lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

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Redakteur
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„The Phono“ von audioCulture punktet gleich dreifach: Optisch beeindruckt dieser Plattenspieler-Preamp mit außergewöhnlichem Design. Bei der Performance verblüfft er mit wahlweisem Betrieb im Liegen oder Stehen. Und akustisch verwöhnt er mit authentisch-ausgezeichnetem Klang. Möglich macht’s die reine Röhren-Verstärkung in sauberer Class-A-Schaltung mit minimalistischem Aufbau, besten Bauteilen – und cleveren Know-how-Kniffen.

Der audioCulture „The Phono“ präsentiert sich als optisch außergewöhnlicher Röhren-Vorverstärker für Vinylisten. Das rechts stehende Audioteil wird durch ein externes Netzteil komplettiert.

Der audioCulture „The Phono“ präsentiert sich als optisch außergewöhnlicher Röhren-Vorverstärker für Vinylisten. Das rechts stehende Audioteil wird durch ein externes Netzteil komplettiert.

So einen Plattenspieler-Preamp haben wir noch nicht gesehen: „The Phono“ von der Kasseler Manufaktur audioCulture präsentiert sich als Hingucker mit mehrfachem Wow-Effekt. Das beginnt bereits beim Format: Mit den Maßen 13 mal 23 mal 33 Zentimeter besitzt der handliche Amp gerade mal die halbe Breite herkömmlicher HiFi-Komponenten. Diese schlanke Längsstreckung weckt in Verbindung mit dem erhabenen hinteren Korpus-Bereich und dem gebürsteten Edelmetall-Bügel, der das Gehäuse seitlich umgibt, Erinnerungen an die tragbaren Kassenrekorder der Siebziger-Jahre und verströmt in der gesamten Anmutung den Esprit der Swinging Sixties. Dieser Vintage-Look geht einher mit einer ordentlichen Portion Bauhaus-Flair: Hierfür sorgen die glatten Flächen und die gradlinige Formgebung. Sie wiederum wird auch durch die gläserne Überdachung intensiviert. Die von vier schlanken Metallstreben getragene, scheinbar schwebende Scheibe aus Sicherheitsglas dient als Schutz vor und für die Röhren, befördert die Luftigkeit der Anmutung – und gewährt zugleich freien Blick auf den sichtbaren Teil der Verstärker-Architektur.

Für das Ein- und Ausschalten bietet der Verstärker einen Taster. Ist „The Phono“ im Betrieb, erstrahlt die mattierte Acrylglasscheibe in Grün. Dies ist ein weiteres optisches Highlight und gerade in der roten Ausführung des Verstärkers ein attraktiver Kontrast.

Für das Ein- und Ausschalten bietet der Verstärker einen Taster. Ist „The Phono“ im Betrieb, erstrahlt die mattierte Acrylglasscheibe in Grün. Dies ist ein weiteres optisches Highlight und gerade in der roten Ausführung des Verstärkers ein attraktiver Kontrast.

Wohnraumfreundliches Design mit clever inszenierter Technik

Hier wird die klare Design-Linie fortgeführt: In zwei parallelen Reihen verläuft die Folge von den Röhren der ersten und zweiten Verstärkerstufe über die zylindrischen Kondensatoren der Röhrenvorspannungs-Sektion bis hin zu den Ausgangsübertragern im hinteren Hochplateau der Verstärkeroberseite. Ein Sichtfenster, das mittig zwischen diesen Reihen im vorderen Bereich eingelassen ist, erlaubt zudem einen Blick auf die Bauteile der ansonsten verborgenen Audio-Platine. Diese perfekte Symmetrie durchbrechen allein der Kipp-Taster für das An/Aus-Schalten des Verstärkers und die aus dem Hochplateau ragende, mattierte Acrylglas-Scheibe, die nach dem Einschalten grün illuminiert ist. audioCulture verbindet hier clever eine Inszenierung der Technik mit einem Ambiente-freundlichen Design. Dies sorgt ebenso für eine geschmeidige Integration in die Wohnlandschaft wie die Lackierung: „The Phono“ ist, über die Standard-Farben Schwarz, Silber und Anthrazit hinaus, auch in jeder gewünschten RAL-Kolorierung erhältlich. Schließlich ist audioCulture eine Manufaktur. So ist unser Modell in Kaminrot realisiert – mit einem sichtbar satt aufgetragenen, fast nass wirkenden Hochglanz-Pulverlack-Finish.

