Home » Tests » Bowers & Wilkins Pi5 S2 – Kabellose In-Ears der Extraklasse
3. Mai 2023von Sonja Bick
RedakteurinSuper schick, sekundenschnell startklar, immer wieder aufladbar: Die In-Ears Pi5 S2 von Bowers & Wilkins sind ziemlich praktische und total angesagte Begleiter. Optisch sind sie eine glatte Eins – was aber hat das Duo klanglich und in Sachen Alltagstauglichkeit auf dem Kasten? Das wird nun im Praxistest ausgiebig überprüft.
Ich glaube, ich habe noch nie eine schickere Ladebox gesehen. Diese futuristische Form mit ihren abgerundeten Ecken und Kanten erinnert mich irgendwie an den Weltraum – keine Ahnung, warum genau. Sie erscheint gleichermaßen modern, robust und zeitlos. Das Öffnen und Schließen des grauen Deckels mit „Bowers & Wilkins“-Schriftzug ist ebenfalls nahezu „schwerelos“. Kein Ruckeln, kein Knacken – alles geschieht mit einer Präzision und Leichtigkeit, die auch in der Raumfahrt benötigt werden dürfte. Im geöffneten Zustand erscheinen dann die schicken Bluetooth-Kopfhörer, die sich perfekt in die kleine Box schmiegen. Gemeinsam passen sie in jede noch so kleine Handtasche, oder in jeden noch so überfüllten Koffer.
Ladecase und In-Ears als Power-Duo
Die In-Ears Pi5 S2 von Bowers & Wilkins kommen schick verpackt in der Ladebox und gemeinsam mit USB-Ladekabel, verschieden großen Ohrstöpseln (S, M, L) und einem Quick Start Guide daher. Die bereits optisch von mir bewunderte Case misst in Breite und Höhe etwa 6 Zentimeter und ist knapp 3 Zentimeter tief. Es bringt knapp 50 Gramm auf die Waage. Hinzu kommen die Ohrstöpsel von je 6 Gramm. Diese werden in Optik und Funktion noch genau unter die Lupe genommen. Wie fast immer geht’s zunächst mit dem Aufladen los. Bei voller Power verspricht der Hersteller bis zu 5 Stunden Laufzeit für die Earsbuds (allerdings bei ausgeschaltetem Active Noise Cancelling). Für weitere 19 Stunden soll in der Folge das Ladecase sorgen. Nur 15 Minuten Laden reichen für 2 Stunden Wiedergabe. Zudem sorgt Bluetooth 5.0 für eine schnelle Kopplung, stabile Verbindung und Signalübertragung.
Automatische Verbindung
Der grüne Strich an der Ladebox blinkt nicht mehr, sondern leuchtet durchgängig – das heißt: der Akku ist voll. Ich schnappe mir den Quick Start Guide und mache mich mit der Bedienung und auch dem „Material“ vertraut. Die Bowers & Wilkins In-Ears Pi5 S2 sind größtenteils aus Kunststoff gefertigt: der Körper in einem matten Grau (wobei es vier verschiedene Farbmodelle gibt), der darauf sitzende runde Knopf glänzt metallisch. Diese leicht angeraute Oberfläche dient als Touch-Pad. Zunächst die Kopfhörer aus dem Ladecase „befreien“. Nach dem Herausnehmen schalten sich diese automatisch ein und koppeln sich miteinander – total praktisch. Nun die In-Ears optimal im Ohr positionieren. Ich nehme bereits ein ganz leises Rauschen wahr. Nun nur noch auf meinem Smartphone unter verfügbare Geräte die „LE_BWHP“ koppeln – es gibt ein akustisches Signal, und schon könnte ich auf den Pi5 S2 Musik hören. Was ich auch direkt ausprobiere.
„Sportfreude“ starten den Test
Ich schnappe mir die neue CD der Sportfreunde Stiller – „Jeder nur ein X“ . Es geht bald auf ein Konzert, und in Sachen Textsicherheit gibt es bei mir noch etwas Nachholbedarf. Ich starte Track 1 (I’m Alright) am Smartphone und stelle die passende Lautstärke ein, denn das ist an den In-Ears Pi5 S2 nicht möglich. In der Folge kann ich die Bowers & Wilkins allerdings mit „Fingertippern“ auf der silbernen Fläche „fernsteuern“: Ein Tipper startet und stoppt die Wiedergabe – das klappt schon mit einer hauchzarten Berührung. Ein Doppel-Tipper springt zum nächsten Lied. Auf Keyboard, Gitarre und Schlagzeug folgt die Stimme von Sänger Peter Brugger. Alles setzt entspannt hintereinander ein und wird im typisch echten und bodenständigen Sportfreude-Stiller-Sound ungefiltert ins Ohr transportiert. Als beim Refrain dann noch eine Trompete erklingt und der Bass einsetzt, haben mich die In-Ears und die Sportfreude absolut überzeugt.
