Home » Tests » Röhrenvollverstärker Cayin CS-805A – Ein Fest für Augen und Ohren
16. August 2022von Volker Frech
RedakteurSpannendes Konzept: Cayin setzt im CS-805A auf die klangberühmte Leistungsröhre B300 – und verwendet sie doch nur als Treiber für die mächtige, Hochdynamik und Power bietende Endstufenröhre 805A. Damit verheißt dieser außergewöhnliche Single-Ended-Trioden-Verstärker eine klang- und kraftvolle Amplifikation höchster Güte – und bietet dazu noch amtliche Features.
„Wow“ – so lautet die spontane Reaktion der Kollegen, als wir den Cayin CS-805A zur ersten Begutachtung auf unseren Redaktionsschreibtisch hieven. Kein Wunder: Der CS-805A ist ein bildschöner, zugleich imposanter wie eleganter Röhrenverstärker. Natürlich setzt der Röhren-Spezialist Cayin auch bei diesem High-End-Amp die glimmenden Vakuum-Kolben gekonnt in Szene. Das haben wir ja bereits beim Verstärker MT-35MK2 BT oder beim Kopfhörer-Verstärker HA-6A genossen. Hier jedoch präsentiert sich ein besonders beeindruckendes Röhren-Sextett. Insbesondere die mächtigen Endstufen-Kolben ziehen die ehrfürchtigen Blicke auf sich. Durch die nicht minder monumentalen Umspanner, die als Trafo-Türme hinter den Röhren aufragt, wirkt das gesamte Ensemble stimmig und harmonisch. Dazu trägt auch das gelungene Design bei: Cayin hat den Verstärkerkorpus mit einer herrlichen Lackierung in Dunkelblau-Metallic veredelt. Im Licht funkeln geradezu die feinen Goldperlen. In diesem Finish sind auch die Übertrager-Kappen gehalten – und ebenso der abnehmbare Gitterkorb. Das alles resultiert in einem überaus gelungenen Auftritt.
Attraktive Front mit Kopfhörer-Anschluss
Diesem Gehäuse ist nun eine ein Zentimeter starke, schön gebürstete und eloxierte Aluminium-Platte als Front vorgesetzt. Unser Testmodell ist in Silber gehalten, alternativ wird die Stirnseite auch in Schwarz realisiert. So oder so: Die Front ist attraktiv und übersichtlich gestaltet. Sie beherbergt zuerst den An/-Aus-Schalter, gefolgt von der Anschluss-Buchse für einen Kopfhörer. Das ist gleich das erste Zusatz-Feature des CS-805A. Diesen Ausgang speist keine separat-spezielle Kopfhörer-Verstärkerstufe, stattdessen wird hier das Endstufensignal in angepasster Signalstärke ausgegeben. Mit diesem puren Röhrensound sollen sich die meisten Kopfhörer betreiben lassen. Zentral und auch aufgrund seiner Größe prominent ist der Pegel-Steller. Sein Aluminiumring ist vorderseitig mit einer schwarzen Blende bedeckt, die wiederum eine leuchtende Strichanzeige zur Orientierung birgt. Der Lautstärke-Regler besitzt eine wunderbar geschmeidige Gängigkeit. Kein Wunder: Dahinter agiert ein Top-Potentiometer des bestens beleumundeten Herstellers Alps. Im gleichen Design ist der rechts positionierte, gut rastende Quellwahlschalter gehalten. Den gewählten Input indiziert eine Reihe von LED.
