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Erneuerbare Energiequellen wie Solarstrom gewinnen immer stärker an Bedeutung. Eine innovative und platzsparende Lösung, die sich besonders für städtische Bewohner eignet, ist ein Balkon-Kraftwerk. Dieses kleine Solarsystem bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten und Vorteilen, die sowohl für den Nutzer als auch für die Umwelt bedeutsam sind. Wie man solch ein System installiert und was es bringt, haben wir am Beispiel des Priwatt priFlat Duo ausprobiert.

Ein Balkon-Kraftwerk muss nicht zwingend auf dem Balkon stehen. Auch das Garagendach, die Terrasse oder die Rasenfläche können als Aufstellort verwendet werden.

Balkon-Kraftwerke bieten einige Pro-Argumente: Als erstes ist hier die nachhaltige Energieerzeugung zu nennen. Ganz einfach ausgedrückt, lässt sich mit einem Balkon-Kraftwerk umweltfreundlicher, sauberer Strom erzeugen. Das ist für Hausbesitzer wie Mieter interessant, denn Installation und Nutzung sind einfacher, als viele denken. Indem man Sonnenenergie nutzt, trägt man aktiv zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks bei und leistet einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz.
Dazu kommt die Kostenersparnis: Durch die Nutzung eines Balkon-Kraftwerks lässt sich ein Teil des eigenen Strombedarfs decken. Das heisst, dass Verbraucher die eigene Stromrechnung langfristig senken können. Und da Sonnenenergie kostenlos und quasi unerschöpflich verfügbar ist, amortisiert sich die Investition in Solartechnik vergleichsweise schnell. Je nach Größe des Balkon-Kraftwerkes kann anschließend jede Menge Geld eingespart werden. Und nochwas: Einige Städte und Regionen fördern die Anschaffung einer Solar-Anlage mit bis zu 500 Euro. Es lohnt sich also, sich in der eigenen Gemeinde mal zu erkundigen.

Solarpanels können auch auf dem Laubendach Energie tanken.

Was ist ein Balkon-Kraftwerk?

Meinem Test starte ich zunächst mit einer Beschreibung, was ein Balkon-Kraftwerk eigentlich genau ist: Vereinfacht erklärt, handelt es sich um eine kleine Photovoltaik-Anlage. Auch bekannt als Plug-in-PV, Mini-PV oder eben als Balkon-Kraftwerk, das auf dem Balkon, im Garten oder auf der Terrasse platziert werden kann. Es besteht aus einem oder mehreren Solarmodulen, einem Wechselrichter und einem Kabel inklusive Stecker. Das Solarmodul fängt das Sonnenlicht ein und wandelt es in Gleichstrom um. Der Wechselrichter wandelt den Gleichstrom anschließend in haushaltsüblichen Wechselstrom um, der dann über die Steckdose in den Hausstromkreis eingespeist werden kann. Klingt einfach und ist es in der Praxis auch. Sogar, wenn man sich für eine etwas größere Variante wie das Priwatt priFlat Duo entscheidet. Größer bedeutet in diesem Fall, dass das Solarmodul größer ist – oder, dass man einfach zwei Module verwendet. Letzteres ist hier der Fall, was den Zusatz „Duo“ im Produktnamen erklärt.

Für die Montage und Installation des Priwatt priFlat Duo benötigt man nur einen 10er-Maulschlüssel und eine Umschaltknarre mit 10er- und 13er-Nuss.

Alles dabei

Die zum Set gehörigen Module haben eine Größe von jeweils 1,76 x 1,13 Metern, was einer Fläche von knapp zwei Quadratmetern pro Panel entspricht. Das Besondere: Es handelt sich um sogenannte „bifaziale Solarmodule“. Das bedeutet, dass beide Seiten des Panels Sonnenenergie aufnehmen können und sie somit etwas mehr Strom erzeugen, als die klassischen Systeme. Ebenfalls zum Lieferumfang gehören der kurz beschriebene Wechselrichter, die passenden Verbindungskabel, Montage-Winkel, Schrauben, Muttern sowie kufenartige Modulständer. Selbstverständlich ist auch ein Anschlusskabel dabei. Dieses ist fünf Meter lang, kann optional aber auch gegen einen kleinen Aufpreis gegen ein zehn Meter langes (8 Euro mehr), ein 15 Meter langes (17 Euro mehr) oder ein 20 Meter langes Kabel (25 Euro mehr) ausgetauscht werden. Auch alles Weitere ist einfach und perfekt durchdacht. Beispielsweise benötigt man für die Montage nur einen Maulschlüssel und eine Umschaltknarre mit zwei Steckschlüsseln. Der Werkzeugkoffer kann also zunächst im Keller verbleiben.