Audiophile Direktive

So satt der Lack, so stark ist das Gehäuse: Der Korpus besteht aus drei Millimeter dickem Stahlblech mit durchweg gerundeten Ecken und Kanten. Auch das trägt zur Geschmeidigkeit der Anmutung bei. Abseits der Optik bürgt dieses massive Gehäuse für hohe mechanische Stabilität und starke magnetische Schirmung. Dies bewahrt die empfindliche Audio-Elektronik vor Einstreuungen, welche ein Sirren oder Brummen verursachen würden. Zugunsten einer optimalen Performance hat audioCulture auch innseitig einigen Aufwand betrieben: So besteht die zentrale Verstärkerplatine zugunsten einer besseren Isolation aus einer Teflon-Leiterplatte. Die Leiterbahnen, die auf dieser Platine die jeweiligen Bauteile miteinander verbinden, sind durchweg versilbert. Die gesamte Schaltung folgt nun einer audiophilen Direktive: minimale Bauteil-Anzahl, maximale Komponenten-Qualität. Beides befördert die möglichst neutrale, verfälschungsfreie Arbeit des Verstärkers. So kommen in allen klangbeeinflussenden Signalwegen ausschließlich teure, aber präzise-homogen arbeitende sowie langzeitstabile Glimmerkondensatoren zum Einsatz.

audioCulture setzt durchweg auf Röhren zur Verstärkung des Signals. Beim „The Phono“ sind dies zwei ECC83 (vorne) und zwei ECC88 (hinten).

audioCulture setzt durchweg auf Röhren zur Verstärkung des Signals. Beim „The Phono“ sind dies zwei ECC83 (vorne) und zwei ECC88 (hinten).

Reine Röhrenverstärkung mit Top-Trioden

Das Herzstück dieser Schaltung sind natürlich die vier Röhren, die auf der Oberseite des Vorverstärkers thronen. Diethard Kumpf, Gründer und Chefentwickler von audioCulture, setzt bei seinen Verstärkern – neben „The Phono“ haben die Kasseler mit „The Universal“ noch einen Vollverstärker in petto – durchweg auf die Kraft und Klangqualität der Glimmkolben. Kumpf hat hier klare Favoriten, die auch bei der zweistufigen Schaltung des „The Phono“ zum Zuge kommen. Die Eingangsverstärkung übernimmt eine Triode vom Typ ECC83. Sie ist wegen ihres geringen Rauschens, ihrer Resistenz gegen Mikrofonie-Effekte und ihrer hohen Verstärkung als Vorstufenröhre im Audio-Bereich beliebt. Ihr folgt eine ECC88. Diese Triode zeichnet sich ebenfalls durch Rauscharmut aus und ist insbesondere wegen ihrer exzellenten Klangqualität begehrt: Manchem gilt sie als die am detailliertesten klingende Röhre. Die Kopplung dieser beiden audiophilen Trioden erscheint theoretisch also top, hat praktisch aber ihre Tücken – doch die hat Ingenieur Kumpf mit zwei cleveren Kniffen überwunden.

Saubere Class-Verstärkung mit spezieller Eingangsstufe

Die ECC83 besitzt nämlich einen hohen Innenwiderstand. Im Verbund mit der nachfolgenden ECC88 führt das dann doch zu einem gewissen Rauschpegel. Deswegen hat Kumpf zwischen die beiden Verstärkerstufen einen Extra-Glimmerkondensator gesetzt. Er agiert als Hochpass ab ca. 1,2 Kilohertz, ebnet den Höhen also einen niederohmigen Weg, was das Rauschen minimiert. Weil die Hochohmigkeit sich aber auch auf tiefe Frequenzen auswirkt, hat Kempf alle Röhren – die per se schon Doppeltrioden mit zwei gleichen, aber unabhängig agierenden Trioden-Systemen sind – doppelt ausgelegt und im Ausgang als Parallelschaltung realisiert. So bietet „The Phono“ insgesamt eine niedrige Ausgangsimpedanz und ein geringes Rauschen. Für die Sauberkeit des Signals sorgt dabei der reine Class A-Betrieb: Die Röhren werden ausschließlich im gradlinigen Teil ihrer Kennlinie betrieben und verstärken jeweils das gesamte Musiksignal – ohne Aufteilung in positive und negative Halbwellen wie im Class AB-Betrieb. Das sorgt für eine lineare, integre und verzerrungsarme Amplifikation des Musiksignals.

