Home » Tests » Inklang Ayers One Wireless – HiRes-Streaming im Customized Design
23. April 2023
von Volker Frech
RedakteurAktiv und Streaming-fähig: Inklang bietet seine schicken und klangstarken Customizing-Lautsprecher der Ayers-Serie nun auch mit Class-D-Verstärker, Soundprozessor und Funk-Modul an. In Kombination mit dem Inklang-Streamer ergibt das eine komplette und kabellose HiRes-Klangkette. Doch auch als reine Aktiv-Lautsprecher punkten die Wireless-Modelle mit amtlichen Schnittstellen und pfiffigen Features wie dem Speaker-Equalizer. Welche Top-Perfomance möglich ist, zeigt bereits die kompakte Ayers One Wireless bei ihrer Test-Premiere im lite magazin.

Die Ayers One Wireless präsentiert sich auch in ihrer aktiven und steaming-fähigen Version als attraktiver Kompaktlautsprecher.
Dieser Schritt war logisch. Zuerst hat Inklang das Customizing-Konzept in die Lautsprecher-Branche eingeführt. Es ermöglicht mit verschiedenen Ausstattungsoptionen die Verwandlung eines gegebenen Basismodells in einen individuellen Lautsprecher. Bislang umfasste das Angebot weitgehend optische Aspekte und Ausführungsdetails. Nun jedoch hat Inklang dieses Customizing um eine entscheidende Wahlmöglichkeiten erweitert: Die Ayers-Modelle sind jetzt auch in einer „Wireless“-Version konfigurierbar. So sind sie als Aktiv-Lautsprecher mit Class-D-Verstärkern, DSP und Funk-Empfänger ausgestattet, bieten dank dem Soundprozessor Features zur Klangoptimierung – und ermöglicht in Verbindung mit dem optionalen Streamer HD 10 Stream Connect kabelloses HiRes-Streaming. Dann läuft auch die Bedienung komfortabel über eine eigenen App. In dieser Wireless-Version kommt die Ayers One, die wir bereits in der passiven Variante getestet haben, nun in unsere Redaktion.

Die umlaufende Fase ist Inklangs Design-Markenzeichen und sorgt auch bei diesem Kompaktlautsprecher für einen geschmeidigen Übergang an den Kanten.
Ausgezeichnetes Design mit markanter Fase
Auf den ersten vorderseitigen Blick hat sich bei der Ayers One nichts geändert – und das ist gut so. Der kleinste Lautsprecher der Ayers-Serie punktet nach wie vor mit den Inklang-Pros: Da ist zuerst die attraktive, zugleich elegante wie dezente Formgebung, die bereits mit dem German Design Award ausgezeichnet worden ist. Für den Wiedererkennungswert sorgt dabei das optische Markenzeichen der Hamburger Manufaktur: die markante, umlaufende Fase ziert auch das 40 mal 18 mal 33 Zentimeter messende Gehäuse der Ayers One. Zur hochwertigen Anmutung der Ayers One trägt auch die ausgezeichnete Verarbeitungsqualität bei. Hierzu gehört auch die erstklassig ausgeführte Lackierung. Die Farbe ist frei wählbar, hierfür bietet Inklang auf der Homepage einen Konfigurator an, mit dem Schritt für Schritt die Ausstattung des Lautsprechers festgelegt und über eine Grafik auch abgebildet wird. Zur Wahl stehen zuallererst zehn „Spectrum-Farben“, bei denen zudem der Glanz-Grad (matt, silk-matt oder glossy) wählbar ist.

Die Seidenkalotte schallwandelt über die Höhen hinaus auch einen Gutteil der Mitten. Der Tweeter ist unter dem Tieftöner platziert. Wenn man die Lautsprecher auf Stative stellt, hat der Hochtöner die richtige Höhe: Er befindet sich dann auf Ohrnievau. Der gerundete Schlitz darunter ist die Bassreflex-Öffnung. Ihre vorderseitige Abstrahlung ermöglicht eine wandnähere Lautsprecheraufstellung.
Customizing für den individuellen Lautsprecher
Unsere Ayers One tritt in der attraktiven Kolorierung „Toolanga Black No. 11“ mit seidenmattem Finish auf. Gegen Aufpreis sind aber noch ganz andere Farbgebung möglich: etwa eine Lackierung in der persönlichen Lieblingsfarbe oder ein Ton aus der Paletten der beiden Luxus-Wandfarbenhersteller Farrow&Ball und Caparol Icons. Weitere Wahlmöglichkeiten auf dem Weg zum eigenen Lautsprecher umfassen die Farbe der Füße, den zusätzlichen Standfuß für die freie Aufstellung oder den Lowboard-Fuß für die Sideboard-Positionierung sowie die Ausstattung mit magnetisch haftenden Front-Abdeckungen oder passenden Lautsprecherkabel. Wer möchte, kann schließlich die private Manufaktur-Montage wählen und den persönlich kreierten Lautsprecher sogar eigenhändig zusammenbauen – unter fachkundiger Anleitung in der Werkstatt der Manufaktur. Individueller geht’s kaum. Über den Konfigurator auf der Homepage hinaus bietet Inklang zudem auch eine persönliche Beratung per Mail oder Telefon an, um etwaige Fragen zu klären oder bei der Auswahl behilflich zu sein. So geht Service.

