Home » Tests » Argon Audio TT-4 – Ein guter Grund, die Platten wieder aus dem Keller zu holen
24. August 2022
von Roman Maier
Inhaber/GeschäftsführerMit seinem TT-4 trifft Argon Audio die Ansprüche moderner Vinyl-Einsteiger. Dieser Plattenspieler ist richtig gut verarbeitet, massiv gefertigt und zeitlos gestylt. Dank integriertem Phono-Vorverstärker und vormontiertem Ortofon 2M Red kann es zuhause sofort losgehen. Und auch klanglich übertrifft der TT-4 die Erwartungen bei Weitem, die man sonst an einen 650-Euro-Plattenspieler stellt.

Der Argon Audio TT-4 ist ein zeitlos gestylter Vinylplayer für anspruchsvolle Vinylaufsteiger.
Die Schallplatte ist so beliebt wie lange nicht. Die Scheibe vorsichtig aus der Hülle holen, auflegen, den Vinylplayer starten, die Bürste sanft über das satte Schwarz gleiten lassen, Tonarm platzieren und langsam absenken lassen. Das ist es was viele Musikfans lieben und zelebrieren. Mit dem Boom ist das Angebot stark gewachsen. Die Mehrzahl der angesagten Künstler bringt ihre neuen Alben wieder auf Vinyl. Teilweise in Special Editions und mit coolen Artworks. Dazu gibt es Plattenspieler in den verschiedensten Formen, Farben und Preisanlagen. Eine der aktuell populärsten Anbieter Europas ist die Marke Argon Audio. Das hat seinen Grund, denn die dänischen HiFi-Spezialisten entwickeln und produzieren seit fast 40 Jahren hochwertigste Audio-Komponenten. Solche, die richtig gut klingen, zugleich aber auch erschwinglich bleiben. Ein Paradebeispiel dafür ist der Argon Audio TT-4. Er begeistert durch sein Design, seine wirklich gute Verarbeitung, seine massive Ausstattung und einen daran gemessenen superfairen Preis.
Am Puls der Zeit
Aber beginnen wir von vorn: Wer bisher immer Angst vor einem aufwändigen Aufbau hatte, wird hier hellhörig werden. Den TT-4 spielfertig zu machen ist hier tatsächlich in wenigen Minuten und ganz ohne die Zuhilfenahme von Werkzeugen erledigt – auch von Technikeinsteigern. Steht der wahlweise in mattem Schwarz, weißem Seidenmatt oder in den Holzfurnieren Mahagoni oder Walnuss erhältliche Argon Audio an seinem finalen Platz, wird auch schon der Plattenteller aufgelegt. Der ist ziemlich massiv und macht gleich auf den ersten Blick einen richtig guten Eindruck. Nur ein bisschen Fummelarbeit ist jetzt noch notwenig. Der zugehörige Antriebsriemen liegt nämlich nicht irgendwo beim Lieferumfang, sondern ist bereits unterseitig am Teller aufgespannt. Idealerweise dreht man den Teller nun so, dass such die Öffnung direkt über dem Antriebsmotor befindet. Ist das der Fall, zieht man den Riemen einfach ein Stückchen vom Teller und führt ihn über das Pully.

Dreht man den Teller einwenig, wird das Pulley sichtbar. Nun muss nur noch der Antriebsriemen über die Antriebswelle gelegt werden.
Schnellverschluss und Haube
Das war eigentlich auch fast schon der schwierigsten Teil der Montage. Ist anschließend die Filzmatte aufgelegt, geht es auch schon an die Montage des Gegengewichts. Dieses wird einfach auf den hinteren Ausleger des Tonarms geschraubt – und zwar so herum, dass die Gewichtsskala von vorn lesbar ist. Dann wird die Headshell mit dem vormontierten Ortofon 2M Red auf den Tonarm gebracht. Dank Schnellverschluss funktioniert das kinderleicht und in Sekundenschnelle. Bevor es dann an die Einstellung der Auflagekraft geht, empfehle ich die Montage der Haube. Zuerst werden die schwarzen Scharniere aus der Styropor-Verpackung geholt und vorsichtig auf die dafür vorgesehenen Stellen der Haube gestülpt. Anschließend nimmt man die Acryl-Haube und führt sie so an die hintere Seite des TT-4, dass man sie mühelos in die dafür vorgesehenen Öffnungen führen kann. Hat man alles korrekt durchgeführt, lässt sich die Haube nun mit nur einem Finger öffnen oder schließen.

