Home » Tests » Accustic Arts Mono VI – Exzellenz in Kraft und Klang
28. Juli 2024von Volker Frech
RedakteurDer mächtige Mono legt nochmals zu: Die wattstarke Einkanal-Endstufe von Accustic Arts hat ein üppiges Power-Plus erfahren. In der Ausbaustufe VI liefert dieses imposante Kraftwerk nun eine Maximal-Leistung von über 1.600 Watt pro Block – und somit allersatteste 3.200 Watt im Stereo-Setup. Die Top-Technik bleibt dabei gewahrt, insbesondere die Dual-Mono-Brückenschaltung nach dem Accustic Arts-typischen Stromspiegel-Prinzip – und so präsentiert diese Referenz-Endstufe ihre herausragende Klangkultur mit noch größerer Ruhe und machtvoller Gelassenheit.
Noch mehr Leistung? Ja bitte, sagte die audiophile Klientel – und so hat Accustic Arts auf vielfachen Kundenwunsch seinem Referenz-Verstärker im Monoblock-Segment abermals einen Watt-Zuwachs angedeihen lassen. Diese Kräftigung hat Folgen: Gegenüber dem von uns getesteten Mono IV weist der kubische Bolide mit den beeindruckenden Maßen 33 mal 53 mal 55 Zentimeter zwar nur eine geringfügig andere Geometrie auf, mit dem Waagenbefund von 74 Kilogramm aber eine dramatische Gewichtszunahme. Hier gilt also umso mehr: In dieser Endstufe steckt üppige Technik mit massivem Materialeinsatz. Abseits der Maße und der Masse imponiert der Mono VI wie seine Vorgänger mit seiner erlesenen Erscheinung: Zum edlen Design gesellt sich eine exquisite Materialgüte und eine exzellente Verarbeitungsqualität. Damit setzt die Manufaktur, die ihre Verstärker und CD-Spieler mit penibelster Akkuratesse in Handarbeit fertigt, jenes High End-Niveau fort, das wir bereits etwa beim Player VI, beim Tube Preamp V oder beim Power III Phono genossen haben.
Edle Trademarks mit frischem Design-Feature
So bietet auch dieser Mono-Block optisch die typischen Trademarks, die jede Accustic Arts-Komponenten adeln, und präsentiert sich als Komposition aus gebürstetem Alu und glänzendem Chrom. Die massiven Metallplatten des Korpus besitzen eine vollendete Fasung, eine herrliche Feinstrich-Bürstung und eine erstklassige Eloxierung. Diese Veredelung kann auch in Schwarz realisiert werden – und die hochglanzpolierten Applikationen sind dann alternativ zur Chrom-Version ebenso in einer vergoldeten Ausführung erhältlich. Beim Mono VI hat der Korpus nochmals an Robustheit zugelegt – und damit ebenso in puncto Resonanzoptimierung. So beträgt die Stärke der Stirnseite nun 19 Millimeter. Auch die aus dem Vollen gefrästen Kühlkörper, die beide Flanken des Gehäuses zieren, sind nun ausladender, was ihre Wärmeableitfähigkeit erhöht. Diese Rippenareale sind jetzt mittig von Aluminium-Bändern eingefasst, in die das Accustic Arts-Emblem graviert ist. Damit übernimmt der Mono VI dieses frische Design-Feature, das bereits die aktuellen Vor- und Vollverstärker-Modelle der Reference-Serie ziert.
Opulentes Doppel-Netzteil für maximale Stromlieferfähigkeit
Das ist bei einer Leerlauf-Leistungsaufnahme von jetzt 125 Watt und einer maximalen Verstärker-Power von nunmehr über 1.600 Watt angebracht. Diese opulente Leistung ermöglicht ein hochgradiger und materialintensiver Schaltungsaufwand. Er beginnt beim abermals potenteren Doppel-Netzteil. Hier agieren nach wie vor zwei exzellente Ringkern-Transformatoren, die nun aber noch üppiger dimensioniert wurden. Sie sind neben dem massiveren Gehäuse und den vergrößerten Kühlrippen der dritte Grund für das immense Mehrgewicht des Mono VI. Die Transformatoren erbringen zusammen nunmehr eine Maximalleistung von 1.900 Voltampere. Mit diesem Plus an Potenz und dem noch höheren Reservenreichtum bieten sie eine umso bessere Voraussetzungen für eine extrem hohe und schnelle Stromlieferfähigkeit. Erst dies ermöglicht eine herausragende Dynamikfähigkeit und einen entspannten Betrieb auch bei großen sowie plötzlichen Pegelspitzen. Dementsprechend ist auch die nachfolgenden Stromsiebung maximiert: Mit einer Großzahl von Premium-Kondensatoren und einer Gesamt-Kapazität von jetzt 110.000 Mikrofarad bürgt sie für eine exzellente Glättung der Spannung und eine hochkonstante Energie-Bereitstellung.