Der sechs Zoll durchmessende Tieftöner übernimmt ab rund 1,2 Kilohertz und spielt runter bis 34 Hertz. Dies gelingt ihm druckvoll dank seiner robusten Membran aus glasfaserverstärktem Papier, der Langhub-Ausführung des Antriebs, die eine weite und trotzdem lineare Auslenkung ermöglicht, dem bei aller Kompaktheit beachtlichen Gehäusevolumen sowie dessen Bassreflexabstimmung.
Stattlicher Frequenzgang
Unverhandelbar sind hingegen Konstruktion und Chassis-Bestückung: Die Ayers One ist ein Zwei Wege-Lautsprecher mit Bassreflex-Abstimmung. Im Hochton agiert eine 30-Millimeter-Seidenkalotte mit Präzisionsbeschichtung. Sie verleiht dem leicht-agilen Seiden-Dom eine große Belastbarkeit. So kann er hoch bis 32 Kilohertz schallwandeln – und runter bis etwa 1.250 Hertz spielen. Diesen Tiefgang ermöglicht neben der Kalottengröße auch die DSP-Steuerung. Die niedrige Übergangsfrequenz entlastet den als zweites Chassis mitspielenden Woofer: Er muss nun keine hohen Mitten abstrahlen. So wird die Schallbündelung vermieden, die alle Lautsprecher hin zu den höheren Frequenzen vollführen. Die Vermeidung der Schallbündelung kommt der räumlichen Abbildung der Ayers One zugute. Zudem kann der Woofer sich auf seine Kernkompetenz konzentrieren. Durch seinen 15-Zentimeter-Konus aus glasfaserverstärktem Papier bietet er eine beachtliche Membranfläche mit großer Robustheit. Dank der Langhub-Ausführung des Antriebs kann diese Membran weit und trotzdem linear auslenken. Im Verbund mit der Bassreflex-Abstimmung erreicht die Ayers One so einen stattlichen Tiefgang bis 34 Hertz.
Class-D-Verstärker für satte 250 Watt
Kommen wir nun endlich nur Novität der Ayers One: Wer im Konfigurator unter „Technologie“ die Option „Aktiv (wireless ready)“ anklickt, beschert seinem Lautsprecher ein riesiges Performance-Plus. Jede Ayers One ist dann mit einem Verstärker-Modul, einem Soundprozessor und einem Funkempfänger ausgestattet. In Kombination mit dem optionalen Inklang-Streamer, den man ebenfalls im Konfigurator anwählen kann, ermöglicht die Ayers One dann kabelloses HiRes-Streaming. Bleiben wir zuerst beim Verstärkermodul: Hier arbeiten pro Lautsprecher zwei Verstärker, die eine maximale Systemleistung von satten 250 Watt liefern. Dies gelingt fast verzerrungsfrei und überaus rauscharm durch eine besondere Class-D-Schaltung: Die Endstufen arbeiten als „Direct Digital Feedback Amplifier“. Diese DDFA-Technologie wurde vom Halbleiter-Spezialisten Qualcomm entwickelt – mit dem Ziel, die Vorteile der Class-D-Verstärkung mit der audiophilen Performance eines traditionellen linearen Verstärkers zu kombinieren. Die Vorteile der Class-D-Schaltung liegen in ihrer Effizienz und Kompaktheit: Sie nutzt den Großteil der eingesetzten Energie zur Signalverstärkung, liefert also viele Watt und wenig Wärme.