ANC darf mit auf die Bühne
Eine altbewährte Methode, das ANC (Active Noise Cancelling) zu testen, ist bei mir das Staubsaugen, eventuell noch in Kombination mit eingeschalteter Dunstabzugshaube. Die Active-Noise-Cancelling-Technologie verspricht ungetrübten Hörgenuss, indem unerwünschte Geräusche und Störungen unterdrückt werden. Um diese zu aktivieren, muss ich den linken silbernen Knopf der In-Ears eine Sekunde lang gedrückt halten. Und da ich zeitgleich diese Zeilen schreibe, fällt mir spontan eine erste klangliche Veränderung auf: Eben noch habe ich das Tippen der Tastatur meines Laptops noch deutlich wahrgenommen. Jetzt – mit aktiviertem ANC – höre ich das Tippen nur noch ganz zaghaft. Das ist ja schon mal eine starke Veränderung der Bowers & Wilkins Pi5 S2. Nun muss ich mich allerdings erheben, um die nächste Stufe zu zünden: die „Staubsauger-Methode“.
Der Staubsauger gibt Gas
Der Power-Knopf des Akku-Saugers ist gedrückt und er heult los. Ein gar nicht mal so angenehmes Geräusch. Mal schauen, was die In-Ears Bowers & Wilkins Pi5 S2 diesen Klängen entgegenzusetzen haben. „Juunge“ höre ich gerade in meinen Ohren, während ich ANC aktiviere. Und ich muss sagen, dass ich keinen sehr großen Unterschied wahrnehme. Die Geräuschkulisse des Staubsaugers ist einfach zu dominant. Aber mit diesem Ergebnis gebe ich mich nicht zufrieden. ANC wieder aus, dafür die Dunstabzugshaube an – auf Stufe 3 von 3. ANC aktivieren, und jetzt bin ich tatsächlich ein wenig geplättet. Der Dunstabzug ist wirklich nicht mehr zu hören. Ich bin so verwundert, dass ich sogar einen Ohrstöpsel rausnehme, um zu überprüfen, ob sie überhaupt an ist. Aber ja, das ist sie! Scheinbar rücken dumpfe Geräusche besser in den Hintergrund als das „Geheule“ meines Staubsaugers.
Sound bleibt auf einem Top-Niveau
ANC-Test 3: Ich möchte mir einen Kaffee machen. Die Bohnen werden frisch gemahlen. Es ist wirklich keine leise Prozedur bis meine Tasse mit der braunen Flüssigkeit gefüllt ist. Und auch hier höre ich – mittlerweile bin ich beim Song „Ibrahimovic“ angekommen – einen deutlichen Unterschied. Bowers & Wilkins hat nicht zu viel versprochen: Die Umgebungsgeräusche werden dank fortschrittlichem Noise Cancelling ausgeblendet. Ohne dabei an Klangqualität einzubüßen. Oft ist das ACN mit einem Rauschen verbunden. Hier tritt die Musik zwar auch ein wenig in den Hintergrund, der Sound bleibt bei den Pi5 S2 aber auf einem hohen Niveau. Eine kurze Ergänzung noch: Während ANC aktiviert wird, indem der linke In-Ear eine Sekunde lang berührt wird, hat auch die rechte Seite eine Sonderfunktion: Die silberne Oberfläche eine Sekunde lang berühren – und schon wird der Voice Assistant des Smartphones gestartet.
Das ultimative (Klassik-)Klangerlebnis
Da Bowers & Wilkins für wirklich faszinierende Hörerlebnisse – basierend auf 50 Jahren Audioerfahrung – bekannt sind, möchte ich den Klangtest noch etwas erweitern und verfeinern. Die Sportfreude Stiller sind ja eher nicht so die „Musik-Virtuosen“. Ihre Songs klingen in der Regel handgemacht und bodenständig. Da die Wireless-Übertragung mit aptX in Kombination mit TWS-Technologie beste Audio-Performance verspricht, möchte ich auch die feineren Klänge noch etwas testen. Dazu suche ich mir eine Klassik-Playlist raus. Meine Wahl fällt auf die Symphonie No. 5 von Ludwig van Beethoven. Streicher, Bläser, dann die Pauke – hier wird alles aufgefahren, was ein Orchester zu bieten hat. Ich schließe die Augen und habe das Gefühl in einem Konzertsaal zu sitzen – so virtuos klingen die In-Ears Pi5 S2 in meinen Ohren. Mal laut, raumfüllend und dominant, mal zart, zerbrechlich und zurückhaltend: Es ist ein wahres Klangerlebnis.
Optimaler Tragekomfort
Ich muss zugeben, dass ich beim ersten Blick auf die Pi5 S2 etwas skeptisch war, ob sie in meine nicht allzu großen Ohren passen. Ich will nicht sagen, dass sie klobig wirken, aber für In-Ears sind sie doch relativ groß. Was ich aber nach etwa einer Dreiviertelstunde sagen kann: Sie hatten nicht nur von Sekunde eins an einen komfortablen Sitz, sie behalten ihn auch. – nichts drückt oder wird gequetscht. Das hätte ich wirklich nicht gedacht. Ich bin vom Tragekomfort sehr positiv überrascht. Durch die drei Ohrstöpsel-Größen kann man den Sitz sogar immer noch individuell anpassen. Zwischendurch mal eben die Instagram-Stories checken. Und hier bin ich nochmal überrascht. Die einzelnen Nuancen in den Stimmen sind so deutlich zu hören, wie ich sie noch nie gehört habe. Ein leichtes Kratzen hier, ein tiefer Bass dort – so habe ich meine Freunde, Kollegen oder auch Influencer noch nie wahrgenommen.