Verstärker-Duo für Hochleistungs-Brückenschaltung
Dieses Power-Netzteil belegt das Erdgeschoss des Mono VI. Darüber sorgt eine Zwischendecke für die elektromagnetische Schirmung der Verstärkerelektronik, die im ersten Stock residiert. Hier setzt Accustic Arts auf den bewährten Dual-Mono-Aufbau: Obwohl die Endstufe nur einen Kanal des Stereo-Signals amplifiziert, übernehmen dies zwei identische, aber komplett getrennte Verstärkerzüge auf ebenso separaten Platinen. Diese beiden Endstufen arbeiten in der Accustic Arts-typischen Brückenschaltung. Dabei wird der an den Mono VI angeschlossene Schallwandler nicht wie üblich von einer Einzel-Endstufe gegen Masse betrieben. Statt dessen ist der Lautsprecher hier zwischen die beiden Endstufenausgänge geschaltet. Dabei agieren diese Endstufen gegenphasig: Gelangt vom Vorverstärker ein Musiksignal zum Monoblock, steuert seine eine Endstufe quasi Richtung „plus“ aus und dementsprechend seine andere Endstufe Richtung „minus“. So arbeitet die gesamte Endstufe theoretisch mit doppeltem Spannungspotenzial, doppelter Stromstärke – und liefert die vierfache Leistung. Dieser Dual-Mono-Aufbau des Mono VI ist auch die Erklärung für das Dual-Netzteil mit zwei Transformatoren.
Stromspiegel-Verstärker mit Transistoren-Armada
Neben der Brückenschaltung ist das Stromspiegel-Prinzip, nachdem die beiden Hochleistungsverstärker arbeiten, das zweite Amplifizierungs-Markenzeichen, das alle Endstufen von Accustic Arts auszeichnet – also auch den Mono VI. Beim Stromspiegel-Prinzip wird aus einem gegebenen Referenz-Stromsignal ein zweites Stromsignal abgeleitet, also gespiegelt. Dieses Schaltungskonzept ermöglicht es, Ströme zu kopieren und dabei eben auch zu skalieren – also größenrichtig zu verändern. Zur Verstärkung kommt nun eine Phalanx von insgesamt zwanzig MOS-FET zum Einsatz. Diese Transistoren sind speziell für eine lineare Audio-Verstärkung mit hoher Leistung ausgelegt. Für größtmögliche Akkuratesse bürgt eine strenge Selektion: Verwendet werden ausschließlich Halbleiter, deren Kennlinien und Betriebswerte innerhalb engster Toleranzen liegen. Die große Anzahl an Transistoren bürgt auch hier für eine extrem hohe Stromlieferfähigkeit – und dafür, dass die Halbleiter niemals im Bereich ihre Leistungsgrenze agieren müssen. Dies vermeidet Verzerrungen. Das komplette Schaltungs-Design ist letztlich so konzipiert, dass der Mono VI leichterhand und leistungsstark auch niederohmige oder fordernde Schallwandler antreibt.