Die leicht getönte Haube schützt Platte und Technik vor Staub und mechanischer Beschädigung.
Auflagekraft exakt einstellen
Auch die Einstellung der Auflagekraft ist superleicht. Dieses wird einfach soweit verdreht, dass der Tonarm in der Luft schwebt – natürlich ohne aufgestecktem Tonabnehmer-Schutz! Deshalb ist jetzt natürlich besondere Vorsicht geboten. Befindet sich der Arm in der Schwebe, dreht man den beschrifteten Teil des Gegengewichts so, dass es auf „0“ steht. Da der hintere Teil jetzt nicht bewegt wird, sollte der Tonarm weiter schweben. Anschließend dreht man das gesamte Gewicht so weit Richtung Tonabnehmer, bis die Skala 1,8 Anzeigt. Damit wäre die empfohlene Auflagekraft erreicht. Alternativ funktioniert das natürlich auch über eine Tonarmwaage. Ausserdem verfügt der TT-4 auch über die Möglichkeit zur Einstellung der Anti-Skating-Kraft. Die erfolgt hier über das kleine, entsprechend beschriftete, Rädchen rechts neben der Tonarm-Aufnahme. Darüber welchen Einfluss diese Funktion tatsächlich auf den Klang hat, streiten sich die Geister. Verwendet man das Ortofon 2M Red, empfiehlt hier einen Wert von 1,8.

Die Auflagekraft wird über das Gewicht am Ausleger eingestellt.
Massiver Entkoppler
So, der TT-4 wäre nun Einsatzbereit. Bevor es aber in den Hörtest geht, beginnt zunächst die kritische Beäugung. Argon Audio beschreibt sein Plattenspieler-Flaggschiff auf der Herstellerseite als „Felsmassiv“. Das lässt sich auf jeden Fall unterstreichen. Das Chassis selbst besteht in der Hauptsache aus einem Holzverbund, dessen Gewicht die Ernsthaftigkeit seiner Entwickler direkt erahnen lässt. Diese Gehäuse ist bei unserem Testmuster mit einem mattschwarzem Lack überzogen. Die Qualität dieses edlen Überzugs lässt sich nichtmal im Ansatz kritisieren. Der Lack ist absolut gleichmäßig aufgetragen. Wellen im Material, Nasen oder andere Unebenheiten sind schlichtweg nicht zu finden. Die Farbe zieht sich straff über alle Ecken und Kanten. Einzige Ausnahme: Die Unterseite. Doch auch hier gibt es eine Besonderheit, die die Bezeichnung „Felsmassiv“ nochmals unterstreicht: Die vier soliden Sockelfüße. Die sehen mit ihren eingefrästen Ringen gut aus und sollen sich auch klanglich bemerkbar machen, indem sie den TT-4 vom Untergrund entkoppeln.

Die massiven Sockelfüße sehen gut aus, haben dank ihrer dämpfenden Wirkung aber auch eine klangoptimierende Funktion.
Inklusive Tonabnehmer und Phono-Preamp
Dazu kommt der aufwändig gearbeitete Karbon-Tonarm. Dem Ziel „extrem leicht und so verwindungssteif wie möglich zu sein“, kann man in dieser Preisklasse kaum näher kommen. An seiner Rückseite wird das bereits beschriebene Gegengewicht montiert, mit dessen Hilfe Tonarm und Tonabnehmer perfekt ausgerichtet werden können. Damit es auch sofort losgehen kann, wartet der Argon Audio mit zwei weiteren Besonderheiten auf. Die eine wäre das ebenfalls beschrieben Ortofon 2M Red. Ein sehr populäres Tonabnehmersystem, das bereits werksseitig perfekt auf die ebenfalls zum Lieferumfang gehörige Headshell montiert wurde. Allein dieses schlägt mit einem Verkaufspreis von rund 130 Euro zu Buche. Die zweite Besonderheit ist zwar unsichtbar und dennoch von mindestens gleicher Wichtigkeit: Der integrierte Phono-Vorverstärker. Der TT-4 kann also direkt an nahezu jedem Vollverstärker der Welt betrieben werden. Ein absolutes Pro-Argument für anspruchsvolle Vinyl-Einsteiger, die kein Budget und/oder keinen Platz für einen zusätzlichen Phono-Preamp haben.

