsprecher in anspruchsvoller Klang- und Verarbeitungsqualität zu einem ansprechenden Preis – und das gewisse Etwas sollen sie bitte auch haben. Diesen Anforderungskatalog erfüllt die Signum-Reihe passgenau: Quadral hat hier einige technische Innovationen spendiert, deren Highlight und Hingucker der attraktive Hochton-Ringstrahler ist. Mit zwei Standlautsprecher-Modellen, einem Kompakt-/Rear-Schallwandler, einem Center, zwei Wall Speaker-Varianten und drei ergänzenden Subwoofern deckt das Signum-Portfolio alle Stereo- und Heimkino-Beschallungsszenarien ab. Zugunsten dieser Allround-Einsatzfähigkeit hat Quadral-Chefentwickler Sascha Reckert bei der Konzeption der Signum-Serie den Fokus auf eine neutrale Klangwiedergabe und eine exzellente Dynamikfähigkeit gelegt. Mit all diesen Trümpfen hat bereits die kompakte Quadral Signum 20 im Test des lite magazins gepunktet. Nun haben wir ihren großen Bruder zu Gast, die Signum 70 – und diesen Standlautsprecher schauen wir uns nun näher an.

Das sauberst folierte Gehäuse in Nussbaum-Optik trägt ebenso zur hochwertigen Anmutung bei wie die vorgesetzte lackierte Front.

Das sauberst folierte Gehäuse in Nussbaum-Optik trägt ebenso zur hochwertigen Anmutung bei wie die vorgesetzte lackierte Front.

Gelungenes Design

Die Signum 70 ist ein Zweieinhalb-Wege-Standlautsprecher, das zweitgrößte Modell der gesamten Serie – doch in unserer Redaktion präsentiert sie sich als schick-schlanker Schallwandler mit den wohnraumfreundlichen und wohlproportionierten Maßen 90 mal 17 mal 30 Zentimeter. Zur bella figura trägt auch die Formgestaltung bei. Sie wurde in Kooperation mit einem renommierten Designbüro entwickelt. So zeigt der Korpus klare Kante, ist aber bei genauem Hinsehen an den Übergängen sanft gerundet. Das befördert clever die Geschmeidigkeit. Die Signum 70 ist in einer schwarzen oder weißen Laminierung erhältlich – oder, wie unser Testexemplar, in einer sehr schönen Nussbaum-Optik. Die Folierung des MDF-Gehäuses ist makellos ausgeführt und hat eine hohe haptische Qualität. Die Signum 70 fühlt sich beim Darüberstreichen richtig gut an. Den hochwertigen Eindruck unterstreicht auch die aufgesetzte Schallwand: Durch ihre glatte, seidenmatte Lackierung in dunklem Anthrazit mit leichtem Metallic-Look kontrastiert sie den Korpus – und inszeniert zudem die vier Chassis auf der Front.

Den Hochton liefert der von Quadral entwickelte Ringstrahler RiCom-Sigma. Er sitzt hinter einem schützenden Gitter und ist attraktiv in eine metallene, sanft nach hinten fliehende Einfassung integriert. Sie dient der Schallführung und reduziert mit ihren zahlreichen punktuellen Vertiefungen die Schallreflexionen der Front.

Den Hochton liefert der von Quadral entwickelte Ringstrahler RiCom-Sigma. Er sitzt hinter einem schützenden Gitter und ist attraktiv in eine metallene, sanft nach hinten fliehende Einfassung integriert. Sie dient der Schallführung und reduziert mit ihren zahlreichen punktuellen Vertiefungen die Schallreflexionen der Front.

Ring-Radiator als Hochton-Spezialität

Auf der Schallwand fällt insbesondere der zuoberst thronende Hochtöner auf. Er sitzt, geschützt von einem feinmaschigen Gitter, im Zentrum einer edel-erhabenen, schallführenden und abstrahlungsoptimierenden Metallplakette. Dieser Tweeter ist auch gleich die erste Spezialität: Hier schallwandelt ein Ringstrahler. Anders bei einem herkömmlichen Hochtöner, der mit seiner beweglichen Membran kolbenförmig vor- und zurückschwingt, ist die Membran beim Ring-Radiator sowohl am Rand eingefasst als auch im Zentrum fixiert. Durch diese Bauform soll der Hochtöner frei von Membranresonanzen agieren. Quadral hat eine eigens weiterentwickelte Version des berühmten Vifa-Ringstrahlers kreiert, die etwa ohne den üblichen Phase Plug auskommt. Hier schwingt eine ringförmige Seidenmembran, deren geringe Masse eine hochagile und immens impulstreue Schallwandlung ermöglicht. Diesen bis zu sagenhaften 32 Kilohertz agierenden Hochtöner haben die Hannoveraner „RiCom-Sigma“ getauft. Er setzt Quadrals Ringstrahler-Tradition fort. Die Niedersachsen setzen ihn gerne ein, weil er ähnlich flott und hochauflösend schallwandelt wie das bei Quadral noch beliebtere, aber den Premium-Serien vorbehaltene Bändchen.

