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In einer Welt, die von digitalen Downloads und Streaming-Diensten dominiert wird, gewinnt die Schallplatte immer stärker an Bedeutung. Was einst als veraltete Technologie galt, ist heute ein Symbol für Authentizität und Klangqualität, das Musikliebhaber weltweit fasziniert. Aber was ist das Besondere am Schwarzen Gold? Wir haben Vinyl-Fans nach ihrer Lieblingsplatte befragt und spannende Antworten bekommen.

Die Schallplatte boomt weiter und gewinnt immer mehr Freunde (Foto: pixabay.com/Pexels).

Eines vorweg: Es gab die unterschiedlichsten Einsendungen. Menschen, die eher zufällig an die Schallplatte kamen. Oder welche, die schon morgens um 6.00 Uhr auf Flohmärkten unterwegs sind und so einige heißbegehrte Sammler-Editionen zum Schnäppchen-Preis erstanden. Typisch ist vielleicht auch die Geschichte eines Lesers, der viele Schallplatten sein Eigen nennt, diese deutlich sichtbar im Wohnzimmer dekoriert, der aber gar keinen Plattenspieler besitzt. Die Antworten waren allesamt spannend und doch ganz divers. Aus allen Zusendungen haben wir letztlich fünf ganz unterschiedliche Anschreiben ausgewählt. Als kleines Dankeschön, prämieren wir jede hier vorgestellte Einsendung mit einer AudioQuest Plattenbürste Gold Anti-Static Record Brush. Das Besondere: Über 1,2 Millionen hochleitfähige Carbonfasern sind über den vergoldeten Fingergrip mit dem Griff verbunden. Neben der effektiven Reinigung wird auch gleich die statische Aufladung der Platte reduziert. Das sorgt für den Werterhalt der Sammlung und ganz nebenbei auch für einen besseren Klang.

Wer seine Plattensammlung liebt, der pflegt sie auch. Entsprechend gehört eine Plattenbürste in jede Kollektion. Eine Empfehlung unsererseits wäre die Gold Anti-Static Record Brush von AudioQuest. Mit einem Preis von rund 30 Euro ist sie eine echte Empfehlung.

Entdeckung, Erlebnis, Ritual

Im Grunde aber ist die Aussage aller Zusendungen immer die Gleiche: Es gibt etwas Magisches an der Schallplatte. Das leise Knistern, bevor die Musik beginnt, und der warme, analoge Klang sind Erlebnisse, die digitale Formate schlichtweg nicht bieten können. Die Schallplatte ist für viele mehr als nur ein weiteres Medium. Auflegen, einmal mit der Bürste drüber, Tonarm absenken, hören: Für eingefleischte Musikfans ist dieser Vorgang ein Ritual. Es wird aber noch besser, denn die Platte hat es längst wieder aus der Nische der High-Ender heraus geschafft. Die Frage ist heute meist auch gar nicht mehr, ob es sich um eine limitierte Sonder-Edition handelt. Oder ob die Scheibe 150 oder 180 Gramm wiegt. Die Platte hat etwas, was die Menschen anzieht. Viele junge Leute entscheiden sich deshalb heute wieder für den Kauf eines Vinyl-Drehers. Kein Wunder, denn immer mehr Künstler veröffentlichen ihre neuen Alben auch wieder analog.

Insgesamt 5 Plattenbürsten von AudioQuest gab es bei unserer Leser-Aktion zu gewinnen.

Wiederentdeckte Freude

Dazu kommen die, die die schwarze Scheibe für sich wiederentdeckt haben. Leute wie mich, die ihren Plattenspieler irgendwann verkauft, ihre LP-Sammlung aber im Keller oder auf dem Dachboden aufbewahrt haben. Menschen, die sich wieder Zeit nehmen und Musik bewusst hören, statt sie nur irgendwie zu konsumieren. Das wiederum führt dazu, dass Vinyl-Factorys heute Überstunden schieben und geschlossene Pressen den Betrieb wieder aufnehmen. Diesen Trend haben auch viele Hardware-Hersteller erkannt und wieder einen oder mehrere Plattenspieler im Programm. Als ich beispielsweise die Platte für mich wiederentdeckte, ärgerte ich mich maßlos darüber meinen früher heißgeliebten Denon DP-59L (viel zu günstig) verkauft zu haben. Aber zum Glück gibt es heute eine Auswahl an Drehern, bei der jeder das für ihn passende Modell findet. Trotzdem stellt sich die Frage, was eigentlich genau hinter der wiederentdeckten Leidenschaft für das Schwarze Gold steckt. Unsere Leser hätten da so ein paar Gründe:

Inzwischen gibt es wieder eine reichhaltige Auswahl an Plattenspielern.

