Home » Tests » LG gram 17 – Leistungsupgrade für den Allrounder
6. August 2024von Philipp Schneckenburger
ChefredakteurLeicht, flexibel und robust sollen LGs Notebooks der gram Serie sein. Das trifft auch auf das neue 17 Zoll Modell zu, das neben bekannten Stärken nun auf noch mehr Leistungsfähigkeit setzt. Wir nehmen uns die neue Kombination von Größe und Leichtigkeit im Praxistest vor.
Vor mir steht das neue gram 17Z90S-G.AA79G. Selbst wer die Endung der vorherigen Modelle kennt, wird dabei wohl nach veränderten Details suchen müssen. Ähnlich verhält es sich auch mit dem Design des Notebooks, bei dem LG nach dem Motto „if it ain’t broke, don’t fix it“ verfährt. Wie alle Modelle der gram Serie bietet auch das neue gram 17 eine sehr ansprechende und hochwertige Optik. Trotz seines enorm schlanken Formfaktors soll sich das Notebook außerdem durch seine robuste Bauweise auszeichnen. So sorgten die Entwickler dafür, dass das gram gegen Druck, Temperaturschwankungen in beide Extreme, Vibrationen, Stöße, sowie vor Staub und Schmutz gut geschützt ist. Dadurch soll das gram sogar die Standards des US-Militärs erfüllen, falls dies jemandem wichtig sein sollte. In Shared-Office-Spaces und dem öffentlichen Nah- und Fernverkehr, wo es wohl eher zum Einsatz kommt, können Haltbarkeit und Schutz vor Schäden aber sicher auch nicht schaden.
Immer mit dabei
Wie immer bei einem Notebook definiert auch bei LG die Bildschirmdiagonale letztlich die Größe des Gerätes. Entsprechend gehört das gram 17 eher zu den üppig bemessenen Vertretern seiner Zunft. Mit einer Grundfläche von knapp 38 mal 26 Zentimetern braucht es durchaus ein wenig Raum auf dem Schreibtisch um damit zu arbeiten. Für den Betrieb auf den Knien sind die erhöhten Abmessungen dann aber sogar förderlich. Gleichzeitig ist der Name aber immer noch Programm, denn mit exakt 1350 Gramm Eigengewicht, bleibt das Notebook erfreulich leicht. In der Höhe genehmigt sich das LG an seiner dicksten Stelle nämlich gerade einmal 23 Millimeter und wirkt so, seiner 17 Zoll zum trotz, recht schlank. Auch das beigelegte USB-C-Netzteil wurde kompakt dimensioniert, während bei der Kabellänge glücklicherweise nicht gegeizt wurde. Mit 1,8 Metern ist es also nicht nötig, direkt neben einer freien Steckdose sitzen zu müssen, um das gram aufzuladen.
Blickfang
Die Vorteile eines Displays mit 17 Zoll Durchmesser liegen dann auf der Hand. Dank des Bildformates von 16:10, mit einer Auflösung von 2.560 x 1.600 Pixeln, gibt es hier eine Menge Platz auf dem Bildschirm. Gerade beim Mutitasking macht sich dies positiv bemerkbar. Während ich auf der rechten Bildschirmhälfte das Textdokument dieses Testberichtes erstelle, zeigt der Browser auf der linken Hälfte die Herstellerhomepage an. Dabei wirkt keines der Fenster zu klein, oder beschnitten und der Workflow ist entsprechend gut. Dazu ist besonders die exzellente Helligkeit und Entspiegelung des gram hervorzuheben. Selbst direkt unter Lampen, oder in der Nähe eines Fensters und bei niedriger Helligkeitsstufe, lässt sich hier alles noch gut ablesen. Erst bei direkter Sonneneinstrahlung auf das IPS-Display, muss die Bildschirmhelligkeit erhöht werden. Auch die Farbtiefe und Schärfe der Anzeige können sich sehen lassen, wobei die 99-prozentige Abdeckung des DCI-P3 Farbraums besonders Video- und Bildbearbeitende erfreuen wird.