Die Ayers One Wireless in der Vorder- und Rückansicht. Hier sieht man einerseits die Korpustiefe, welche die schlanke frontale Anmutung ermöglicht. Andererseits erkennt man das rückseitige Terminal samt der Blende, hinter der die Verstärkermodule dieses Aktivlautsprechers sitzen.
DDFA-Technologie für Reinheit und Rauscharmut
Diese Effizienz gelingt bereits mit normalen Class-D-Verstärkern, weil das Audio-Signal in eine Folge von Pulsen umgewandelt und später wieder rekonstruiert wird. Durch diese sogenannte Pulsweitenmodulation hat das Signal nur noch zwei Zustände: an und aus. Darum nennt man Class-D-Verstärker auch Schaltverstärker, weil nur noch zwischen diesen beiden Zuständen hin- und hergeschaltet wird. Dieses kodierte PWM-Signal lässt sich mit viel geringerer Verlustleistung amplifizieren als das Signal in seiner originalen Form, das mit allen Zwischenzuständen verstärkt werden muss. Die DDFA-Technologie stellt nun eine Weiterentwicklung der Class-D-Verstärkung dar: Hier werden alle Signale vom Eingang bis zur Ausgangsstufe rein digital behandelt. Dadurch entfällt die eingangsseitige A/D-Wandlerstufe samt der Gefahr, hier Jitter zu erzeugen und eine Signalverschlechterung zu verursachen. Zudem gelingt die Pulsweiten-Modulation rauschärmer. Der besondere Clou ist dabei die interne Feedback-Schleife: Ein Soundprozessor vergleicht das verstärkte Ausgangssignal mit dem ursprünglichen Eingangssignal und korrigiert alle Signalunterschiede. Nur auf diesem Kontrollweg kommt ein Referenz-DAC zum Einsatz.
Equalizer zur Raumanpassung
Überdies wird in dieser DDFA-Schaltung auch permanent die Eingangsspannung überwacht. So kann beständig der Pulsweiten-Modulationsprozess angepasst und eine optimale Performance des Verstärkers erzielt werden. Durch die digitale Signalbehandlung entfällt auch die Frequenzweiche, die bei passiven Lautsprechern die Musiksignal-Anteile auf die einzelnen Chassis verteilt. Diese Filterung gelingt mit einem Soundprozessor deutlich präziser. Der DSP bietet zudem mehrere Möglichkeiten der Klangoptimierung – und so hat die Aktiv-Version der Ayers One der Passiv-Variante auch zwei feine Features voraus: Zum einen ist eine „Dual Stereo“-Einstellung wählbar. Sie addiert das Signal des linken und rechten Kanals zu einem Summensignal. Dies kann sinnvoll sein, wenn die beiden Ayers One asymmetrisch aufgestellt werden. Zum anderen ermöglicht „Speaker-EQ“ eine Klanganpassung. Im „Wall“-Modus wird zugunsten einer wandnahen Positionierung der Bassbereich abgesenkt. „Free“ ist linear gehalten und für eine freie Aufstellung der Lautsprecher gedacht. Die Einstellung „Dynamik“ hingegen hebt für ein intensiveres Klangbild die unteren Bässe sowie die Höhen an.

Die Schnittstellen und Einstellmöglichkeiten der Ayers One Wireless: Hier bietet sie analoge und digitale Eingänge sie zwei digitalen Pass-Thru-Outputs, die das Signal durchschleifen – zum kabelgebundenen Anschuss des zweiten Lautsprechers. Die Schiebeschalter geben die Möglichkeit, den gewünschten Eingang festzulegen, bei Analog-Zuspielung den Signal-Pegel abzusenken, den Lautsprecher als rechten oder linken Speaker zu definieren oder ihn mit einem Summensignal agieren zu lassen. Mit dem Speaker EQ spielt der Lautsprecher dann entweder neutral bei freier Aufstellung (Free) oder mit abgesenkten Bässen bei wandnaher Platzierung (Wall) und mit einem Plus an Höhen und Bässen für eine intensivere Wiedergabe (Dynamik).
Die Zuspielwege: analog, digital und kabellos
Für all dies braucht die Ayers One Wireless natürlich erst mal Input. Hierfür bietet sie mehrere Schnittstellen für lautstärkegeregelte Zuspieler. An Digitaleingängen präsentiert das rückseitige Terminal je einen optischen und einen elektrisch-koaxialen Input. Über diese beide S/PDIF-Eingänge können PCM-Signale bis zur HiRes-Qualität 192 Kilohertz/24 Bit zugespielt werden. Dieses Signal wird auch direkt durchgeschleift und über zwei entsprechende „pass-thru“-Ausgänge zum kabelgebundenen Anschluss an den zweiten Lautsprecher ausgegeben. Analogseitig steht ein Line-In zur Verfügung. Das hier zugespielte Signal lässt sich, falls es zu laut ist und zu Verzerrungen führen würde, im Pegel um drei oder sechs Dezibel absenken. Gleich anschließend wird dieses Analogsignal automatisch gewandelt. Die DDFA-Verstärkerschaltung agiert ja ausschließlich digital. Nun zum ganz großen Pluspunkt: Die Ayers One Wireless macht natürlich ihrem Namen Ehre. Sie ist mit einem Funkempfänger ausgestattet. Mit diesem KleerNet-Modul geht Wireless Streaming in der HiRes-Güte 96 Kilohertz/24 Bit. Dies funktioniert allerdings exklusiv im Zusammenspiel mit dem Inklang-Streamer.
Kabelloser Klangmanager: der HD 10 Stream Connect
Dieser Soundhub heißt HD 10 Stream Connect und präsentiert sich als kompakte, quaderförmige und vor allem überaus schicke Schaltzentrale im dezenten Design. Der Soundhub verströmt mit seinem sanft gerundeten, sandgestrahlten Aluminium-Gehäuse und den hochglänzenden schwarzen Decken- und Front-Intarsien eine edle Hochwertigkeit. Sie wird durch das eingelassene OLED-Display unterstrichen. Es zeigt scharf und kontrastreich die Informationen in modern-elegantem Schriftbild an. Auch das einzige Bedienelement, das dreh- und drückbare Multifunktionsrad aus massivem Metall, intensiviert diese Anmutung. Mit diesem Klangmanager wachsen die Aktivlautsprecher zum kabellosen Komplettsystem und bieten eine noch bessere Konnektivität. Wer seine Musikfiles auf der NAS im heimischen Netzwerk gespeichert oder einen Musikdienst abonniert hat, braucht keinen weiteren Zuspieler mehr. An Streamingdiensten unterstützt der HD 10 Stream Connect Deezer, High Res Audio, Qobuz, Spotify Connect und Tidal, Hinzu kommt das weltweite Angebot der Internet-Radiostationen und Podcast-Channels. Als weiteren Wireless-Streaming-Weg bietet der Soundhub Bluetooth 4.2 mit den Codecs SBC und AAC.