Er ist der Schwerstarbeiter: Der 155-Millimeter-Mitteltieföner übernimmt die Schallwandlung aller Frequenzen zwischen 3.100 und 32 Hertz. Dies gelingt ihm mit seiner Titanium-beschichteten, extrasteifen Membran. Sie glänzt ebenso wie die markante Metalleinfassung mit den „Quadral-Ohren“. Diese Einfassung ist perfekt in die Front eingelassen.

Er ist der Schwerstarbeiter: Der 155-Millimeter-Mitteltieföner übernimmt die Schallwandlung aller Frequenzen zwischen 3.100 und 32 Hertz. Dies gelingt ihm mit seiner Titanium-beschichteten, extrasteifen Membran. Sie glänzt ebenso wie die markante Metalleinfassung mit den „Quadral-Ohren“. Diese Einfassung ist perfekt in die Front eingelassen.

Woofer-Trias für Mitten und Bässe

Unterm Ring-Radiator arbeiten drei Chassis, die uns ebenfalls geradezu anstrahlen. Das liegt an der Tradition und der Moderne. Quadral behält natürlich sein optisches Alleinstellungsmerkmal bei: die perfekt eingelassene Metalleinfassung mit den markanten „Quadralohren“. Neu ist hingegen ihr Inhalt: Hier wirken ebenfalls frisch und selbst entwickelte 155-Millimeter-Chassis mit Titan-bedampfter Polypropylen-Membranen. Die Metallbeschichtung erhöht akustisch die Dämpfung und mechanisch die Steifigkeit der Schwingfläche. Dahinter sitzt ein extrakräftiger Antrieb. Schließlich soll die Signum 70 ja dynamisch glänzen und ebenso einen satten Bass liefern, der sie auch Heimkino-tauglich macht. So identisch die drei Chassis aussehen: Sie sind verschieden in ihrer bewegten Masse. Der obere Woofer ist leichter, weil er eine umfangreiche Aufgabe hat: Als Mitteltieftöner übernimmt er vom Tweeter bei 3.100 Hertz und schallwandelt hinab bis zu überaus tiefen 32 Hertz. Ab 800 Hertz abwärts wird er dann von den beiden unteren Woofern unterstützt. Als Mitteltiefton/Bass-Spezialisten agieren sie mit einer deutlich schwereren bewegten Masse.

Die beiden Tieftöner sehen genauso aus wie der Mitteltieftöner, bewegen aber mehr Masse und sind auf die Bässe unterhalb von 800 Hertz spezialisiert. Durch diese Aufteilung und im Verbund mit dem Hochtöner agiert die Signum 70 als zweieinhalb-Wege-Schallwandler.

Die beiden Tieftöner sehen genauso aus wie der Mitteltieftöner, bewegen aber mehr Masse und sind auf die Bässe unterhalb von 800 Hertz spezialisiert. Durch diese Aufteilung und im Verbund mit dem Hochtöner agiert die Signum 70 als zweieinhalb-Wege-Schallwandler.

Aufwändig-ausgefuchste Konstruktion

Die Woofer sind auch innerhalb des Gehäuses voneinander getrennt: Der Mitteltieftöner arbeitet dabei auf ein genau halb so großes Volumen wie die beiden Bass-Woofer. Die Trennwand zwischen den beiden Kammern ist diagonal eingesetzt, dies verhindert stehende Wellen im Gehäuse. Die beiden Kammern besitzen eine jeweils eigene Bassreflexabstimmung. Sie sind dabei auf genau die gleiche Frequenz „geeicht“. So spielen die Woofer im Bass perfekt zusammen. Das führt zu einem amtlichen Tiefton und einer exzellenten Pegelfestigkeit. Die Separierung der Kammern erkennen wir äußerlich an den beiden getrennten Bassreflex-Ports. Die Rohrmündungen sind oben und unten auf der Rückseite positioniert. Die Konstruktion zeugt also von einem Aufwand, der in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit ist. Das gilt auch für die Schallwandler-Entwicklung: Das ausgeklügelte Konzept der Signum 70 wäre nämlich mit Standard-Chassis gar nicht realisierbar. Der gesamte Aufwand schlägt sich dann auch im Gewicht nieder: Der schlanke Schallwandler bringt stolze 17 Kilo auf die Waage.

