Home » Tests » HMS Energia RC 1/1 MK II – Cleverer Gleichstrom-Stopper für sauberen Klang
18. Mai 2022von Volker Frech
RedakteurWer die Performance seiner Klangkette steigern will, fängt am besten vor der Anlage an: beim Strom aus der Steckdose. Hier setzt HMS mit der Energia RC 1/1 MK II an: Das Vorschaltgerät hält klangschädliche Gleichstromanteile von allen nachfolgenden Geräten fern, sorgt für ein schonendes An- und Ausschalten aller Komponenten – und bietet zudem zentralen Schutz vor Überspannungen. Doch der Gleichstrom-Stopper hat noch weitere clevere Features in petto.
Sauberer Strom sorgt für guten Klang – diese Erkenntnis hat sich mittlerweile herumgesprochen. Der Zusammenhang zwischen dem Saft, der aus der Steckdose kommt, und der Performance, welche die am Netz hängenden Audio-Anlage bietet, ist allerdings hochkomplex. Der Physiker Hans Martin Strassner hat alle Einflüsse und Effekte erforscht und weiß, wie man Abhilfe schafft. Deshalb ist der Messtechnik-Fachmann mit seinem Unternehmen HMS Elektronik seit Jahrzehnten eine Institution in Sachen Signalleiter, Stromkabel und Netzfilter. Zu letztgenannter Gattung gehören die HMS-Vorschaltgeräte der „Energia RC“-Serie. Sie halten zuallererst Gleichstromanteile des Wandsteckdosen-Wechselstroms von der Audio-Anlage fern. Doch die Gleichstrom-Stopper bieten darüber hinaus noch einige segensreiche Features – auch bereits mit dem Einstiegsmodell, der Energia RC 1/1 MK II. Sie präsentiert sich, wie ihre großen Schwestern, überaus edel in einem Pianolack-schwarzen, markant geschrägten Acrylgehäuse. Unser Testmodell schließt auch seitlich mit schwarzen Acryleinfassungen ab. Alternativ werden die Wangen in echtem Kirschholz ausgeführt.
Kompakte Vielseitigkeit: Die Energia RC 1/1 MK II
Die Energia RC 1/1 MK II ist die kleinste von insgesamt drei Gleichstromfiltern der „Energia RC“-Serie. Während die größeren Modelle mehr Steckplätze bieten und damit komplexere Anschluss-Szenarien für analoge, digitale und leistungsintensive Komponenten ermöglichen, bietet sich die RC 1/1 vor allem als Vorschaltgerät vor einer Verteilerleisten an – ähnlich wie das HMS Energia DCS Mono. Allerdings ist die in der RC 1/1 eingesetzte Filtertechnik wesentlich aufwändiger: Sie leitet sich von der „Energia Definiva“ ab, der High End-Netzversorgung im HMS-Portfolio. Außerdem steht der gleichspannungsbefreite Strom an zwei Ausgängen zur Verfügung: Einerseits an der mit „Aux 1“ bezeichneten IEC-Kaltgerätebuchse für den Anschluss einer gefilterten oder ungefilterten Verteilerleiste, andererseits an einer Schutzkontakt-Steckdose. Sie ist standardmäßig für den Anschluss eines einzelnen Verstärkers gedacht und zusätzlich mit einer weiteren Filterung versehen, die hochfrequente Störanteile der Netzspannung aussiebt. Auf Wunsch wird der Schuko-Ausgang ohne diese HF-Filterung ausgeführt, um ebenfalls eine nachfolgende Netzleiste zu versorgen.