Der optionale HD 10 Stream Connect komplettiert die Ayers One Wireless zum kabellosen Komplettsystem und befähigt die Lautsprecher erst zum Wireless Streaming. Der schicke, kompakte Soundhub kann über sein frontseitiges Multifunktionsrad oder die metallene Fernbedienung gehandhabt werden. Komfortabel wird das Musikmanagement aber erst so richtig durch die eigene App.
Anschlüsse bis hin zu HDMI für Film- und Fernsehton
Wer lieber kabelgebunden streamt, dem bietet der Soundhub auf seiner Rückseite einen LAN-Port zur Netzwerkanbindung. Neben dieser Ethernet-Buchse hat der Hub nun noch weitere physische Schnittstellen in petto. Über einen USB-A-Port können Files vom Stick oder einer externen Festplatte bis 192 Kilohertz/24 Bit zugespielt werden werden. Ein optischer und ein elektrisch-koaxialer S/PDIF-Input ermöglichen den Anschluss digitaler Zuspieler. Hier geht PCM bis 96 Kilohertz/24 Bit beziehungsweise 192 Kilohertz/24 Bit. Hinzu kommt ein HDMI ARC-Port, so lässt sich über das System auch der Film- und Fernsehton wiedergeben. Schließlich steht für eine analoge Quelle ein Line-Eingang zur Verfügung. Da der HD 10 Stream Connect ebenso im Verbund mit anderen Aktiv-Lautsprechern oder einer Endstufe genutzt werden kann, bietet er auch Ausgänge: einen analogen Line Out und zwei elektrische S/PDIF-Schnittstellen. Schließlich ist der HD 10 Stream Connect auch noch Multiroom-fähig: Mehreren Streamer samt Lautsprecher ermöglichen die Beschallung verschiedene Räume mit gleicher oder jeweils eigener Musik.

Der optionale Streamer steigert auch die Konnektivität: Er bietet einen USB-Port und einen HDMI-Anschluss für die Wiedergabe des Film- und Fernsehtons. Dank der LAN-Buchse kann der Streamer auch kabelgebunden ins heimische Netzwerk integriert werden. Dies stabilere Netzanbindung bietet sich an, wenn die WIFi-Verbindung störanfällig ist.
Attraktive App für bequemes Musikmanagement
Da bedarf es natürlich einer Musikmanagement-Möglichkeit. Inklang bietet hierfür die InX App. Sie ist für iOS und Android verfügbar. So lässt sich der HD 10 Stream Connect via Smartphone oder Tablet einrichten, so bindet man die Musikbibliothek und die Musik-Streaming-Dienste ein, so streamt man die Musik innerhalb eines Systems oder in mehreren Räumen. Die Bedienoberfläche ist attraktiv gestaltet, intuitiv handhabbar und bietet schnellen Zugriff auf die Quellen und das vorhandene Musikangebot. Mit der App können Playlists oder Presets einzelner Songs erstellt werden. Der Musikbestand lässt sich nach verschiedenen Kriterien wie Komponist, Künstler, Album, Genre oder Ordner durchsuchen. Ungenutzte Anschlüsse oder Streaming-Services lassen sich ausblenden, Eingänge umbenennen und Hörzonen mit Namen belegen. Die App ist zur Bedienung also die erste Wahl. In seinen wesentlichen Funktionen und Einstellungen kann der Streamer aber auch mit dem Multifunktions-Rad am Gerät nahbedient und mit einem edlen, in Aluminium gehaltenen Infrarot-Ferngeber aus der Distanz bedient werden.