Permanente Protektion und zuschaltbare Chassis-Kontrolle
Zur immensen Potenz gesellt sich die bewährte Protektion: Auch der Mono VI besitzt den Dreifach-Schutz vor hochfrequenten Schwingungen, Clipping und schädlichen Gleichstromanteilen im Musiksignal. Zudem bietet diese Endstufe eine ebenso probate wie pfiffige Schaltungsdelikatesse: die zuschaltbare Dämpfungsfaktor-Linearisierung. Der Dämpfungsfaktor ist bei einem Leistungsverstärker idealerweise hoch – heißt: sein Ausgangswiderstand ist deutlich kleiner als die Impedanz des angeschlossenen Schallwandlers. Dies ermöglicht dem Verstärker ein günstiges Klirrverhalten sowie volle Kontrolle über das Schwingverhalten der Lautsprecher-Membranen. Aber: Die Chassis liefern ihr bestmögliches Ein- und Ausschwingverhalten eben nicht bei maximalem, sondern etwas niedrigerem Widerstandsverhältnis. Zudem soll der Dämpfungsfaktor idealerweise über einen breiten Frequenzbereich hinweg linear verlaufen, prinzipbedingt ergibt sich aber praktisch ein Abfall ab 5.000 Hertz. Dies vermeidet die Dämpfungsfaktor-Linearisierung: Der Dämpfungsfaktor wird innerhalb des optimalen Bereichs gehalten – und hier stets geringfügig unterhalb der oberen Grenze. So ist der Dämpfungsfaktor-Abfall nun wesentlich sanfter und verläuft bis etwa zwanzig Kilohertz innerhalb des bestmöglichen Bereichs.
Top-Anschlüsse mit Optionsvielfalt
Diese „Damping Control“ ist auf der Rückseite des Mono VI aktivierbar. Hier entdecken wir wir zudem einen „Mute“-Knopf für die Lautsprecherausgänge. Diese Stummschaltung geschieht, wie auch die An/Aus-Schaltung, mit mechanischen Relais. Die Signalpfade werden also vollständig-sauber verbunden oder getrennt. Für den Lautsprecher-Anschluss bietet der Mono VI ausgezeichnete Klemmen – und zwar gleich zwei Paar. Dies ermöglicht Bi-Wiring. Die Eingangs-Sektion des Mono VI punktet ebenfalls: Für den Anschluss des Vorverstärkers bietet sie sowohl einen symmetrischen XLR- als auch einen unsymmetrischen Cinch-Input. Per Schalter wählt man den genutzten Eingang, der ungenutzte wird damit zugleich aus der Schaltung genommen und entfällt somit als potentielles Einfallstor für Störsignale. Beide Eingänge erlauben neben der üblichen AC-Kopplung auch die DC-Kopplung – also den Anschluss eines Preamps, dessen Ausgang das Signal ohne vorgeschalteten Koppel-Kondensator an die Endstufe liefert. Generell ist nach Möglichkeit der XLR-Input zu bevorzugen, weil durch die symmetrische Signalführung Störeinflüsse über die Signalkabel vermieden werden.
Der Accustic Arts Mono VI in der Praxis
Gehen wir endlich in den Hörraum mit der Endstufe – besser: mit den Endstufen, denn wir brauchen ja je einen Monoblock für jeden Lautsprecher. Als schallwandelnder Spielpartner kommt hier die superbe Dali Epikore 11 zum Einsatz. Auch vor den beiden Endstufen spielen exzellente und überaus passende Komponenten, nämlich von Accustic Arts der Player IV und der Tube Preamp V. Die Lautsprecher sind mit einer Impedanz von vier Ohm ausgewiesen. Somit bietet jeder Monoblock laut Datenblatt 1.500 Watt – macht zusammen allersatteste 3.000 Watt. Diese stupende Leistungsfähigkeit erfahren wir auch umgehend mit der ersten Musik, Donald Fagens „H Gang“. Dieser exzellent produzierte Jazzrock-Track beginnt mit einem Tutti-Einsatz der gesamten Band – und dieser Beginn sorgt im Nu dafür, dass wir mit großen Augen, offenem Mund und kerzengeradem Kreuz auf dem Sofa sitzen. Was für eine immense Kraft – und was für eine kultivierte Selbstverständlichkeit!
