Home » Tests » Elac Debut ConneX DCB41 – audiophile Vollversorgung für die moderne HiFi-Wiedergabe
2. November 2022von Roman Maier
Inhaber/GeschäftsführerDie Elac Debut ConneX DCB41 nehmen wenig Raum in Anspruch, sind zeitlos gestylt und randvoll ausgestattet. So beweist sich das Setup als audiophile Vollversorgung für den modernen Wiedergabe-Anspruch. Dank Sub-Out und Phono-Vorverstärker hat sie viel mehr zu bieten, als die meisten Mitbewerber. Und auch klanglich spielt sie viel größer auf, als es die kompakten Abmessungen erwarten lassen.
Aktiv-Lautsprecher sind in. Diese Popularität ist schnell nachvollziehbar. In vielen Fällen ist es so, dass der Wohnraum möglichst frei von sichtbarer HiFi-Technik bleiben soll. Also sind bevorzugt wenig ausladende und möglichst kabelarme Lösungen gefragt. Hier kommen dann kompakte Aktiv-Lautsprecher ins Spiel. Moderne Systeme sind zudem für die kabellose Zuspielung vorbereitet und haben auch den benötigten Verstärker gleich an Bord. Dieser integrierte Amp hat einen weiteren Vorteil, der dem Klang zugute kommt: Er ist ideal auf die vorhandene Lautsprechertechnik abgestimmt.
Es gibt aber noch einen weiteren wichtigen Punkt: Moderne Systeme sind nämlich sowohl für die Musikreproduktion, wie für TV- und Heimkino-Wiedergabe vorbereitet. In vielen Wohnräumen stehen entsprechende Setups deshalb gern direkt auf dem Sideboard beim Fernseher. Die brandneue Debut ConneX DCB41 der Audio-Spezialisten von Elac erfüllt all diese Anforderungen. Ganz nebenbei bringt das Setup dazu noch einige Features mit, die selbst anspruchsvollste HiFi-Fans überraschen wird.
Anschlüsse satt
Wenn Elac etwas anfasst, ist man konsequent. Das gilt schon für die Verpackung. Die beiden Lautsprecher kommen in einer sehr kompakten Box, die etwa dem Volumen eines Kartons für Herrenschuhe entspricht. Öffnet man diese Kartonage, wird zuerst die bedruckte Abdeckung sichtbar. Sie skizziert, wie vielfältig sich die Debut ConneX einsetzen lässt. Direkt darunter befindet sich dann das Zubehör. Dieses besteht aus Netzkabel, HDMI-Leitung, Lautsprecherkabel, Anleitung, klebbaren Gummifüßchen und einer Fernbedienung. Egal ob man die kleinen Aktivlinge also am Fernseher, am Festrechner oder solo ins Wohnzimmer stellt, es ist alles dabei, damit man sofort loslegen kann. Das mache ich dann auch und verbinde die Elacs zunächst via Bluetooth mit meinem iPhone. Alternativ stellt der Master der Debut ConneX aber auch noch je einen HDMI- und USB-Port, einen optischen Digitaleingang und einen Phono-Eingang inklusive Masseklemme zu Verfügung. Heisst, hier ist sogar ein Vorverstärker für den Anschluss eines Plattenspielers integriert.
Musik liegt in der Luft
Der Bluetooth-Verbindungsaufbau könnte einfacher kaum sein. Sind die Lautsprecher aufgestellt und mit Strom versorgt, genügt ein Druck auf die Taste mit dem Bluetooth-Symbol auf der Fernbedienung. Unmittelbar danach geben sich meine Testgäste als „Elac DCB41“ in der Liste der verfügbaren Bluetooth-Partner zu erkennen. Anschließend reicht ein Fingertipp, damit sich Lautsprecher und Smartphone konnektieren. Für meinen ersten Test öffne ich dann meine Qobuz-Playlist und erwähle die Melissa Etheridge-Hymne „Like The Way I Do“. Die unverkennbare Gitarre baut zunächst die Bühne auf. Um diese perfekt darzustellen, spiele ich ein bisschen mit der Winklung der beiden etwa 1,50 Meter voneinander entfernt stehenden Lautsprecher. Zunächst stelle ich die beiden Debut ConneX parallel zueinander auf. Anschließend drehe ich sie immer weiter nach innen ein, wobei sich das Klangbild immer intensiver aufbaut. Die für meinen Geschmack richtige Aufstellung erreiche ich letztlich, als die Elacs fast vollständig auf mich ausgerichtet sind.