Auf dem hinteren Hochplateau der Gehäuseoberseite thronen die beiden Ausgangsübertrager. Hier setzt audioCulture auf teure Spezial-Umsetzer mit großer Frequenz-Bandbreite – schließlich bilden die Übertrager das Finale der Verstärkerschaltung und sind damit maßgeblich für die resultierende Klangqualität.

Auf dem hinteren Hochplateau der Gehäuseoberseite thronen die beiden Ausgangsübertrager. Hier setzt audioCulture auf teure Spezial-Umsetzer mit großer Frequenz-Bandbreite – schließlich bilden die Übertrager das Finale der Verstärkerschaltung und sind damit maßgeblich für die resultierende Klangqualität.

Spezial-Umsetzer für breitbandige Übertragung

Im Ausgang arbeitet diese Phono-Vorstufe zudem ohne Gegenkopplung. Den Abschluss bilden die bei Röhrenverstärkern obligaten Ausgangsübertrager. Ihre Güte entscheidet – stärker als die Röhren – über die letztendliche Klangqualität. AudioCulture setzt deshalb teure Spezial-Transformatoren ein. Ihr Kern besteht aus nanokristallinem Material. Es ermöglicht auch bei tiefen Übertragungsfrequenzen eine gute Induktivität. Dies ist die Basis für eine Verzerrungsfreiheit im Bassbereich. Um Einstreuungen zu kompensieren, ist der Doppelspulen-Träger als Schnittbandkern realisiert. Versilberter Kupferabschirmung minimieren abermals hochfrequente Störungen. Dank einer nur in Handarbeit realisierbaren Breitband-Wickeltechnik decken diese Übertrager einen weiten Frequenzbereich von 15 bis 150.000 Hz ab. Solche Spezial-Umsetzer sind preisintensiv. Auf Kundenwunsch kann „The Phono“ deshalb auch mit kostengünstigeren Ausgangstrafos bestückt werden, die einen konventionellen Eisenkern besitzen. So oder so liefert der Phono-Vorverstärker schließlich bei niedriger Ausgangsimpedanz ein kraftvolles Signal. Dies ermöglicht selbst über eine lange Kabelstrecke hinweg die saubere Signalübertragung zum Endverstärker.

Externes Netzteil für satt-saubere Versorgung

Zum guten Klang trägt immer auch die Stromversorgung bei. Ein üppig ausgelegtes Netzteil mit reichlich Reserven bürgt für eine sauber-konstante Versorgung der Verstärkerschaltung und ist auch Belastungsspitzen frei von Lieferengpässen. Für ein Netzteil, dass dies alles leistet, bietet das kompakte Gehäuse des Audio-Teils jedoch zu wenig Platz. Deshalb wird „The Phono“ über ein externes Netzteil versorgt. Seine zwei Kilo Gewicht lassen es schon ahnen: Hier sind sowohl der Ringkerntrafo als auch die Siebungs- und Glättungskondensatoren-Abteilung und das integrierte aktive Netzfilter wohldimensioniert. Durch die Auslagerung wird zudem die empfindliche Audio-Elektronik samt der sensiblen Röhren vor elektromagnetischen Einflüssen der Netzteil-Sektion geschützt. audioCulture hat hier einen weiteren Clou realisiert: Die negative Gittervorspannung, die für den richtigen Arbeitspunkt der Röhren-Schaltung wichtig ist, besorgt nicht das ausgelagerte Netzteil, sondern eine langlebige Batterie innerhalb des Verstärkers. Das schützt auch in diesem neuralgischen Bereich vor Störung, die durch den Kabelweg vom Netzteil zum Audio-Teil entstehen können.

Das externe Netzteil sorgt mit seiner Potenz und seiner aktiven Filterung für eine stabile und reservenreiche Stromversorgung. Dank eines knapp zwei Meter langen Verbindungskabels kann das Netzteil entfernt vom „The Phono“ flexibel platziert werden.