Famose Kraft, grandiose Reinheit
Wir staunen als erstes über den famosen Bass. Im Verbund mit der Epikore bietet der Mono VI hier eine beeindruckende Mächtigkeit, die mit einer überraschenden Leichtigkeit einhergeht und zudem mit einer superbe Definition glänzt. Dadurch ist der Bass-Einsatz ein atemberaubendes akustisches Fest: Freddie Washington spielt ein tiefes F aus dem Frequenzkeller, vier Sekunden lang füllt dieser Tiefton unseren Raum, flutet förmlich das Zimmer und lässt uns dabei den schieren Schub am ganzen Körper spüren. Wow! Verblüffend ist dabei die Konturiertheit und Klarheit: Bei aller Mächtigkeit trägt dieser Bass eben nicht dick auf, sondern ermöglicht allen auf diesem Fundament agierenden Sängern und Instrumentalisten – immerhin ein Aufgebot von 13 Musikern – die freie Entfaltung. Der Mono VI glänzt hier also nicht nur mit schierer Kraft, sondern auch mit souveräner Kontrolle und grandioser Transparenz und Reinheit. Unser Zusammenzucken beim eröffnenden Tutti des Tracks verdankt sich aber auch der sensationellen Dynamikfähigkeit der Endstufe.
Immense Impulskraft
Schlagzeuger Keith Carlock tritt lapidar die Bassdrum und schlägt zugleich moderat und ohne übermäßige Härte seine Crash-Becken an – doch aufgrund der immensen Impulskraft sorgen auch diese Bassdrum- und Becken-Schläge dafür, dass wir beim Auftakt zusammenzucken. Im Verlauf des Songs bleiben der Druck und der Punch des Schlagzeugs ein wahrer Hochgenuss: Wir erleben eine Energie, Vitalität und Agilität wie bei einem echten, realen Drumset. Dabei ist der Mono VI auch ein Meister der Feindynamik: Selbst zarteste Rhythmus-Figuren, die Carlock auf der Hi-hat spielt, hören wir mit Leichtigkeit auch in der überaus feinen Lautstärkeabstufung des Weltklasse-Drummers. Dieses dynamische Nuancierungsvermögen ist der Schlüssel zum „Wie echt“-Gefühl. Dies bleibt auch bei sattesten Lautstärken erhalten, ebenso die Feinheit und Klarheit der Wiedergabe: Wir haben im Laufe unserer Hörsession ordentlich aufgedreht, doch der Mono VI bleibt absolut transparent, trotz der immensen Dichte an Instrumenten und Gesangsstimmen superb durchhörbar, völlig anstrengungslos, ruhig und entspannt.
Mühelose Mächtigkeit
Geht es noch besser? Ja: Wir haben den Mono VI bislang über eine unsymmetrische Verbindung mit Musik gespeist, jetzt wechseln wir zum symmetrischen Kabelweg. Dementsprechend betätigen wir auch den Eingangswahlschalter beider Endstufen. Nun starten wir nochmals Fagens „H Gang“ – und haben prompt ein dickes Grinsen im Gesicht: Die Wiedergabe besitzt nun noch mehr Power und Intensität, der Bass entfaltet eine größere Wirkmacht, das Drumming hat gleichfalls mehr Punch. Die gesamte Wiedergabe ist nun noch knackiger, konturierter – und so ist auch das komplexe Zusammenspiel der mannstarken Band, die neben der Rhythmus-Fraktion drei Gitarren, eine üppige Bläsergruppe, eine doppelt besetzte Keyboard-Fraktion sowie Gesang mit mehrstimmigem Background-Chor aufbietet, noch klarer nachvollziehbar. So kann der Mono VI die mühelose Mächtigkeit und Ruhe, mit der agiert, noch imposanter zeigen. Bei sattesten Pegeln vermittelt er deshalb umso frappanter den entspannten, aber irrigen Eindruck, dass man doch gar nicht so laut hört. Von wegen …
Erfahrbare Kompositionskunst
Nutzen wir die nächste Möglichkeit des Mono VI: Er akzeptiert ja auch das Signal eines Vorverstärkers, dessen Ausgang nicht AC-gekoppelt ist, sondern eine DC-Kopplung aufweist. Das bedeutet: Der Vorverstärkerausgang kommt ohne den zum Schutz eingesetzten Koppelkondensator samt Widerstand aus, es sind also weniger klangbeeinflussende Bauteile im Signalweg, was klanglich vorteilhaft sein kann. Einen solchen DC-Ausgang besitzt der Tube Preamp V – und so können wird diese DC-Kopplung von Vor- und Endstufe ausprobieren. Sie wird von Accustic Arts übrigens auch empfohlen – und wir wissen nach wenigen Takten Musik, warum: Die Wiedergabe gewinnt abermals an Akkuratesse, an Detailreichtum und Transparenz. So sind im weiteren Verlauf des Songs insbesondere die Background-Gesänge noch klarer zu hören, die tollen Verläufe der einzelnen Stimmen, die dann im Zusammenklang ziemlich ausgefuchste Harmonien ergeben. Dieser Klasse-Chor ist schlichtweg eine Offenbarung! So können wir die Kompositionskunst, die Fagen hier hat walten lassen, vollends erfahren, verstehen und genießen.
