Home » Tests » Xoro Solar SPS 1024 Wh / SPS 2150 – Solarstrom sinnvoll und zielgerichtet nutzen
4. Juli 2024von Roman Maier
Inhaber/GeschäftsführerBalkon-Kraftwerke sind voll im Trend. Oft stellt sich dabei allerdings die Frage, wie sich die gesammelte Energie am effektivsten nutzen lässt? Ganz einfach, mit Hilfe eines Solarstromspeichers. Aber lohnt sich die Anschaffung überhaupt? Wir haben es am Beispiel der beiden Xoro-DC-Modelle SPS 1024 Wh und SPS 2150 ausprobiert.
Der Trend in Richtung Erneuerbarer Energien steigt weiter. Speziell die Solarstromtechnologie gewinnt dabei immer stärker an Bedeutung. Stand heute, sind weit über 400.000 Balkon-Kraftwerke in Deutschland angemeldet. Besonders in städtischen Gebieten, in denen nur begrenzt Platz zu Verfügung steht, bieten die auch als Mini-PV-Anlage bezeichneten Systeme eine innovative und umweltfreundliche Möglichkeit, Solarenergie zu nutzen. Oft erzeugt man aber mehr Strom, als gerade benötigt wird. Diese überschüssige Energie verkauft man in der Regel an den Netzbetreiber – meist das aber zum niedrigeren Preis. Die Alternative wäre ein oder mehrere Solarstromspeicher. Das hebt die Effizienz und Nachhaltigkeit auf ein neues Niveau. So lässt sich die erzeugte Energie speichern und bei Bedarf abrufen. Beispielsweise kann tagsüber erzeugte, überschüssige Energie gespeichert und gezielt während Spitzenlastzeiten oder auch in der Nacht genutzt werden. Das macht den Haushalt unabhängiger vom Stromnetz und trägt zur Reduzierung der Energiekosten bei.
Überproduktion sinnvoll nutzen
Gründe sich einen Solarspeicher zuzulegen, gibt es viele. Einer wäre beispielsweise, dass man tagsüber mehr Strom produziert, als man verbraucht und diese Überproduktion in der Nacht verwendet. Anhand dieser Variante könnte sich die Anschaffung eines Akkus schneller amortisieren, als man vielleicht denkt.
Ein grobes Rechenbeispiel: Der durchschnittliche Energieverbrauch in einem Zwei-Personen-Haushalt liegt hierzulande bei rund 2.850 Kilowattstunden im Jahr. Ungeachtet saisonaler Schwankungen wären das etwa 7,8 kWh täglich, die auch produziert werden müssten. Der tägliche Verbrauch liegt bei etwa zwei Dritteln dieses Wertes, der nächtliche bei einem Drittel. Um beispielsweise den SPS2150 komplett zu befüllen, müssten an Sonnentagen zwei Kilowattstunden Strom überproduziert werden. Diese gespeicherte Energie wird dann verwendet, um nächtliche Verbraucher wie Kühlschrank, Klima, Smart-Home-Systeme etc. zu speisen. Lege ich einen Grundpreis von 30,4 Cent an, den die Stadtwerke Düsseldorf derzeit veranschlagen, wären das eine Ersparnis von 60,6 Cent täglich.
Wann amortisiert sich ein Solar-Stromspeicher?
Das klingt nach einer ziemlich hohen Einsparung. Hier muss allerdings berücksichtigt werden, dass in Deutschland ja nicht jeden Tag durchgängig die Sonne scheint. Für mein Rechenbeispiel gehe ich mal von jährlich 80 Tagen aus, an denen die erforderlichen zwei kWh tatsächlich auch überproduziert und in der Nacht verbraucht werden können. Hinzugerechnet werden dann noch die Tage an denen weniger aber immerhin etwas Energie im Solarspeicher landet. In Summe wären das dann eine Ersparnis von rund 80 bis 100 Euro pro Jahr. Ungeachtet etwaiger Strompreiserhöhungen sollte sich der Kauf des Xoro SPS 2150 (bei beschriebener Voraussetzung) also nach etwa zehn bis zwölf Jahren kompensiert haben. Ist man allerdings Besitzer einer größeren PV-Anlage – die auch an Nicht-Sommertagen Strom überproduziert – geht die Ersparnis weiter nach oben. Ähnlich ist es in sonnigeren Gefilden, beispielsweise in Südeuropa. Hier amortisiert sich die Anschaffung entsprechend früher.
Voraussetzungen
Aber was sind die Voraussetzungen dafür und wie erfüllt man sie? Wer bereits ein Balkon-Kraftwerk besitzt, kennt den Vorgang. Wer dagegen gerade in die Welt der Erneuerbaren Energien einsteigt, muss keine Angst davor haben. Die Einrichtung einer Mini-PV-Anlage ist kein Hexenwerk und auch vom unbedarften Handwerker innerhalb kurzer Zeit fehlerfrei durchgeführt. Ist das Balkon-Kraftwerk einmal installiert, lässt sich dieses um einen Solarstromspeicher erweitern. Und auch das ist kinderleicht – zumindest bei den beiden Xoro-Modellen, die wir diesmal im Test haben.