Das externe Netzteil sorgt mit seiner Potenz und seiner aktiven Filterung für eine stabile und reservenreiche Stromversorgung. Dank eines knapp zwei Meter langen Verbindungskabels kann das Netzteil entfernt vom „The Phono“ flexibel platziert werden.

Exakte MM- oder MC-Anpassung für den Kunden

Nun zur Phono-Konfiguration dieses Plattenspieler-Preamps. In der Grundversion ist „The Phono“ auf Moving Magnet-Systeme ausgerichtet. Wer sein Vinyl-Laufwerk mit einem Moving Coil-Abtaster betreibt, lässt in die Phono-Vorstufe den dafür nötigen aufpreispflichtigen MC-Eingangsübertrager einbauen. Ob nun MM- oder MC-Version: Da audioCulture eine Manufaktur ist, wird „The Phono“ genau an das vom Kunden verwendete Tonabnehmersystem angepasst. Mittels mehrerer Jumper auf der Platine sind so die Eingangsimpedanz und -kapazität einstellbar. Ebenso wird die Verstärkung angepasst. Sie beträgt bei MM 43 Dezibel und bei MC, je nach Abtaster-Typ, 57 oder 63 Dezibel. So erreicht „The Phono“ einen für den Vinyl-Sektor vorzüglichen Signal-Rauschabstand von über 78 Dezibel im MM-Modus und mehr als 74 Dezibel im MC-Betrieb. Damit der Vinyl-Genuss nicht nur rausch-, sondern auch rumpelarm bleibt, ist der Vorverstärker mit einem stets aktiven Subsonic-Filter ausgestattet. Es dämpft tieffrequente, unterhalb von 20 Hertz angesiedelte Bass-Störgeräusche, die durch Trittschall oder wellige Platten verursacht werden.

Verblüffender Vertikal-Betrieb, optionales Bluetooth-Streaming

Eine große Frage stellt sich noch beim Betrachten dieses Vorverstärkers: Wie schließt man ihn an? Rundherum ist keine einzige Buchse zu sehen. Darum greifen wir zum Bügel, richten das Audioteil auf – und entdecken auf der Unterseite den Netzteil-Anschluss sowie die vergoldeten Cinch-Buchsen des Ein- und Ausgangs. Sie werden auf Wunsch alternativ versilbert oder rhodiniert. Dank dieser versteckten Anschlüsse sind die optisch oft unattraktiven Kabel kaum mehr sichtbar. Zudem kann der gesamte Verstärker ohne die störenden Stecker näher an die Wand gerückt werden. Nun der Clou: Diese Anschluss-Lösung ermöglicht ein Aufrichten des Verstärkers. „The Phono“ kann auch stehend betreiben werden. Durch den senkrechten Einsatz nimmt er noch weniger Platz auf dem Sideboard in Anspruch – und bietet mit dieser extravaganten Positionierung einen weiteren außergewöhnlichen Schauwert. Wer es nun möglichst kabelfrei mag, lässt „The Phono“ schließlich mit einem hochwertigen Bluetooth-Modul aufrüsten. So kann man das Phono-Signal direkt zu Blauzahn-fähigen Aktivlautsprechern streamen.

So geht’s auch: The Phono kann senkrecht betrieben werden – wie auch „The Universal“, der passende Vollverstärker von audioCulture. So ist eine noch platzsparendere Aufstellung möglich.

So geht’s auch: The Phono kann senkrecht betrieben werden – wie auch „The Universal“, der passende Vollverstärker von audioCulture. So ist eine noch platzsparendere Aufstellung möglich.

Der audioCulture „The Phono“ in der Praxis

Wir haben „The Phono“ zum Test in der MC-Version. Dank der passend konfigurierten Einstellungen können wir unser Laufwerk Transrotor Dark Star mit dem Moving Coil-System Goldring Ethos betreiben. Da unser Testmodell ohne Bluetooth-Modul ausgestattet ist, schließen wir ihn an einen Vollverstärker an. Hier haben wir zuerst mit dem röhrenbewehrten „The Universal“ von audioCulture den optisch wie akustisch perfekt passenden Spielpartner zur Verfügung. Als Schallwandler schließen wir die Audio Physic Tempo an. Bei der Aufstellung zahlt sich das 1,80 Meter lange Verbindungskabel zum Netzteil aus. So können wir die schwarzkastige Stromversorgung optisch unauffällig platzieren. „The Phono“ hingegen kann wegen seiner guten Schirmung nahe beim Plattenspieler stehen. Das ist wegen des kurzen Kabelwegs und dem geringen Pegel des Plattenspieler-Signals vorteilhaft. Zum nachfolgenden Verstärker hingegen kann man wegen der niedrige Ausgangsimpedanz der Phono-Vorstufe, die einen langen Kabelweg ermöglicht, auch deutlichen Abstand wahren. Beim Einschalten sorgt „The Phono“ dann für die nächste Überraschung: …