Der TT-4 kommt ab Werk mit einem vormontierten Ortofon 2M Red zum Kunden.
ATS – Anisotropic Torsion Stabilizer
Der TT-4 basiert ausserdem auf einer neuer Technologie, der ich bislang auch noch nicht begegnet bin. Diese ist im Zuge der Entwicklung dieses Plattenspielers entstanden und wurde „Anisotropic Torsion Stabilizer“, kurz ATS, getauft. Während der Entwicklung des neuen Kohlefaser-Tonarms stellten die Argon Audio-Ingenieure interne Resonanzen und Verzerrungen des Arms fest. Diesen negativen Einflüssen auf den Klang begegnete man durch eine sehr simple Lösung: Ein kleiner, präziser Schlitz an der Unterseite des Tonarms. Das Spezielle hier: Dieser wirkt sich nicht auf seine Rigidität aus. Laut Herstelleraussage beseitigt er durch Verbiegungen (Torsion) verursachte Resonanzen effektiv, was sich in einer saubereren, klareren Wiedergabe bemerkbar machen soll. Argon Audio hat diese kleine aber sehr effektive Lösung aktuell bei der Patentanmeldung. Wie sich das ATS tatsächlich auf den Klang auswirkt kann ich aufgrund fehlender Vergleichsmöglichkeit nicht sagen. Das soll die Vorfreude auf den nun anstehenden Hörcheck aber nicht trüben.
Plattentypisch
So, der TT-4 steht fertig montiert und perfekt eingerichtet an seinem Platz im Hörraum. Hier soll er sich nun an unserem Referenz-Verstärker Hegel H360 und an meinem betagten Luxman-Receiver R-1033 beweisen. Dabei fallen mir sofort die massive Bauweise und die Laufruhe des Tellers auf. Mit „Black Pumas“ von den Black Pumas starte ich dann in den Praxistest. Platte drauf, Tonarm über die Einlaufrille bringen und den Lift betätigen. All das funktioniert aus einem Guss. Hier wackelt nichts. Der Arm ist solide aufgehängt und fährt sanft auf die Platte nieder, nachdem ich den Alu-Hebel nach vorn ziehe. Mit „Black Moon Rising“ geht es dann endlich los. Die Drum Breaks stimmen sofort ein und bleiben in diesem fast schon psychedelischen R&B-Stück durchgängig präsent. Der erste Satz „Under the Raging Sun’s Open Fire, Fire, Fire“, holt mich gleich ab. Ich kann es nicht beschreiben warum, aber der Sound ist irgendwie plattentypisch:

Im Praxistest musste sich der Argon Audio u.a. am Luxman R-1033 beweisen.
Soulige Atmosphäre
Weich, soulig, funkig, warm, atmosphärisch; ein Song im Style der 70er – also die Goldene Vinyl-Ära. Dass die Musik dabei aber nie langweilig oder angestaubt ist, versteht sich fast von selbst. Der TT-4 transportiert das besondere Gefühl perfekt. Das verleitet mich dann gleich nach den ersten Takten zu einem kräftigen Rechtsdreh am Lautstärkesteller. Kein Wunder, dass dieser Song zu den beiden Auskopplungen des Albums gehört, die in so mancher Radiostation inzwischen Kultstatus genießt. In „Colors“ verschwindet die Weichheit, dafür wird es etwas handfester. Der Song nimmt den Staffelstab allerdings perfekt auf bringt ordentlich Stimmung in den Hörraum. Dabei gelingt meinem Testgast der Spagat zwischen beschwingter Wiedergabe und der weiterhin sehr souligen Atmosphäre wie aus dem Bilderbuch. Auch die akustische Note bleibt. In „Know You Better“ ist das ebenfalls so. Zugleich ist es dennoch etwas anders. Ein Punkt, den ich allerdings voll und ganz dem TT-4 zuschreibe.

Die Massivität des perfekt lackierten MDF-Gehäuses bietet optimale Grundvoraussetzuungen für besten Klang.
Raumfüller
Der nämlich versteht es die einzelnen Musikanteile wirklich gut zu Differenzieren, um sie am Ende wie in einem Puzzle wieder perfekt zusammenzulegen. Akustisch stellt sich das so dar, dass die hier eingesetzte Hi-Hat den Takt vorgibt. Dabei steht Eric Burtons Stimme fest im Mittelpunkt des Songs und sorgt so für Gefühl und Tiefe. Der Raum scheint bis in den letzten Winkel mit Musik gefüllt. Ich bin tatsächlich restlos begeistert. Wer noch nach einer coolen Platte sucht, die man zu jeder Tageszeit und zu jeder Gefühlslage auflegen kann, dem sei dieses Album unbedingt empfohlen. Über ein besseres System wiedergegeben, geht der Groove sofort unter die Haut. Exakt das habe ich in meinem ersten Testabschnitt jetzt mit dem TT-4 erlebt. Disziplin 1 hat der Argon Audio also schonmal mit Bestnote bestanden. Nach Gefühl und Soul geht es mit Alice Cooper und „Detroit Stories“ dann aber deutlich heftiger zur Sache.