Neben den beiden Panels und dem Wechselrichter gehört auch ein Satz Verlängerungskabel zum Lieferumfang, mit denen das entfernte Modul mit dem Wechselrichter verbunden wird.

Einfache Montage

Ist alles ausgepackt und zurechtgelegt, beginnt die Montage: Zunächst befestige ich die mitgelieferten Aluminium-Halter, je vier pro Panel. Sie dienen den anschließend zu montierenden Modulständern als Basis. Hat mann alles gut vorbereitet, ist alles in etwa 10-15 Minuten erledigt. Bevor man die Panele jetzt irgendwo hinstellt oder gar auf dem Dach oder dem Balkon montiert, empfiehlt es sich zuerst den Wechselrichter anzubringen. Dafür liefert Priwatt einen massiven Aluminium-Halter mit, den ich am Rahmen eines Solarmoduls befestige. Darauf wird dann der TSUN-Wechselrichter verschraubt. Das Modell TSOL-MS600 liefert eine Leistung von bis zu 600 Watt, die kann per App aber auf 800 Watt erhöht werden. Sitzt der Wechselrichter fest am Gehäuse, wird er noch über die mitgelieferten Kabel mit BEIDEN Panels verbunden. Um die weitere Montage etwas komfortabler zu halten, würde ich allerdings empfehlen, den Wechselrichter zunächst nur mit dem Panel zu verbinden, an dem er auch montiert ist.

Der Wechselrichter lässt sich ganz einfach mit Hilfe der mitgelieferten Halter an der Unterseite des Solarmoduls befestigen.

Plug & Play

Sehr praktisch ist in diesem Zusammenhang, dass Priwatt seinem Set zusätzliche Verlängerungskabel für die Verbindung mit dem Wechselrichter beilegt. So müssen die beiden Panele auch nicht zwingend direkt nebeneinander montiert werden. Haben die Sonnenmodule dann ihren finalen Platz gefunden – beispielsweise auf dem Dach der Gartenlaube oder auf dem Rasen, steckt man die beschriebenen Kabel einfach in den Wechselrichter und verlegt das ausgewählte Anschlusskabel zur nächstgelegenen Steckdose. Damit wäre der gesamte Montageaufwand auch schon erledigt.
Noch eine wichtige Neuerung: Die 600-Watt-Grenze gilt nicht mehr. Seit dem 16. Mai 2024 dürfen Nutzer einen Maximalwert von 800 Watt in das Hausnetz einspeisen. Die Sonnenmodule dürfen eine maximale Spitzen-Gesamtleistung von 2000 Watt aber nicht überschreiten. Bedeutet: Das Priwatt priFlat Duo befindet sich in diesem Bereich und darf von jedem Nutzer selbst und ohne die zwingende Abnahme durch einen Elektriker installiert werden.

Sind Halter und Wechselrichter montiert, geht es an die Verkabelung. Praktischerweise nimmt man diese aber erst vor, nachdem die Panels an ihrem finalen Platz stehen.

Gesetzliche Regelungen

In einer Wohnungseigentumsgemeinschaft (WEG) gelten beim Betrieb von Balkonkraftwerken oder Mini-PV-Anlagen besondere Regeln:
Beispielsweise erfordern Installation und Betrieb die mehrheitliche Zustimmung aller Eigentümer:innen. Dies gilt insbesondere, für Bewohner einer Eigentumswohnung. Zähler ohne Rücklaufsperre sind nur übergangsweise erlaubt. Diese Zähler werden dann zeitnah nach Anmeldung durch den zuständigen Netzbetreiber ausgetauscht. Und es gibt drei weitere Neuerungen:
1. Ein Balkon-Kraftwerk gilt ab sofort nicht mehr als Bauprodukt, so dass die Regelungen für Überkopf-Verglasungen hier nicht mehr greifen. Mini-PV-Anlagen können somit auch auf einer Höhe von mehr als vier Metern platziert werden.
2. Auch die Begrenzung der Modulgröße wurde angepasst. Künftig dürfen auch Module mit einer Fläche von mehr als zwei Quadratmetern verwendet werden.
3. Die lästige Anmeldung beim örtlichen Netzbetreiber ist ebenfalls nicht mehr nötig. Allerdings ist die Eintragung im Markstammregister (www.markenstammdatenregister.de) der Bundesnetzagentur (MaStR) weiterhin zwingend vorgeschrieben.