Anschluss-Szenarien und schonendes Einschalten
Zudem ermöglichen diese beiden Ausgänge im Verbund mit dem Ein-/Ausschalter verschiedene Anschluss-Szenarien. Normalerweise werden mit dem frontseitigen Schalter beide Ausgänge geschaltet. Auf Wunsch kann jedoch der Aux-Ausgang ungeschaltet realisiert werden. Dann ist er, unabhängig von der Betätigung des On/Off-Knopfes, ständig aktiv. Dies ist für Komponenten gedacht, die dauerhaft am Netz und eingeschaltet bleiben sollen. Manche Komponentenhersteller empfehlen diesen Dauerbetrieb ihrer Geräte. Die Gleichstrom-Entkopplung und der Überspannungsschutz der Energia RC 1/1 MK II bleiben auch bei dieser Dauerbetrieb-Ausführung des Aux-Ausgangs voll wirksam. Ansonsten erweist sich der Ein-/Ausschalter gleich als mehrfach segensreich: Er spart Stromkosten, weil er sämtliche Komponenten zentral ausschaltet. Zudem geschieht das Ein- und Ausschalten mit einer Soft On/Soft Off-Schaltung. Sie vermeidet, dass gerade im Einschaltmoment plötzliche hohe Strom- und Spannungsspitzen auftreten. Dadurch werden einerseits die Audiokomponenten geschont. Das verlängert ihre Lebensdauer. Andererseits verhindert dieser sanfte Start, dass beim Einschalten leistungsintensiver Verstärkerboliden die Sicherung herausfliegt. Ein Klasse-Feature!
Sicherer Betrieb dank Softstart und Überspannungsschutz
Die Softstart-Funktion garantiert damit also ein sorgenfreies Ein- und Ausschalten – auch über die VDE-Zulassungsgrenze, die bei 16 Ampere und 3,68 Kilovoltampere liegt, hinaus. HMS hat bei der Realisierung darauf geachtet, dass die Energia RC 1/1 MK II hierbei nicht jene durchaus üblichen Klangverluste verursacht, die durch Schalter oft hervorgerufen werden. Diese Verlust-Vermeidung zieht sich durch bis zu den aufwändig optimierten Kontakten sämtlicher Steckplätze: Hier sorgt Kupfer mit einer hauchdünnen Vergoldung für beste Leitfähigkeit, geringsten Übergangswiderstand und größtmögliche Kontaktfläche. Doch zurück zur Sicherheit: Neben dem sanften Einschalten sorgt die Energia RC 1/1 MK II durch ihren Überspannungsschutz auch dafür, dass die Komponenten vor zu hohen Strömen aus dem Netz geschützt werden. Die Energia RC 1/1 MK II ist dabei bis zu einer maximalen Anschluss- und Schaltleistung von 3.600 Watt ausgelegt. Das ist selbst mit Blick auf große und leistungsstarke Klangketten eine überaus üppige Dimensionierung.
Wofür eine Gleichstrom-Unterdrückung?
Softstart, Stromkostenersparnis, Überspannungsschutz – diese Pluspunkte leuchten sofort ein. Doch welchen Vorteil bringt nun die Gleichstrom-Unterdrückung? Dazu müssen wir wissen, was der Gleichstromanteil anrichtet: Er sorgt dafür, dass die Sinuswelle des Wechselstroms nicht mehr um die normale Nullachse herum schwingt, was der Idealzustand wäre. Stattdessen schwingt die Sinuswelle um eine Linie, die über dem Null-Niveau liegt. Der Wechselstrom bewegt sich damit auf einem grundsätzlich höheren Spannungspotenzial. Diese Verschiebung stellt eine Netzasymmetrie dar – und sie hat Wirkungen: Netzteile arbeiten ungleichmäßig, weil es im Transformator zu ungleichen Magnetisierungen bis hin zur Sättigung des Metallkerns kommt. Das Netzteil quittiert dies mit Erwärmung, Vibrieren und Brummen. Zudem werden die Lade-Kondensatoren, die anschließend für glatten Gleichstrom sorgen sollen, weder gleichmäßig noch zum richtigen Zeitpunkt „aufgefüllt“. All das beeinflusst die derart gespeiste Elektronik: Der Gleichstromanteil verursacht bei Klangketten mitunter Dynamikverluste und einen matten Klang, bei Videokomponenten kann er zu einem körnig-grisseliges Bild führen.