Zufallskauf mit Suchtpotenzial

„Mir gefällt die Ruhe, die man sich dabei nimmt. Statt bei Spotify einfach die Play-Taste zu drücken, suche ich mir genau aus, was ich gerade hören möchte. Bevor ich zum Sport gehe, ist es meist was Rockiges. Laut und intensiv. Nach Feierabend komme ich dann bei ruhigerer Musik runter. Ich setze mich hin und halte inne. Wichtig ist es dann, die Musik bewusst zu genießen“. Stupide Alben interessieren mich nicht. Ich möchte Zeitlosigkeit, Tiefgang oder eine Geschichte. Das gilt für die Songs wie für das Cover. Aktuell gehört „U-Turn“ von Isaac Hayes zu meinen oft gehörten Favoriten. Ein Album, das moderne Einflüsse einschließt, die musikalischen Wurzeln des US-Amerikaners aber nicht verleugnet. Hier ist das Cover sicher kein Kunstwerk, dafür nimmt mich die Musik mit. Die Einflüsse aus Soul, Funk und R&B nehmen einen mit auf eine entspannte, musikalische Reise.

Isaac Hayes – „U-Turn“: Der Zufallskauf erwies sich für Stefan G. als echter Glücksgriff.

Die LP habe ich in einem kleinen Plattenladen in Hamburg als Gebrauchtware erstanden. Ehrlich gesagt, wusste ich gar nicht, was ich da kaufe. Aber für 4 Euro kann man ja nichts falsch machen, dachte ich. Und mein Gefühl hat sich dann beim ersten Hören bestätigt. Das Cover war nicht in Bestzustand, dafür aber die Schallplatte. Und die ruhige Musik hat mich mit einer indirekten Dynamik sofort gepackt. Songs wie „If You Want My Love, Do It“ und „Hey Girl“ unterstreichen die Qualitäten des Künstlers. Hier ist es zum Beispiel die Kunst, emotionale Tiefe mit eingängigen Melodien zu verbinden. Nicht zu vergessen, die markante Stimme. Wer sich an den Soundtrack zu „Shaft“ erinnert, weiß sofort was ich meine. Aktuell höre ich das Album zwei bis drei Mal die Woche und kann diese Scheibe nur empfehlen.
– Stefan G. aus Stade –

Das Cover-Art ist fast schon langweilig, die Musik ist es nicht.

Mash-Up der Kulturen

Was auf den ersten Blick ausschaut wie eine Version von De La Souls „3 Feet High And Rising“, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als „Fela Soul“ von Fela Kulti vs. De La Soul. Nicht alt und dennoch Besonders: Unter anderem auch, weil dieses Album zum Record Store Day 2015 veröffentlicht wurde und damals schnell ausverkauft war. Die Nachpressung sollte heute allerdings in jedem besser sortierten Plattenladen zu finden sein. Ein Mash-Up von Fela Kulti und De La Soul, produziert von Amerigo Gazaway! Eine kreative Hommage an zwei musikalische Universen. Eine, die perfekt demonstriert wie die scheinbar verschiedensten Genres perfekt zusammengeführt werden können. Michael G. liebt diese Scheibe und bezeichnet sie als „ausserordentliches Mash-Up, das musikalische Zitate von Fela Kulti und De La Soul miteinander verschmelzen lässt und das musikalische Können von Künstlern unterschiedlicher Richtungen und Zeiten ergänzt! Einfach faszinierend! Afrobeat meets Hipp Hopp“!

Ein Blick in Michael G´s HiFi-Ecke: Im Mittelpunkt: „Fela Soul“ von Fela Kulti vs. De La Soul.

Wer gern fernab der ausgetrampelten Genre-Wege wandelt (und Hip-Hop mag), wird mit dieser Scheibe ganz sicher nichts falsch machen. Wie ernst es Michael aber tatsächlich mit der Vinyl-Liebe nimmt, zeigt sich an seinem Plattenspieler: Bei ihm dreht ein betagter Dual CS-704 seine Runden. Günstig und gebraucht erstanden, und in liebevoller, aufwändiger Handarbeit auseinandergenommen, gereinigt, repariert und um eine sehr schicke Holz-Zarge ergänzt, ist er heute der Star des HiFi-Setups. Für den guten Ton sorgt hier ein Ortofon 2M Blue, das ebenfalls selbstständig montiert und ideal ausgerichtet wurde. Die Verstärkung übernimmt die Yamaha-Vor-/Endstufen-Kombi C-65/M-65, während sich die Elac CL-515 Jet um die Hörbarmachung der Musik kümmern. Das Setup ist offensichtlich nicht das Neueste. Muss es aber auch gar nicht sein, sehr gut klingende HiFi-Komponenten gibt es seit mindestens 50 Jahren – und Michael hat sich diesbezüglich ein paar Rosinen herausgepickt.
Michael G. aus Hetlingen