Aber der Reihe nach: Beide Varianten kommen quasi installationsfertig ins Haus. Das bedeutet, dass sämtliche Verbindungskabel zum Lieferumfang gehören und man somit sofort loslegen kann. Wichtig sind dabei zwei Dinge:
Erstens: Der DC-Solarstromspeicher wird zwischen Panel und Wechselrichter geschaltet. Der Wechselrichter sollte also idealerweise nicht direkt am Solarpanel montiert sein.
Zweitens: Der Energiespeicher sollte geschützt vor Regen, Schnee und direkter Sonneneinstrahlung aufgestellt werden.
SPS 1024 Wh
Der kleinere der beiden Speicher besitzt zwei Anschlüsse und zwei kleine Knöpfchen, da kann man bei der Installation nichts falsch machen. Zunächst einmal schraubt man die auf der Oberseite befindlichen, kleinen blauen Kappen ab. Jetzt kommen zwei vierpolige Anschlüsse zum Vorschein. Hier steckt man dann die passenden Y-Adapterkabel (4-polig auf MC4) ein und fixiert diese über die mit einem Innengewinde bestückten Ringe am Anschlusskabel. Achten Sie hier auf die Beschriftung der Kabel. Input gehört auf Input und Output auf Output. Mit „Input“ ist das Kabel gemeint, das vom Solarpanel zum Speicher führt. „Output“ führt dann logischerweise zum Wechselrichter. Vertauscht man die Kabel, fließt kein Strom – also unbedingt drauf achten! Sind die Y-Adapterleitungen dann fixiert, werden die Solarkabel aufgesteckt. Mit einer Länge von 1,40 Metern können diese nun bequem zum Solarpanel geführt werden. Selbstverständlich sind alle Kabel mit MC4-Kupplungesbuchsen/steckern ausgestattet.
Ab ins WLAN
Sollte die Länge nicht ausreichen, lassen sich die Kabel optional ganz einfach gegen längere Varianten austauschen oder einfach verlängern. Sind dann alle Leitungen korrekt verbunden und stolperfrei verlegt, lädt man zunächst die „Storcube“-App aus dem jeweiligen App-Store. Ist diese auf dem Smartphone installiert und geöffnet, legt man schnell einen Account an. Nachdem dieser Schritt erledigt ist, drückt man den WIFI-Taster am Gerät und meldet den Xoro-Speicher im eigenen WLAN-Netz an. Ein einmaliger Vorgang, der alles in allem in weniger als fünf Minuten durchgeführt ist. Anschließend lässt sich über die App nun in Erfahrung bringen, ob alle Schritte korrekt durchgeführt wurden, wieviel Energie aktuell gewonnen wird und wo hoch der kumulierte Ertrag ist. Darüber hinaus lassen sich auch der prozentuelle Fortschritt und die Batterietemperatur kontrollieren. Die Gesamtkapazität liegt bei 1024 Wattstunden und sollte bereits an einem wolkenlosen Sommertag erreicht werden.
SPS 2150
Wer eine höhere Kapazität einfordert, erweitert sein bestehendes Balkon-Kraftwerk stattdessen mit dem großen Xoro-Bruder SPS 2150. Mit 2016 Wattstunden liegt die Kapazität der Li-ion-Speicher hier auf dem knapp doppelten Niveau. Kein Wunder, ist der SPS 2150 doch mit gleich 42 Akku-Zellen ausgestattet. Herstellerseitig wird der Solarstromspeicher mit einer 15-jährigen Lebensdauer beschrieben, was 4000 bis 6000 Ladezyklen mit einem Ladevolumen von maximal 80 bzw. 70 Prozent entspricht. Die Garantiedauer liegt bei fünf Jahren. Anschlussseitig stehen hier dann auch jeweils zwei Ein- und Ausgänge zu Verfügung. Die maximale Ausgangsleistung liegt bei 400 Watt pro Ausgangskanal.
Die Installation ist dagegen noch einen Tick einfacher als beim SPS 1024 Wh, die die kurz erwähnten Y-Adapterkabel sind hier nämlich nicht erforderlich. Bedeutet, dass die üblichen MC4-Stecker/Buchsen direkt angeschlossen werden können. Die Verbindung zu den Solarpanels wird über die mit „Input“ beschrifteten Steckplätze vorgenommen. Via „Output“ wird auch hier der Kontakt zum Wechselrichter hergestellt.