Effektiv & aktiv
Ich führe das auf die effektive Schallführung zurück, in dessen Mitte der 19 Millimeter durchmessende Hochtöner thront. Eine clevere Konstruktion, denn durch die gezielte Führung lassen sich höhere Schallpegel erreichen, ohne dass viel Energie aufgewendet werden muss. Ein Punkt, der gerade bei kompakteren Lautsprechern Sinn ergibt. Mit dem direkt darunter platzierten Tief-/Mitteltöner komplettiert sich die Chassis-Technik. Dieser misst 11 Zentimeter im Durchmesser und ist mit einer Polypropylen-Membran bestückt. Eine Kombination, die Schnelligkeit und einen gewissen Punch im Grundton erwarten lässt. Den erwarte ich übrigens speziell von Aktiv-Lautsprechern. Der Grund dafür ist einfach, schließlich ist diese Art von Schallwandlern mit Verstärkern ausgestattet, die ideal auf die Lautsprechertechnik abgestimmt sind. In diesem Fall handelt es sich um 50 Watt leistende Endstufeneinheiten. Der Plural ist bewusst gewählt, denn der Master hat gleich zwei davon an Bord. Eine für sich selbst und eine für den mittels Lautsprecherkabel verbundenen Slave.
Punchiger Grundton
Doch nach diesem Technik-Exkurs zurück zum Klang. Nach der finalen Ausrichtung stehen die Stimme der US-Amerikanerin und die Gitarre mittig vor mir. Rechts dahinter eine zusätzliche E-Gitarre und dahinter das Schlagzeug. Die Bühnenabbildung funktioniert also schonmal ziemlich gut. Was ebenfalls super funktioniert ist die Stimmreproduktion. Die leicht kratzige Stimme der Künstlerin wird deutlich reproduziert. Meine Erwartungen an den Oberbass werden ebenfalls erfüllt. Der puncht ordentlich und sorgt so für die benötigte Dynamik, die diesen Song auszeichnet. Das ist schon ziemlich gut – speziell, wenn man die kompakten Abmessungen meiner Testgäste berücksichtigt. Mit Joss Stone und „Fell In Love With A Boy“ erwähle ich dann ein Stück, in dem es etwas ruhiger, dafür aber auch voluminöser zur Sache geht. Auch jetzt wird die Bühne sofort sauber gestaffelt. Ausserdem macht sich besagtes Volumen vor mir breit. Ich erlebe einen wunderbar detailliertes Klangbild mit einer schönen Feinzeichnung.
Laut und dynamisch
Wie imposant die Bühne aber tatsächlich dargestellt wird, wird so richtig deutlich als die Background-Sängerinnen einsteigen. Jetzt erstreckt sich das weiterhin geschlossene Klangbild deutlich über die Standorte der beiden Lautsprecher hinaus. Dazu kommt der wunderbar definierte Bass. Wie erwartet, übertreiben es die Elacs diesbezüglich nicht. Der Bass ist da, straff und bei Bedarf auch voluminös. Zu nervigem Gewummer neigen die DCB41 aber glücklicherweise nicht. Auch nicht nach der deutlichen Pegelerhöhung. Das funktioniert übrigens ebenfalls richtig gut. Bis zur vielbeschriebenen Zimmerlautstärke spielen die Elacs absolut unaufgeregt und mit ordentlich Zug und Dynamik. Erst als ist diesen Wert deutlich überschreite, kommt das System langsam an seine Grenzen. Für die Wohnzimmer- oder Kellerparty reicht die Leistung meiner Testgäste aber ganz locker aus. Übrigens: Die Elacs lassen sich gleich über drei Wege in der Lautstärke justieren: Per Handy, via Fernbedienung und über einen Regler auf der Rückseite des Masters.