Nachhaltig auserwählt

Viele Schallplattensammler sind so etwas wie Musikarchäologen. Auf Stephan H. trifft diese Aussage auf jeden Fall zu. Eine Riesen-Sammlung ist allerdings nicht sein Ding. Der Düsseldorfer kauft und sammelt nicht einfach, sondern sucht sich seine Schätze gezielt raus. Das Motto lautet: Qualität vor Quantität! Musik wird bei ihm zuerst gestreamt. So bleibt die Musikvielfalt jederzeit gewahrt. Gezielt finden Stephan und seine Frau Lisa jederzeit schnell die passende Playlist zur aktuellen Stimmung. Das kann heute Rock, morgen Klassik und übermorgen Jazz sein. Ist dann ein interessantes Album gefunden, eines das man sich immer wieder anhören möchte, wird gekauft – bevorzugt im Plattenladen! Es geht also nicht nur darum, Musik zu besitzen, sondern die eigene Musikgeschichte zu bewahren. Hat es ein Album dann in seine Sammlung geschafft, wird sie auch präsentiert und zelebriert. Soll heissen, das Cover ziert für einen gewissen Zeitraum die Wand im Wohnzimmer.

Bei Stephan H. ist das Wohnzimmer gleichzeitig auch Musikzimmerund eine Hommage an seine Lieblingsalben.

Obwohl die Leidenschaft für Musik allgegenwärtig scheint, ist es Stephan und seiner Frau Lisa gelungen dem Raum einen wohnlichen und sehr angenehmen Charakter zu verleihen. So entstand eine Umgebung, die zum Musikhören einlädt und in der man sich gern aufhält. Das selbstgebaute Audio-Möbel ist ein echtes Highlight. Dieses ist so gestaltet, dass es das Wiedergabe-System und einen Teil der Vinyl-Sammlung aufnimmt, zugleich aber nicht wie ein klassisches HiFi-Rack daher kommt. Beeindruckend ist dabei der Ausschnitt der Deckelplatte, in dem die aktuellen Vinyl-Favoriten so platziert werden, dass sie aufrecht stehen und schnell durchgeblättert werden können. Eben so, wie man es aus Plattenläden kennt. Gehört wird standesgemäß über einen rund 40 Jahre alten, in liebevoller Kleinarbeit restaurierten Grundig PS 4500 mit Ortofon 2M Bronze-Tonabnehmer. Die Verstärkung übernimmt ein Marantz PM-15SE LE. Die modernsten Bausteine der Kette sind dabei sicher die KEF LS50 Meta.
– Stephan H. Aus Düsseldorf

Besonders stolz ist der Düsseldorfer auf seinen aufbereiteten Grundig-Plattenspieler.

Ganz oben auf der Sammler-Liste: Boxen

Nein, Lautsprecher sind nicht gemeint. Erstauflagen, Sammler-Boxen und Sonder-Editions, das ist es, wonach Werner H. In erster Linie sucht. Und davon besitzt er so einige. Beispielsweise gehört das streng limitierte Rammstein XXI Vinyl-Box-Set zur Kollektion des Ostwestfalen. Gehandelt wird das aus 14 Scheiben bestehende Set inzwischen gebraucht für 800-900 Euro. Dazu käme noch die weiße Beatles-Box, die die remasterten Versionen des The Blue & The Red Album enthalten. Oder die Beatles-LP „Revolver“ – selbstverständlich in Erstauflage aus 1966. Wer die Sammlung sieht, kommt aus dem Schwärmen kaum noch heraus. Die aktuell am häufigsten gehörte LP ist allerdings das The Who-Paket „Who´s Next“. Das ist weder selten, noch ist es teuer. Aber es begeistert den Vinyl-Fan immer wieder. Die Sammler-Edition umfasst die Alben „Who´s Next“ und „Live At The Civic Auditorium, San Francisco 1971“ in 180-Gramm-Pressung.

Sammler-Boxen, Sonder-Editionen, Erstpressungen: Das ist es, wovon Werner H. träumt. Ganz oben auf der Liste: The Whos „Who´s next“.