Die Signum 70 agiert mit zweifacher Bassreflex-Abstimmung. Hier sehen wir den unteren Port für die Kammer der beiden Bass-Woofer. Darunter ist das Typenschild appliziert. Es informiert uns über die wichtigsten Kenndaten des Lautsprechers.

Die Signum 70 agiert mit zweifacher Bassreflex-Abstimmung. Hier sehen wir den unteren Port für die Kammer der beiden Bass-Woofer. Darunter ist das Typenschild appliziert. Es informiert uns über die wichtigsten Kenndaten des Lautsprechers.

Abdeckungen, Absorptionsfüße und Anschlussterminal

Einige Gramm tragen auch die mitgelieferten Abdeckungen bei. Die stoffbespannten Blenden haften magnetisch, das hält die Front frei von unschönen Aufnahme-Löchern. Die Magnete haben eine weiche Gummi-Mantelung zur Schonung der Schallwand. Auch bodenseitig geht’s behutsam zu: Vier seitliche Ausleger bürgen für die Standfestigkeit der Signum 70 – und diese Ausleger sind mit einer dicken weichen Gummischicht unterfüttert. Sie bewirkt zugleich eine Absorption von klangschädlichen Schwingungen. Wer Spikes bevorzugt, wird sich freuen, dass in den Füßen bereits Gewindehülsen eingelassen sind. Wo wir gerade am Boden sind: Im unteren Bereich der Rückseite ist, wie üblich, das Terminal für den Verstärkeranschluss eingesetzt. Hier bietet die Signum 70 kleine, aber sehr gute Klemmen mit vergoldeten Kontakten. Sie nehmen selbst querschnittstarke Litzen auf, ebenso konfektionierte Kabel mit Schuhen und Bananensteckern. Die Stecker lassen sich wegen der geringen Tiefe der Klemmen zwar nicht komplett einführen, sitzen aber trotzdem schön stramm und haben deshalb einen festen Kontakt.

Die mitgelieferte Abdeckung sorgt für eine stärkere Dezenz aufgrund der nun durchgängig schwarzen Front. Bei der weißen Version der Signum 70 setzt die schwarze Blende hingegen einen Akzent, weil dann – anders als bei der hier zu sehenden Nussbaum-Ausführung und der schwarzen Variante – die Front in Weiß gehalten ist.

Die mitgelieferte Abdeckung sorgt für eine stärkere Dezenz aufgrund der nun durchgängig schwarzen Front. Bei der weißen Version der Signum 70 setzt die schwarze Blende hingegen einen Akzent, weil dann – anders als bei der hier zu sehenden Nussbaum-Ausführung und der schwarzen Variante – die Front in Weiß gehalten ist.

Die Quadral Signum 70 in der Praxis

Diese gute Kontaktkraft merken wir, als wir die Signum 70 an unseren Vollverstärker Hegel H360 anschließen, der wiederum vom SACD-Player Oppo UDP-203 mit Musik gefüttert wird. Das Futter für den Start ist „What You Want Me To Do“ von Mighty Sam McClain. Mit dieser sehr gut produzierten, treibenden Blues-Nummer nehmen wir die Aufstellung der Lautsprecher vor. Sie stehen vom Hörplatz 2,10 Meter entfernt, genauso groß ist der Abstand zwischen den Schallwandlern. Das ergibt ein gleichschenkliges Dreieck, eine Grundaufstellung, die für die meisten Lautsprecher bestens funktioniert. Das gilt auch für die Signum 70. Bei der Einwinklung ergibt sich eine stimmige Abbildung, nachdem wir die Lautsprecher ziemlich weit zum Hörplatz hin gerichtet haben. Nun steht Frontmann Mighty Sam McClain genau und größenrichtig zwischen den Lautsprechern, nun hat sich auch die einleitende Gitarre vom linken Lautsprecher gelöst und harmoniert mit den später einsetzenden Mitmusikern hinter dem Sänger als homogene Band in unserem Hörraum.