Die ebenso kräftige wie klangstarke ECC83 übernimmt die Signalverstärkung in der Eingangsstufe. Unter der Röhre sitzt – wie bei den anderen drei Vakuumkolben – eine LED, die das Röhrenglimmen intensiver wirken lässt.

Die ebenso kräftige wie klangstarke ECC83 übernimmt die Signalverstärkung in der Eingangsstufe. Unter der Röhre sitzt – wie bei den anderen drei Vakuumkolben – eine LED, die das Röhrenglimmen intensiver wirken lässt.

Rauscharmut und Ruhe

Unter jedem der vier Vakuumkolben steckt nämlich eine orangefarbene LED – und ihr Leuchten intensiviert nun eindrucksvoll das Glimmen der Röhren. Das verstärkt den Wow-Effekt, den uns bereits die grün illuminierte Acrylglasscheibe zur Anzeige der Betriebsbereitschaft beschert hat. Nach dieser Eröffnung können wir uns auf die klanglichen Qualitäten konzentrieren – und erleben „The Phono“ erst einmal angenehm unauffällig: Es herrscht vor dem Abspielen der Platte nämlich wohltuend Ruhe. Dieser Vorverstärker agiert überaus rauscharm. Prima! Diese Ruhe setzt sich nun auch bei der Wiedergabe fort – nicht als Stille, sondern als runde, harmonische, entspannte Performance. Dies erleben wir bei „The Traveller“ von Allan Taylor. Die melancholische Ballade startet mit einem Instrumental-Intro: Taylor spielt, links sitzend, ein sanftes Akkordpicking auf der akustischen Gitarre, rechts veredelt und ergänzt Chris Jones diese Akkorde mit Flageoletts, Melodielinien und Mehrklängen auf seiner Sechssaitigen, dazu liefert Eberhard Weber das Bassfundament. Bereits dieses Intro ist ein Genuss.

Clevere Idee: Um die unschönen Anschlusskabel so unsichtbar wie möglich zu machen, sind sämtliche Anschlüsse in die Geräteunterseite eingelassen. So lassen sich die Kabel unauffällig hin zur Rückseite führen. Diese Lösung ermöglicht es auch, „The Phono“ senkrecht stehend zu betreiben. Die Beschriftung der Eingänge dürfte allerdings gerne auch für Nicht-auf-dem-Kopf-Stehende lesbar sein. Die Ein- und Ausgänge sind hier mit vergoldeten Buchsen realisiert. Auf Wunsch wird der Verstärker aber auch mit versilberten oder rhodinierten Buchsen bestückt. Für den Plattenspieler bietet der Vorverstärker eine Erdungsklemme. Sie hilft, etwaige Brummschleifen zu unterbinden. Rechts ist der Anschluss für das externe Netzteil positioniert, daneben die vorbereitete Bohrung für die Antenne des optionalen Bluetooth-Moduls. Die Füße des Verstärkers sind mit schwarzem Sorbothane bestückt. Dieser weiche, fast klebrige Kunststoff wird in der Industrie als Stoß- und Schwingungsdämpfer verwendet – und leistet diesen absorbierenden Dienst gegen klangverschlechternde Vibrationen auch exzellent im Audiobereich.