Inputs und Klang-Wahl per Fernbedienung
Der CS-805A ermöglicht den Anschluss von drei Line-Pegel-Zuspielern. Zudem bietet er einen Pre-In. Hier wird eine externe Vorstufe oder ein AV-Receiver angeschlossen. Dann agiert der CS-805A als reine Endstufe, es wird also auch die Lautstärkeregelung umgangen. So lässt sich der Verstärker auch in ein Home Cinema-Setup mit AV-Receiver integrieren. Mit diesem Feature erhöht der puristische CS-805A seine Vielseitigkeit. Die Quellenwahl und die Lautstärkeregelung kann man am Verstärker selbst vornehmen – oder alternativ über die Fernbedienung. Cayin liefert zum CS-805A einen ebenfalls in Aluminium realisierten, edel anmutenden und geschmeidig in der Hand liegenden Infrarot-Befehlsgeber. Er bietet auch exklusive Zusatzfunktionen: zum einen die Stummschaltung, zum anderen eine Veränderung des Klangcharakters über die „nFB“-Taste. „nFB“ steht für „negative Feedback“ und bezeichnet die Gegenkopplung der Verstärkerschaltung. Sie kann auf „ 0 dB“ oder „-3 dB“ gesetzt werden. Dies verändert den Klangcharakter laut Cayin von „offen, flüssig, mit viel Details“ hin zu „sanft, präzise und kontrolliert“.
Spannendes Verstärker-Konzept
Damit sind wir schon bei der Verstärkerschaltung und den dafür verwendeten Röhren. Hier setzt Cayin auf ein spannendes Konzept. Es fängt aber erst mal ganz klassisch an: In der Eingangs-Stufe agiert für die Vor- und Spannungsverstärkung eine Doppeltriode vom Typ 6SN7, die durch ihren Einsatz in Audio-Verstärkern bekannt worden ist. Sie gibt sich schon durch den Zusatz „WE“ als Replikat einer Röhre von Western Electric zu erkennen – Glimmkolben dieses US-Spezialisten gelten als Goldstandard. Auf diese WE6SN7 folgt nun die vielleicht beliebteste HiFi-Röhre der Welt: Die 300B ist führ ihren Wohlklang legendär und wird deshalb in zahllosen Trioden-High-End-Amps für die Endstufenverstärkung gewählt. Im CS-805A hingegen kommt diese superbe Röhre nur in der Treiberstufe zum Einsatz. Wie bitte? Dipl.-Ing. Stefan Noll vom deutschen Cayin-Vertrieb erklärt den Sinn: Bei aller klanglichen Exzellenz liefert die 300B nur eine überschaubare Leistung. Als Treiber für eine nachfolgende Endstufenröhre hingegen….
Reinste Verstärkung dank Single-Ended-Schaltung und Class A-Betrieb
… kann die 300B gleich zwei Meriten vollbringen: Zum einen entfaltet sie auch hier ihren geschätzten Klangcharakter und sorgt insbesondere für einen schönen Mittelton. Zum anderen hat sie genügend Kraft, um als Stromtreiber für die nachfolgende Endstufe zu agieren. Hier amplifiziert nämlich die imposante 805A. Diese audiophile Leistungstriode ist allein aufgrund ihrer Größe beeindruckend. Direkt nach ihrem Einschalten flößt sie auch mit ihrer immensen Leuchtkraft und hernach mit ihrer beträchtlichen Hitzeausstrahlung Ehrfurcht ein. Akustisch ist diese speziell für HIFI-Anwendungen entwickelte Endstufen-Triode für ihre herausragende Dynamik berühmt. Zudem ist die 805A dermaßen potent, dass sie dem CS-805A eine Leistung von satten 50 Watt ermöglicht – im Single-Ended-Betrieb. Dies ist der sauberste aller Verstärkerschaltungen: Eine einzige Röhre übernimmt die Verstärkung des kompletten Musiksignals. Dabei agiert die Röhre ausschließlich im Class A-Betrieb, also in dem Bereich, in dem sie linear verstärken kann. Diese bruchlos-kontinuierlich-lineare Verstärkung gilt Audiophilen als A und O der Amplifikation.