Perfekte Sprachqualität
Und auch Sprachnachrichten abhören macht so gleich noch mehr Laune. Es ist, als würden meine Freundinnen quasi direkt neben mir sitzen und in mein Ohr sprechen. Eine wirklich fantastische Qualität! Jetzt klingelt es in meinem Ohr. Bei einem eingehenden Anruf kann ich eine beliebige Seite einmal drücken, um diesen anzunehmen – erneut drücken, um aufzulegen. Das klappt hervorragend. Aber nicht nur die Technik, sondern auch die Anrufqualität überzeugt. Jetzt werde ich noch eben in einen Podcast reinhören, ehe es zum „Walk and Talk“ mit einer Freundin geht. „Psychologie to go!“ darf es heute mal sein. Der Titel der aktuellen Folge („Ich muss gar nix!“) gefällt mir. Nach dem Intro sprechen Franca und Christian über die „Muss-Allergie“ – „schon Spuren von Müssen lösen heftige Reaktionen aus“. Der Wechsel zwischen Frauen- und Männerstimme ist total angenehm und klingt perfekt ausbalanciert aus den Bowers & Wilkins Pi5 S2.
Bowers & Wilkins Pi5 S2 – Optimale Begleiter
Nachdem ich erfahren habe, warum uns Dinge so schwer fallen, wenn wir sie tun müssen, mache ich etwas, das ich möchte: „Walk and Talk“ an der frischen Luft mit einer Freundin – also „spazieren und sprechen“. Und auch meine schnellen Schritte in Kombination mit den Umgebungsgeräuschen lassen die In-Ears von Bowers & Wilkins kein bisschen nervös werden. Verbindungs- und Tonqualität bleiben auch draußen verlässlich bestehen. Ich renne zwischendurch extra mal ein paar Meter, um den Sitz der In-Ears zu testen. Auch das passt. Sie lockern sich einseitig ein wenig, fallen aber nicht raus. Joggen gehen würde ich mit den Bowers & Wilkins Pi5 S2 nicht. Aber beim Training im Fitnessstudio oder während des Workouts zu Hause könnte ich mir die kleinen Knöpfe als verlässliche Begleiter vorstellen. Ob draußen oder drinnen, im Sitzen oder Gehen: die In-Ears sind vielseitig einsetzbar.
Fazit
Der Wireless-In-Ear Pi5 S2 von Bowers & Wilkins basiert auf 50 Jahren Audioerfahrung – und das merkt man der Qualität auch an. Egal ob bodenständige Tracks oder virtuose Klänge: Die In-Ears kommen mit jeder Art von Musik klar. Und auch bei den Stimmen, egal ob Sprachnachrichten, Podcasts oder Telefonat, ist der Sound top. Die Verbindung mit den Ohrhörern geht rasend schnell und ist stabil. Tragekomfort und Bedienfreundlichkeit holen sich ebenfalls die komplette Punktzahl ab. Einziges kleines Manko: 5 Stunden Akkulaufzeit sind nicht besonders viel. Aber: Die hübsche Ladebox sorgt schließlich für weitere 19 Stunden tollen Hörgenuss.
Test & Text: Sonja Bick
Fotos: Simone Maier
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut
89 of 90
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Technische Daten
Modell: | Bowers & Wilkins Pi5 S2 |
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Produktkategorie: | True Wireless In-Ear mit ANC |
Preis: | 299 Euro |
Garantie: | 2 Jahre |
Ausführungen: | - Sage Green - Storm Grey - Cloud Grey - Spring Lilac |
Vertrieb: | D&M Germany, Nettetal 02157 1373705 www.bowerswilkins.com |
Gewicht: | - Ohrhörer: je 6g - Ladecase: 47g |
Anschluss: | - Kopfhörer: Bluetooth - Ladecase: USB-C |
Bluetooth: | - SBC - AAC - aptX Adaptive |
Treiber: | 1 x Balanced Armature Hochtöner 1 x 9,2mm Tiefmitteltöner |
Mikrofone: | 2 (Sprache/ ANC) |
Akku-Laufzeit: | bis zu 5 Stunden (+ 19 Stunden per Case) |
Lieferumfang: | 1 x Pi5 S2 1 x Ladecase 3 x Satz Ohrstöpsel (S,M,L) 1 x USB-C-Kabel |
Pro & Contra: | + cooles Design + hochwertige Verarbeitung + gut funktionierende Touchsteuerung + Wireless Charging kompatibel + sehr guter Klang + effektives ANC + Schnellladefunktion + ausgezeichneter Tragekomfort - nur 5 Stunden Akkulaufzeit der Ohrhörer |
Benotung: | |
Gesamtnote: | Highlight |
Klasse: | Oberklasse |
Preis-/Leistung | sehr gut |
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