Die Klemmen für den Kabelanschluss sind von amtlicher Qualität und haben vergoldete Kontakte. Obwohl es sich um relativ kleine Modelle handelt, haben auch Bananenstecker festen Halt.

Die Klemmen für den Kabelanschluss sind von amtlicher Qualität und haben vergoldete Kontakte. Obwohl es sich um relativ kleine Modelle handelt, haben auch Bananenstecker festen Halt.

Feinheiten für die realistische Wiedergabe

Bleiben wir bei der Gitarre: Kevin Barry startet den Song mit einem amtlichen Blues Lick, er zieht dabei einige Register der Saitenhexer-Kunst: Statt eines Ton erzeugt er erst mal ein perkussives Geräusch, indem er eine mit der Spielhand abgedämpfte Saite anschlägt. Ein cooler Effekt, der das Gitarrenspiel lebhafter macht – und die Signum 70 bringt dieses Leben in unsere Bude: Wir hängen vom ersten Ton an Kevin Barrys Griffbrett und können ihm quasi beim Spielen des Riffs auf die Finger sehen, weil insbesondere der Hochtöner und Mitteltieftöner die Feinheiten toll herausholen – eben auch die Spielgeräusche, die zu einer realistischen Wiedergabe unbedingt dazugehören. Ebenso Realismus-relevant ist, dass wir den Raum erfahren, in dem die Aufnahme stattgefunden hat. Auch das macht die Signum 70 richtig gut: Sie versetzt uns mit dem Gitarristen und der bald nach ihm einsetzende Rhythmus-Fraktion in einen mittelgroßen Club-Raum – und lässt uns unser echtes Hörzimmer Zimmer komplett vergessen.

Punch, Power und ein potentes Bass-Pfund

Mit dem Einsatz von Bass und Schlagzeug geht der Spaß erst richtig los: Michael Rivard und Lorne Entress sorgen mit tollem Shuffle und mächtigem Schub für den Groove. „What You Want Me To Do“ ist ein ZZ Top-beeinflusster Blues-Rocker. Hier muss eben nicht nur die Gitarre schön räudig klingen, sondern auch die Rhythmusfraktion ordentlich pushen. Das tut sie mit reichlich Power. Die Signum 70 zeigt hier ihre Muskeln: Die markant gespielte Hi-Hat hat genau die richtige metallisch-glänzende Note, die Snare ist kernig-trocken und genau auf dem Punkt. Die Bassdrum besitzt einen richtig fetten Punch und ein sattes Volumen. Was für einen Riesenkessel spielt dieser Drummer bloß? Staunen lässt uns aber insbesondere Rivards Viersaiter: Der stoisch auf einem Ton und in pumpenden Vierteln gespielte Bass hat eine Kraft und eine Mächtigkeit, die uns fast ungläubig auf die schmalen Schallwandler schauen lässt, die dieses potente Bass-Pfund liefern.

Die Signum 70 frontseitig und rückseitig: Hier zeigt sich abermals die schlanke Gestalt des Lautsprechers. Sehr gelungen ist auch die fein gestaltete, in schwarz gehaltene Plakette unten auf der Schallwand mit einem stilisierten „S“ für Signum und dem dezent eingeflochtenen Herstellernamen.

Die Signum 70 frontseitig und rückseitig: Hier zeigt sich abermals die schlanke Gestalt des Lautsprechers. Sehr gelungen ist auch die fein gestaltete, in schwarz gehaltene Plakette unten auf der Schallwand mit einem stilisierten „S“ für Signum und dem dezent eingeflochtenen Herstellernamen.

Transparenz auch beim Großaufgebot

Dabei bleibt die Wiedergabe akkurat: Der Signum 70 gelingt es, diesen beeindruckenden Bass konturiert zu halten. So bleibt die Transparenz der Wiedergabe gewahrt. Deshalb können wir auch im Detail hören, was Keyboarder Bruce Katz auf seiner herrlich schmatzenden Hammond B-3-Orgel spielt – und natürlich, was Mighty Sam McClain am Mikrofon veranstaltet. Der Mann ist eine Urgewalt: Mit seinem satten Bariton, der mal belegt, mal rau klingt, mal knurrt, mal fleht, hat uns der charismatische Blues-Sänger im Nu in seinen Bann gezogen. Und obwohl seine Band mächtig Dampf macht, hören wir jedes Wort, das Mighty Sam an seine Angebetete richtet. Prima! Diese Durchsichtigkeit gelingt der Signum auch mit größeren Besetzungen: Bei Donald Fagens „H-Gang“ vom Album „Morph The Cat“ spielen 14 Musiker, darunter eine komplette Background- und Bläsergruppe, drei Gitarristen – und natürlich Schlagzeug und Bass. Trotz dieses Großaufgebots hat die Signum 70 auch hier das akustische Geschehen richtig gut im Griff.