Bias-Abgleich und Hum-Balance-Optimierung
Dafür muss die Röhre allerdings auf einen bestimmten Arbeitspunkt eingestellt werden. Dabei fließt schon ohne Musik im Leerlauf ein nennenswerter permanenter Ruhestrom. Das ist generell die Kehrseite der klanglich superben Single Ended-Schaltung im Class A-Betrieb: die Verlustleistung ist immens, der Wirkungsgrad also lausig. Um diesen Ruhestrom optimieren zu können, bietet der CS-805A separat für jede Endstufenröhre eine Bias-Einstellmöglichkeit: Per Trimm-Potentiometer und mit einer Anzeige, die durch einen Kipp-Taster aktiviert wird, erreicht man eine perfekte Ansteuerung jeder Röhren und zudem einen sauberen Abgleich beider Kanäle. Zusätzlich hat der Verstärker auch einen sogenannten Hum-Balance-Regler. Mit diesem Trimm-Poti kann die Treiberröhre nach Gehör so eingepegelt werden, dass sie möglichst wenig brummt. Ein geringes Brummen liegt nämlich in der Natur der 300B: Als direkt geheizte Röhre agiert ihre elektronenspendende Kathode, die direkt im Signalweg liegt, zugleich als Heizfaden, der mit Wechselspannung betrieben wird. Das dadurch hervorgerufene Brummen minimiert man per Symmetrierung mit dem Hum-Balance-Regler.
Puristische Schaltung mit Soft-Start-Feature
Zu diesen segensreichen Features kommt eine weitere meritenreiche Funktion: der Soft Start. Er sorgt für ein sanftes Einschalten und Erwärmen der Röhren. Das schont die Glimmkolben und verlängert ihre Lebensdauer erheblich. Darum sollte man die knappe halbe Minute, die der Amp sich für die Einschaltprozedur gönnt, nicht als verlorene Zeit betrachten, sondern als Investition in die Zukunft. Trotz all dieser Features zeichnet den CS-805A eines aus: Sein Schaltungsaufbau steht dem Verstärkungsprinzip in puncto Purismus in nichts nach. Die nur drei Röhren pro Kanal verstärken mit dem geringstmöglichen Bauteileinsatz. Dadurch minimiert sich auch der Einfluss der Schaltung auf das Musiksignal. Die Bauteile sind durchweg von ausgezeichneter Qualität und auf kürzestmöglichem Weg überwiegend in amtlicher Punkt-zu-Punkt-Verdrahtung verbunden. Das verrät ein Blick auf die aufgeschraubte Unterseite des Verstärkers. Hier sieht man auch prominenter die Porzellansocke, in die die Röhren eingesteckt sind. Gerade wegen der extrem heiß werdenden 805er-Endstufenröhren ist das geradezu ein Gebot.
Imposante Trafo-Trias
Sichtbar und doch verborgen sind drei weitere Qualitätskomponenten: die imposanten Trafos, die sich hinter den Röhren auftürmen und einen Gutteil des Verstärkergewichts von 36 Kilo ausmachen. Gerade die Güte der Ausgangsübertrager, die abschließend der Kopplung mit den Lautsprechern dienen, ist letztlich entscheidet für die Klangqualität – Röhren hin oder her. Cayin besitzt hier eine hochgradige Expertise. Sowohl der Ringkern-Netztrafo als auch die EI-Ausgangsübertrager sind selbstentwickelt und gefertigt. Die Umsetzer werden schließlich in einer Kunstharz/Quartzsand-Mischung vergossen. Dadurch sind diese notorisch vibrierenden und hierdurch Brummen erzeugenden Komponenten seismisch stillgelegt. Auch ihre Größe ist kein Selbstzweck: Beim Netzteil ist die Potenz des Trafos ausschlaggebend für die Lieferfähigkeit der Stromversorgung und damit für die Leistungsfähigkeit des Verstärkers. Gerade der Class-A-Betrieb mit hohem Ruhestrom verlangt auch ein hochrobustes Netzteil. Bei den Ausgangsübertragern wiederum sorgt der aufwändige Aufbau für eine große Übertragungs-Bandbreite. Auch diese Umsetzer müssen aufgrund der Single-Ended-Schaltung und der Leistungsstärke der 805A hochbelastbar sein.