Der Argon Audio TT-4 sieht richtig gut aus. Zu Desiogn und Ausstattung kommen dann seine klanglichen Qualitäten.
Rock on!
Jetzt müssen also die Ärmel hochgekrempelt werden. Mit „Rock & Roll“ geht es zunächst noch ganz klassisch los: Schlagzeug und eine Gitarre. Was sich vielleicht simpel liest, ist es aber nicht. Die Drums beweisen ihre mögliche Diversität – und das mit ordentlich Nachdruck. Nach dem kurzen Intro steigt Alice Cooper dann ein. Die Stimme ist unverkennbar, lebendig und körperhaft. Der Song gehört jetzt sicher nicht zu den Highlights der Karriere des US-Schockrockers, ist aber solide aufgebaut und kurzweilig. All das stellt der TT-4 detailgetreu und temperamentvoll in den Hörraum. Um es klar zu machen: Der Argon ist sicher nicht der beste Plattenspieler der Welt. Unser Transrotor-Referenzplayer holt da beispielsweise noch einiges mehr an Einzelinformationen und Feindynamik aus der Rille. Der kostet aber auch mehr als das 6-fache. Ich messe den TT-4 vielmehr mit anderen Vinyldrehern bis 1.000 Euro – und da muss er sich keineswegs verstecken.
Ungehemmte Basspower
Vor allem, wenn man bedenkt, dass der TT-4 inklusive Phono-Preamp und dem wirklich guten Ortofon 2M Red schon für 649 Euro zu haben ist. Der Einstieg in die Rockszene ist meinem Testgast also schonmal richtig gut gelungen. Ich möchte aber noch ein bisschen mehr. In solchen Fällen bei mir immer Rage Against The Machine auf dem Plan. Diesmal mit „Take The Power Back“. Ein Song, der vor explosiver Agilität, Kraft und ungehemmter Basspower nur so strotzt. Und exakt das wird mit jeder Menge Nachdruck in den Hörraum entlassen, nachdem die Nadel in die Rille eintaucht. Die Kulisse steht fest vor mir im Hörraum. Die Aggressivität ist fast schon spürbar als Zack de la Rocha heftig loslegt und die Chassis sich im Lautsprecher ordentlich bewegen. Dabei bleibt der Bass sauber und druckvoll. Auch im Hochton ist es, trotz dem heftigen Gitarreneinsätze, nicht zu scharf oder aufdringlich.

Feinarbeit: Der massive Plattenteller läuft absolut plan und bietet Tonarm und Tonabnehmer damit beste Arbeitsvoraussetzungen.
Natürlich
Das ist es, was Vinylfreunde so an diesem Medium lieben: Den natürlichen Sound der Schallplatte. Genau diesen liefert der TT-4 jetzt als wäre es das Normalste der Welt. Warm, natürlich, zugleich aber auch kontrolliert, variabel und nicht die Spur matschig oder wabbelig. Der Sound prescht nach vorn, wirkt aber nie überzogen oder klinisch. Und es knallt ordentlich! Wow, besser kann man sich heftigen Rock von Vinyl kaum Wünschen. Doch während die spielfreudige Art die eine Seite der Medaille ist, so sind die tonale Balance und Ausgewogenheit die andere. Dieser gehe ich jetzt mit Amy Winehouse und dem Album „Frank“ auf den Grund. Bevor es hier aber losgeht, fällt mir noch ein wichtiger Punkt auf: Steht der nächste Plattenwechsel an, genügt ein kurzer Dreh des Einschalt- und Geschwindigkeitsreglers auf der Oberseite des TT-4. Stelle ich diesen auf „Off“ trudelt die Platte vergleichsweise schnell aus.