„Um ganz ehrlich zu sein, auch wenn es sich um remasterte Scheiben handelt, ist der Sound nicht besonders gut. Es fehlt ein wenig an Präsenz und Dynamik. Das kenne ich von anderen – ähnlich alten Aufnahmen – anders. Natürlich bevorzuge ich es, wenn eine Platte gut aufgenommen wurde. Aber ausschließlich darauf kommt es mir nicht immer an. Die Musik muss mich berühren. Das tut sie, deshalb laufen die besagten Werke bei mir aktuell rauf und runter. Der Erfolg gibt dem Set wohl auch recht, schließlich gehört es zu den kommerziell erfolgreichsten Alben der Briten. Sehr cool ist auch die stabile Box, die sogar dann einen prominenten Platz einnimmt, wenn sie einfach in meinem Kallax-Regal einsortiert ist“. Gehört wird bei Werner H. im Übrigen über einen Transrotor Fat Bob S TMD mit Goldring-Abnehmer, Phono-Pre-Amp von Lehmannaudio und Canton-Standlautsprechern Reference 5.
– Werner H. aus Herford

Zweite Liebe … im doppelten Sinne

Die Entstehungsgeschichte der heutigen Platten-Sammlung von Andreas D. ist fast schon kurios. Dem früheren Vinyl-Enthusiasmus folgte zunächst eine Zeit der „Lethargie“ (O-Ton) in Sachen Musik. Nur der Neugier und des Engagements der neuen Herzensdame ist zu verdanken, dass der Schallplatte in Andreas` Haus eine neue Chance gegeben wurde. Der letzte Funken, der das Vinyl-Feuer schließlich endgültig neu entfachte: Die neun LPs umfassende Box von Deep Purples „Made In Japan“, die beim nächsten Weihnachtsfest unter dem Tannenbaum lag. Danach ging die Sammelleidenschaft erst so richtig los. Heute besitzt Andres mehr als 1.500 Alben – alle sauber geordnet im Regal. Der Fokus liegt dabei eindeutig im Classic Rock. Deep Purple, Led Zeppelin, Black Sabbath, die Ian Gillan Band oder Uriah Heep haben es dem Rheinländer besonders angetan. Tatsächlich gibt es auch nur noch wenige Alben besagter Künstler, die Andreas nicht besitzt.

Rock rulez! Die Ian Gillard Band gehört zu den Lieblingskünstlern von Adreas D.

Ein kleinerer Teil der Kollektion befindet sich im Wohnzimmer, der Großteil jedoch im Musik-Keller. Wie man sich vorstellen kann, gleicht dieser einem Paradies für Rock-Enthusiasten und Vinyl-Sammler. Folglich gibt es auch zwei HiFi-Systeme. Im Wohnzimmer spielt ein Dual 731 Q aus den Achtzigern, der vom Denon-Vollverstärker PMA-920 angetrieben wird. Im Musikzimmer dreht ein Rotel RP 955, während die Pro-Ject Phono Box und ein Harman Kardon-Amp die Verstärkung übernehmen. Obwohl beide HiFi-Ketten schon ein paar Jährchen auf dem Buckel haben, steht der gute Klang immer im Vordergrund. So wurde der Rotel RP 955 zum Schutz vor klangschädigenden Vibrationen auf eine massive Steinunterlage gestellt. Statt einen neuen Verstärker zu kaufen, entschied sich Andreas seinen geliebten Harman Kardon PM655VXI einer kostspieligen Vollrevision zu unterziehen. „Das hat knapp 800Euro gekostet, aber ich bereue nicht einen Cent davon“, so das abschließende Urteil des Rock-Fans.
Andreas D. aus Marienheide

The Rolling Stones „Rock and Roll Circus“ gehört zu den Favoriten-Alben von Andreas D.

Fünf Beispiele, die exemplarisch für den weiterhin steigenden Trend der Schallplatte stehen. Was aber alle vereint, ist die Liebe zur physischen Präsenz einer LP. Dazu gehören das spürbare Gewicht in der Hand, das sanfte Herausziehen aus dem Cover und die vorsichtige Ablage auf den Plattenteller. Jede Sammlung ist einzigartig und spiegelt den persönlichen Musikgeschmack sowie die Leidenschaft des Sammlers wider. Aber es geht ausschließlich darum das Album zu besitzen. Es geht um die Spannung beim Aufspüren neuer Klänge und die Wiederentdeckung alter Favoriten. Was aber auch zum Ritual gehört, ist die Pflege des Schwarzen Goldes. Das am häufigsten dafür eingesetzte Utensil ist die Plattenbürste. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Pflege und dem Erhalt der Sammlung. Wer seine Scheiben liebt, nutzt die Plattenbürste vor jeder Wiedergabe und vor dem Zurückführen ins Cover. Eine gute Schallplatten-Bürste entfernt zuverlässig Staub und Schmutz, die sich in den feinen Rillen der Platte festsetzen können.

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