Mit der InX App wird der optionale Streamer HD 10 Stream Connect bedient. So geht das Musikmanagement einfach und übersichtlich. Neben dem Angebot an lokalen Streaming-Möglichkeiten und dem Eingangs-Portfolio bis hin zum HDMI-Port können auch die wichtigen Musikdienste eingebunden werden.
Kinderleichtes Setup
Wir haben die Ayers One Wireless zum Test mit einer Netzkabel-Länge von drei Metern bestellt, der Konfigurator gibt im Rahmen des Customizings die Möglichkeit, hier die gewünschte Länge anzugeben. So erreichen wir auch in verschiedensten Aufstellungssituationen immer unsere Steckdosen. Prima! Da wir die Lautsprecher wireless testen, also im Verbund mit dem Streamer, müssen wir unser Audiosystem noch einrichten. Wir legen zuerst fest, welcher Lautsprecher der linke und welcher der rechte ist. Dafür hat jede Ayers One Wireless rückseitig einen Schiebeschalter. Mit einem weiteren Schiebeschalter stellen wir die Lautsprecher auf den „Wireless“-Modus. Nun schalten wir die Aktivlautsprecher und den Streamer ein, öffnen die heruntergeladene App und melden hier über das Einstellungsmenü erst den HD 10 Stream Connect in unserem WLAN an und koppeln dann die Lautsprecher mit dem Streamer. Jetzt binden wir noch unseren Streaming-Dienst Qobuz ein. Fertig! Der komplette Vorgang dauert kaum drei Minuten und geht absolut leicht und geschmeidig.

Die Ayers One Wireless spielt am besten auf Stativen. So sind akustische Einflüsse durch ein Regal oder ein Sideboard ausgeschlossen.
Die Inklang Ayers One Wireless in der Praxis
Wir stellen die Ayers One Wireless zuerst auf Stative. Das ist die beste Aufstellungsart, so spielen die Lautsprecher frei von Einflüssen eines mitschwingenden Regals oder Sideboards. Folgerichtig stellen wir den „Speaker EQ“-Schiebeschalter der Lautsprecher auf „Free“. So starten wir mit „Birds“ von Dominique Fils-Aimé – und diese Soul/R&B-Nummer lässt uns gleich aufhorchen: Ein Kontrabass-Intro eröffnet den Song, bereits mit der kurzen Tonfolge steht Jacques Roy mit seinem Viersaiter vor uns im Hörraum: Wir erleben den charakteristisch-nasalen, leicht belegt Ton der Saiten, den Saitenanschlag der Fingern und einen kraftvollen, tiefen Abschlusston, den die kompakten Lautsprecher mit sattem Bass wiedergeben. Der nachfolgende Handclap ist nicht minder beeindruckend: Das Klatschen der Hände hat eine zackige Impulskraft und lässt uns unwillkürlich kurz zusammenzucken. Der Handclap ist zudem in den Raumhall eingebettet – und in der nun folgenden Pause ist es ein Genuss, über diesen Hall den imaginierten Raum der Aufnahme wahrzunehmen.

Wer einen Musikdienst wie Qobuz abonniert hat, kann auch ohne eigene NAS und Musikbibliothek sowie ohne physisch angeschlossene Quelle Musik in HiRes genießen.
Ausgezeichneter Auflösungsfähigkeit
Hier glänzt die Ayers One Wireless also gleich mit toller Dynamik und ausgezeichneter Auflösungsfähigkeit. Überragend ist auch die Klarheit und Rauschfreiheit. Sensationell ist auch deshalb der Einstig von Dominique Fils-Aimé: Wir hören, wie die kanadische Sängerin ganz nah am Mikrofon stehend ihre Lippen öffnet – und diesem zarten Geräusch ein gehauchtes „mmmmhhh“ folgen lässt. Die Singer/Songwriterin schafft damit eine fast schon erotische Intimität und Nähe – und sorgt bei uns für Gänsehaut. Die Ayers One Wireless wiederum verleiht der Chanteuse eine großartige physische Präsenz, eine fast greifbare Körperhaftigkeit. Nun zieht uns die Kanadierin auch mit ihrem Gesang in den Bann: Ihre sonore, warme Stimme hat ein betörendes Timbre, klingt mal sanft einschmeichelnd, mal lasziv-reibend, mal sind die Töne intensiv-eindringlich gesungen, dann wieder fast dahingeatmet. Fils-Aimé zieht hier alle Register der vokalen Verführungskunst – und wir können uns dieser Stimme nicht entziehen, weil die Ayers One Wireless uns jedes Detail offenbart.
Hörbare Materialität
An etlichen Stellen des Song begleitet sich die Sängerin mit einer zweiten und dritten Stimme. Diese Background-Stimmen sind herrlich im Stereo-Panorama verteilt, ebenso in der Tiefe des Raums – so liefert Fils-Aimé in Personalunion ein großartiges dreidimensionale Erlebnis. Auch die im Hintergrund eingestreuten Percussions tragen zur Tiefenwirkung der Abbildung bei. Im Verbund mit dem Bass, der vorne postierten Sängerin und dem exzellent wiedergegebenen Raumhall bietet die Ayers One Wireless eine tolle imaginären Bühne. Bei den Percussions beeindruckt zudem die Präzision der Trommelschläge, bei der wir jeden Fingeranschlag auf das Trommelfell registrieren, ebenso die Akkuratesse der Rainstick-Untermalung: Das ist kein amorphes Rauschen, wir hören quasi die Kiesel im Holzrohr kullern. Diese Materialität, die die Ayers One Wireless hörbar macht, ist entscheidend für die Authentizität der Wiedergabe. Mit all diesen Vorzügen kann der Lautsprecher auch im Kunstkosmos von Yello punkten. Das Schweizer Soundtüftler-Duo ist ja für seine superben Produktionen bekannt – …