Clevere Idee: Um die unschönen Anschlusskabel so unsichtbar wie möglich zu machen, sind sämtliche Anschlüsse in die Geräteunterseite eingelassen. So lassen sich die Kabel unauffällig hin zur Rückseite führen. Diese Lösung ermöglicht es auch, „The Phono“ senkrecht stehend zu betreiben. Die Beschriftung der Eingänge dürfte allerdings gerne auch für Nicht-auf-dem-Kopf-Stehende lesbar sein. Die Ein- und Ausgänge sind hier mit vergoldeten Buchsen realisiert. Auf Wunsch wird der Verstärker aber auch mit versilberten oder rhodinierten Buchsen bestückt. Für den Plattenspieler bietet der Vorverstärker eine Erdungsklemme. Sie hilft, etwaige Brummschleifen zu unterbinden. Rechts ist der Anschluss für das externe Netzteil positioniert, daneben die vorbereitete Bohrung für die Antenne des optionalen Bluetooth-Moduls. Die Füße des Verstärkers sind mit schwarzem Sorbothane bestückt. Dieser weiche, fast klebrige Kunststoff wird in der Industrie als Stoß- und Schwingungsdämpfer verwendet – und leistet diesen absorbierenden Dienst gegen klangverschlechternde Vibrationen auch exzellent im Audiobereich.

Präsenz mit Klarheit und Dynamik

Die Gitarren besitzen eine wunderbare Präsenz: Wir hören den Stahl der gezupften Saiten, den Anschlag der Plektren – und ebenso die feinen Spielgeräusche, die die Finger der beiden Gitarristen beim Greifen, Umsetzen und Rutschen über Saiten und Hals erzeugen. Mit geschlossenen Augen könnten wir wetten, dass Taylor und Jones links und rechts vor uns sitzen. Der herrlich silbrige Ton der Gitarren ist schlicht ein Gedicht, und durch die schöne Verteilung im Panorama hat dieses sich wunderbar ergänzende Spiel der beiden Saitenmeister einen tollen Stereo-Effekt. Dazu sind die beiden Gitarren in einen herrlichen Hall eingebettet, der uns im Nu in eine Kathedrale versetzt. Das gelingt so überzeugend, weil „The Phono“ all dies mit schöner Klarheit, Transparenz und großem Detailreichtum amplifiziert – bis hin zu den Schallreflexionen des Kunst-Raums, weshalb die Kathedralen-Illusion so wirkmächtig ist. Dazu kommt eine feine Dynamik: Die Saiten-Anschläge haben eine knackige Direktheit, das Akkordspiel besitzt eine vitale Agilität.

Power und Panorama

Dabei haben die beiden Gitarren einen stabilen, kraftvollen Ton – und diese Stärke erleben wir auch beim Bass: Eberhard Weber unterlegt das filigrane Saitenspiel mit langen Liegetönen auf seinem elektrischen Viersaiter. Diese Töne haben einen sonoren Tiefgang und ein wunderbares Volumen, So können sich diese Bass-Liegetöne mühelos behaupten, sie fluten den Raum – und bilden so ein festes Fundament. Auf ihm können sich die Instrumente frei entfalten, denn die Wiedergabe hat eine sehr angenehme Offenheit und Luftigkeit. Dazu gelingt „The Phono“ die Abbildung mit geräumiger Bühne: Er präsentiert uns die Gitarren und den Bass mit schöner Breite und Tiefenstaffelung. Das gilt auch für den nun hinzutretenden Gesang, mit dem Taylor dort steht, wo ein Frontmann hingehört: in der Mitte vor den Instrumentalisten. So bietet „The Phono“ ein großzügiges Panorama.

Der Bügel aus gebürstetem Edelstahl fasst diesen Verstärker dreiseitig ein. Über seine Design-Funktion hinaus dient der Bügel als Griff, der die Handhabung beim Anschließen und natürlich auch das senkrechte Hinstellen der Phono-Vorstufe erleichtert.

Der Bügel aus gebürstetem Edelstahl fasst diesen Verstärker dreiseitig ein. Über seine Design-Funktion hinaus dient der Bügel als Griff, der die Handhabung beim Anschließen und natürlich auch das senkrechte Hinstellen der Phono-Vorstufe erleichtert.