Via USB in Studioqualität
Ok, Bluetooth funktioniert schonmal gut. Und, ebenso wichtig, auch über den gesamten Testzeitraum unterbrechungsfrei. Selbst als ich den Raum verlasse und mich mit meinem Handy in der Hand zwei Räume weiter aufhalte, läuft die Musik störungsfrei weiter. So muss das sein. Nach diesem Test geht es dann mit Musik vom Festrechner weiter, die via USB an meine Testgäste übertragen wird. Über diesen Weg ist sogar die Übertragung von Files in Abtastraten von bis zu 96 Kilohertz möglich. Nachdem die Kabelverbindung steht, rufe ich die Audioeinstellungen meines Computers auf. Automatisch wird mir hier dann auch schon „Elac DCB41“ als verfügbares Gerät für die Tonausgabe angeboten. Was ebenfalls praktisch ist: Die Lautstärke lässt sich jetzt auch bequem über die entsprechenden Buttons auf der Computertastatur vornehmen. Klanglich legen die Elacs per USB-Verbindung dann übrigens sogar noch einen drauf – auch ohne, dass die Datei in Studioqualität vorliegen muss.
Mehr Präsenz
In identischer Güte wiedergegeben, klingt der eben erwähnte Joss Stone-Titel plötzlich körperhafter und fülliger. Die Musik scheint präsenter und wärmer. Das schlägt sich in einer gemütlicheren Atmosphäre nieder. Selbstverständlich ohne, dass der Sound zu aufgedickt oder „wolldeckig“ klingt. Dazu kommen ein sauberer, straffer Bass und eine erneut sehr gute Struktur der Bühne. Mit „Tippa My Tongue“ von den Red Hot Chili Peppers bestätigt sich der gute Höreindruck: Auch hier ist es zunächst die Darstellung des Grundtons, der nach wenigen Augenblicken unter die Haut geht. Jetzt ist der Bass drahtig, zugleich aber auch federnd, was den Rhythmus angibt. Drumherum Gitarren und Schlagzeug und über allem schwebend die markante Stimme Anthony Kiedis`. Ein Sound der geradezu einlädt lauter aufzudrehen. Das mache ich auch und ich werde ein weiteres Mal überrascht. Jetzt nämlich lässt sich die eben erwähnte Zimmerlautstärke deutlich weiter überschreiten, bevor die Debut ConneX an ihre Grenzen stoßen.
Markenklang? Nix da
Bitte nicht falsch verstehen. Die Elacs können in Sachen Volumen, Agilität und Lautstärke natürlich nicht mit großen Lautsprechern wie der zuletzt von uns getesteten Concentro S 509 mithalten. Gemessen an ihrer Kompaktheit spielen sie aber unglaublich souverän und „groß“ auf. Aus meiner Sicht sind sie diesbezüglich die Ideallösung für alle, die nach einem kompakten Musiksystem für die Studentenbude, fürs Jugendzimmer, den Partykeller oder kleinere Wohnzimmer suchen. Einen weiteren Beweis dafür finde ich, als ich „Turn The Page“ Metallica aus meiner Playlist erwähle. Die ersten Gitarrenklänge klingen sauber und frei von jedem Markenklang. Fast schon steril stimmen sie auf das 1998 veröffentlichte Bob Seger-Cover der US-Amerikaner ein. Als die zweite Gitarre und James Hetfield einsteigen, baut sich sofort die breite Bühne vor mir auf. Die Hi-Hat und das Becken sorgen für Spritzigkeit, klingen aber nicht zu hell oder gar aufdringlich, während der Grundton auch hier den Rhythmus angibt.
Schallplatte geht auch
Zugleich steht die unverkennbare Stimme des Metallica-Frontmannes fest und mittig in der Instrumentierung. Dieses wirklich gute Zusammenspiel aller Einzelheiten und das erstaunliche Klangvolumen lassen sofort reichlich Hörspaß aufkommen. Grund genug mal unseren Elac Miracord 60 anzuschließen, um zu hören, was der integrierte Phono-Vorverstärker der DCB41 so kann.
Mit Simply Reds Album „A New Flame“ geht es aber eher um die sanften Töne – und um Feindynamik. Die ist im Titelsong und speziell beginnend mit den ersten Klaviertönen reichlich vorhanden. Mit ihnen baut sich auch sofort der unverkennbare Sound der britischen Kultband auf. Erstklassig arrangiert, kommen Schlagzeug, Gitarre und die unverkennbare Stimme Mick Hucknalls hinzu. Die steht wie festgenagelt vorn zwischen den Lautsprechern, während sich die Instrumentierung in merklicher Tiefe hinter dem Frontmann aufstellt. Noch einen Tick mehr als die wirklich gute Staffelung beeindruckt allerdings, wie luftig leicht die Debut ConneX in diesem Song aufspielt.