Für einen stabilen und ebenen Stand legt Priwatt jedem Solarpanel gleich noch vier massive Gummifüße mit. Diese könnten theoretisch auch auf den Kufen liegen und mit Gehwegplatten beschwert werden.

Wann amortisiert sich das Balkon-Kraftwerk?

Aber zurück zu meinem Testpaket: Mit 529 Euro ist das zwar vergleichsweise günstig, aber wie lange dauert es, bis man den Betrag wieder raus hat? Priwatt spricht auf seiner Webseite von einer jährlichen Einsparung von bis zu 612 Kilowattstunden. Berechnungsgrundlage wäre ein Preis von 36,9 Cent, was einer Ersparnis von 226 Euro per Anno entspräche. Nehme ich mal den tagesaktuellen Preis von 30,4 Cent, den die Stadtwerke Düsseldorf im Juni 2024 aufrufen, wären es bei mir „nur“ 186 Euro. Aber auch das ist eine nennenswerte Ersparnis. Erzeugt man „nur“ etwa 580 Kilowattstunden im Jahr, amortisieren sich die investierten 529 Euro für das Priwatt-Set nach ziemlich genau drei Jahren. Vermutlich sogar eher, kalkuliert man die stetig steigenden Strompreise auch noch mit ein. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wie realistisch es ist, die in Aussicht gestellten 612 Kilowattstunden auch wirklich zu erreichen.

Alternativ können die Sonnenmodule natürlich auch am Balkon-Geländer montiert werden.

Die bifazialen Module können hier – je nach Sonnenstand – zusätzliche Energie sammeln.

Voraussetzungen schaffen

Dafür ist es zunächst wichtig exakt zu messen, wieviel Strom man überhaupt ins Hausnetz einspeist. Für eine zuverlässige Messung verwende ich meinen WiFi-Strommesser myStrom WiFi Switch, den man bei Bedarf auch direkt über den Priwatt-Shop mitbestellen kann. Via App lässt sich sich hier jederzeit und von jedem Ort kontrollieren, wieviel Strom die Anlage derzeit erzeugt. Voraussetzung dafür ist lediglich eine Online-Verbindung. Die Messung beginnt, sobald die ersten Sonnenstrahlen auf die Panels fallen. Von da an läuft dann alles von allein. Unnötig zu erwähnen wäre hier noch, dass man die Panels so platziert, dass sie sich tagsüber möglichst lange im Sonnenlicht befinden. Ebenfalls wichtig: Halten Sie ihre Solarmodule (egal welcher Marke) möglichst frei von Staub und oder Laub, um möglichst viel Sonnenlicht einzufangen. Die Reinigung nimmt man idealerweise nur mit klarem Wasser und einem weichen Schwamm vor. Verwenden Sie keinesfalls ätzende Reiniger, diese könnten die Panel-Oberfläche beschädigen.

Oder man nutzt die Panels (vergleichsweise) mobil – beispielsweise einfach dort, wo die Sonne aktuell am stärksten hinstrahlt.

Geld gespart, Umwelt geschützt

Meine Messung starte ich am Mittwoch, den 05. Juni 2024. Ein trockener aber leider auch bedeckter Tag in Düsseldorf. Obwohl sich die Sonne nur selten und dann auch immer nur ganz kurz durch die Wolkendecke kämpft, sind die Ergebnisse absolut respektabel. Immerhin komme ich auf etwas mehr als ein Kilowatt Einspeisung. Für einen grauen Tag ist das schon ziemlich gut. Einen Tag später sieht es dann ganz anders aus. Diesmal ist es andersrum: Die Sonne ist voll da und wird nur selten von Wolken bedeckt. Und das ab 6.30 bis kurz vor 22.00 Uhr. Meine Messung bestätigt diesen Zustand mit einem Ertrag von 3,6 Kilowatt, was einer Kostenersparnis von rund 1,09 Euro (bei einem zugrundeliegenden Kilowattpreis von 30,4 Cent) entspricht. Bedenkt man nun, dass die wirklich heissen und langen Sommertage noch vor uns liegen, erkennt man schnell das Potenzial dieser Mini-PV-Anlage.