Intensität, Lebendigkeit und Darstellungskraft

Mit Taylors Vokaleinsatz bestätigt sich wieder, was wir generell mit Röhrenverstärkern erleben: Neben Soloinstrumenten bilden sie insbesondere Stimmen mit einer besonderen Intensität, Lebendigkeit und Darstellungskraft ab. Mit diesen Tugenden glänzt auch „The Phono“, er verleiht Taylors Gesang eine tolle Ausstrahlung. Mit seiner tiefen, wohlklingenden, warmen Stimme hat der britische Singer/Songwriter eine phänomenale Physis, eine geradezu spürbare Gegenwärtigkeit. Hinzu kommt eine angenehme Eindringlichkeit: Taylor singt nicht nur vor uns, sondern für uns. Dieses Angesprochen-sein sorgt dafür, dass beim Hören mit „The Phono“ die Musik wie selbstverständlich unsere volle Aufmerksamkeit genießt. Dabei gibt „The Phono“ jede Nuance wieder, lässt uns erleben, wie Taylor mit seiner Stimme spielt, sie mal reiben lässt, mal Worte dunkel raunt, und Wortenden mit einem sanften Vibrato intensiviert. Wir hören ebenso die kleinen Atmer, wenn Taylor für seine nächste Gesangsphrase Luft holt. All das erzeugt eine Nähe und Intimität, als wären wir nah dran und direkt dabei.

Entspannter Musikgenuss

Dies alles bestätigt sich auch im weiteren Test-Verlauf mit verschiedensten Musiken. Die Attraktion von Stimmen erfahren wir wieder bei „Costal Ship“ von Kari Bremnes: Die Stimme der norwegische Sängerin besitzt eine geradezu verführerische Attraktivität. Auch hier zeigt „The Phono“ Muskeln: So füllen die Synthesizer-Layer-Sounds episch-kraftvoll den Raum, und die effektvoll gesetzten, tiefen Trommelschläge, die uns zusammenzucken lassen, klingen machtvoll wie Donnergrollen. Bei „Beat“ vom Tingvall Trio genießen wir beim Schlagzeug wieder diese dynamische Agilität, Vitalität und Impulsivität, während das Klavier dank der Darstellungskraft des „The Phono“ mit großem Klangfarben-Reichtum fasziniert. Bei diesem Stück legt ein Kontrabass das Fundament – und auch ihn liefert der kompakte The Phono“ mit Tiefgang, Kraft und Durchsetzungsfähigkeit, was gerade das Bass-Solo zum Hinhörer macht. Bei aller Verschiedenheit der Musik: Die Wiedergabe des „The Phono“ bleibt stets klar und transparent – und besitzt eine Harmonie, Ruhe und Stimmigkeit, die das Musikhören zu einem entspannten Genuss macht.

„The Phono“ im Einsatz: Hier spielt er mit dem optisch wie akustisch perfekt passenden Röhren-Vollverstärker „The Universal“ von audioCulture. Als Plattenspieler agiert der Transrotor Dark Star, die Schallwandlung übernimmt die Klangheim Gloria.

„The Phono“ im Einsatz: Hier spielt er mit dem optisch wie akustisch perfekt passenden Röhren-Vollverstärker „The Universal“ von audioCulture. Als Plattenspieler agiert der Transrotor Dark Star, die Schallwandlung übernimmt die Klangheim Gloria.

Fazit

Der „The Phono“ von audioCulture präsentiert sich als audiophiler Hingucker und Hinhörer. Mit seinem außergewöhnlichen Design und der Option, auch stehend betrieben zu werden, ist dieser Phono-Vorverstärker bereits optisch ein Blickmagnet. Akustisch bietet der Plattenspieler-Preamp dann eine überaus harmonische, stimmige Wiedergabe mit hoher Rauscharmut und großer Ruhe. Gerade Stimmen und einzelne Instrumente erfahren dank der Röhren-Magie und der anspringenden Dynamik eine herrliche Lebendigkeit, Präsenz und Intensität. Diese klanglichen Meriten verdanken sich der minimalistisch-cleveren Schaltung mit reiner Röhrenverstärkung in sauberem Class A-Betrieb, die mit möglichst wenigen, dafür aber umso hochwertigeren Bauteilen realisiert ist. Für die optimale Performance wird der Verstärker durch die Kassler Manufaktur präzise an das MM- oder MC-System des Kunden angepasst. So punktet „The Phono“ als feine Vorstufe für Röhren-liebende Vinylisten.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Branislav Ćakić

Gesamtnote: 94/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis/Leistung: angemessen

94 of 100

94 of 100

93 of 100

240622.audioCulture The Phono-Testsiegel

Technische Daten

Modell:audioCulture
„The Phono“
Produktkategorie:Phono-Vorverstärker
Preise:- Grundmodell: 2.475,00 €