Größere Griffigkeit mit der Dämpfungsfaktor-Linearisierung
Der Mono VI hat aber noch ein weiteres audiophiles Ass zu bieten: die Dämpfungsfaktor-Linearisierung. Wir schalten diese „Damping Control“ nun ein, geben uns einen weiteren Durchlauf von Fagens „H Gang“ – und erleben einen abermaligen Zugewinn bei der Performance. Fagens Gesang ist nun noch präsenter, seine Erzählung von der Gründung einer großartigen Band ist umso ein- und nachdrücklicher. Doch die wahren Unterschiede liegen im Instrumentalen: Hier erleben wir eine größere Gegenwärtigkeit der Musiker, aber auch einen größeren Grip. Die Gitarren wirken noch griffiger, das Drumset eine Spur dynamischer, die Bläser einen Tick impulsiver – und die Keyboards mit ihren zahlreichen Tonajoutierungen bei den Akkordfolgen noch detaillierter. Ebenso erscheint der Bass eine Spur artikulierter. Im Ganzen wirkt die Wiedergabe auf uns nun noch stimmiger, als wenn die vierzehn Musiker sich vorher erst mal warmgemacht haben und erst jetzt mit perfektem Timing und entspanntem Groove die Nummer einspielen.
Kultivierte Kraft mit noch größerer Wirkmacht
All diese Meriten erleben wir im Verlauf des Test auch mit andern Musiken. Das beginnt beim berüchtigten „Arabian Desert Groove“, bei dem das phänomenale Trio Charlie Antolini, Nippy Noya und Wolfgang Schmid fordernd-anspruchsvolle Schlagwerk- und Tiefstton-Attacken liefert. Dieser Härtetest hat schon so manche Endstufe an den Rand ihre Leistungsfähigkeit gebracht. Der Mono VI hingegen bietet auch hier volle Schubkraft und explosive Dynamik bei maximaler Gelassenheit. Das Spektrum reicht dann schließlich bis zur großformatigen Opernaufführung: Cecilia Bartoli singt, begleitet von der Academy of Ancient Music, die berühmten Händel-Arie „Lascia ch’io pianga“ in einer zum Niederknien schönen, fragilen Interpretation. Hier bietet der Mono VI auch die allerzartesten Phrasierung der Star-Sopranistin und alle akustischen Delikatessen des auf historisch-exotischen Instrumenten spielenden Orchesters mit einer überwältigenden Sonorität, Souveränität und Selbstverständlichkeit. Kultivierte Kraft haben wir dies bereits beim Mono IV genannt – und der Mono VI bietet sie nun mit noch größerer Wirkmacht.
Fazit
Der Accustic Arts Mono VI strahlt seine kultivierte Kraft bereits mit seiner bloßen Erscheinung aus – und er bestätigt diese optische Imposanz mit akustischer Grandezza. Dank einer abermals opulenteren Netzteil-Sektion und einer Optimierung der Accustic Arts-typischen Dual-Mono-Brückenschaltung samt Stromspiegel-Prinzip bietet diese Einkanal-Hochleistungs-Endstufe nunmehr eine Power von bis zu 1.600 Watt pro Block. Diese stupende Kraft ermöglicht dem Mono VI eine Verstärkung, die eine mühelose Mächtig besitzt, immensen Druck mit unglaublicher Leichtigkeit liefert und durch eine sensationelle Dynamik mit fantastischer Vitalität und Frische beeindruckt. Auch wegen des nun nochmals größeren Reservenreichtums vollführt der Mono VI seine Verstärkungskunst zudem mit absoluter Klarheit, herrlicher Reinheit und elysischer Ruhe. Diese Souveränität verdankt sich ebenso der ausgezeichneten Kontrolle über die angeschlossenen Lautsprecher. Sie lässt sich durch eine optional aktivierbare Dämpfungsfaktor-Linearisierung nochmals vollenden. So verleiht der Mono VI der Wiedergabe eine herrliche Selbstverständlichkeit, so vereint diese Referenz-Endstufe Kraft und Klang in audiophiler Exzellenz.