Der Sinn des Ausphasens
Diese klang- und bildverschlechternden Gleichstromanteil-Effekte verhindert die Energia RC 1/1 MK II. Sie befördert zudem ein weiteres Performance-verbesserndes Feature: den konsequent phasenrichtigen Netzanschluss aller Komponenten. Trotz Wechselstroms ist es nämlich nicht egal, wie herum man einen Stecker einsteckt. Mitunter lässt sich bei brummenden Anlagen das Störgeräusch durch Umdrehen eines Netzsteckers bereits beheben. Das Brummen wird durch kleinste Potenzialunterschiede und daraus resultierenden Ausgleichsströme hervorgerufen. Dies betrifft den Masse-Anschluss der Geräte, den Neutralleiter der Stromkabel, aber auch die Abschirmungen sämtlicher Kabel der Anlage, womit die Störströme dann auch direkten Einfluss auf das Audiosignal ausüben. Die Potenzialunterschiede entstehen aber auch im Trafo-Bereich: zwischen Primär- und Sekundärwicklung kommt es grundsätzlich zu Kapazitäts-Effekte wie bei einem Kondensator. Durch Differenzspannungen fallen diese Kapazitäten am Wicklungsanfang und -ende unterschiedlich aus. Den geringsten Eintrag/Unterschied dieser Kapazitäten ermittelt man durch konsequentes Ausphasen. Deshalb markiert bei HMS stets ein weißer Punkt an allen Kabelsteckern die Phase …
Das Ausphasungs-Feature der Energia RC 1/1 MK II
… und deshalb funktioniert die Energia RC 1/1 MK II nur, wenn auch das Netzkabel hin zur Wandsteckdose dort phasenrichtig angeschlossen ist. Ansonsten geht das Vorschaltgerät erst gar nicht in den Betrieb. Mit HMS-Kabeln hat man dann auch gleich herausgefunden, wo die Phase der Wandsteckdose liegt. Diese Phasenerkennung der Energia RC 1/1 MK II ist ein pfiffiges Feature: So gewährleistet das Vorschaltgerät verlässlich und von Anfang an die Phasenrichtigkeit. Folgerichtig sind auch die Kontakte des Schuko-Anschlusses und des IEC-Buchsenausgangs mit „L“ (für Leiter) und „N“ (für Neutralleiter) gekennzeichnet, um die Phasenrichtigkeit fortführen zu können. Es bietet sich natürlich an, Kabel und Netzleisten mit Phasenkennzeichnung zu einzusetzen. HMS hat verschiedenste, auf Wunsch auch konfektionierte Kabel und Leisten im Programm. Per se wird die Energia RC 1/1 MK II ohne Kabel geliefert. Mitunter wird sie ja vor eine bereits komplette Anlage gesetzt, der halt nur noch eine DC-Entkopplung fehlt.
Im Handumdrehen: die Fernbedienung
Optional gibt es zur Energia RC 1/1 MK II eine Fernbedienung. Mit ihr gelingt das Ein- und Ausschalten im Handumdrehen – und das ist durchaus wörtlich zu verstehen: Die Fernbedienung agiert nicht etwa via Tasten, sondern durch das bloße Wenden ihres leichten, gut in der Hand liegenden Acryl-Korpus. Cool! Dies funktioniert über Funk – und deshalb ist anfangs, also bei der Inbetriebnahme der Energia RC 1/1 MK II, eine kurze Zeit für die Synchronisierung notwendig. So wird sichergestellt, das das Vorschaltgerät nur über die Fernbedienung ein- und ausgeschaltet wird und nicht über einen anderen Sender, der im gleichen Frequenzband funkt – etwa einen Autoschlüssel. Die Fernbedienung funktioniert innerhalb einer Reichweite von bis zu zehn Metern, wobei auch eine dazwischenliegende Wand kein Hindernis darstellt – wenn das Mauerwerk nicht zu dick ist.
Die HMS Energia RC 1/1 MK II in der Praxis
Wir starten unseren Test erst mal ohne die Testkandidatin. Wir wollen ja wissen, was die HMS Energia RC 1/1 MK II im Gegensatz zu einer filterlosen Stromzufuhr bewirkt. Dafür wählen wir eine allerpreiswerteste No-Name-Netzleiste und ebenso billige Netzkabel. Damit bestromen wir unseren Klangkette, bestehend aus dem SACD-Player Oppo UDP-203, dem Plattenspieler Transrotor Dark Star, dem Phono-Vorverstärker Lehmannaudio Decade und dem Vollverstärker Hegel H360, an den wir als Lautsprecher unsere Audio Physic Midex 2 anschließen. Beginnen wir mit dem Titeltrack der XRCD „Give It Up To Love“ von Mighty Sam McClain. Das verfeinerte Remaster klingt schon so überaus amtlich: eine fein perlende unverzerrte E-Gitarre, eine angenehm füllende Orgel, ein voluminöser Bass, satt-knackige Drums. Nun schalten wir die HMS Energia RC 1/1 MK II vor und ersetzen die Billig-Leiste durch die HMS Energia MKII, die dank des passenden Anschlusskabels gleich an den Aux 1 des Vorschaltgeräts anschließbar ist.
