lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

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Beim Meridian Ellipse ist der Name Programm. Nicht nur wegen der elliptischen Form des Wireless-Lautsprechers, sondern auch, weil er alle Tugenden der großen Meridian Modelle übernimmt. Wir nehmen uns den kleinsten Vertreter der Engländer im Praxistest vor.

Woher sein Name kommt, ist beim ersten Blick wohl klar. Meridian setzt auch beim Ellipse auf ein stilvolles Äußeres.

Meridian war der Zeit scheinbar immer ein wenig voraus. 1977, zur Hochzeit des HiFi-Booms brachte die englische Firma mit dem M1 den ersten Aktivlautsprecher für den Heimgebrauch auf den Markt. Schon 1988 entwickelte man dort Netzwerkbasierte Multiroom-Systeme, man war Pionier im Bereich DSP-gesteuerter Lautsprecher, sowie bei der verlustfreien Wiedergabe digitalen Audios und legte dabei stets Wert auf Aufsehen erregende Designs, in technischer wie in optischer Hinsicht. Was in den 70er und 80er Jahren noch fast als Science-Fiction galt, ist heute Mainstream geworden. Digital kontrollierte Aktivlautsprecher, die Audiodateien über ein Netzwerk streamen, sind heute wohl die meist verbreitete Art der heimischen Musikwiedergabe. Doch die Reference Serie an Standlautsprechern, die man zwangsläufig mit dem Namen Meridian verbindet, sind allein aufgrund ihres Platzbedarfs eher auf eine spezielle Zielgruppe zugeschnitten. Mit dem neuen Ellipse soll auch der Lifestyle-Nutzer, der eine eher kompaktes Musiksystem wünscht, auf seine musikalischen Kosten kommen.

Der elliptische Korpus ragt nur etwas mehr als 20 Zentimeter nach hinten. Dank des geschlossenen Gehäuses und dem DSP, spielt der Wandabstand praktisch keine Rolle.

Runde Sache

Der Name Ellipse ist hier schnell erklärt. Die Front des Lautsprechers ist elliptisch geformt und der Korpus dahinter setzt ebenfalls auf Rundungen statt auf Kanten. Auch das Touchfeld auf der Oberseite, mit dem sich Quelle, Wiedergabe und Lautstärke steuern lassen, besitzt eine elegante Halbkreisform. Selbst bei den Füßen hat man sich thematisch Gedanken gemacht. Die beiden vorderen Standfesten des Ellipse, die dem Lautsprecher eine leichte Neigung nach oben verleihen, sind kegelförmig und erinnern so ein wenig an die Meridian M6 Standlautsprecher. Wie zu erwarten besitzt das Premium-System eine angenehme Haptik. Das sehr steife Gehäuse wird von einer weiteren Hülle aus festem Kunststoff eingefasst, die schlanke Spaltmaße und glatte Oberflächen besitzt. An der Front dominiert dann eine metallische Abdeckung, deren Löcher erneut als kleine Ellipsen gestaltet sind. Und für alle, die ihn nicht an der Designsprache erkennen, besitzt der Lautsprecher noch einen Herstellerschriftzug in der Mitte der Frontabdeckung.

Auch das Touchfeld an der Oberseite und der Korpus selbst weisen deutliche Rundungen auf. Gerde Flächen oder Kanten gibt es beim Ellipse nicht.

Dreigestirn

Hinter dem frontseitigen Metallgitter, mit seiner dunklen Stoffbespannung, sitzen die drei Treiber des Ellipse. Links und rechts befindet sich jeweils ein 90-mm-Breitbänder mit einem Polypropylenkonus. Angetrieben von jeweils 25 Watt sorgen sie für die Darstellung der beiden Stereo-Kanäle. Mittig eingelassen findet man dann einen separaten Tieftöner vor. Weil es für diese Bauform besser passt, nutzt Meridian hier kein kreisrundes Chassis, sondern einen so genannten „racetrack“ Treiber mit ovaler Form. Dieser misst 100 Millimeter in der Höhe und 150 Millimeter in der Breite. So gibt es mehr Membranfläche bei kompakten Abmessungen des Lautsprechers. Dazu ist der Treiber auf langen Hub ausgelegt, während das geschlossene Gehäuse für optimale Impulstreue sorgen soll. Für die Bassanteile unterhalb von 180 Hertz, die der Tieftöner ausgibt, liefert eine getrennte Endstufe dann nochmals 30 Watt extra, so dass der Ellipse insgesamt mit immerhin 80 Watt Schubkraft antritt.