Zum Streaming-Angebot gehören auch das Portfolio an Podacsts und die weltweiten Internet-Radiostationen.
Immersives Hörspiel
… und mit einem vorzüglichen Lautsprecher entfalten diese Yello-Soundscapes ihre volle Wirkung. So versinken wir bei „Scorpio Rising“ in den unendlichen Weiten, um uns ziehen und wabern ätherische Synthesizer-Schwaden. Zusammen mit den mal links, mal rechts, mal direkt vor uns, mal völlig in der Ferne aufploppenden Geräuschen und Stimmfetzen, Xylophon- und Trompeten-Klängen sowie den Tabla- und Taiko-Trommel-Samples ergibt sich ein geradezu immersives Hörspiel. Gerade mit geschlossenen Augen ist das ein großartiges Erlebnis. Nun sind Yello ja auch berühmt für einen abgrundtiefen Synthie-Bass. Hier leistet die Ayers One Wireless Erstaunliches: Natürlich erreicht sie nicht den Tiefgang eines Standlautsprechers, doch ihr Bass reicht imposant weit herunter hat eine beeindruckende Kraft. Wir spüren diesen Tiefton mit ordentlichem Druck auf den Ohren und im Magen. Dabei bewahrt der Kompaktlautsprecher stets seine Klarheit und Definition. Das gelingt ihm auch bei hohen Lautstärken: Der Bass bleibt konturiert, darauf aufbauend bleibt auch der Gesamtsound transparent.

Die Ayers One Wirelesse spielt auch in extremer Wandnähe überraschend stimmig und konturiert im Bass. Hierfür sorgen im Verbund der vorderseitige Bassreflex-Port und die Tiefton-Absenkung durch den „Wall“-Modus des Speaker EQ.
Rasantes Movie-Event
Mit dem „Speaker EQ“-Feature können wir nun noch etwas mehr herauskitzeln. Bislang war er neutral auf „Free“ eingestellt, nun schalten wir auf „Dynamik“, wodurch die Bässe und Höhen angehoben werden. Das geschieht glücklicherweise in vernünftigem Maß. So wird wirklich das Hörerlebnis etwas intensiviert. Das ist eine Option, die sich nun insbesondere für den Filmgenuss anbietet. Das erleben wir bei dem Batman-Blockbuster „The Dark Knight“, den wir via Netflix gucken und über den HDMI-Port des Streamers wiedergeben. Die rasante Verfolgungsjagd zwischen dem Staatsanwalt Harvey Dent als Passagier im Polizeitransporter, dem Joker im Truck und Batman im Tumbler ist mit den Lastwagen-Karambolagen, den explodierenden Autos und den detonierenden Sprengladungen ein krachendes Spektakel – und auch hier liefert die kleine Ayers One Wireless einen überraschend erwachsenen Movie-Soundtrack mit hochdynamisch-impulsivem Ton, der auch bei brachialen Explosionen definiert bleibt, eine exzellente Sprachverständlichkeit bietet und ebenso hier mit großer Plastizität räumlicher Tiefendarstellung zum Filmspaß beiträgt.