Test & Text: Volker Frech
Fotos: Branislav Ćakić
Klasse: Luxury-Klasse
Preis/Leistung: angemessen
Technische Daten
Modell: | Accustic Arts Mono VI |
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Produktkategorie: | Endstufe (Mono) |
Preis: | 75.000,00 € / Paar |
Garantie: | 2 Jahre |
Ausführungen: | - Gehäuse: Silber, Schwarz - Applikationen: verchromt, vergoldet |
Vertrieb: | Accustic Arts, Lauffen Telefon +49 7133 97477-0 www.accusticarts.de |
Prinzip: | Transistor-Verstärker, Brücken-Schaltung (Dual-Mono-Aufbau), Stromspiegel-Prinzip |
Abmessungen (HBT): | 328 x 530 x 545 mm |
Gewicht: | - Endstufe: 74,4 kg - Flightcase: 22 kg |
Eingänge (analog): | 1 x symmetrisch (XLR) 1 x unsymmetrisch (Cinch) |
Ausgänge (analog): | 2 x Lautsprecher |
Leistung: | Sinus-Ausgangsleistung (THD+N = 0,1%): > 1.600 W bei 2 Ω (Herstellerangabe) > 1.500 W bei 4 Ω (Herstellerangabe) > 950 W bei 8 Ω (Herstellerangabe) |
Spannungsverstärkung: | 30,0 dB (Herstellerangabe) |
Störspannungsabstand: | -96 dBA (bezogen auf 6,325 V) (Herstellerangabe) |
Klirrfaktor (THD+N): | 0,002 % an 4 Ω Last bei 1 kHz und 10 Watt (Herstellerangabe) |
Leistungsaufnahme im Leerlauf: | ca. 125 W (Herstellerangabe) |
Lieferumfang: | - Accustic Arts Mono VI - Netzkabel (1,7 m) - Holz-Zubehörkasten - 1 Paar Handschuhe - 1 Ersatzsicherung - Qualitäts- und Prüfungszertifikat - Bedienungsanleitung (Deutsch) - Flightcase (für den Transport) |
Pros und Contras: | + superbe Verarbeitung + edles Design, hochwertige Anmutung + exzellente Reinheit und Transparenz + sensationelle Räumlichkeit und Plastizität + stupende Kraft und Kontrolle: müheloser Antrieb auch von fordernden Lautsprechern + herausragende Entspanntheit und Ruhe in der Wiedergabe + Dämpfungsfaktor-Linearisierung (deaktivierbar) + Schutzschaltung gegen Clipping, Hochfrequenzschwingungen und zu hohem DC-Offset + Einschaltstrombegrenzung mit DC-Netzfilter + symmetrischer Eingang (XLR) sowie unsymmetrischer Eingang (Cinch), umschaltbar + Mute-Schalter ermöglichen geräuschlosen Kabelwechsel + 4 Anschlussklemmen ermöglichen Bi-Wiring + Erdungsklemmen für abgeschirmte Lautsprecherkabel - hohe Leistungsaufnahme im Leerlauf |
Benotung: | |
Gesamtnote: | 100+ |
Klasse: | Luxury-Klasse |
Preis-/Leistung | angemessen |
Getestet mit: | - CD-Player: Accustic Arts Player IV - Vorverstärker: Accustic Arts Tube Preamp V - Lautsprecher: Dali Epikore 11, Audio Physic Tempo - Signalkabel: Audioquest Black Beauty XLR, Black Beauty RCA - USB-Kabel: Supra Cables USB Excalibur - Lautsprecherkabel: Audioquest Rocket 88 - Netzkabel: Audioquest Monsoon |