Fingerzeig
Die Eingabegeräte des gram sind dann ebenfalls entsprechend seiner Größe dimensioniert. Für die Tastatur bedeutet das ein volles deutsches Layout, inklusive eines Ziffernblocks. Dazu überzeugen die beleuchteten Tasten mit angenehmen Druckpunkten, bei einer gleichzeitig geringen Geräuschentwicklung. Einzig die Entertaste, die hier nur einzeilig ist, hätte ich, als jemand der vornehmlich Textverarbeitung betreibt, gerne etwa größer gewünscht. Groß sind dafür die Handauflageflächen, was je nach Arbeitshaltung sowohl positiv als auch negativ auffallen könnte. Das großflächige Touchpad dazwischen bringt hingegen enorme Vorteile. Ständiges Umgreifen beim Navigieren oder Scrollen ist hier nicht nötig. Die Unterkante bietet dann eine bequeme Zwei-Tasten-Belegung und auch Gesten mit drei oder mehr Fingern werden hier gut erkannt. Das die Scrollrichtung standardmäßig invertiert ist, verlangte aber zunächst nach einer Anpassung. Dann lässt sich mit dem gram 17 bequem und flüssig arbeiten. Dafür, dass die Funktionstaste nicht festgestellt werden kann, gibt es hier hingegen leider keine Lösung.
LG gram 17 – Für alle Fälle gut gerüstet
Wer lieber externe Eingabegeräte verwendet, hat dazu natürlich ebenso die Möglichkeit. Und auch für den Anschluss jeder anderen Art von Hardware, ist das gram wunderbar gerüstet. Auf der rechten Seite des schlanken Gehäuses befinden sich zwei USB-A-Ports mit Standard 3.2. Direkt daneben befindet sich dann ein Slot für den Einschub von microSD-Karten. Auf der Gegenüberliegenden Seite des Notebooks wartet ein HDMI-Port auf den Anschluss von Monitoren, während die 3,5-Millmeter-Klinkenbuchse für Kopfhörer und Headsets genutzt werden kann. Dazwischen befinden sich dann zwei USB-4-Ports, die den Thunderbolt 4 Standard erfüllen. Das bedeutet Datenübertragung mit bis zu 40 Gigabit pro Sekunde, die Möglichkeit zur Bildübertragung und Kompatibilität mit herkömmlichen USB-C-Schnittstellen. Neben der Datenübertragung zeigen sich diese außerdem auch für das Aufladen des internen Akkus mit 77 Wattstunden Kapazität verantwortlich. Schnittstellen für WLAN und Bluetooth vervollständigen dann das Angebot an Anschlussmöglichkeiten.
Sehen und gesehen werden
Den Anschluss externer Webcams und Mikrofone kann man sich aber sparen, denn LG stattet seinen 17-Zöller ab Werk mit integrierter Hardware für Videocalls aus. Im Rahmen über dem Bildschirm ist eine Kamera mit Full HD Auflösung eingelassen, die neben einer guten Darstellung bei Teams und Skype auch für die Entsperrung des Rechners per Gesichtserkennung genutzt werden kann. Eine kleine LED direkt neben dem Objektiv weist auf die Nutzung hin, während man auf eine physische Verriegelung der Linse leider verzichtet wurde. Auch das Mikrofon zeichnet sich dann durch gute Aufnahmequalität aus und überträgt Stimmen verständlich und klar an die anderen Chatteilnehmer. Die Ausgabe des Tons am gram selbst übernehmen dann die verbauten Stereo-Lautsprecher, die mit jeweils zwei Watt Leistung angetrieben werden. Für Videocalls weniger relevant, aber für den Film zu Entspannung nach der Arbeit interessant, ist die Kompatibilität mit dem hochauflösenden 3D-Tonformat Dolby Atmos.
Mehr Power
In Sachen Design und Ausstattung hat sich das neue gram 17 im Vergleich zu seinem letztjährigen Vorgänger nicht wesentlich verändert. Unter der Haube hat sich da deutlich mehr getan. Anstelle des bisherigen Intel Core i7 – 1360P rückt nun ein neuer Intel Core Ultra 155H. Dieser besitzt mehr Kerne, ist mit einem größeren Cache ausgestattet und generell auf eine bessere Performance ausgelegt. Ergänzt wird der Prozessor mit 16 Gigabyte LPDDR5X Arbeitsspeicher, während die interne NVMe SSD ein Terabyte Speicher zur Verfügung stellt. Auch bei der Grafikkarte hat sich etwas getan. Während im bisherigen Modell eine Intel Iris Xe Plattform arbeitete, setzt das neue gram 17 nun auf eine Intel Arc Grafikkarte, die besonders für Content Creation ausgelegt ist. Gerade beim Rendern von Grafiken, Videos oder Games, sollten also nun also ebenfalls bessere Leistungen erreicht werden. Zuerst folgt aber die Einrichtung des vorinstallierten Windows 11 Home.