Die gewünschte Geschwindigkeit wird über den Regler vorn rechts auf dem Chassis gewählt.
Ab in den Jazz-Keller
Deutlich schneller dreht der Teller anschließend aber wieder hoch. Liegt die neue Platte auf und stelle ich den Regler auf „33“, dauert es tatsächlich nur eine Umdrehung, bis die Platte ihre Sollgeschwindigkeit erreicht hat. Um auf 45 Umdrehungen pro Minute zu kommen, dauert es übrigens nur unwesentlich länger. Da hier aber eine LP aufliegt, ist der sanft schaltende Regler selbstverständlich nach links gerichtet, also auf „33“. „Know You Now“ ist einer der Titel, der mich anschließend am meisten beeindruckt. Neben den diversen Blasinstrumenten im Intro, die sofort Jazz-Keller-Atmosphäre schaffen, ist es das Schlagzeug, das den Takt angibt. Bevor die britische Ikone dann loslegt, sind vereinzelt schreiende Zuschauer zu hören. Uns zwar so, als würden sie sich irgendwo nah bei mir und nicht nahe der Lautsprecher aufhalten. Als Amy dann loslegt, steht das Klangbild festgetackert im Raum. Vorn mittig der Gesang, dahinter breit aufgestellt die Instrumentierung.
Exzellenter Phono-Vorverstärker
Dabei wartet der Argon mit einem straffen und knackigen Bassfundament auf. Das Erwartbare bestätigt sich dann erneut: In puncto Tiefbass muss sich der Vinylplayer nämlich auch nicht verstecken. „In My Bed“ scheint dem TT-4 hinsichtlich Agilität wie auch tonal ebenso auf den Leib geschneidert. Mitten und Höhen kommen erfrischend, zugleich aber auch mit der passenden Wärme. Dazu kommt der knackiger Grundton, der sich perfekt ins die groovende Szenerie einfügt. Die markante Stimme der Britin und die weiteren Instrumente klingen einfach natürlich und satt. Nennenswertes Rauschen konnte ich während meines Tests im Übrigens nicht vernehmen, was für den integrierten Phono-Vorverstärker spricht. Diesen empfinde ich nach wie vor als unschlagbares Pro-Argument für einen Plattenspieler, der sich an Vinyl-Ein- und Aufsteiger richtet. Theoretisch ließe sich der TT-4 somit sogar an aktiven Lautsprechern betreiben. Ein Punkt, der gerade Musikfreunden gefallen wird, die keine Lust mehr auf riesige HiFi-Türme haben.

Der Phono-Vorverstärker kann rückseitig aktiviert bzw. deaktiviert werden. Gleich nebenan: Das Anschlussfeld inkl. Masseklemme.
Fazit
Der TT-4 überzeugt auf mehreren Ebenen: Durch sein zeitlos-schickes Design, sein durchdachtes Konzept, den hochwertigen Tonarm, das wirklich gute Tonabnehmer-System und natürlich durch seinen integrierten Phono-Vorverstärker. Zu Style und Ausstattung kommt der Klang: Der Argon Audio spielt tatsächlich richtig gut. In meinem Test stellt er sich als spannender Allrounder dar, der die sanften Töne ebenso gut beherrscht, wie rockige Gitarrensounds und heftige Bassschläge. In Summe wird der dänischen Vinylplayer somit zur uneingeschränkten Empfehlung für Vinyl-Aufsteiger mit hohem Klanganspruch. Und für alle, die nach einem coolen und flexibel einsetzbaren Plattenspieler suchen, ohne die Wohnumgebung mit vielen HiFi-Bausteinen vollstellen zu müssen.
Test & Text: Roman Maier
Fotos: Simone Maier
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend
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Technische Daten
Modell: | Argon Audio TT-4 |
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Produktkategorie: | Plattenspieler |
Preis: | um 649,00 Euro |
Garantie: | 5 Jahre |
Ausführungen: | - Schwarz - Weiß - Walnuss - Mahagoni |
Vertrieb: | Argon Audio A/S Norager/DK www.argonaudio.de |
Abmessungen (BHT): | 420 x 142 x 355 mm (inkl. Haube) |
Gewicht: | - 7,2 Kg |
Prinzip: | - Brettspieler, riemenbetrieben |
Tonarm: | - 8,8 Zoll, Karbon |
Tonabnehmer: | - Ortofon 2M Red |
Geschwindigkeiten: | 33 ⅓ und 45 UpM |
Lieferumfang: | - TT-4 - Haube - Anleitung - externes Netzteil |
Ausstattung: | - integrierter Phono-Vorverstärker (ausschaltbar) - Ortofon 2M Red Tonabnehmer - Headshell mit Schnellverschluss - Cinchkabel - getönte Haube |
Pros und Contras: | + integrierter Phono Preamp + Karbon-Tonarm + Ortofon-Tonabnahmer 2M Red + exzellentes Preis-Leistungsverhältnis + hochwertige Anschlussbuchsen + sehr gute Verarbeitung + zeitlos-schickes Design + analoger, natürlicher Klang + satte, warme Bassperformance + dämpfende Füße |
Benotung: | |
Gesamtnote: | Highlight |
Klasse: | Oberklasse |
Preis-/Leistung | hervorragend |