Hinter der Abdeckung aus Metall und Stoff verbergen sich die zwei großen Breitbänder und der potente Tieftöner.

Multifunktionell

Vornehmlich ist der Ellipse natürlich ein Wireless-Audio-System. WLAN und Bluetooth spielen hier also die Hauptrolle. Dennoch bietet Meridian noch ein paar weitere Anschlüsse, die eher unauffällig in die Sockelkonstruktion eingelassen sind. Neben dem Anschluss für das Stromkabel befindet sich dort zunächst eine Ethernetbuchse, falls man den Ellipse in einem Bereich des Hauses aufstellen möchte, in dem die WLAN-Abdeckung nicht optimal ist. Ebenfalls praktisch ist der Kombianschluss mit einer 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse. Neben analogen Signalen von CD-Playern oder Plattenspielern, kann hier auch ein digitales Toslink-Signal übertragen werden. Mit Hilfe des passenden Adapters lässt sich so beispielsweise der Fernsehton über den Meridian ausgeben. Ergänzend gibt es dann einen USB-C-Port für Laptops und Smartphones und eine USB-A-Buchse, an der externe Speichersticks oder Festplatten ausgelesen werden können. Feiert man also vielleicht eine Party, will aber nicht ständig auf den Server zugreifen, kommt die Musik auf einen Stick und fertig ist die Festbeschallung.

Gerade der 3,5-Milimeter-Kombianschluss erweitert den Funktionsumfang des Ellipse enorm. Hier können analoge und digitale Quellgeräte angeschlossen werden.

Meridian Ellipse – Streaming-Vielfalt in jedem Raum

In Sachen Streaming möchte Meridian dann ebenfalls möglichst viele Arten der Wiedergabe bieten, weshalb der Ellipse die verschiedensten Protokolle beherrscht. Das fängt bei UPnP an, um Musikdateien vom heimischen Server zu übertragen. Ebenso können die Streamingdienste Spotify und Tidal mit ihren jeweiligen Connect Funktionen die Musik direkt auf den Ellipse zu übertragen. Andere Services auf dem Online-Markt können hingegen per AirPlay oder Google Cast mit Meridians Lautsprecher genutzt werden. Auch wenn zum Zeitpunkt unseres Tests, die finale Zertifizierung für Googles Streamingprotokoll noch nicht vollzogen war. Genau so sieht es mit der Zertifizierung für roon aus. Ist das Testverfahren dann in naher Zukunft abgeschlossen, wird der Ellipse auch mit dem beliebten Musik- und Serverprogramm genutzt werden können. Genügend Flexibilität ist hier also geboten und jeder Nutzer kann letztlich seine bevorzugte Methode zur Datenübertragung verwenden.

Startklar gemacht

Vor alldem steht aber die Einbindung in das heimische Netzwerk. Wer ein Ethernetkabel verwendet, hat den Prozess mit dem einstecken praktisch abgeschlossen. iOS-Nutzer können außerdem die AirPlay-Einrichtung nutzen, um dem Ellipse ein WLAN zuzuweisen. Königsweg ist die Nutzung der Meridian Control App, die außerdem für zahlreiche andere Einstellungs- und Wiedergabemöglichkeiten genutzt wird. Diese verbindet sich zunächst per Bluetooth und sucht nach passenden Meridian Geräten. Wählt man anschließend den Ellipse an, beginnt ein kurzer Einrichtungsprozess, durch den man Schritt für Schritt geleitet wird. Anfangen beim Gerätenamen über die Wahl des WLANs, der Zeitzone und Voreinstellung für verschiedene Wiedergabemöglichkeiten. In wenigen Momenten ist der Prozess abgeschlossen und der Ellipse stellt dem Nutzer seine volle Funktionalität zur Verfügung. Kleine Hürde bei der Verwendung der App könnte für manche hingegen die Tatsache sein, dass diese ausschließlich in englischer Sprache genutzt werden kann. Grundlegende Englischkenntnisse sollten aber zumindest für den Einrichtungsprozess ausreichen.

Die kegelförmigen Füßen erinnern an die Meridian M6 Lautsprecher. Durch den leichten Anstellwinkel kann der Ellipse dann auch auf eher niedrigen Möbeln genutzt werden.