Voll vernetzt
Wie mittlerweile bei fast jedem Betriebssystem wird man auch bei der Windows-Einrichtung auf dem gram Schritt für Schritt durch alle Punkte geleitet. Das schließt leider auch zahlreiche Dinge ein, die viele Nutzer nicht brauchen werden. Die Individualisierung des eigenen Rechners bleibt letztlich natürlich jedem User selbst überlassen und das gram bietet dafür alle Möglichkeiten. Unser Testmodell hält sich mit von LG selbst vorinstallierter Software eher zurück. Doch es lassen sich natürlich zahlreiche Hilfsprogramme des Herstellers herunterladen. Mit der App „LG Update“ geht das besonders fix und hier findet sich auch das praktische „LG gram link“ Programm. Damit lassen sich sehr unkompliziert Dateien zwischen einem Mobilgerät mit der gleichen App und dem gram selbst austauschen. Außerdem besteht damit die Möglichkeit, entweder den Laptop per Smartphone zu steuern, den Bildschirm des gram zu erweitern oder zu spiegel, oder das Smartphone mit Maus und Tastatur des LG zu bedienen.
Im Workflow
Die Funktionen von LG gram link sind durchaus praktisch und die Verbindungen funktionieren alle tadellos und erfreulich flüssig. Das trifft auch auf die generelle Arbeit des Notebook zu. Der Rechner ist in wenigen Momenten hochgefahren, Programme öffnen sich flott und alle Reaktionszeiten sind wunderbar kurz. Textverarbeitung ist natürlich keine Herausforderung für das gram, aber auch hier macht es alles richtig. Die Darstellung ist prima und der große Bildschirm erlaubt das angesprochene Multitasking mit mehreren offenen Fenstern. Scrollen und Markieren mit dem Touchpad funktioniert wunderbar flüssig und gerade bei Tabellenkalkulation ist der integrierte Nummernblock der Tastatur eine klare Hilfe. Auch die Druckpunkte der Tastatur sind, für mein persönliches Empfinden, so weit angenehm und man erhält ein gutes haptisches Feedback. Auch auf den Knien ist das gram gut ausbalanciert, wird nicht zu heiß und die Nutzung klappt wunderbar. So lässt sich wirklich überall gut und bequem arbeiten.
Kraftmeier
Wer unterwegs arbeitet schielt mit einem Auge wahrscheinlich stets auf den Zustand seines Akkus. Die Angst vor der schwindenden Stromversorgung muss man hier aber nicht unbedingt haben, denn der Energiespeicher des gram 17 ist gut dimensioniert. Nach zwei Stunden verschiedener Tätigkeiten, inklusive dem Schreiben von Texten, ein wenig Bildbearbeitung und viel Browsen im Internet, fällt der Ladezustand des internen Akkus lediglich um etwa 18 bis 20 Prozent. Und das bei auf Leistung ausgelegtem Energiemanagement und einer mittleren Bildschirmhelligkeit. Erneut lauft auch bei diesen Aktivitäten alles wunderbar flüssig. Der Webbrowser läuft flink, die Lesbarkeit auf dem Bildschirm des LG ist stets erstklassig und auch wenn bei der Bildbearbeitung Effekte vorberechnet oder finalisiert werden, kommt das gram nicht ins Stocken. Auch beim gelegentlichen Erstellen von kurzen Videos macht es so weit eine gute Figur, bleibt flüssig und exportiert die Clips in einer angemessenen Zeit.