Vier Ausleger verleihen der schlanken Signum 70 sicheren Stand. Die üppige Unterfütterung mit weichem Gummi schon den Untergrund und absorbiert Schwingungen des Bodens sowie des Lautsprechergehäuses. Für die alterative Ankopplung mit Spikes sind in die Ausleger Gewindehülsen eingelassen.

Vier Ausleger verleihen der schlanken Signum 70 sicheren Stand. Die üppige Unterfütterung mit weichem Gummi schon den Untergrund und absorbiert Schwingungen des Bodens sowie des Lautsprechergehäuses. Für die alterative Ankopplung mit Spikes sind in die Ausleger Gewindehülsen eingelassen.

Satte Dynamik im Groben wir im Feinen

Fagens Album ist für den mächtigen Bass und die Klasse-Produktion bekannt. Deshalb haben wir es auch aufgelegt: Wir wollen diese ausgezeichnet Dynamik genießen. Sie trägt im Groben und erst recht im Feinen zur Lebendigkeit der Wiedergabe bei – und die Signum 70 beherrscht eben beide Disziplinen. Zudem zaubert uns wieder der Bass ein staunendes Lächeln ins Gesicht: Was für ein sattes, tief hinabreichendes und trotzdem definiertes Fundament! Wir sind vor lauter Spaß längst jenseits der nachbarschaftsverträglichen Lautstärke angelangt. Die Aufgeräumtheit der Wiedergabe bleibt auch bei diesen hohen Pegeln erhalten. Wir haben allerdings auch einen Wandabstand von rund 70 Zentimetern gewählt. Nun hat nicht jeder so viel Platz oder Lust, den Lautsprecher derart weit in den Raum zu stellen. Also rücken wir die Signum 70 peu à peu ans Gemäuer. Das klappt prima bis zu einer Distanz von knapp einem halben Meter, bei geringerem Wandabstand ist der Bass dann doch zu betont.

Plastizität und Räumlichkeit

Darum rücken wir die Schallwandler bis an diese Grenze wieder nach vorne – und so ist auch Trentemøllers „The Forest“ eine Macht: Die Signum 70 liefert den Elektro-Track mit einem Tiefbass, der den Raum flutet und uns regelrecht auf den Magen drückt. Darüber entfesselt der dänische Klangkünstler ein kunstvolles Geflecht an flirrenden Samples, Fiepsern, Knistergeräuschen und Knarzern, ab und an hören wir Stimmen und Wortfetzen. Das alles schwirrt durch den Raum – und so erleben wir es auch. Die Signum 70 leistet in puncto Plastizität und Räumlichkeit nämlich ebenfalls Amtliches: Ihr gelingt eine Wiedergabe mit schöner Tiefe. Wir schließen gerne die Augen, um diese akustischen Weiten zu genießen. So verschieden die Musik im Laufe des Tests ist, eins fällt bei allen Tracks auf: In den Mitten ist der Klang immer angenehm dezent, nie dick aufgetragen, schön straff. Das unterstreicht die Allround-Einsatzfähigkeit, weil die Musik quer durch alle Genres durchweg integer-harmonisch klingt.

Die Signum 70 erweist sich als tieftonstark und pegelfest – und punktet trotzdem mit schlanken Proportionen.

Die Signum 70 erweist sich als tieftonstark und pegelfest – und punktet trotzdem mit schlanken Proportionen.