Mehr als hoch und runter

Wirklich interessant wird es dann bei den Finessen des Ellipse, denn er tut sich besonders durch die zahlreichen cleveren DSP-Features hervor, die Meridian über die Jahre entwickelt hat. Selbst bei ihrem kleinstes Lautsprechersystem kennt die englische Firma keine Zurückhaltung und nutzt hier die gleiche Signalverarbeitungs-Plattform, die auch im Referenz-Lautsprecher DSP9 beheimatet ist. Neben einigen grundlegenden Algorithmen, Filtern und Prozessen, bietet diese auch einige Features, mit denen der Sound des Ellipse besonders auf dessen Einsatzort, -zweck, oder den eigenen Hörgeschmack angepasst werden kann. Höhen und Tiefen lassen sich per Slider erhöhen oder herabsetzen. Die Free-Q Einstellung passt den Bass dann entsprechend der Aufstellung an. Neben freistehend kann hier auch eine Kurve für die wandnahe, die Regalaufstellung oder die Platzierung in einer Ecke ausgewählt werden. Außerdem lässt sich die Phase anpassen, um Auslöschungen zu vermeiden. Als besonders Effektiv stellen sich dann die letzten beiden Funktionen heraus.

MIt der Meridian Control App lassen sich zahlreiche Parameter festlegen.

Aus der Tiefe des Raums

Die dreistufige Image Elevation erhöht das Zentrum der virtuellen Bühne. Das ist besonders praktisch, wenn man den Lautsprecher eher tief aufgestellt hat. Außerdem ist die Anpassung nützlich, um bei der Wiedergabe des Fernsehtons Stimmen und Bild besser zusammenzufügen. Wirklich beeindruckend ist dann die Bass & Space Einstellung. Ebenfalls in drei Stufen lassen sich damit die Größe der Bühne und die Fülle des Tieftons merklich erhöhen. Auf der höchsten Stufe erhält man ein sattes Bassfundament mit ordentlich Antritt und Durchzug. Gleichzeitig öffnet sich das Klangbild deutlich nach links, rechts und nach hinten. So klingt der schlanke Ellipse tatsächlich wie ein paar kompakter Stereo-Lautsprecher. Auch Mitten und Höhen bekommen mit der Einstellung mehr Luft und kommen so klarer zu Geltung. Klare Sache: bei Meridian versteht man etwas davon, die Grenzen der Physik mit cleveren DSPs ein wenig zu verschieben.

Die Image Elevation ist besonders bei der Kombination mit dem Smart-TV praktisch. Zusammen mit der Bass & Space Einstellung sorgt der Ellipse für raumfüllenden Fernsehton.

Zur Sache

Neben der Steuerung der DSP-Funktionen lässt sich mit der Meridian Control App natürlich auch die passende Quelle wählen, oder die Lautstärke einstellen. Auch dies geschieht, per Slider oder simuliertem Drehregler, zuverlässig und präzise. Eines kann Meridians Programm aber leider nicht: Musik auswählen. Dafür benötigt man entweder die Apps von Onlinediensten, oder eine App für UPnP-Streaming. Eine eigene Player-App von Meridian selbst gibt es leider nicht. Also öffne ich Qobuz, starte den „Baldur’s Gate 3“ Soundtrack und wähle den Ellipse per AirPlay als Ausgabegerät aus. Dabei sorgt er aufgrund der Größe und Räumlichkeit seiner Darstellung schnell für Erstaunen. Beginnt „Raphael’s Final Act“ noch mit einer einsamen Frauenstimme, deren klare Textzeilen weit in den Raum hineinstrahlen, sorgt die einsteigende Orgel mit mächtigem Grundton schnell für enorme Fülle. Auch das Tieftonfundament überzeugt, wirkt statt ohne zu wummern. Dafür muss man aber auch ein wenig Pegel vom Ellipse einfordern.

Im Player-Menü bietet die Control App eine praktische Statusübersicht. Von dort gelangt man auch in das Menü für die angenehm präzise Lautstärkeregelung. Alternativ können dafür aber auch die verwendete Player-App, die Lautstärketasten am Smartphone, oder die Tasten am Ellipse selbst genutzt werden.