- optionaler MC-Übertrager: +495,00 €
- optionales Bluetooth-Modul (5.0, 24-bit): +398,00 €
- Ausgangstrafos mit konventionellen Eisen-Kernen: -95,00 €
- RAL-Wunschfarbe: + 290,00 €
- RCA-Buchsen versilbert oder rhodiniert: + 45,00 €
Garantie/Gewährleistung:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Silber
- Anthrazit
- RAL-Wunschfarbe (gegen Aufpreis)
Vertrieb:dimari Technologies GmbH, Kassel
+49 561 84 09 89 30
www.audio-culture.de
Abmessungen (HBT):- Audioteil: 132 x 230 x 328 mm
- Netzteil: 65 x 106 x 230 mm
Gewicht:- Audioteil: 4,9 kg
- Netzteil: 1,9 kg
Eingänge:1 x Phono unsymmetrisch (Cinch)

1 x Power (Anschluss für externes Netzteil)
Ausgänge:1 x Line unsymmetrisch (Cinch)
1 x Bluetooth 5.0, 24 Bit (optional, aufpreispflichtig)
Röhrenbestückung:2 x ECC83
2 x ECC88
Abweichung RIAA:± 0,2 dB (Herstellerangabe)
Eingangsimpedanzen:- MM: 47 kΩ
- MC: 1 Ω - 100 Ω (per Jumper konfigurierbar)
Eingangskapazität:39 pF - 470 pF (per Jumper konfigurierbar)
Verstärkungsfaktor:- MM: 43 dB
- MC: 57 / 63 dB (per Jumper konfigurierbar)
(Herstellerangabe)
THD (Total Harmonic Distortion):< 0,02 % @0,7 V Ausgangsspannung (Herstellerangabe)
Fremdspannungsabstand:- MM: > 78 dBV
- MC: > 74 dBV
(Herstellerangabe)
Leistungsaufnahme (ext. Netzteil):- Betrieb: 38 VA
- Standby: 0 V
(Herstellerangabe)
Lieferumfang:- audioCulture „The Phono“ (1 Audioteil + 1 Netzteil)
- Netzkabel (1,9 m)
- Verbindungskabel für externes Netzteil (1,8 m)
- Flyer mit Produktbeschreibung
Optionale Features:- MC-Eingangsübertrager): +495,00 €
- Bluetooth-Modul (5.0, 24 Bit): +398,00 €
- RCA-Buchsen versilbert oder rhodiniert: + 45,00 €
- RAL-Wunschfarbe: + 290,00 €
Pros und Contras:+ außergewöhnliches Design
+ kompaktes, wohnraumfreundliches Format
+ auch senkrechte Aufstellung möglich
+ Lackierung in jeder gewünschten RAL-Wunschfarbe möglich
+ exakte Anpassung seitens der Manufaktur auf das vom Kunden verwendete MM- oder MC-System
+ ausgelagertes, kraftvolles Netzteil
+ optionale Aufrüstbarkeit mit Bluetooth
+ Subsonic-Filter gegen tieffrequenten Trittschall und Rumpeln
+ hohe Rauscharmut
+ ruhig-runde, harmonische, entspannte Performance
+ Klarheit und Transparenz
+ großer Detailreichtum
+ geräumiger Bühnenabbildung
+ Intensität und Darstellungskraft bei Stimmen und Instrumenten
+ anspringende Dynamik
+ Frische und Vitalität
+ kraftvolle-sonore Wiedergabe

- Einstellungsänderungen nur durch den Hersteller möglich
- Beschriftung der Eingänge steht beim senkrechten Betrieb auf dem Kopf
Benotung:
Klang (60%):94/95
Praxis (20%):94/95
Ausstattung (20%):93/95
Gesamtnote:94/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis/Leistung:angemessen
Getestet mit:- Plattenspieler: Transrotor Dark Star
- Tonabnehmer: Goldring Ethos (MC)
- Vollverstärker: audioCulture „The Universal“, Hegel H360
- Lautsprecher: Audio Physic Tempo, Klangheim Gloria
- Signalkabel: Audioquest Yukon
- Lautsprecherkabel: Audioquest Rocket 44
- Netzkabel: Audioquest Monsoon
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