Detailtreue & Spielfreude
Daraus schließe ich zwei Dinge: Zum einen scheint das Elac Aktiv-Duo wirklich gut abgestimmt. Beispielsweise gehen Mittel- und Hochton perfekt ineinander über, was sich speziell in der Stimmreproduktion und den immer wieder auftretenden Klaviereinsätzen zeigt. Erneut absolut frei von Überhöhungen oder Überkolorierung. Zum anderen ist die fast vollständig auf den Hörplatz eingerichtete Aufstellung offensichtlich die richtige Wahl. Aufgrund dieser beiden Facts macht mir die Wiedergabe schnell so richtig Spaß. Verantwortlich dafür ist hier aber auch der erneut agile Grundton. Drahtig-warm, ohne aufzudicken und ohne zu verschmieren, wird dieser absolut realistisch dargestellt. So entsteht eine detailtreue, spielfreudige und packende Performance, die die vom Künstler gewollte Atmosphäre sehr schön in unseren Hörraum transportiert. Dabei ist der Sound weder klinisch, noch ist er roboterhaft. Er ist auch nicht vollkommen, aber er macht jede Menge Spaß. Und das ist es doch, worauf es beim Musikhören in allererster Linie ankommt.
Fazit
Kompakten Aktiv-Lautsprechern wird im Allgemeinen nicht viel zugetraut. In diesem Fall absolut zu unrecht. Die Elac Debut ConneX DCB41 verbindet nämlich das Beste aus verschiedenen Welten. Die vielfältigen Anschlussmöglichkeiten lassen die Zuspielung vom Fernseher, Streamer Smartphone oder vom Laptop zu. Dabei beansprucht das Duo wenig Raum im Wohnzimmer, klingt aber trotzdem wie ein amtliches HiFi-Setup. Egal ob von Bluetooth, USB oder Plattenspieler, die ConneX spielt ausgeprägt ehrlich, agil und neutral. All diese Fähigkeiten machen die Debut ConneX zur audiophilen Vollversorgung auf dem Sideboard, im Jugendzimmer, Partykeller oder im Büro. Gemessen an der Ausstattungsvielfalt und der wirklich guten Performance ist das DCB41-Set ein absoluter Preistipp!
Test & Text: Roman Maier
Fotos: Branislav Ćakić
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: hervorragend
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Technische Daten
Modell: | Elac Debut ConneX DCB41 |
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Produktkategorie: | Kompaktlautsprecher, aktiv |
Preis: | ca. 529,00 Euro / Paar |
Garantie: | - 2 Jahre (ohne Registrierung) |
Ausführungen: | - Schwarz - Walnuss - Blau |
Vertrieb: | Elac, Kiel Tel.: 0431/647740 www.elac.de |
Abmessungen (HxBxT): | 248 x 140 x 210 mm |
Gewicht: | 3,4/2,8 kg |
Prinzip: | 2-Wege, Bassreflex |
Hochtöner: | 1x 19 mm, Gewebekalotte |
Tief-/Mitteltöner: | 1x 115 mm, Polypropylene |
Leistung: | 2 x 50 Watt |
Ein-/Ausgänge: | Eingänge: - 1 x Analog (Phono) - 1 x HDMI (ARC) - 1 x USB - 1 x optisch Digital - Bluetooth Ausgänge: - 1 x Sub-Out |
Lieferumfang: | - Debut ConneX-Lautsprecher - Netzkabel - Fernbedienung - HDMI-Kabel - Lautsprecherkabel - Abdeckungen - Bedienungsanleitung |
Pro und Kontra: | + hohe Anschlußvielfalt + HDMI (ARC) + integrierter Phono Vorverstärker + sehr gute Verarbeitung + integrierter Verstärker + integrierter DAC + agiler Grundton + sehr gute Abstimmung + einfache Aufstellung + Fernbedienung + Subwoofer-Ausgang - kein Koax-Eingang |
Benotung: | |
Gesamtnote: | Preistipp |
Klasse: | Mittelklasse |
Preis-/Leistung | hervorragend |