Für meinen Test stehen die Panels allerdings hauptsächlich nebeneinander im prallen Sonnenlicht.

Lohnt sich die Installation?

Ja, auf jeden Fall! Ich mache mal eine defensive Rechnung auf: Kalkuliert man etwa 60 Tage a 3,5 Kilowatt Erzeugnis plus 70 Tage mit je 2 Kilowatt und 150 Tage mit 1 kw/h, käme man schon auf eine Gesamteinspeisung von 500 Kilowatt. Allerdings hätte man dann noch 95 Herbst- und Wintertage übrig. Selbst wenn die priFlat Duo an diesen Tagen keinerlei Strom erzeugen würde, käme man auf eine jährliche Kostenersparnis von 152 Euro bei einem Grundpreis von 30,4 Cent pro kw/h. In diesem Fall bräuchte es knapp dreieinhalb Jahre, bis sich die Anlage amortisiert hat. Wie gesagt, meine Berechnung ist eher zurückhaltend und auch etwaige Preisaufschläge sind hier nicht berücksichtigt, so dass die tatsächliche Einsparung vermutlich höher ausfallen wird. Bedenkt man dann noch die 25-jährige Produktgarantie (bei 30-jähriger Leistungsgarantie), spart man auf lange Sicht mehrere tausend Euro an Energiekosten – und man schont die Umwelt.

Sauberer Aufbau: Wie man sehen kann, hält sich die vollständige Verkabelung in vertretbaren Grenzen.

Fazit

Die Frage, ob sich die Anschaffung des priFlat Duo lohnt, muss mit einem klaren „Ja“ beantwortet werden. Für 529 Euro erhält man hier ein Balkon-Kraftwerk, das jährlich mindestens 152 Euro an Stromkosten einspart und ganz nebenbei die Umwelt schützt. So amortisiert sich die Investition spätestens nach 3,5 Jahren. Die Installation ist tatsächlich einfach und schnell erledigt. Kaum nennenswert sind die Hürden bei der Anmeldung, so dass man quasi sofort loslegen kann. Dank 30-tägigem Rückgaberecht und einer Leistungsgarantie von 30 Jahren (!) gibt es quasi keinerlei Kaufrisiko. Wer die Möglichkeiten hat, sich das Priwatt priFlat Duo aufzustellen – sei es im Garten, auf der Garage, dem Hausdach oder am Balkon – dem kann ich diese Investition auf jeden Fall empfehlen.

Test, Text & Fotos: Roman Maier

Gesamtnote: 90/90
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

90 of 90

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Technische Daten

Modell:Priwatt
priFlat Duo
Gerätekategorie:Balkonkraftwerk / Mini-PV-Anlage
Preis:529 Euro
(optionaler Aufpreis für längere Anschlußkabel)
Garantie/ Gewährleistung:- 30 Jahre Leistungsgarantie
- 25 Jahre Produktgarantie
- 30 Tage Rückgaberecht
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:Priwatt, Leipzig
0341 / 221 796 80
www.priwatt.de
Gesamtgewicht:ca. 48 kg
Solarmodul:1762 x 1134 x 30 mm
Wechselrichter:TSUN TSOL.MS600 (600/800 Watt)
Halter:für Aufstellung auf Boden/Flachdach
Lieferumfang:2 x Solarmodul
1 x Wechselrichter
1 Anschusskabel
2 Kabelverlängerungen
4 x Halter
2 x Zubehörpaket
8 x Gummierte Basisteile
Pro & Contra:+ hohe Energieeffizienz
+ einfache Montage
+ wenig Werkzeug erforderlich
+ hohe Materialqualität
+ leicht zu reinigen
+ 30 bzw. 25 Jahre Garantie
+ sinnvolles Zubehör

- Halter dürften gern etwas stabiler sein
Benotung:
Gesamtnote:Empfehlung
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend
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