Immersive Illusion
Die Stromstrippen tauschen wir ebenfalls: Alle Zuspieler werden nun über HMS Energia SL/OV-Kabel mit der Leiste verbunden, den Verstärker schließen wir mit dem HMS Energia Suprema direkt an den zusätzlich HF-gefilterten Schuko-Steckplatz der HMS Energia RC 1/1 MK II an. Nun starten wir „Give It Up To Love“ nochmal – und kriegen große Augen und Ohren: Der Track klingt gleich mit dem eröffnenden Schlagzeug, aber auch mit den später einsetzenden Instrumenten schlicht lauter – dabei hören wir auf exakt dem gleichen Pegel wir zuvor. Es hat sich aber noch viel mehr verändert: Die eröffnende Hi-Hat, auf der Lorne Entress den Shuffle des Stücks vorgibt, ist merklich akzentuierter. Die auf die Zählzeiten zwei und vier geschlagene Snare hat mehr Attack. Auch der Hall ist besser wahrnehmbar, wir hören wesentlich mehr Reflexionen. Das verstärkt die immersive Illusion, dass wir uns in dem Raum befinden, in dem auch das Schlagzeug aufgenommen worden ist.
Mehr Dynamik, Definition und Stimmigkeit
Wir registrieren nun auch das kaum hörbare Rauschen dieser exzellenten Aufnahme in rein analoger Produktion – ein angenehmer, lebendiger Gegensatz zu den heute üblichen aseptischen Digitalproduktionen. Zu diesem Rauschen trägt auch Kevin Barrys Gitarrenverstärker bei – und sein Einsatz auf der Sechssaitigen offenbart ebenfalls Erstaunliches: Die Töne sind deutlich klarer, haben mehr Brillanz. So sind seine wunderschönen melodischen Verzierungen präsenter, die dynamischen Abstufungen, die er durch die Variation der Saitenanschläge in sein Spiel einfließen lässt, erscheinen deutlich detaillierter. Auch der Bass legt in puncto Definition zu: Waren manche Durchgangstöne vorher eher erahnbar, so sind die Passagen nun in jedem Ton definiert. Zudem wirkt die Bass-Wiedergabe entspannter, unerschütterlicher – und im Verbund mit dem Schlagzeug zudem stimmiger. Beim Drumset ist deshalb nun auch dezidierter die Bassdrum, die mit den Basston-Anschlägen synchron läuft, trotz des weichen Fußmaschinen-Filzbelags zu hören – und ebenso das beachtliche Volumen dieser Basstrommel mit merklicherem Schub.
Stimmigeres Ganzes mit größerer Intensität
Das Sahnehäubchen ist nun aber der Zugewinn beim Gesang. Mighty Sam McClain steht mit seiner gesamten imposanten Statur nun deutlich präsenter vor uns. Die Abbildung des Sängers ist zudem stabiler zwischen den Lautsprechern positioniert. Zuvor war die Darstellung nicht derart ortsfest, sondern schemenhafter und konturärmer. Nun ist Mighty Sam genau seiner Statur entsprechend in das musikalische Gefüge integriert. So ergibt die Band ein homogenes, stimmiges Ganzes. Zugleich hebt sich Mighty Sam durch die größere Klarheit der Wiedergabe auch sauberer von den anderen Instrumenten ab. Dies gilt insbesondere mit Blick – besser: mit Ohr auf die Orgel. Sie füllt mit ihrem Hammond B3-Sound das Gesamtklangbild nun organischer aus, ohne Details der Mitmusiker zu verdecken. Bei Mighty Sam führt das dazu, dass sein Gesang eine noch größere Intensität ausstrahlt, noch mehr Gefühl verströmt, weil wir jeden Atmer und jede noch so kleine Wendung der Stimme hören.