Akustisch aufgeräumt trotz cineastischer Verwüstung

À propos Allrounder: Die Signum 70 ist ja für den HiFi-Betrieb wie auch für den Heimkino-Einsatz konzipiert. Wie schlägt sie sich also im Movie-Modus? Dafür gehen wir in den finalen Fight von „Batman v Superman: Dawn Of Justice“. Batman, Superman und Wonder Woman kämpfen mit vereinten Kräften gegen das Monster Doomsday – und die hierbei zelebrierte Zerstörungsorgie hat in der Wiedergabe mit der Signum 70 eine beeindruckende Gewaltigkeit. Das beginnt bei der von Doomsday ausgesandten Energiewelle, die mit infernalischem Brüllen und Tosen alles zerstört, was sie erreicht, bis hin zu den mächtigen Gesteinstrümmern, die uns mit grollender Größe um die Ohren fliegen. Wir staunen abermals: Das alles liefern allein diese zwei schlanken Schallwandler vor uns! Und trotz aller cineastischen Verwüstung bleibt es akustisch aufgeräumt. Hier zahlt sich aus, dass die Signum 70 neben Pegelfestigkeit, Dynamik und Basskraft auch mit Transparenz und Auflösungsvermögen punktet. Chapeau!

Die Quadral Signum 70 im Hörtest. Hier spielt sie im Verbund mit dem SACD-Player Oppo UDP-203 und dem Vollverstärker Hegel H360.

Die Quadral Signum 70 im Hörtest. Hier spielt sie im Verbund mit dem SACD-Player Oppo UDP-203 und dem Vollverstärker Hegel H360.

Fazit

Die Quadral Signum 70 beweist, welche hohe optische und akustische Qualität in der Mittelklasse möglich ist. Die Signum 70 besitzt ein ansprechendes Design, eine wohlproportionierte Formgebung – und klanglich versetzt sie uns geradezu ins Staunen: Sie bietet eine Dynamik und eine Basskraft, die wir diesem schlanken Schallwandler kaum zugetraut hätten! Dabei bleibt das Klangbild stets aufgeräumt und transparent. Dies gelingt dem Zweieinhalb-Wege-Lautsprecher mit einem neuentwickelten Ringstrahler im Hochton und einer ebenfalls frisch entwickelten Woofer-Trias für die Mitten und Bässe. Durch eine aufwändige doppelte Bassreflex-Abstimmung erreicht die Wiedergabe auch einen richtig satten Tiefton. Mit diesen Qualitäten punktet die Signum 70 in der HiFi-Wiedergabe wie bei der Heimkino-Beschallung. Schaut man bei diesem Allrounder jetzt noch auf das Preisschild, kommt der finale Trumpf: Die Signum 70 liefert das amtliches Klangniveau zu einem hervorragenden Kurs.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 79/80
Klasse: Mittelklasse
Preis/Leistung: hervorragend

79 of 80

78 of 80

79 of 80

220213.Quadral-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Quadral
Signum 70
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:990,00 Euro / Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:Schwarz, Weiß, Nussbaum
Vertrieb:Quadral, Hannover
Tel: 0511 / 7 90 40
www.quadral.com
Abmessungen (HBT):- 900 x 170 x 284 mm (ohne Abdeckung und Füße)
- 916 x 220 x 294 mm (mit Abdeckung und Füßen)
Gewicht:17,3 kg / Stück
Prinzip:passiv, 2,5-Wege, Bassreflex
Hochtöner:1 x 25 mm (RiCom-Sigma-Ringstrahler, Seidengewebe)
Mitteltieftöner:1 x 155 mm (Konus, Titanium-bedampftes Polypropylen)
Tieftöner:2 x 155 mm (Konus, Titanium-bedampftes Polypropylen)
Frequenzgang:32 Hz - 32 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenzen:800 Hz / 3.100 Hz (Herstellerangabe)
Impedanz:4 Ω (Herstellerangabe)
Empfindlichkeit:89 dB (1W / 1m) (Herstellerangabe)
Nenn-/Musikbelastbarkeit:120/180 W (Herstellerangabe)
Anschluss:Schraubklemmen
Lieferumfang:- Quadral Signum 70
- Abdeckungen
- Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch)
- Garantiekarte/-bedingungen
Pros und Contras:+ tolle Dynamik
+ kraftvoller, tiefreichender Bass
+ große Pegelfestigkeit
+ gute Auflösung und Transparenz
+ schöne Räumlichkeit und Plastizität
+ gutes Design
+ sehr gute Verarbeitung
+ magnetisch haftende Abdeckung
+ attraktiver Preis
+ 5 Jahre Garantie

- Bassbetonung bei zu wandnaher Aufstellung
Benotung:
Klang (60%):79/80
Praxis (20%):78/80
Ausstattung (20%):79/80
Gesamtnote:79/80
Klasse:Mittelklasse
Preis/Leistung:hervorragend
Getestet mit:- Oppo UDP-203
- Hegel H360
- Audioquest Diamondback
- QED XT25
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