Wahre Größe

Im Laufe des Titels arbeiten sich Streicher vom sanften Dahingleiten zu einem flotten Crescendo hoch. Begleitet werden sie von den dynamisch attackierenden Hörnern und Trompeten, die aus dem Hintergrund nach vorne schnellen. Dabei überzeugen sie mit klarer Kontur, gerade im Hochton. Ein Chor schwebt breit aufgefächert im hinteren Bereich, während die beiden Gesangssolisten mit kraftvollen Stimmen das Zentrum in der Hand haben. Der Ellipse fächert das Spektakel dabei gut auf, wirkt direkt, spielfreudig und generell einfach deutlich größer, als man es von einem System seiner Größe vermutet. Ein Eindruck der sich über den Test hinweg fortsetzt. Auch „Blinding Lights“ von The Weeknd bekommt eine tolle Räumlichkeit verliehen, während sich die differenziert abgebildeten Synth-Effekte und ein straffer, kerniger Tiefton die Klinke in die Hand geben. Auch Thin Lizzys „Jailbreak“ macht mit jeder Menge Lebendigkeit viel Spaß, wirkt offen, direkt und kernig.

Fingerspitzengefühl

Dabei stellt sich aber auch heraus, dass moderne 24-Bit-Dateien oder auch ältere, aber sorgfältig aufgenommene Titel natürlich mehr von den Fähigkeiten des Ellipse profitieren. Doch auch in CD-Qualität fühlt man sich hier gut unterhalten und der Unterschied zur kleineren Stereo-Setups ist klanglich praktisch zu vernachlässigen. Während schnelle Rock und Pop Nummern mit ihrem flotten und energiereichen Spiel überzeugen, können die Breitbandtreiber bei relaxten Stücken tiefer ins Detail gehen. Bei Ariel Pococks „Living in Twilight“ punktet der Meridian mit einer angenehm natürlichen Wiedergabe der eher zarten Stimme der Interpretin. Ein straffer Kontrabass wird von impulstreuen Drums begleitet, während das Klavier mit vollem Körper und feinen Obertönen überzeugen kann. Trotz dem digitalen Zauberkasten namens DSP wirkt das Timbre aller Komponenten dabei sehr natürlich, der Flow ist musikalisch und der Sound ist weit weg vom stereotypen „Digital-Klang“. Auch klanglich ist der Ellipse also eine runde Sache.

Mit vielseitigen Zuspielmöglichkeiten und cleverer Technik, kann der Ellipse überall für tollen Klang sorgen.

Fazit

Meridian miniaturisiert sein Erfolgskonzept hier sehr erfolgreich. Der Ellipse kompensiert seine kompakte Bauform mit cleverer Technik und bietet so einen Sound, den man üblicherweise nur mit Stereo-Setups erreicht. Dazu unterstützt er alle wichtigen Streamingprotokolle und verfügt darüberhinaus über gut gewählte Anschlussmöglichkeiten. Auch wenn eine eigene Player-App bisher fehlt, lässt sich der Streaming-Lautsprecher per Touchfeld oder der Meridian Control App gut kontrollieren. Letztlich macht er natürlich auch optisch etwas her und trägt stolz das Siegel „Handmade in England“. Somit ist auch der kleine Ellipse am Ende ein echter Meridian.

Test & Text: Philipp Schneckenburger
Fotos: Simone Maier

Gesamtnote: 99/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: angemessen

99 of 100

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Technische Daten

Modell:Meridian Ellipse
Gerätekategorie:Streaming-Lautsprecher
Preis:2.400 Euro
Garantie:3 Jahre bei Registrierung
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:Audio Reference, Hamburg
040 53320359
www.audio-reference.de
Abmessungen (H x B x T):171 x 412 x 223 mm
Gewicht:3,9 kg
Anschlüsse:- WLAN
- Bluetooth
1 x Ethernet
1 x USB-C
1 x USB-A
1 x 3,5-mm-Kombibuchse optisch/ analog
Unterstützte Abtastraten:bis 192 kHz/ 24 Bit
Bestückung:2 x 90 mm Breitbänder
1 x 150 x 100 mm Tieftöner
Streaming:- UPnP
- AirPlay
- Google Cast
- Spotify Connect
- Tidal Connect
- roon ready
- Bluetooth
Lieferumfang:1 x Ellipse
1 x Stromkabel
1 x Anleitung
Pro & Contra:+ effektive DSP-Funktionen
+ elegantes Design
+ Unterstützung vieler Streamingprotokolle
+ wenig Platzbedarf
+ tolle Räumlichkeit
+ gute Transparenz + musikalischer Flow
+ pegelfest

- keine eigene Player-App
Benotung:
Klang (60%):99/100
Praxis (20%):99/100
Ausstattung (20%):99/100
Gesamtnote:99/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistung:angemessen
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