In der App kann man die gesamte Konfiguration kontrollieren und natürlich zahlreiche Einstellungen vornehmen – etwa Eingänge umbenennen, ungenutzte Inputs und Streaming-Services ausblenden oder die Streamer-Ausgänge Ausgänge mit fixer oder variabler Lautstärke festlegen.
Auch wandnah verblüffend stimmig
Hier überrascht uns zudem die Pegelfestigkeit der Ayers One Wireless. Der kompakte Lautsprecher ist natürlich nicht für brachiale Großraum-Partys gedacht, sondern für Räume bis 25 Quadratmeter ausgelegt. Ein solches Ambiente beschallt die Ayers One Wireless souverän mit sattem Pegel. Probieren wir abschließend noch die dritte Möglichkeit des „Speaker EQ“: den „Wall“-Modus mit Bassabsenkung für die Lautsprecherpositionierung in Wandnähe. Wir stellen die Kompaktlautsprecher also direkt ans Gemäuer, zusätzlich kommen sie auf das Sideboard. Trotz dieser doppelten Erschwernis bleibt das Klangbild verblüffend stimmig und weitgehend frei von Bass-Verunklarungen. Das klappt – nun wieder bei der Musikwiedergabe – sogar bei „Arabian Deseret Grove“, wo Drum-Großmeister Charly Antolini und Percussion-Ikone Nippy Noya ein kongeniales Schlagwerk-Feuerwerk bieten und von Wolfgang Schmid mit einem mördertiefen Bass begleitet werden. Chapeau! Trotzdem stellen wir die Lautsprecher schließlich wieder auf die Stativen und betreiben sie mit neutralem EQ – weil sie per se eine herausragende Wiedergabe bieten.