Der Cayin CS-805A in der Praxis
Wir kombinieren den CS-805A mit unserer Audio Physic Midex. Sie ist als Vier-Ohm-Lautsprecher ausgewiesen, also nutzen wir zuerst auch die Vier-Ohm-Abgriffe des Röhrenverstärkers. Alternativ bietet er Anschlüsse für Acht-Ohm-Schallwandler. Nach dem Einschalten wächst die Ehrfurcht vor der Endstufenröhre: Mit ihrem lumenstarken Aufleuchten und einem kurzen Geräusch, das als Vorlage für Luke Skywalkers Laserschwert dienen könnte, nimmt der Verstärker den Betrieb auf. Erst durchläuft er den röhrenschonenden Soft Start, dann schalten Relais die Signalwege sauber und sicher frei – dieses Klacken ist ein beruhigendes Geräusch für unsere Ohren. Apropos Geräusch: Der deutsche Vertrieb hat Bias und Hum Balance bereits optimal eingestellt. Wer im Leerlauf jetzt noch ein ganzes leichtes Brummen hört, hat sein Ohr nah am Lautsprecher, den Verstärker mindestens ein Drittel aufgedreht und damit bereits einen Pegel eingestellt, der deutlich über der Zimmerlautstärke liegt. Das merken wir, als wir nach diesem Check auf dem Sofa sitzend die Musik starten.
Die 805 als Meisterin der Dynamik
Wir haben Boz Scaggs‘ Version des Neil Young-Klassikers „On The Beach“ aufgelegt. Die Nummer beginnt instrumental mit einem ansatzlosen Einsatz der Band – und wir zucken unwillkürlich zusammen, denn gerade der Bassdrum-Tritt von Jim Keltner und der Basston von Willie Weeks haben eine unvermittelte Kraft. Wir kennen die Nummer nun wirklich gut, und trotzdem sorgt dieser aus dem nichts kommende Start für eine überaus angenehme Verblüffung. Es braucht nur wenige Takte – und dann ist klar: Die 805 bekräftigt in diesem Verstärker, für den sie quasi Namenspatronin ist, abermals ihren Ruf als Meisterin der Dynamik. Bei Jim Keltners Drumset, das er dezent-banddienlich, aber mit Finesse spielt, erweist sich insbesondere die Snare als Offenbarung: trocken und präzise, peitschend und mit Punch gerät jeder Schlag zum Hieb. Wow! Dazu kommt ab und an ein fulminanter Schlag auf die Stand-Tom, der ebenfalls mit jedem Schlag ein Schmunzeln in unser Gesicht zaubert.
Klarheit und Reinheit
Dazu lässt Keltner in lässigen Achteln die Hi-Hat durchlaufen. Wir hören jede kleinste Abstufung im Anschlag dieser beiden Metallbecken – herrlich, wie fein der CS-805A diese Nuancierungen abbildet. Völlig im Einklang mit dem Drums spielt der Bass. Das liegt einerseits daran, dass Jim Keltner und Willie Weeks eingespielte Asse und gefragte Session-Musiker sind. Andererseits präsentiert uns der CS-805A die Musik derart stimmig und selbstverständlich, dass sich umgehend eine absolute Entspanntheit einstellt. Wir rutschen immer behaglicher und tiefer ins Sofa. Dazu trägt auch die Klarheit und Reinheit der Wiedergabe bei: Die Orgel, die mit ihren flächigen Sounds und den Akkord-Ajoutierungen den Song würzt, die unverzerrte E-Gitarre, die mit schön silbrigen Mehrklängen den Song veredelt, die angezerrte E-Gitarre, die den Gesang mit solistischen Ergänzungen umspielt, schließlich die Stimme von Boz Scaggs: Alles erscheint als harmonisches Ganzes, alles ist mühelos in jeder Nuance erlebbar, alles erklingt mit einer herrlichen Freiheit und Offenheit.
Frische und Vitesse im „0 dB“-Modus
Wir haben den Verstärker bislang mit der „0 dB“-Gegenkopplungseinstellung gehört. Nun wechseln wir mal zu „-3 dB“. In diesem Modus soll der Verstärker ja „sanft, präzise und kontrolliert“ klingen. Ja, das kann man so nennen, wir erleben es aber eher als „angezogene Handbremse“. In der „0 dB“-Einstellung hingegen sind die Frische und die Vitesse, die mit der stimmig-entspannten Wiedergabe einhergehen, direkt wieder da. Das bestätigt sich im weiteren Test auch bei verschiedensten Genres von Klassik bis Electro. Bei der „Libiamo“-Arie aus Verdis „Traviata“ entfalten die Pauken im Tutti so erst richtig ihrer Wumms. Auch die Streicher-Striche der Geigen, Bratschen und Celli glänzen so mit ihrer schönen Griffigkeit und Kernigkeit. Bei Trentmoellers „The Forest“ liefert die „0 dB“-Einstellung erst so richtig den Druck, die Dynamik und die Offenheit, die diese Musik zum beeindruckenden Klang-Kosmos machen. Für uns ist ganz klar der „0 dB“-Modus der Favorit.