After Work
Für leistungshungrige Grafikberechnungen ist auch das neue gram 17 natürlich nicht ausgelegt, doch auch hier darf das Notebook unseren Testparcours erhobenen Hauptes verlassen. Nach der Installation des Shooters „Destiny 2“ per Steam, folgt ein wenig herumprobieren mit den Grafiksettings. Und tatsächlich lässt sich, zumindest auf niedrigeren Einstellungen, mit einigermaßen stabilen 30 Frames pro Sekunde ein paar Runden zocken. E-Sportler und Pro-Gamer sehen sich vielleicht woanders um, doch für das gelegentliche Spielen zwischendurch, gerade in etwas weniger opulenten Grafikwelten, eignet sich LGs Multitalent durchaus. Etwas einfacher hat es das gram natürlich bei der Filmwiedergabe. Erneut sorgt der 17-Zöller für klasse Bilder mit strahlenden Farben und gutem Kontrast. Dazu kann das gram auch mit seinem Sound überzeugen. Die Unterseitigen Lautsprecher sorgen für gut verständliche Sprachwiedergabe und garnieren Actionsequenzen mit einer erfreulich guten Räumlichkeit. Hier geben sich Business und Entertainment die Klinke in die Hand.
Fazit
LG betreibt Detailverbesserungen und macht damit alles richtig. Das neue LG gram 17 ist ein ausgezeichnetes Notebook, dass sich für Office und Freizeit gleichermaßen eignet. Der neue Prozessor und gerade die leistungsstärkere Grafikplattform erlauben ein noch flüssigeres Arbeiten. Nicht nur dabei ist auch der große Bildschirm des 17-Zöllers von Vorteil, der mit toller Farbdarstellung und Helligkeit überzeugt. Dazu ist das gram sehr robust gebaut und dennoch leicht, um stets überall im Einsatz sein zu können. Und dank der erfreulich langen Akkulaufzeit muss man dabei auch nicht in Steckdosenreichweite sein. All dies bekommt man nicht unbedingt zum Schnäppchenpreis, doch letztlich machen sich die Fähigkeiten des schlanken Notebooks absolut bezahlt. Das LG gram 17 ist und bleibt ein hervorragender Allrounder, ohne echte Schwächen.
Test & Text: Philipp Schneckenburger
Fotos: Simone Maier
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: gut
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Technische Daten
Modell: | LG gram 17 (17Z90S-G.AA79G) |
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Produktkategorie: | Notebook |
Preis: | 1.899 Euro |
Gewährleistung/Garantie: | 2 jahre |
Ausführungen: | - Grau - Schwarz - Weiß |
Vertrieb: | LG Electronics Deutschland, Eschborn 0800 4544445 www.lg.com/de |
Abmessungen (H x B x T): | 23 x 379 x 258 mm |
Gewicht: | 1,3 kg |
Bildschirmdiagonale: | 17 Zoll |
Display: | IPS LCD, 2.560 x 1.600 Pixel |
Bildformat: | 16:10 |
Anschlüsse: | 2 x USB-C (Thunderbolt 4) 1 x HDMI 2 x USB-A 1 x microSD 1 x 3,5 mm Headset-Buchse - WLAN - Bluetooth |
Akku: | 77 Wh |
Betriebssystem: | Windows 11 Home |
Lautsprecher: | 2 x 2 Watt |
Kamera/ Mikrofon: | ja/ ja |
Prozessor: | Intel Core Ultra 7 155H, 24 MB Cache, bis zu 4,8 GHz |
Grafikkarte: | Intel Arc Graphics |
Arbeitsspeicher: | 16 GB LPDDR5x |
Festplatte: | 1 TB SSD M.2 NVMe |
Tastaturlayout: | Deutsch, mit Ziffernblock |
Lieferumfang: | 1 x gram 17Z90S-G.AA79G 1 x Netzteil 1 x USB-C-Kabel 1,8 m |
Pro & Contra: | + schlankes, flaches Design + recht geringes Gewicht + robustes, gut verarbeitetes Gehäuse + sehr guter Bildschirm + gute Anschlussmöglichkeiten + lange Akkulaufzeit + Tastatur mit Nummernblock - keine |
Benotung: | |
Performance (50%): | 95/95 |
Praxis (25%): | 95/95 |
Ausstattung (25%): | 94/95 |
Gesamtnote: | 95/95 |
Klasse: | Spitzenklasse |
Preis-/Leistung | gut |