Präzisionsplus durch HF-gefilterte Verstärker-Steckdose
Wir nehmen nun mal den Verstärker von der HF-gefilterten Einzel-Steckdose der Energia RC 1/1 MK und versorgen ihn über die Netzleiste. Ohne die vorherige Filterung geht bei der Wiedergabe wirklich ein wenig von der hinzugewonnenen Frische und Präzision wieder verloren. Auch hier verblüfft uns, welchen Einfluss es hat, wenn der Verstärker von der Belastung durch diese hochfrequenten Spannungsanteile befreit ist. Nun betreiben wir das gleiche Vorher/nachher-Testszenario mal per Schallplatte. Wir legen dafür Zarathustras Mitternachtslied aus Mahler Dritter Sinfonie in der Referenzeinspielung mit den Wiener Philharmonikern unter Claudio Abbado und der Gesangssolistin Jessye Norman auf. Schon vor der Musik ist der Unterschied bereits am prägnanteren Einsinken der Nadel in die Plattenrille hörbar! Dann eröffnen die dunklen Kontrabässe diesen Satz. Ihre Töne sind in den tiefsten Lagen gespielt und leise gestrichen – so leise, dass sie im vorherigen Hördurchgang mit dem doch vernehmlichen Grundrauschen dieser vierzig Jahre alten Produktion konkurrierten.
Mehr Transparenz und Entfaltungsfreiheit
Mit dem Einsatz der Energia RC 1/1 MK ist das Rauschen natürlich nicht weg – doch die Kontrabässe heben sich nun deutlicher ab, sind voluminöser und vernehmbarer. Auch die Geräusche der Musiker – kleinstes Klacken von Instrumenten, Bögen und Notenpulten, leises Rascheln und Rutschen auf den Plätzen – ist nun hörbar und lässt das Orchester ungemein real wirken. Dazu hat der Klangkörper eine größere Transparenz. Die Hörner, die zuvor im Ton teilweise etwas angedickt wirken, wirken zudem wunderbar entschlackt. Auch Jessye Normans Gesang erfährt diese Verfeinerung: Der Sopran der Jahrhundertsängerin bewahrt nun das warme, volle Timbre, doch die zuvor an einigen Stellen zu kompakt klingende Stimme ist nun von diesem Makel befreit. Auch die Streicher gewinnen: Selbst die feinen Tremolo-Stellen der zweiten Geigen sind nun aus dem vielschichtigen Tongeflecht heraushörbar. Das gelingt auch deshalb, weil das Orchester luftiger klingt, mehr Ausdehnung besitzt, auch mehr Tiefe, mehr Platz zur Entfaltung hat.
Weniger Rauschen und Abtastgeräusche
Und auch hier erleben wir eine größere Ruhe in der Wiedergabe. Sie kommt natürlich gerade einer atmosphärisch-epischen Musik wie dem mahlerschen Mitternachtslied entgegen. So ist diese superbe Aufnahme noch eindrucksvoller. Bilden wir uns diese Meriten womöglich nur ein? Wir gehen noch einmal zu unserer Ausgangskonfiguration mit der preiswerten Leiste/Kabel-Kombination zurück. Prompt ist die Wiedergabe wieder aller Pluspunkte beraubt. Wir stellen zudem fest, das neben dem Rauschen der Aufnahme auch die von Nadel und Platte erzeugten Abtastgeräusche durchgängig vernehmlicher sind. Wir wechseln also wieder zurück zur gefilterten Wiedergabe mit der Energia RC 1/1 MK – und schon ist die Wiedergabe-Welt wieder in Ordnung. Die Klangqualität steckt natürlich bereits in der Aufnahme – aber es müssen halt alle Komponenten der Klangkette stimmen, um sie aus der Rille zu holen und zu entfalten. Hier zeigt die Energia RC 1/1 MK eindrucksvoll, dass die Klangkette ab der Steckdose der Wand beginnt.