Durch das nobel-dezente Design harmoniert die Ayers One Wireless mit jedem Ambiente. Hier ist sie in der seidenmatten Lackierung Kolorierung „Toolanga Black No. 11“ gehalten. Zusammen mit ebenfalls kompakt und schick gehaltenen HD 10 Stream Connect ergibt sich ein kabellos streamendes, komplettes Audio-System.
Fazit
Die Ayers One Wireless liefert eine Top-Performance in HiRes-Qualität: Der kompakte Customizing-Lautsprecher bietet in der Ausstattung mit leistungsstarken Class-D-Verstärkern, Soundprozessor und Funk-Modul eine Wiedergabe, die durch große Rauschfreiheit und Reinheit, herausragende Plastizität, vorzügliche räumliche Darstellung und superbe Dynamik glänzt. Beeindruckend ist zudem der erwachsene und trotzdem konturierte Bass. All diese Meriten spielt der Aktive Zwei-Wege-Lautsprecher im Verbund mit dem optionalen HD 10 Stream Connect auch wireless aus. Die dann komplette und kabellose HiRes-Klangkette punktet mit der komfortablen Bedienung per App, die das komplette Musikmanagement bis hin zur Multiroom-Beschallungt ermöglicht und auch die Film- und Fernsehtonwiedergabe beherrscht. Die dank der Kabellosigkeit völlig flexible Aufstellung wird nun noch durch den Speaker-Equalizer komplettiert, der auch eine wandnahe Aufstellung der Lautsprecher erlaubt. Hinzu treten das ausgezeichneten Design und die erstklassigen Fertigungsqualität. So spielt sich die Ayers One Wireless in die Referenzklasse.
Test & Text: Volker Frech
Fotos: Branislav Ćakić
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: sehr gut
96 of 100
98 of 100
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Technische Daten
Modell: | Inklang Ayers One Wireless |
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Gerätekategorie: | aktiver Kompaktlautsprecher, streaming-fähig |
Preis: | ab 1.149,00 € / Stück |
Garantie: | 5 Jahre |
Ausführungen: | - Gehäusefarbe: Auswahl aus 10 Inklang Spectrum-Farben, Individuelle Caparol Icons-Farbenwelt (Aufpreis: 49,90 €), Farrow & Ball-Farbenwelt (Aufpreis: 49,90 €), Persönliche Farbcode-Abstimmung (Aufpreis: 49,90 €) - Gehäusefinish: matt, silk-matt, glossy - Füße: silber, schwarz |
Vertrieb: | Inklang, Hamburg Tel.: 0800/7 24 23 88 www.inklang.de |
Abmessungen (H x B x T): | 394 x 175 x 333 mm |
Gewicht: | 10,4 kg / Stück |
Prinzip: | 2 Wege, Bassreflex, aktiv, wireless |
Hochtöner: | 1 x 30 mm (Kalotte, Seidenmembran) |
Mitteltieftöner: | 1 x 152 mm (Konus, glasfaserverstärktes Papier) |
Frequenzgang: | 34 Hz - 32 kHz (-10 dB) (Herstellerangabe) |
Übergangsfrequenz: | 1.250 Hz (Herstellerangabe) |
Leistung: | max. 250 W / Lautsprecher (Herstellerangabe) |
Empfohlene Raumgröße: | bis 25 m² (Herstellerangabe) |
Eingänge/Schnittstellen/Streaming-Möglichkeiten: | 1 x Wireless (für Streaming in Kombination mit dem HD 10 Stream Connect) 1 x Line unsymmetrisch (Cinch)* 1 x S/PDIF optisch (Cinch)* 1 x S/PDIF koaxial-elektrisch (Cinch)* 1 x Micro-USB (Typ B) (für Service und Updates) *angeschlossene Quellgeräte müssen lautstärkegeregelt sein |
Ausgänge: | 1 x S/PDIF optisch (pass-thru) (Cinch) 1 x S/PDIF koaxial-elektrisch (pass-thru) (Cinch) |
Maximale Samplingrate/ Auflösung: | - digitale Schnittstellen: PCM 192 kHz/24 Bit - Wireless Streaming: PCM 96 kHz/24 Bit |
Signal-Rausch-Abstand: | 110 dB (Herstellerangabe) |
Raum-Equalizer: | freistehend, wandnah, dynamisch |
wählbare LS-Positionen: | links, rechts, dual stereo |
Eingangspegel-Abschwächung (für Analog-Eingang): | 0 dB, -3 dB, -6 dB |
Energieverbrauch: | - Betrieb: max. 295 W (Herstellerangabe) - Netzwerk-Standby: 0,5 W (Herstellerangabe) |
Lieferumfang: | - Inklang Ayers One Wireless - Netzkabel (Länge wählbar zwischen 0,5 - 5,0 m) - Bedienungsanleitung (als Download auf der Hersteller-Homepage verfügbar) |
Optionales Zubehör: | - Lautsprecherabdeckung (29,95 € / Lautsprecher) - Lowboardfuß (silber oder schwarz eloxiert) (60,00 € / Stück) - Standfuß (silber oder schwarz eloxiert) (249,00 € / Stück) - Inklang HD 10 Stream Connect (ab 899, 00€) |
Pros und Contras: | + attraktives Design + sehr gute Material- und Fertigungsqualität + Customizing-Prinzip: Lautsprecher sind durch zahlreiche Optionen individuell konfigurierbar + ausgezeichnete Plastizität + räumliche Darstellung sehr guter Tiefenstaffelung + superbe Dynamik + beeindruckend erwachsener und voluminöser Bass + hervorragende Auflösung und Transparenz + große Rauschfreiheit und Reinheit der Wiedergabe + einstellbare Pegel-Abschwächungs für Analog-Eingang + Raum-EQ (freistehend/wandnah/dynamisch) zur Anpassung an Aufstellung, Raumakustik und Klangvorliebe - geringe Vibrationsabsorption der Füße |
Benotung: | |
Klang (60%): | 96/100 |
Praxis (20%): | 98/100 |
Ausstattung (20%): | 98/100 |
Gesamtnote: | 97/100 |
Klasse: | Referenzklasse |
Preis/Leistung: | sehr gut |
Getestet mit: | - Inklang HD 10 Stream Connect |
Modell: | Inklang HD 10 Stream Connect |
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Produktkategorie: | Wireless Streaming Stereo-Soundhub |
Preise: | - 999,00 € - 899,00 € (bei Bestellung mit Ayers Wireless-Lautsprechern) |
Garantie: | 5 Jahre |
Ausführungen: | Silver, Light Gold, Black |
Abmessungen (HBT): | 53 x 197 x 212 mm |
Gewicht: | 1,3 kg |
Eingänge (analog): | 1 x Line unsymmetrisch (Cinch), (Samplingrate: 96 kHz) |
Streaming/Eingänge/Schnittstellen (digital): | 1 x WLAN 1 x LAN (Ethernet, RJ45: Gigabit, 10/100/1000 Mb) 1 x Bluetooth (Standard: 4.2, Codecs: SBC, AAC) 1 x S/PDIF optisch (TOSLink) 1 x S/PDIF koaxial-elektrisch (Cinch) 1 x USB-A (für Stick und externe Festplatte mit den Formatierungen FAT/FAT32/NTFS/EXT) 1 x HDMI ARC |
Ausgänge (analog): | 1 x Pre Out fix/variabel (Cinch) |
Ausgänge (digital): | 1 x Wireless digital 5.8 Ghz (in Kombination mit Ayers Wireless Lautsprechern) 2 x S/PDIF koaxial-elektrisch fix/variabel (Cinch) |
Unterstützte/einbindbare Musikdienste/Plattformen: | - HighResAudio, Qobuz, Tidal, Spotify Connect, Tidal - Internet-Radio, Podcast |
Unterstützte Audio-Formate: | PCM, WAV, MP3, WMA, AAC, FLAC, AAC, FLAC, Ogg, AIFF |
Maximale Samplingraten/ Auflösungen: | - LAN/WLAN: 192 kHz/24 bit - USB-A: PCM 192 kHz/24 bit - S/PDIF optisch: PCM 96 kHz/24 bit - S/PDIF elektrisch-koaxial: PCM 192 kHz/24 bit |
Lieferumfang: | - Inklang HD 10 Stream Connect - externes Netzteil - Fernbedienung - Bedienungsanleitung (als Download auf der Hersteller-Homepage verfügbar) |