Offenheits-Plus an acht Ohm
Als nächstes wechseln wir ausgangsseitig den Abgriff und schließen unsere Lautsprecher an die Acht-Ohm-Klemmen des Verstärkers an. Auch das macht einen Unterschied: Der CS-805A gewinnt abermals an Frische und Offenheit. Bei Trentmoeller haben die vielfachen Geräusch-Einsprengsel nun eine noch größere Ohrkitzler-Qualität. Zudem erscheint selbst das Soundfundament der Synthies druckvoller. Bei Verdis Trinklied kommt das Plus an Offenheit und Spritzigkeit der Präsens aller Beteiligten zugute. Anja Harteros als Violetta und Piotr Beczała als Alfred haben bei ihrem gesanglichen Necken ein größere physische Gegenwärtigkeit. Die Bühne wirkt geräumiger, der hinten in der Szenerie postierte Chor kommt noch freier zur Geltung, auch das zuprostende Gläseranstoßen im Hintergrund ist nun noch besser in Szene gesetzt. Dies alles bestätigt sich mit anderen Lautsprechern – etwa beim fein-schlanken Kompaktlautsprecher Pythagoras Eta 5c, dem im Zusammenspiel mit dem CS-805A zudem ein amtlich-voluminöses Fundament gelingt, oder die relativ kleinen, aber absolut groß aufspielenden Standlautsprecher Spendor D7.2.
Intensität und Entspannung – auch per Kopfhörer
Damit erweist sich der CS-805A als unkritisch im Zusammenhang mit verschiedensten Lautsprechern. Zugleich bleiben trotz wechselnder Schallwandler seine Markenzeichen gewahrt: Die tolle Dynamik, die kraftvolle Verstärkung bis in den Bass, die absolut reine, stimmige und entspannte Wiedergabe – und insbesondere bei Stimmen und Solo-Instrumenten eine herrliche Attraktivität und Präsenz. Damit bietet der CS-805A zugleich Intensität und Entspannung. Das bleibt auch so, als wir den Verstärker zum Abschluss über seinen Kopfhörerausgang betreiben. Ihn speist ja keine zusätzliches Kopfhörerverstärker-Modul. Statt dessen liegt das gleiche Signal an wie an den Lautsprecher-Ausgängen, nur halt passend abgedämpft. Klappt das? Allerdings! Wir erleben auch über diesen Weg eine wunderschöne Wiedergabe: Wir haben unseren Focal Beryllium angeschlossen – und diese Kombination funktioniert richtig gut: Der Kopfhörer bietet eine tolle Brillanz und Auflösung, der CS-805A liefert einen reinen, klaren, runden Röhrenklang. So begeben wir uns nun noch einmal „On The Beach“ und erleben wieder diese intensive Entspannung.
Fazit
Cayins Konzept ist komplett aufgegangen: Im CS-805A kommt die wohlklingende Leistungsröhre B300 als Treiber für die imposante Endstufenröhre 805A zum Einsatz – und mit dieser spannenden Kombination legendärer Röhren liefert der Single-Ended-Trioden-Verstärker im Class-A-Betrieb eine herausragende Wiedergabe. Sie ist ungemein klar und detailreiche, wartet mit toller Frische und Lebendigkeit auf, bietet reichlich Druck und immense Dynamik – und punktet bis runter in den Bass mit satter Kraft. Hinzu kommt die für Röhrenverstärker typische Stimmigkeit und Selbstverständlichkeit sowie eine besonders attraktive Wiedergabe von Stimmen und Solo-Instrumenten. In Summe ergibt das ein Hörerlebnis mit einer perfekten Symbiose aus Intensität und Entspannung. Dabei bietet der CS-805A trotz puristischer Schaltung amtliche Features wie Bias-Abgleich und Hum-Balance-Trimmer für die optimale Performance, Gegenkopplungswahl für die Veränderung des Klangcharakters, Pre-In und Kopfhörer-Ausgang. Dazu ist der CS-805A mit seinem Röhrensextett auch eine optisch eine Augenweide – und so veranstaltet dieser Verstärker ein Fest für Augen und Ohren.