Fazit
Die HMS Energia RC 1/1 MK II liefert zwei Nachweise: Die Klangkette beginnt ab der Wandsteckdose, und sauberer Strom sorgt für sauberen Klang. In diesem Fall geht es um den Performance-mindernden Gleichstromanteil: Ihn hält die Energia RC 1/1 MK II als Vorschaltgerät von allen folgenden Geräten fern. Den derart DC-bereinigten Strom stellt sie an einem Ausgang für eine weiterverteilende Netzleiste zur Verfügung, zudem aber auch an einem zusätzlich HF-gefilterten Steckplatz für einen Verstärker. Der dadurch erzielte klangliche Zugewinn reicht von größerer Transparenz über eine Verbesserung der Dynamik bis hin zu mehr Stimmigkeit, Stabilität und Ruhe in der Wiedergabe. Darüber hinaus bietet die RC 1/1 noch weitere pfiffige Features: schonendes An- und Ausschalten aller Komponenten, zentralen Schutz vor Überspannungen, wahlweise Schaltbarkeit der Ausgänge, optional sogar eine Fernbedienbarkeit. Mit diesen Pluspunkten verdient sich die HMS Energia RC 1/1 MK II eine klare Empfehlung.
Test & Text: Volker Frech
Fotos: Roman Maier
Preis/Leistung: angemessen
97 of 100
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Technische Daten
Modell: | HMS Energia RC 1/1 MK II |
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Produktkategorie: | Vorschaltgerät, Netzfilter |
Preise: | - „Pianolack schwarz“ (Acryl-Korpus und -Wangen): 830,00 € - „Kirschholz“ (Acryl-Korpus, Kirschholz-Wangen): 870, 00 € |
Garantie: | 2 Jahre /5 Jahre bei Registrierung |
Ausführungen: | - „Pianolack schwarz“ (Acryl-Korpus und -Wangen) -„Kirschholz“ (Acryl-Korpus, Kirschholz-Wangen) |
Vertrieb: | HMS Elektronik +49 2171 734007 www.hmselektronik.de |
Abmessungen (HxBxT): | 98 x 185 x 130 mm |
Gewicht: | 1,35 kg |
Eingang: | 1 x Kaltgeräteeinbaustecker (IEC-60320-C14) |
Ausgänge: | 1 x Kaltgeräteeinbaubuchse (IEC-60320-C13) 1 x Schutzkontakt-Steckdose (CEE 7/3) |
Gesamtbelastbarkeit: | < 3,66 kVA, 16 Aeff |
Lieferumfang: | - HMS Energia RC 1/1 MK II - Garantie-Urkunde |
Optionales Zubehör: | - Funk-Fernbedienung HMS RC (340,00 €) - Anschlusskabel HMS RC 1/1 (ab 390,00 €) |
Pros und Kontras: | + mehr Dynamik, Frische und Klarheit im Klangbild + DCS-Filter zur Unterdrückung klangschädlicher Gleichstromanteile + Schutz der Komponenten gegen Überspannung + stromsparend durch zentrales Ein-/Ausschalten aller Komponenten + 2 Ausgänge für verschiedene Anschluss-Szenarien + Aux-Ausgang wird auf Wunsch für Dauer-Betrieb ausgelegt +Schuko-Ausgang wird auf Wunsch HF-gefiltert oder ungefiltert realisiert + Soft On/Soft Off-Schaltung für schonendes Einschalten + Strombegrenzer vermeidet das Auslösen der Wohnungssicherung beim Einschalten leistungsstarker Verstärker + sehr gute Verarbeitung + einfache Handhabung + mit optionalem Ferngeber auch fernbedienbar - Design |
Benotung: | Empfehlung |
Preis/Leistung: | angemessen |
Getestet mit: | - SACD-Player: Oppo UDP-203 - Plattenspieler: Transrotor Dark Star - Phono-Vorverstärker: Lehmannaudio Decade - Verstärker: Hegel H360 - Lautsprecher: Audio Physic Midex 2 - Signalkabel: Viablue NF-S6 Air Cinch, Viablue NF-S1 Cinch, Viablue NF-S6 Air XLR - Lautsprecherkabel: Viablue SC-6 Single-Wire - Netzkabel: HMS Energia Suprema, HMS Energia SL/OV - Netzleiste: HMS Energia MKII |