Kontrolle per Handy
Wie für ein modernes Solarprodukt üblich, lässt sich auch der SPS 2150 via App kontrollieren. Voraussetzung dafür ist, dass man sich die Applikation namens „Wonderfree“ auf sein Smartphone/Tablet geladen hat. Ist das erledigt, genügt ein Fingertipp auf die Schaltfläche „Add a device“ und es wird automatisch nach kompatiblen Komponenten gesucht. Innerhalb weniger Sekunden ist „SPS2150“ dann auch gefunden und kann mit dem heimischen WLAN-Netz verbunden werden. Erforderlich dafür ist nur, dass man den Namen des Netzwerkes und das zugehörige Passwort kennt. Ist beides bekannt, ist der Xoro-Energiespeicher innerhalb weniger Sekunden im WLAN. Idealerweise setzt man den Vorgang dann mit einem Software-Update fort. Wer schon Besitzer eines Solarspeichers ist, sollte das ebenfalls beherzigen, um die Ende Juni erfolgten Updates einzuspielen. Ist die App auf dem neuesten Stand, informiert sie dann über den aktuellen Ladestatus, die derzeitige Ein- und Ausgangsleistung, sowie über die Energieerzeugung und die Temperatur am Aufstellort.
Durchdacht & wertig
Solarstrom zu speichern ist das eine. Diesen aber auch sinnvoll und bedarfsgerecht in das Hausnetz einzuspeisen ist das andere. Dazu bietet Xoro mit seinem SPP 16A1 ein wertvolles Werkzeug, das mit dem SPS 1024 Wh kompatibel ist. Im Detail handelt es sich um einen Smart Plug, also um einen Adapter, der einfach zwischen Hausanschluss und Anschlusskabel gesteckt wird. Via App lässt sich dann bestimmen, wann welcher Energiebedarf gedeckt werden soll. Die Installation ist ebenso einfach, wie man sich das vorstellt und innerhalb weniger Augenblicke erledigt. Gleiches gilt für die Installation der beiden Xoro Solarspeicher. Bemerkenswert ist zudem die Verarbeitung beider SPS-Modelle. Beide kommen in einem hervorragend verarbeiteten Alu-Gehäuse mit sanft gerundeten Kanten. Während der kleine SPS 1024 Wh ausschließlich via App gesteuert wird, ist der große SPS 2150 auch mit einem kleinen Display ausgestattet, das Auskunft über die Verbindung und über den aktuellen Ladestand gibt.
Fazit
Wer Besitzer eines Balkon-Kraftwerkes ist, hat sicher auch den Wunsch die erzeugte Energie zielgerichteter zu verwenden und möglichst wenig davon „zu verschwenden“. Mit den beiden hier unter die Lupe genommenen DC-Solar-Stromspeichern ist das möglich. Der zunächst hoch erscheinende Preis mag vielleicht abschrecken. Sind alle Anforderungen jedoch erfüllt, kompensiert sich die Investition nach wenigen Jahren. Steigt der Strompreis, amortisiert sich der Kauf entsprechend früher. Ganz nebenbei schont man die Umwelt und man weiß, woher der verwendete Strom stammt: Nämlich aus dem eigenen Garten und nicht von skrupellosen Diktatoren oder raffgierigen Oligarchen.
Test, Text und Fotos: Roman Maier
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: gut - sehr gut
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Technische Daten
Modell: | Xoro Solar SPS 1024 Wh/ SPS 2150 |
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Produktkategorie: | Solarspeicher |
Preis: | SPS 1024 WH: 699 Euro SPS 2150: 999 Euro SPP 16A1: 36 Euro |
Garantie: | 5 Jahre |
Ausführungen: | - Silber |
Vertrieb: | MAS Elektronik AG, Buxtehude 04161 800240 www.xoro.de |
Abmessungen (H x B x T): | SPS 1024 WH: 330 x 210 x 195 mm SPS 2150: 325 x 185 x 413 mm |
Gewicht: | SPS 1024 WH: 11,6 Kg SPS 2150: 23,6 Kg |
Anschlüsse: | SPS 1024 WH: 2 x 4-Pol SPS 2150: 4 x MC4-In 4 x MC4-Out |
Eingangsspannung: | SPS 1024 WH: 18 - 55V (DC) SPS 2150: 18-60V (DC) |
Ausgangsleistung: | SPS 1024 WH: max. 800 Watt SPS 2150: max. 800 Watt |
App-Control: | SPS 1024 WH: Wonderfree SPS 2150: Storcube |
Kapazität: | SPS 1024 WH: 1024 Wh SPS 2150: 2016 Wh |
Lieferumfang: | SPS 1024 WH: - 2 Adapterkabel 4Pol - MC4 - 2 MC4-Kabel (je 1,40m) SPS 2150: - 4 MC4-Kabel (je 1,40 m) |
Pro & Contra: | + Resourcenschonend + effizienter Verbrauch + Geld sparen + einfache Inbetriebnahme + App-Control |
Gesamtnote: | Empfehlung |
Klasse: | Oberklasse |
Preis-/Leistung | gut - sehr gut |
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