Test & Text: Volker Frech
Fotos: Branislav Ćakić
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: sehr gut
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Technische Daten
Modell: | Cayin CS-805A |
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Produktkategorie: | Vollverstärker |
Preise: | 6.400,00 Euro |
Garantie: | - Verstärker: 3 Jahre (nach Registrierung) - Röhren: 1 Jahr |
Ausführung: | - Front: Silber, Schwarz - Gehäuse, Übertrager-Abdeckungen, Käfig: Dunkelblau-Metallic |
Vertrieb: | Cayin Audio Distribution GmbH, Glashütten-Schlossborn Tel.: +49 6174 9554412 www.cayin.de |
Prinzip: | Röhrenvollverstärker, Single-Ended, Class A (mit Bias-Einstellung und Über-Alles-Gegenkopplung) |
Abmessungen (HBT): | 240 mm x 420 mm x 389 mm |
Gewicht: | 36,1 kg |
Eingänge: | 3 x Line unsymmetrisch (Cinch) 1 x Pre-In unsymmetrisch (Cinch) |
Eingangsempfindlichkeit: | - Line-In: 300 mV (Herstellerangabe) - Pre-In: 1.300 mV (Herstellerangabe) |
Eingangsimpedanz: | 100 kΩ (Herstellerangabe) |
Ausgänge: | 1 x Kopfhörer unsymmetrisch (Klinke, 6,35 mm) 1 x Lautsprecher (2 Abgriffe für 4 Ω und 8 Ω) 1 x Kopfhörer unsymmetrisch (Klinke, 6,35 mm) |
Ausgangsleistung: | 2 x 50 W (Herstellerangabe) |
Ausgangsimpedanz: | 4Ω, 8Ω (Herstellerangabe) |
Röhren: | - Spannungsverstärkerstufe: 2 x 6SN7 - Treiberstufe: 2 x 300B - Endstufe: 2 x 805A |
Frequenzbereich: | 20 Hz - 35 kHz (-3dB) (Herstellerangabe) |
Klirrfaktor: | 0.5% (1 W / 1 kHz; 5% unter Nennleistung) (Herstellerangabe) |
Geräuschspannungsabstand: | 93 dB (Herstellerangabe) |
Stromverbrauch (max.): | 450 W (Herstellerangabe) |
Lieferumfang: | - Cayin CS-805A - Gitterkorb (aufsteckbar) - Netzkabel (1,5 m) - Handschuhe - Bedienungsanleitung (Englisch) |
Pros und Contras: | + exzellente Dynamik + hochtransparente, detailreiche, Abbildung + kraftvoll-voluminöse und zugleich stimmig-entspannte Wiedergabe + Pre-In für den Anschluss einer externen Vorstufe + Kopfhörer-Ausgang + Hum-Balance-Trimmer zur Einpegelung der Treiberröhren + Softstart-Funktion und Hochspannungsverzögerung zur Röhrenschonung + Bias-Trimmer für Endstufenröhren + Anzeige zur Bias-Justage + Klangcharakter änderbar über Veränderung der negativen Gegenkopplung zw. 0 und -3dB + Fernbedienung (speichert letzten Betriebsstatus des Geräts) + attraktives Design + sehr gute Verarbeitung - schaltungsbedingt hoher Stromverbrauch und starke Hitzeentwicklung |
Benotung: | |
Klang (60%): | 97/100 |
Praxis (20%): | 96/100 |
Ausstattung (20%): | 98/100 |
Gesamtnote: | 97/100 |
Klasse: | Referenzklasse |
Preis/Leistung: | sehr gut |
Getestet mit: | - SACD-Player: Oppo UDP-203 - Signalkabel: Viablue NF-S1 Stereo Cinch - Lautsprecherkabel: Viablue SC-6 Single-Wire |